Kirche
Killerinstinktiv
lauernd,
den Kopf auf der Bibel
grottenlichtiges Schweinegegrunze
zur Hölle Bruder.
Jeder ist ein Gott
und der Vater schreit nach Anerkennung
unter dem Laub wächst ein Baum.
Knie nieder,
wir beten
eine Gutenachtgeschichte
aus Dreck geschrieben,
mit Fingern ohne Nägel
und
Schwester Oberin
tanzt auf dem Flur
nackt
und wild
wirft sich gegen die Wände
und schleudert ihren Mädchentraum
gegen die Sakristei.
Kirche
hallo,
ja was meinte ich mit grottenlichtiges schweinegegrunze.
ich hab diese wortschöpfung kreirt, weil ich gerne ausdrücken wollte, wie es so in kirchen aussieht.
es gibt einen schönen text von hermann van veen, indem der fragt, warum denn kein wasser in einer kirche fliesst, und warum keine vögel singe, warum die sonne nicht scheint, wenn es das haus gottes ist.
ich wollte mit dem grottenlichtig darstellen, das es finster wie in einer grotte ist, die nur gering beleuchtet ist. sie hat was beengendes.
das schweinegegrunze habe ich für die ganzen choralen gebete gesetzt. aber nicht um das gebet oder den glauben in frage zu stellen, sondern weil mir aufgefallen ist, das zum beispiel beim vater unser das ganze gebet in einem unverständlichen gemurmel durch die kirche zieht. vielleicht (fällt mir gerade auf ) wäre gemurmel besser gewesen.
warum schweine, ist sicher die nächste frage. das kommt daher, das wenn man schweinen den futtertrog bringt, dann fangen alle gleichzeitig an sich bemerkbar zu machen, genau wie in der kirche, wenn das gebet oder das lied aufgerufen wird.
michael
ja was meinte ich mit grottenlichtiges schweinegegrunze.
ich hab diese wortschöpfung kreirt, weil ich gerne ausdrücken wollte, wie es so in kirchen aussieht.
es gibt einen schönen text von hermann van veen, indem der fragt, warum denn kein wasser in einer kirche fliesst, und warum keine vögel singe, warum die sonne nicht scheint, wenn es das haus gottes ist.
ich wollte mit dem grottenlichtig darstellen, das es finster wie in einer grotte ist, die nur gering beleuchtet ist. sie hat was beengendes.
das schweinegegrunze habe ich für die ganzen choralen gebete gesetzt. aber nicht um das gebet oder den glauben in frage zu stellen, sondern weil mir aufgefallen ist, das zum beispiel beim vater unser das ganze gebet in einem unverständlichen gemurmel durch die kirche zieht. vielleicht (fällt mir gerade auf ) wäre gemurmel besser gewesen.
warum schweine, ist sicher die nächste frage. das kommt daher, das wenn man schweinen den futtertrog bringt, dann fangen alle gleichzeitig an sich bemerkbar zu machen, genau wie in der kirche, wenn das gebet oder das lied aufgerufen wird.
michael
Hallo M,
In deinem Gedicht spürt man viel Ekel und deine Bilder sind stark geschildert. Teilweise gefällt mir aber deine Sprache nicht. (z.B. Schweinegegrunze) Verärgerung über die Kirche ist ja legitim, aber unsere Sprache bietet da noch viel mehr Spielraum.
Das ist mir zu allgemein, da es auch Kirchen gibt, wo es den Künstlern gerade zu meisterhaft gelungen ist, die Sonne einzufangen.
Gruß Maija
In deinem Gedicht spürt man viel Ekel und deine Bilder sind stark geschildert. Teilweise gefällt mir aber deine Sprache nicht. (z.B. Schweinegegrunze) Verärgerung über die Kirche ist ja legitim, aber unsere Sprache bietet da noch viel mehr Spielraum.
warum die sonne nicht scheint, wenn es das haus gottes ist.
Das ist mir zu allgemein, da es auch Kirchen gibt, wo es den Künstlern gerade zu meisterhaft gelungen ist, die Sonne einzufangen.
Gruß Maija
hallo M
dein gedicht sehe ich mehr als ein experimentelles an. was in keinster weise negativ ist, im gegenteil der doppelinstinkt gleich zu anfang........-vielleicht einfach nur ein schreibfehler.gif)
die laubstelle gefällt mir am wenigsten, weil sie herausfällt aus diese bissigkeit, die dieser text vermittelt. mich fasziniert dein gedicht in abschnitten, weil es mich rätseln lässt, wie was gemeint ist und mir ergo viel freiraum lässt. es ist dann doch anders als die texte, die ich ansonsten von dir kenne.
"aus dreck geschrieben
mit fingern ohne nägel"
die stelle gefällt mir mit abstand am besten.
sicherlich gäbe es - max sagte es bereits - einiges zu sieben. aber diesen weg, den du da einschlägst finde ich grundsätzlich gut.
lieben gruß: Niko
Nachtrag: das grottenlichtige habe ich so auch verstannden. von schweinegegrunze auf gebete und choräle...............also das ist ein quantensprung, M...da überforderst du den leser ein bischen. er muss wenigstens gefühlsmäßig folgen können. bilder (textbilder) sollen brücken sein. nicht das andere ende.gif)
dein gedicht sehe ich mehr als ein experimentelles an. was in keinster weise negativ ist, im gegenteil der doppelinstinkt gleich zu anfang........-vielleicht einfach nur ein schreibfehler
.gif)
die laubstelle gefällt mir am wenigsten, weil sie herausfällt aus diese bissigkeit, die dieser text vermittelt. mich fasziniert dein gedicht in abschnitten, weil es mich rätseln lässt, wie was gemeint ist und mir ergo viel freiraum lässt. es ist dann doch anders als die texte, die ich ansonsten von dir kenne.
"aus dreck geschrieben
mit fingern ohne nägel"
die stelle gefällt mir mit abstand am besten.
sicherlich gäbe es - max sagte es bereits - einiges zu sieben. aber diesen weg, den du da einschlägst finde ich grundsätzlich gut.
lieben gruß: Niko
Nachtrag: das grottenlichtige habe ich so auch verstannden. von schweinegegrunze auf gebete und choräle...............also das ist ein quantensprung, M...da überforderst du den leser ein bischen. er muss wenigstens gefühlsmäßig folgen können. bilder (textbilder) sollen brücken sein. nicht das andere ende
.gif)
hi niko,
erstmal dank für die kritik.
das doppel instinkt ist ein fehler ( und noch ein peinlicher)
mit dem grottenlichtigen schweinegegrunze ist mein mir ureigenster stil sehr wahrscheinlich mit mir durchgegangen. muss wohl manchmal sein. aber du hast recht, für einen fritten ist das nicht nachvollziehbar. werde solche sachen besser überdenken müssen.
das mit den fingern ohne nägel, war mir wichtig, ich dachte da an einen menschen der lebendig begraben ist.
michael
fehler korrigiere ich sofort. danke.
erstmal dank für die kritik.
das doppel instinkt ist ein fehler ( und noch ein peinlicher)
mit dem grottenlichtigen schweinegegrunze ist mein mir ureigenster stil sehr wahrscheinlich mit mir durchgegangen. muss wohl manchmal sein. aber du hast recht, für einen fritten ist das nicht nachvollziehbar. werde solche sachen besser überdenken müssen.
das mit den fingern ohne nägel, war mir wichtig, ich dachte da an einen menschen der lebendig begraben ist.
michael
fehler korrigiere ich sofort. danke.
das mit den fingern ohne nägel, war mir wichtig, ich dachte da an einen menschen der lebendig begraben ist.
ich dachte nicht ganz soweit. mit fingern nohne nägel assoziiere ich unsicherheit, zerfahrenheit, nervenstress. das hat mir gut genug ins bild gepasst. aber gerade solche stellen sind es, michael, die nach meinem dafürhalten ein gedicht ausmachen. wenn sie in bildern als metapher dazu anhalten, nachzudenken, nach zu fühlen. und jeder legt dann seine wahrheit in diese bilder. und speziell an dieser stelle (aber auch an anderen) find ich das gelungen.
lieben gruß: Niko
Hi Niko,
nochmal lieben dank für deine kritik.
wenn die metapher mit den nägeln auch bei anderen andere gefühle oder bilder bewirkt, ist das nur gut, da hast du recht.
aber hier finde ich trotzdem, das die aussage eines unrettbaren schreibens irgendwie wichtig ist.
verstehst du was ich damit meine?
liebe grüße
michael
nochmal lieben dank für deine kritik.
wenn die metapher mit den nägeln auch bei anderen andere gefühle oder bilder bewirkt, ist das nur gut, da hast du recht.
aber hier finde ich trotzdem, das die aussage eines unrettbaren schreibens irgendwie wichtig ist.
verstehst du was ich damit meine?
liebe grüße
michael
eine Gutenachtgeschichte
aus Dreck geschrieben,
mit Fingern ohne Nägel
ich meine damit die ewige ruhe ( gutenachtgeschechichte), die manifestiert wird in einem sarg.
hier stelle ich mir vor, "das lebendig begarben sein". man kratzt ( schreibt ) solange in den deckel
bis man keine nägel mehr hat. das blut verkrustet, es wird zu organischem abfall.
und man schreibt damit.
michael
aus Dreck geschrieben,
mit Fingern ohne Nägel
ich meine damit die ewige ruhe ( gutenachtgeschechichte), die manifestiert wird in einem sarg.
hier stelle ich mir vor, "das lebendig begarben sein". man kratzt ( schreibt ) solange in den deckel
bis man keine nägel mehr hat. das blut verkrustet, es wird zu organischem abfall.
und man schreibt damit.
michael
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