Persönliche Opfer
Ich erlebe
meine Liebe
in einer Hütte
aus altem Holz,
das ich selber
für uns sammelte
vor Jahren.
Ich verschwieg
dir nie die Bäume
die ich dafür fällen
musste.
Persönliche Opfer
Lieber Michael,
ich las mir gerade dein Gedicht durch und habe daran nichts weiter zu kritisieren,
außer evtl. , dass es recht sehr in Prosa hineingeht.
Das wollte ich jetzt aber nicht in den Vordergrund stellen, sondern etwas anderes rückmelden:
Mir fällt auf, dass dein Gedicht von "Liebe" spricht, dabei aber wirkt es auf mich sehr ich-bezogen ("ich erlebe", "meine Liebe", "ich selber", "die ich fällen musste"). Zuletzt klingt da sogar fast ein Vorwurf durch.
Wo ist das Du? Ich spüre beim Lesen keine "Aura" vom Gegenüber, das du ja ansprichst.
Daher meine Idee:
Wie wäre es, wenn du einmal ein Gedicht (wenn es um Liebe geht, wie das ja oft bei dir der Fall ist) versuchen würdest, in dem der andere Beteiligte mehr mit ins Spiel kommt, also nicht so passiv erscheint. Das wäre doch ein Experiment wert....
Liebe Grüße
Cara
ich las mir gerade dein Gedicht durch und habe daran nichts weiter zu kritisieren,
außer evtl. , dass es recht sehr in Prosa hineingeht.
Das wollte ich jetzt aber nicht in den Vordergrund stellen, sondern etwas anderes rückmelden:
Mir fällt auf, dass dein Gedicht von "Liebe" spricht, dabei aber wirkt es auf mich sehr ich-bezogen ("ich erlebe", "meine Liebe", "ich selber", "die ich fällen musste"). Zuletzt klingt da sogar fast ein Vorwurf durch.
Wo ist das Du? Ich spüre beim Lesen keine "Aura" vom Gegenüber, das du ja ansprichst.
Daher meine Idee:
Wie wäre es, wenn du einmal ein Gedicht (wenn es um Liebe geht, wie das ja oft bei dir der Fall ist) versuchen würdest, in dem der andere Beteiligte mehr mit ins Spiel kommt, also nicht so passiv erscheint. Das wäre doch ein Experiment wert....
Liebe Grüße
Cara
Hallo Charlotta,
dafür müssten aber die Bäume das LI darstellen, und das tun sie m.E. nicht. Das Einzige, was ich herauslese, ist, dass jemand sich viel Mühe und Arbeit gemacht hat, eine Hütte zu bauen. That's it.
Der Titel lautet "Persönliche Opfer", und das finde ich hier nicht, auch wenn ich mit ner Lupe suche.
Saludos
Magic
dafür müssten aber die Bäume das LI darstellen, und das tun sie m.E. nicht. Das Einzige, was ich herauslese, ist, dass jemand sich viel Mühe und Arbeit gemacht hat, eine Hütte zu bauen. That's it.
Der Titel lautet "Persönliche Opfer", und das finde ich hier nicht, auch wenn ich mit ner Lupe suche.
Saludos
Magic
Ich lese den Text als eine herausfordernde Feststellung. Das LyrIch hat vor Jahren für diese Liebe alles getan, was es konnte, um ihr ein Dach zu geben und ein Zuhause. Aber diese Liebe ist inzwischen gealtert, es hat sich nichts Neues getan. Das Gegenüber blieb anscheinend passiv. Aber es hat gewusst, welche Opfer gebracht wurden (versinnbildlicht durch die gefällten Bäume - wohlgemerkt "Bäume", es war also etwas Erhebliches, was da aufgegeben wurde zugunsten der gemeinsamen Liebe) Und unausgesprochen steht nun die Frage im Raum: Hat es sich gelohnt? Oder was ist daraus geworden? Oder: Was hast du dazu beigetragen?
Ziehen nicht andere Menschen ebenfalls irgendwann einmal eine Bilanz ihrer Beziehung? Als solche verstehe ich diesen Text.
Darf man so ichhaft schreiben? Ich finde ja - denn der Text tut genau das, was man in einem gut geführten Gespräch machen sollte: Keine Du-Botschaften, sondern von sich selber reden, beschreiben, wie es einem ergeht und dem Gegenüber die Möglichkeiten geben, ebenso zu antworten - seine Meinung/Gefühle dagegen zu setzen.
tulpenrot
Ziehen nicht andere Menschen ebenfalls irgendwann einmal eine Bilanz ihrer Beziehung? Als solche verstehe ich diesen Text.
Darf man so ichhaft schreiben? Ich finde ja - denn der Text tut genau das, was man in einem gut geführten Gespräch machen sollte: Keine Du-Botschaften, sondern von sich selber reden, beschreiben, wie es einem ergeht und dem Gegenüber die Möglichkeiten geben, ebenso zu antworten - seine Meinung/Gefühle dagegen zu setzen.
tulpenrot
"Ach, wissen Sie, in meinem Alter wird man bescheiden - man begnügt sich mit einem guten Anfang und macht dem Ende einen kurzen Prozess." AST
hallo,
die bäume sind tatsächlich letztendlich als bäume gemeint. diese wurden gefällt,
um wie tulpenrot erkannt hat, ein haus zu bauen.
natürlich ist diese realistische sitaution jetzt sofort zu übertragen auf die beziehung.
demnach spricht der text zwar tatsächlich die handwerkliche seite des "heimes bauen" an, beschreibt aber parallel natürlich mit der gleichen metapher dann die beziehung.
bäume brauchen sehr lange, damit sie zum bauen eines hauses genutzt werden können.
das persönliche opfer, das er brachte, bestand aus dem fällen halt dieser baäume.
wenn man jetzt an ein geläufiges zitat denkt, das die liebe als empfindliche junge pflanze darstellt, und die ein leben braucht um zum baum zu werden, dann versteht man vielleicht besser, was ich damit meinte.
ich habe einfach versucht die beiden wichtigen sachverhalte nebeneinander "laufen zu lassen", obwohl jede betrachtung für sich abschliessend wäre.
tulpenrot ist daher mit ihrer interpretation sehr nahe am text.
michael
die bäume sind tatsächlich letztendlich als bäume gemeint. diese wurden gefällt,
um wie tulpenrot erkannt hat, ein haus zu bauen.
natürlich ist diese realistische sitaution jetzt sofort zu übertragen auf die beziehung.
demnach spricht der text zwar tatsächlich die handwerkliche seite des "heimes bauen" an, beschreibt aber parallel natürlich mit der gleichen metapher dann die beziehung.
bäume brauchen sehr lange, damit sie zum bauen eines hauses genutzt werden können.
das persönliche opfer, das er brachte, bestand aus dem fällen halt dieser baäume.
wenn man jetzt an ein geläufiges zitat denkt, das die liebe als empfindliche junge pflanze darstellt, und die ein leben braucht um zum baum zu werden, dann versteht man vielleicht besser, was ich damit meinte.
ich habe einfach versucht die beiden wichtigen sachverhalte nebeneinander "laufen zu lassen", obwohl jede betrachtung für sich abschliessend wäre.
tulpenrot ist daher mit ihrer interpretation sehr nahe am text.
michael
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