Das Papanatomobil
Es war am Ende eines trotz seiner Trübheit fernsichtreichen Regentages, als Heiner und Ludwig einsahen, dass etwas geschehen musste. Die Badewanne, die einst für umermessliche Fluten von Bier den Lagerort abgegeben hatte, war leer, die grüne Hoffnung der Hänflinge bis auf ein paar armselige Krumen aufgebraucht und im Kühlschrank war nichts Essbares zu finden, wenn man von einigen Kakerlaken, die Heiner sich trotz seiner sonst durchaus vorhandenen Begeisterung für exotische Gerichte nicht zu verspeisen durchringen konnte, absah. Grund hierfür war ein Mißstand, der die Angehörigen jener Kulturen, die sich selbst gern die "zivilisierten" schimpfen, schon seit jeher begleitet und im Laufe der Geschichte immer wieder in die Barbarei getrieben und die Zartheit jener Firnis aus Moral und Anstand, die sie umspannte, offenbart hatte: sie hatten kein Geld. Aus den üblichen studentischen Nebenverdienstmöglichkeiten hatten sie ihre zahlreichen Arbeitgeber stets nach kurzem hartherzig verstoßen, und die Zahlungsmoral der Altvorderen liess letzthin etwas zu wünschen übrig.
Nun saßen die beiden mit sorgenvollen Mienen am Küchentisch und sannen nach, worüber jeder große Geist wohl einmal nachgesonnen hat.
"Wir könnten Strassenmaler werden." meinte Heiner.
"Oder Rockstars." antwortete Ludwig, der mal ein bißchen Gitarre spielen gelernt hatte, was zugegebenermaßen mehr ist, als mancher Rockstar heute ohne rot zu werden von sich sagen kann. So redeten sie hin und her, doch nichts von dem, was sie vorbrachten, mochte auch nur einen von ihnen recht zu überzeugen. Schließlich war es Ludwig, dem ein Licht aufging.
"Wir könnten das Auto verkaufen."
Heiner sah ihn zweifelnd an "Deine alte Ente? Selbst einen Schrotthändler müsste man dafür bezahlen, dass er sie nimmt."
Damit wollte er zum nächsten Vorschlag übergehen, aber Ludwig sah nun die Zeit gekommen, in die Tiefe zu gehen.
"Natürlich nicht einfach so. Man müsste sie zu etwas Besonderem machen. Wir könnten eine Steinschleuder draufkleben und sie als NVA-Panzer verkaufen. Oder wir schreiben "Christine" auf die Kühlerhaube und behaupten, sie sei uns aus der Hölle zugelaufen."
"Ach, Stephen King ist doch out. Man müsste irgendwas mit Promis machen. Michael Jackson vielleicht oder Dieter Bohlen."
Erneut legten beide die Stirn in tiefe Falten. Da wurde Ludwigs Gesicht auf einmal hell wie ein Sonnenschein nach langen Unwettern und er rief aus:
"Ich hab's! Der Papst! Wir überfahren den Papst damit! Was glaubst du, was die alte Kiste dann für einen Preis bei E-bay bringt!"
"Bist du jetzt völlig verrückt geworden?" entgegnete Heiner, "Du glaubst doch wohl selbst nicht, daß wir die Karre noch heil nach Rom kriegen! So ein Unsinn!"
Was hier für Außenstehende wie ein belangloser Zusatz aussieht, war in Wirklichkeit das Startsignal für ein Ritual, das in der WG-internen Entscheidungskultur eine zentrale Stellung einnahm: beim sogenannten freestyle-insulting tauschen die Kontrahenten solange Beschimpfungen aus, die sie noch nie zuvor benutzt haben, bis einem von beiden die Ideen ausgehen - womit er verliert. Als Herausgefordertem gebührte Ludwig der erste Zug.
"Papistischer Erzteufel!"
"Du kommst gleich in die Suppe!"
"Wurstsemmel!"
"Bademantel!"
"Hüpfknete!"
"Selber Hüpfknete!" stieß Heiner hervor, was nach den Regeln eine Kapitulation anzeigte. "Na gut, du hast gewonnen. Aber nach Rom kommen wir damit trotzdem nicht mehr."
Ludwig schaute etwas beleidigt drein, wie die Sonne, die sich nach langen Gewittern nur kurz blicken lässt und dann wieder hinter einer Wolke verschwindet und schmollt, weil alle daheim vor der Glotze sitzen und keiner ihren schönen Regenbogen ansieht: "Natürlich nicht. Für wie blöd hältst du mich eigentlich? Aber WIR sind doch jetzt Papst. Der alte Ratzi ist gerade zu Besuch in der Nachbargemeinde."
"Echt? Na so ein Glück. Fast schon unglaublich, soviel Zufall!"
"Ein Wink des Himmels. Außerdem würde die Story sonst nicht funktionieren und die ganze langatmige Einleitung wäre umsonst. Nicht wahr? Au! Hey, Ohrfeigen aus der Chefetage sind verboten! Das ist Einmischung des Autors, jawohl, du kannst in jedem drittklassigen Schreibratgeber nachlesen, dass man das nicht dar... Hey! Was fällt dir ein, mich einfach um 20 Jahre altern zu lassen? Jetzt glaubt mir doch keiner mehr den WG-twen! Ha, Eigentor! Huch? Wo sind meine Haare hin? WAS? NEUER NAME? WIE WILLST DU MICH NENNEN? Du hast sie wohl nicht mehr alAU! Ist ja gut...
Hier ist mein Plan..."
Am nächsten Tag standen Heiner und Gutfried zu einer für sie ungewohnt frühen Stunde auf.
"Was für eine unchristliche Zeit." sagte Gutfried grinsend, als sie aufbrachen. Heiner verzog schmerzvoll die Mundwinkel nach unten. "Ich kann nichts dafür." setzte da Gutfried leise hinzu. "Es ist der Autor. Er legt mir schlechte oder abgedroschene Wortspiele in den Mund, um mich zu ärgern."
Sie parkten den Wagen auf einer ansonsten leeren, abschüssigen Straße und verbargen sich in einer nahen Gasse, um von hier aus das Auftauchen des Pontifex abzuwarten. Zeigte sich dieser, mußte Gutfried nur noch die Handbremse lösen - etwas, was diese, wie sie verschiedentlich erfahren hatten, oft genug von selbt tat - und schon würde, wie Gutfried sagte "die Sache ins Rollen kommen.".
Einstweilen standen sie nur da und warteten. Keiner von beiden ahnte, daß zur gleichen Zeit in einer dunklen Gasse etwas unterhalb der ihren zwei lichtscheue Gestalten ihr Unwesen zu treiben begannen.
"Bist du sicher, dass das Gewehr im Wert steigt, wenn wir den heiligen Vater damit abknallen?", fragte Joe unsicher. "Klar. Du wirst sehen - im Handumdrehen sind wir reich. He, da kommt er ja schon.", antwortete Sam und legte an.
"He, da kommt er schon!", sagte Ludwig und löste die Handbremse.
"Nein!", rief Heiner, "Der ist doch noch ewig weit weg! So erwischt sie ihn nie! Verdammt. He, was tun denn die beiden da unten auf der Straße? VORSICHT! BAHN FREI!"
Die öffentliche Meinung pflegt letzten Worten große Bedeutung beizumessen; im Tod entscheidet sich, ob ein Leben abgeschlossen oder bloß abgebrochen wird. Wer im Leben ein Weiser war, zieht, so meint man, in den letzten Worten ein Fazit unter seinen Weg, eine Art unendlich komprimierter Bilanz jahrzehntelanger Denkpfade. Unzählige erklärten sterbend ihre Liebe; im Tod bekannte sich Winnetou zum Christentum. Soweit zumindest der literarisch-dramatische Mythos. Im richtigen Leben freilich scheinen wir dazu zu neigen, an sich banale Äusserungen im Sinne der Dramaturgie umzuinterpretieren; so Goethes "Mehr Licht!", das von einer sinnreichen biologischen Wendung vermutlich gerade noch rechtzeitig vor dem gehesselten "net schlecht aufm Kanapee." abgeschnitten wurde.
"Schau mal, da kommt eine Ente." sagte Joe noch und darauf Sam: "Ruhe jetzt."
Über die beiden Toten auf Kühler und Dach des Vehikels, von denen einer ein geladenes Gewehr umklammert hielt, entstand zunächst einige Verwirrung; die Polizei schaltete sich ein, die Presse und natürlich die hohe Geistlichkeit selbst. Als man die Halter, einen jungen Mann anfang zwanzig und einen griesgrämigen, kahlköpfigen Mittvierziger, schließlich in ihrer Wohnung ausfindig machte, schien keiner der beiden sich erklären zu können, wie das Gefährt auf den Hügel gelangt sein mochte. Da sie sich im Zustand großer Aufregung befanden und am ganzen Leib zitterten, schickte man ihnen einen kirchlichen Seelsorger, den sie mit baffen Blicken ansahen, während er ihnen erklärte, daß man sich vor Zeichen und Wundern nicht zu fürchten brauche, solches früher noch weit öfter geschehen sei und man sich geradeheraus glücklich schätzen könne, Besitzer des auserwählten Automobils zu sein, zumal doch...
Gutfried und Heiner begriffen zwar nicht viel, aber immerhin doch, daß man ihnen nicht übel wollte, und beruhigten sich bald wieder. Der Seelsorger ging, stattdessen kam die Presse mit einem Vertrag über das exklusive Recht, Bilder von den beiden abdrucken zu dürfen.
Der wackere Streitwagen aber, den Gott selbst zum Schutz seines Stellvertreters auf Erden losgeschickt hatte, wurde seinen stolzen Besitzern zu einem noch viel stolzeren Preis abgekauft und steht seither im Petersdom, wo die frommen Pilger ihn das "Papanatomobil" nennen und als Reliquie verehren.
So wurden alle glücklich und zufrieden, und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.
Oder, wie Gutfried sagen würde: "Ente gut, alles gut."
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Erstfassung:
Das Papanatomobil
Es war am Ende eines trotz seiner Trübheit fernsichtreichen Regentages, als Heiner und Ludwig einsahen, dass etwas geschehen musste. Die Badewanne, die einst für umermessliche Fluten von Bier den Lagerort abgegeben hatte, war leer, die grüne Hoffnung der Hänflinge bis auf ein paar armselige Krumen aufgebraucht und im Kühlschrank war nichts Essbares zu finden, wenn man von einigen Kakerlaken, die Heiner sich trotz seiner sonst durchaus vorhandenen Begeisterung für exotische Gerichte nicht zu verspeisen durchringen konnte, absah. Grund hierfür war ein Mißstand, der die Angehörigen jener Kulturen, die sich selbst gern die "zivilisierten" schimpfen, schon seit jeher begleitet und im Laufe der Geschichte immer wieder in die Barbarei getrieben und die Zartheit jener Firnis aus Moral und Anstand, die sie umspannte, offenbart hatte: sie hatten kein Geld. Aus den üblichen studentischen Nebenverdienstmöglichkeiten hatten sie ihre zahlreichen Arbeitgeber stets nach kurzem hartherzig verstoßen, und die Zahlungsmoral der Altvorderen liess letzthin etwas zu wünschen übrig.
Nun saßen die beiden mit sorgenvollen Mienen am Küchentisch und sannen nach, worüber jeder große Geist wohl einmal nachgesonnen hat.
"Wir könnten Strassenmaler werden." meinte Heiner.
"Oder Rockstars." antwortete Ludwig, der mal ein bißchen Gitarre spielen gelernt hatte, was zugegebenermaßen mehr ist, als mancher Rockstar heute ohne rot zu werden von sich sagen kann. So redeten sie hin und her, doch nichts von dem, was sie vorbrachten, mochte auch nur einen von ihnen recht zu überzeugen. Schließlich war es Ludwig, dem ein Licht aufging.
"Wir könnten das Auto verkaufen."
Heiner sah ihn zweifelnd an "Deine alte Ente? Selbst einen Schrotthändler müsste man dafür bezahlen, dass er sie nimmt."
Damit wollte er zum nächsten Vorschlag übergehen, aber Ludwig sah nun die Zeit gekommen, in die Tiefe zu gehen.
"Natürlich nicht einfach so. Man müsste sie zu etwas Besonderem machen. Wir könnten eine Steinschleuder draufkleben und sie als NVA-Panzer verkaufen. Oder wir schreiben "Christine" auf die Kühlerhaube und behaupten, sie sei uns aus der Hölle zugelaufen."
"Ach, Stephen King ist doch out. Man müsste irgendwas mit Promis machen. Michael Jackson vielleicht oder Dieter Bohlen."
Erneut legten beide die Stirn in tiefe Falten. Da wurde Ludwigs Gesicht auf einmal hell wie ein Sonnenschein nach langen Unwettern und er rief aus:
"Ich hab's! Der Papst! Wir überfahren den Papst damit! Was glaubst du, was die alte Kiste dann für einen Preis bei E-bay bringt!"
"Bist du jetzt völlig verrückt geworden?" entgegnete Heiner, "Du glaubst doch wohl selbst nicht, daß wir die Karre noch heil nach Rom kriegen! So ein Unsinn!"
Was hier für Außenstehende wie ein belangloser Zusatz aussieht, war in Wirklichkeit das Startsignal für ein Ritual, das in der WG-internen Entscheidungskultur eine zentrale Stellung einnahm: beim sogenannten freestyle-insulting tauschen die Kontrahenten solange Beschimpfungen aus, die sie noch nie zuvor benutzt haben, bis einem von beiden die Ideen ausgehen - womit er verliert. Als Herausgefordertem gebührte Ludwig der erste Zug.
"Papistischer Erzteufel!"
"Du kommst gleich in die Suppe!"
"Wurstsemmel!"
"Bademantel!"
"Hüpfknete!"
"Selber Hüpfknete!" stieß Heiner hervor, was nach den Regeln eine Kapitulation anzeigte. "Na gut, du hast gewonnen. Aber nach Rom kommen wir damit trotzdem nicht mehr."
Ludwig schaute etwas beleidigt drein, wie die Sonne, die sich nach langen Gewittern nur kurz blicken lässt und dann wieder hinter einer Wolke verschwindet und schmollt, weil alle daheim vor der Glotze sitzen und keiner ihren schönen Regenbogen ansieht: "Natürlich nicht. Für wie blöd hältst du mich eigentlich? Aber WIR sind doch jetzt Papst. Der alte Ratzi ist gerade zu Besuch in der Nachbargemeinde."
"Echt? Na so ein Glück. Fast schon unglaublich, soviel Zufall!"
"Ein Wink des Himmels. Außerdem würde die Story sonst nicht funktionieren und die ganze langatmige Einleitung wäre umsonst. Nicht wahr? Au! Hey, Ohrfeigen aus der Chefetage sind verboten! Das ist Einmischung des Autors, jawohl, du kannst in jedem drittklassigen Schreibratgeber nachlesen, dass man das nicht dar... Hey! Was fällt dir ein, mich einfach um 20 Jahre altern zu lassen? Jetzt glaubt mir doch keiner mehr den WG-twen! Ha, Eigentor! Huch? Wo sind meine Haare hin? WAS? NEUER NAME? WIE WILLST DU MICH NENNEN? Du hast sie wohl nicht mehr alAU! Ist ja gut...
Hier ist mein Plan..."
Am nächsten Tag standen Heiner und Gutfried zu einer für sie ungewohnt frühen Stunde auf.
"Was für eine unchristliche Zeit." sagte Gutfried grinsend, als sie aufbrachen. Heiner verzog schmerzvoll die Mundwinkel nach unten. "Ich kann nichts dafür." setzte da Gutfried leise hinzu. "Es ist der Autor. Er legt mir schlechte oder abgedroschene Wortspiele in den Mund, um mich zu ärgern."
Sie parkten den Wagen auf einer ansonsten leeren, abschüssigen Straße und verbargen sich in einer nahen Gasse, um von hier aus das Auftauchen des Pontifex abzuwarten. Zeigte sich dieser, mußte Gutfried nur noch die Handbremse lösen - etwas, worauf sich diese, wie sie verschiedentlich erfahren hatten, selbst hervorragend verstand, was jeden Verdacht auf Absicht im Keim ersticken würde - und schon würde, wie Gutfried sagte "die Sache ins Rollen kommen.". Einstweilen standen sie nur da und warteten. Keiner von beiden ahnte, was sich zur gleichen Zeit in einer kleinen, dunklen Gasse etwas unterhalb der ihren tat.
"Bist du sicher, dass das Gewehr im Wert steigt, wenn wir den heiligen Vater damit abknallen?" fragte Joe unsicher. "Klar. Du wirst sehen - im Handumdrehen sind wir reich. He, da kommt er ja schon." antwortete Sam und legte an.
Die öffentliche Meinung pflegt letzten Worten große Bedeutung beizumessen; im Tod entscheidet sich, ob ein Leben abgeschlossen oder bloß abgebrochen wird. Wer im Leben ein Weiser war, zieht, so meint man, in den letzten Worten ein Fazit unter seinen Weg, eine Art unendlich komprimierter Bilanz jahrzehntelanger Denkpfade. Unzählige erklärten sterbend ihre Liebe; im Tod bekannte sich Winnetou zum Christentum. Soweit zumindest der literarisch-dramatische Mythos. Im richtigen Leben freilich scheinen wir dazu zu neigen, an sich banale Äusserungen im Sinne der Dramaturgie umzuinterpretieren; so Goethes "Mehr Licht!", das von einer sinnreichen biologischen Wendung vermutlich gerade noch rechtzeitig vor dem gehesselten "net schlecht aufm Kanapee." abgeschnitten wurde.
"Schau mal, da kommt eine Ente." sagte Joe und darauf Sam: "Ruhe jetzt."
Der wackere Streitwagen aber, den Gott selbst zum Schutz seines Stellvertreters auf Erden losgeschickt hatte, wurde seinen stolzen Besitzern zu einem noch viel stolzeren Preis abgekauft und steht seither im Petersdom, wo die frommen Pilger ihn das "Papanatomobil" nennen und als Reliquie verehren.
So wurden alle glücklich und zufrieden, und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.
Oder, wie Gutfried sagen würde: "Ente gut, alles gut."
Das Papanatomobil
Hallo Mnemosyne ! (Was für ein Name)
Bisher hat noch keiner etwas geschrieben, also tu ich das mal.
Ich habe deinen Text gelesen und geschmunzelt. Die Idee gefällt mir (nicht, weil der Papst dran glauben soll, sondern weil die beiden Prots so schön schräg sind).
Ich habe mal ganz dreist im Text herumgepfuscht, ein bisschen Rechtschreibung korrigiert und ein paar Anmerkungen hineingepackt. Vielleicht kannst du damit etwas anfangen.
Noch ein Hinweis zu direkter Rede und Zeichensetzung:
"Bla bla bla", sagte er.
"Bla bla bla!" rief er.
"Bla bla bla?" fragte er.
Noch eine Frage zum Schluss: Warum Papanatomobil? Das hab ich nicht kapiert.
Liebe Grüße
Uta
Das Papanatomobil
Es war am Ende eines trotz seiner Trübheit fernsichtreichen Regentages, als Heiner und Ludwig einsahen, dass etwas geschehen musste. Die Badewanne, die einst für umermesslichen ("unermessliche") Fluten von Bier den Lagerort abgegeben hatte, war leer, die grüne Hoffnung der Hänflinge bis auf ein paar armselige Krumen aufgebraucht und im Kühlschrank war nichts Essbares zu finden, wenn man von einigen Kakerlaken, die Heiner sich trotz seiner sonst durchaus vorhandenen Begeisterung für exotische Gerichte nicht zu verspeisen durchringen konnte, absah. Grund hierfür war ein Mißstand ("Missstand" - auch wenn's komisch aussieht), der die Angehörigen jener Kulturen, die sich selbst gern die "zivilisierten" schimpfen, schon seit jeher begleitet und im Laufe der Geschichte immer wieder in die Barbarei getrieben und die Zartheit jener Firnis aus Moral und Anstand, die sie umspannte, offenbart hatte: sie hatten kein Geld. Aus den üblichen studentischen Nebenverdienstmöglichkeiten hatten sie ihre zahlreichen Arbeitgeber stets nach kurzem hartherzig verstoßen, und die Zahlungsmoral der Altvorderen liess ("ließ") letzthin etwas zu wünschen übrig. (äääähm, ich sehe schon, du willst locker-flockig und witzig schreiben. Aber die Satzungetüme sind so lang oder/und geschachtelt, dass ich beim Lesen schon mal den Faden verliere. Weiß nicht, ob's anderen auch so geht.)
Nun saßen die beiden mit sorgenvollen Mienen am Küchentisch und sannen nach, worüber jeder große Geist wohl einmal nachgesonnen hat.
"Wir könnten Strassenmaler ("Straßenmaler") werden." meinte Heiner.
"Oder Rockstars." antwortete Ludwig, der mal ein bißchen ("bisschen") Gitarre spielen gelernt hatte, was zugegebenermaßen mehr ist, als mancher Rockstar heute ohne rot zu werden von sich sagen kann. So redeten sie hin und her, doch nichts von dem, was sie vorbrachten, mochte auch nur einen von ihnen so richtig überzeugen. Schließlich war es Ludwig, dem ein Licht aufging. (Füllworte, Wiederholungen)
"Wir könnten das Auto verkaufen."
Heiner sah ihn zweiflend ("zweifelnd") an "Deine alte Ente? Selbst einen Schrotthändler müsste man dafür bezahlen, dass er sie nimmt."
Damit wollte er zum nächsten Vorschlag übergehen, aber Ludwig sah nun die Zeit gekommen, in die Tiefe zu gehen.
"Natürlich nicht einfach so. Man müsste sie zu etwas Besonderem machen. Wir könnten eine Steinschleuder draufkleben und sie als NVA-Panzer verkaufen. Oder wir schreiben "Christine" auf die Kühlerhaube und behaupten, sie sei uns aus der Hölle zugelaufen."
"Ach, Stephen King ist doch out. Man müsste irgendwas mit Promis machen. Michael Jackson vielleicht oder Dieter Bohlen."
Erneut legten beide die Stirn in tiefe Falten. Da wurde Ludwigs Gesicht auf einmal hell wie ein Sonnenschein nach langen Unwettern und er rief aus:
"Ich hab's! Der Papst! Wir überfahren den Papst damit! Was glaubst du, was die alte Kiste dann für einen Preis bei E-bay bringt!"
"Du bist wohl völlig verrückt geworden." entgegnete Heiner, "Du glaubst doch wohl selbst nicht, daß ("dass") wir die Karre noch heil nach Rom kriegen! So ein Unsinn!"
Was hier für Außenstehende wie ein belangloser Zusatz aussieht, war in Wirklichkeit das Startsignal für ein Ritual, das in der WG-internen Entscheidungskultur eine zentrale Stellung einnahm: beim sogenannten freestyle-insulting tauschen die Kontrahenten solange Beschimpfungen aus, die sie noch nie zuvor benutzt haben, bis einem von beiden die Ideen ausgehen - womit er verliert. Als Herausgefordertem gebührte Ludwig der erste Zug.
"Papistischer Erzteufel!"
"Du kommst gleich in die Suppe!"
"Wurstsemmel!"
"Bademantel!"
"Hüpfknete!"
"Selber Hüpfknete!" stieß Heiner hervor, was nach den Regeln eine Kapitulation anzeigte. "Na gut, du hast gewonnen. Aber nach Rom kommen wir damit trotzdem nicht mehr."
Ludwig schaute etwas beleidigt drein, wie die Sonne, die sich nach langen Gewittern nur kurz blicken lässt und dann wieder hinter einer Wolke verschwindet und schmollt, weil alle daheim vor der Glotze sitzen und keiner ihren schönen Regenbogen ansieht: (Ist die Wiederholung der Sonne als Vergleich gewollt? Dann finde ich es hier etwas lang.) "Natürlich nicht. Für wie blöd hältst du mich eigentlich? Aber WIR sind doch jetzt Papst. Der alte Ratzi ist gerade zu Besuch in der Nachbargemeinde."
"Echt? Na so ein Glück. Fast schon unglaublich, soviel Zufall!"
"Ein Wink des Himmels. Außerdem würde die Story sonst nicht funktionieren und die ganze langatmige Einleitung wäre umsonst. Nicht wahr? Au! Hey, Ohrfeigen aus der Chefetage sind verboten! Das ist Einmischung des Autors, jawohl, du kannst in jedem drittklassigen Schreibratgeber nachlesen, dass man das nicht dar... Hey! Was fällt dir ein, mich einfach um 20 Jahre altern zu lassen? Jetzt glaubt mir doch keiner mehr den WG-twen ("WG-Twen")! Ha, Eigentor! Huch? Wo sind meine Haare hin? WAS? NEUER NAME? WIE WILLST DU MICH NENNEN? Du hast sie wohl nicht mehr alAU (???)! Ist ja gut...
Hier ist mein Plan..." (Häh? Was ist das jetzt für ein Einschub? Wer redet jetzt?)
Am nächsten Tag standen Heiner und Gutfried (hieß der nicht Ludwig?) zu einer für sie ungewohnt frühen Stunde auf.
"Was für eine unchristliche Zeit." sagte Gutfried grinsend, als sie aufbrachen. Heiner verzog schmerzvoll die Mundwinkel nach unten. "Ich kann nichts dafür." setzte da (Füllwort) Gutfried leise hinzu. "Es ist der Autor. Er legt mir schlechte oder abgedroschene Wortspiele in den Mund, um mich zu ärgern."
Sie parkten den Wagen auf einer ansonsten leeren, abschüssigen Straße und verbargen sich in einer nahen Gasse, um von hier aus das Auftauchen des Pontifex abzuwarten. Zeigte sich dieser, mußte ("musste") Gutfried nur noch die Handbremse lösen - etwas, worauf sich diese, wie sie verschiedentlich erfahren hatten, selbst hervorragend verstand, was jeden Verdacht auf Absicht im Keim ersticken würde - und schon würde, wie Gutfried sagte "die Sache ins Rollen kommen.". (Noch so ein Bandwurm, siehe oben) Einstweilen standen sie nur da und warteten. Keiner von beiden ahnte, was sich zur gleichen Zeit in einer kleinen, dunklen Gasse etwas unterhalb der ihren tat.
"Bist du sicher, dass das Gewehr im Wert steigt, wenn wir den heiligen Vater damit abknallen?" fragte Joe unsicher. "Klar. Du wirst sehen - im Handumdrehen sind wir reich. He, da kommt er ja schon." antwortete Sam und legte an.
Die öffentliche Meinung pflegt letzten Worten große Bedeutung beizumessen; (Hier würde ich einen Punkt setzen.) im Tod entscheidet sich, ob ein Leben abgeschlossen oder bloß abgebrochen wird. Wer im Leben ein Weiser war, zieht, so meint man, in den letzten Worten ein Fazit unter seinen Weg, eine Art unendlich komprimierter Bilanz jahrzehntelanger Denkpfade. Unzählige erklärten sterbend ihre Liebe; im Tod bekannte sich Winnetou zum Christentum. (Warum gerade der hier?) Soweit zumindest der literarisch-dramatische Mythos. Im richtigen Leben freilich scheinen wir dazu zu neigen, an sich banale Äusserungen im Sinne der Dramaturgie umzuinterpretieren; (noch ein Punkt) so Goethes "Mehr Licht!", das von einer sinnreichen biologischen Wendung vermutlich gerade noch rechtzeitig vor dem gehesselten "net schlecht aufm Kanapee." abgeschnitten wurde.
"Schau mal, da kommt eine Ente." sagte Joe und darauf Sam: "Ruhe jetzt."
Das wackere Streitwagen aber, den Gott selbst zum Schutz seines Stellvertreters auf Erden losgeschickt hatte, wurde seinen stolzen Besitzern zu einem noch viel stolzeren Preis abgekauft und steht seither im Petersdom, wo die frommen Pilger ihn das "Papanatomobil" nennen und als Reliquie verehren.
So wurden alle glücklich und zufrieden, und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.
Oder, wie Gutfried sagen würde: "Ente gut, alles gut."
Das ("der") wackere Streitwagen aber, den Gott selbst zum Schutz seines Stellvertreters auf Erden losgeschickt hatte, wurde seinen stolzen Besitzern zu einem noch viel stolzeren Preis abgekauft und steht seither im Petersdom, wo die frommen Pilger ihn das "Papanatomobil" nennen und als Reliquie verehren.
So wurden alle glücklich und zufrieden, und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.
Oder, wie Gutfried sagen würde: "Ente gut, alles gut."
Bisher hat noch keiner etwas geschrieben, also tu ich das mal.
Ich habe deinen Text gelesen und geschmunzelt. Die Idee gefällt mir (nicht, weil der Papst dran glauben soll, sondern weil die beiden Prots so schön schräg sind).
Ich habe mal ganz dreist im Text herumgepfuscht, ein bisschen Rechtschreibung korrigiert und ein paar Anmerkungen hineingepackt. Vielleicht kannst du damit etwas anfangen.
Noch ein Hinweis zu direkter Rede und Zeichensetzung:
"Bla bla bla", sagte er.
"Bla bla bla!" rief er.
"Bla bla bla?" fragte er.
Noch eine Frage zum Schluss: Warum Papanatomobil? Das hab ich nicht kapiert.
Liebe Grüße
Uta
Das Papanatomobil
Es war am Ende eines trotz seiner Trübheit fernsichtreichen Regentages, als Heiner und Ludwig einsahen, dass etwas geschehen musste. Die Badewanne, die einst für umermesslichen ("unermessliche") Fluten von Bier den Lagerort abgegeben hatte, war leer, die grüne Hoffnung der Hänflinge bis auf ein paar armselige Krumen aufgebraucht und im Kühlschrank war nichts Essbares zu finden, wenn man von einigen Kakerlaken, die Heiner sich trotz seiner sonst durchaus vorhandenen Begeisterung für exotische Gerichte nicht zu verspeisen durchringen konnte, absah. Grund hierfür war ein Mißstand ("Missstand" - auch wenn's komisch aussieht), der die Angehörigen jener Kulturen, die sich selbst gern die "zivilisierten" schimpfen, schon seit jeher begleitet und im Laufe der Geschichte immer wieder in die Barbarei getrieben und die Zartheit jener Firnis aus Moral und Anstand, die sie umspannte, offenbart hatte: sie hatten kein Geld. Aus den üblichen studentischen Nebenverdienstmöglichkeiten hatten sie ihre zahlreichen Arbeitgeber stets nach kurzem hartherzig verstoßen, und die Zahlungsmoral der Altvorderen liess ("ließ") letzthin etwas zu wünschen übrig. (äääähm, ich sehe schon, du willst locker-flockig und witzig schreiben. Aber die Satzungetüme sind so lang oder/und geschachtelt, dass ich beim Lesen schon mal den Faden verliere. Weiß nicht, ob's anderen auch so geht.)
Nun saßen die beiden mit sorgenvollen Mienen am Küchentisch und sannen nach, worüber jeder große Geist wohl einmal nachgesonnen hat.
"Wir könnten Strassenmaler ("Straßenmaler") werden." meinte Heiner.
"Oder Rockstars." antwortete Ludwig, der mal ein bißchen ("bisschen") Gitarre spielen gelernt hatte, was zugegebenermaßen mehr ist, als mancher Rockstar heute ohne rot zu werden von sich sagen kann. So redeten sie hin und her, doch nichts von dem, was sie vorbrachten, mochte auch nur einen von ihnen so richtig überzeugen. Schließlich war es Ludwig, dem ein Licht aufging. (Füllworte, Wiederholungen)
"Wir könnten das Auto verkaufen."
Heiner sah ihn zweiflend ("zweifelnd") an "Deine alte Ente? Selbst einen Schrotthändler müsste man dafür bezahlen, dass er sie nimmt."
Damit wollte er zum nächsten Vorschlag übergehen, aber Ludwig sah nun die Zeit gekommen, in die Tiefe zu gehen.
"Natürlich nicht einfach so. Man müsste sie zu etwas Besonderem machen. Wir könnten eine Steinschleuder draufkleben und sie als NVA-Panzer verkaufen. Oder wir schreiben "Christine" auf die Kühlerhaube und behaupten, sie sei uns aus der Hölle zugelaufen."
"Ach, Stephen King ist doch out. Man müsste irgendwas mit Promis machen. Michael Jackson vielleicht oder Dieter Bohlen."
Erneut legten beide die Stirn in tiefe Falten. Da wurde Ludwigs Gesicht auf einmal hell wie ein Sonnenschein nach langen Unwettern und er rief aus:
"Ich hab's! Der Papst! Wir überfahren den Papst damit! Was glaubst du, was die alte Kiste dann für einen Preis bei E-bay bringt!"
"Du bist wohl völlig verrückt geworden." entgegnete Heiner, "Du glaubst doch wohl selbst nicht, daß ("dass") wir die Karre noch heil nach Rom kriegen! So ein Unsinn!"
Was hier für Außenstehende wie ein belangloser Zusatz aussieht, war in Wirklichkeit das Startsignal für ein Ritual, das in der WG-internen Entscheidungskultur eine zentrale Stellung einnahm: beim sogenannten freestyle-insulting tauschen die Kontrahenten solange Beschimpfungen aus, die sie noch nie zuvor benutzt haben, bis einem von beiden die Ideen ausgehen - womit er verliert. Als Herausgefordertem gebührte Ludwig der erste Zug.
"Papistischer Erzteufel!"
"Du kommst gleich in die Suppe!"
"Wurstsemmel!"
"Bademantel!"
"Hüpfknete!"
"Selber Hüpfknete!" stieß Heiner hervor, was nach den Regeln eine Kapitulation anzeigte. "Na gut, du hast gewonnen. Aber nach Rom kommen wir damit trotzdem nicht mehr."
Ludwig schaute etwas beleidigt drein, wie die Sonne, die sich nach langen Gewittern nur kurz blicken lässt und dann wieder hinter einer Wolke verschwindet und schmollt, weil alle daheim vor der Glotze sitzen und keiner ihren schönen Regenbogen ansieht: (Ist die Wiederholung der Sonne als Vergleich gewollt? Dann finde ich es hier etwas lang.) "Natürlich nicht. Für wie blöd hältst du mich eigentlich? Aber WIR sind doch jetzt Papst. Der alte Ratzi ist gerade zu Besuch in der Nachbargemeinde."
"Echt? Na so ein Glück. Fast schon unglaublich, soviel Zufall!"
"Ein Wink des Himmels. Außerdem würde die Story sonst nicht funktionieren und die ganze langatmige Einleitung wäre umsonst. Nicht wahr? Au! Hey, Ohrfeigen aus der Chefetage sind verboten! Das ist Einmischung des Autors, jawohl, du kannst in jedem drittklassigen Schreibratgeber nachlesen, dass man das nicht dar... Hey! Was fällt dir ein, mich einfach um 20 Jahre altern zu lassen? Jetzt glaubt mir doch keiner mehr den WG-twen ("WG-Twen")! Ha, Eigentor! Huch? Wo sind meine Haare hin? WAS? NEUER NAME? WIE WILLST DU MICH NENNEN? Du hast sie wohl nicht mehr alAU (???)! Ist ja gut...
Hier ist mein Plan..." (Häh? Was ist das jetzt für ein Einschub? Wer redet jetzt?)
Am nächsten Tag standen Heiner und Gutfried (hieß der nicht Ludwig?) zu einer für sie ungewohnt frühen Stunde auf.
"Was für eine unchristliche Zeit." sagte Gutfried grinsend, als sie aufbrachen. Heiner verzog schmerzvoll die Mundwinkel nach unten. "Ich kann nichts dafür." setzte da (Füllwort) Gutfried leise hinzu. "Es ist der Autor. Er legt mir schlechte oder abgedroschene Wortspiele in den Mund, um mich zu ärgern."
Sie parkten den Wagen auf einer ansonsten leeren, abschüssigen Straße und verbargen sich in einer nahen Gasse, um von hier aus das Auftauchen des Pontifex abzuwarten. Zeigte sich dieser, mußte ("musste") Gutfried nur noch die Handbremse lösen - etwas, worauf sich diese, wie sie verschiedentlich erfahren hatten, selbst hervorragend verstand, was jeden Verdacht auf Absicht im Keim ersticken würde - und schon würde, wie Gutfried sagte "die Sache ins Rollen kommen.". (Noch so ein Bandwurm, siehe oben) Einstweilen standen sie nur da und warteten. Keiner von beiden ahnte, was sich zur gleichen Zeit in einer kleinen, dunklen Gasse etwas unterhalb der ihren tat.
"Bist du sicher, dass das Gewehr im Wert steigt, wenn wir den heiligen Vater damit abknallen?" fragte Joe unsicher. "Klar. Du wirst sehen - im Handumdrehen sind wir reich. He, da kommt er ja schon." antwortete Sam und legte an.
Die öffentliche Meinung pflegt letzten Worten große Bedeutung beizumessen; (Hier würde ich einen Punkt setzen.) im Tod entscheidet sich, ob ein Leben abgeschlossen oder bloß abgebrochen wird. Wer im Leben ein Weiser war, zieht, so meint man, in den letzten Worten ein Fazit unter seinen Weg, eine Art unendlich komprimierter Bilanz jahrzehntelanger Denkpfade. Unzählige erklärten sterbend ihre Liebe; im Tod bekannte sich Winnetou zum Christentum. (Warum gerade der hier?) Soweit zumindest der literarisch-dramatische Mythos. Im richtigen Leben freilich scheinen wir dazu zu neigen, an sich banale Äusserungen im Sinne der Dramaturgie umzuinterpretieren; (noch ein Punkt) so Goethes "Mehr Licht!", das von einer sinnreichen biologischen Wendung vermutlich gerade noch rechtzeitig vor dem gehesselten "net schlecht aufm Kanapee." abgeschnitten wurde.
"Schau mal, da kommt eine Ente." sagte Joe und darauf Sam: "Ruhe jetzt."
Das wackere Streitwagen aber, den Gott selbst zum Schutz seines Stellvertreters auf Erden losgeschickt hatte, wurde seinen stolzen Besitzern zu einem noch viel stolzeren Preis abgekauft und steht seither im Petersdom, wo die frommen Pilger ihn das "Papanatomobil" nennen und als Reliquie verehren.
So wurden alle glücklich und zufrieden, und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.
Oder, wie Gutfried sagen würde: "Ente gut, alles gut."
Das ("der") wackere Streitwagen aber, den Gott selbst zum Schutz seines Stellvertreters auf Erden losgeschickt hatte, wurde seinen stolzen Besitzern zu einem noch viel stolzeren Preis abgekauft und steht seither im Petersdom, wo die frommen Pilger ihn das "Papanatomobil" nennen und als Reliquie verehren.
So wurden alle glücklich und zufrieden, und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.
Oder, wie Gutfried sagen würde: "Ente gut, alles gut."
Hallo, Mnemosyne,
Sind die Sprünge in der Geschichte beabsichtigt?
Ich fasse mal zusammen, was ich aus der Geschichte gelesen habe.
Da sind zwei die kein Geld haben.
Sie wollen einen Plan aushecken, der ihnen vielleicht Geld bringen könnte.
Manches wird überlegt und verworfen.
ich bin nicht sicher ob nur die beiden diskutieren oder auch andere aus der WG einbezogen sind.
Letztlich kann ich jedoch keinen konkreten Plan erkennen.
Das alte Auto die "Ente" kommt ins Spiel. Na ja...
Die Ente ist nicht nur Kult sondern auch Klischee als Auto für arme Studenten.
Aber wie lautet der Plan?
Gut, die Beiden reden vom Papstbesuch im Nachbarort und wollen augenscheinlich dorthin fahren.
Mir scheint doch recht viel dem Zufall überlassen, nicht nur was die Handlungen deiner zwei Protagonisten angeht, sondern auch was die Erzählung überhaupt angeht.
Da verhindert also das Auto der beiden ein Attentat auf den Papst, wenn ich das richtig verstanden habe und keiner weiß wie und warum...
Bisschen wenig, wie ich finde, aber durchaus ausbaufähig.
oder ist es gar eine gekürzte Fassung oder nur ein Exposé?
Allerdings sind Mängel auch auf andrer, als der rein erzähltechnischen Ebene zu suchen.
Mir kommt es vor, als wenn du hin- und her gerissen bist zwischen einer altmodischen Erzählart in Schachtelsätzen zum einen, zum anderen aber auch gern salopp erzählen möchtest.
Das wäre sogar möglich, wenn du aus verschiedenen Perspektiven erzählen würdest.
Da ist gleich der erste Satz, an dem ich über das fernsichtsreiche „lang hinschlage“,
nichts gegen Wortschöpfungen, aber in diesem Prosatext ist so etwas völlig überflüssig und bringt die Geschichte keinen Deut vorwärts.
die Erzählung über di Kakerlaken ist ganz nett, aber du hast dich da schon ein wenig verstiegen, weil der nächste Satz, der eigentlich begründen soll, warum nichts zu essen im Kühlschrank ist, sich aber dann auf das Nichtverspeisen besagter Insekten bezieht.
Meine Zeit erlaubt es nicht alle Punkte in diesen Text, der m. A. n. einer generellen Überarbeitung bedarf, auf zuführen.
Allerdings hat Traveller/ Uta
ja bereits hinsichtlich Schreibung und Grammatik gelesen und Korrekturvorschläge gemacht.
Im zweiten Absatz fiel mir noch das „sannen“ auf.
Ich bin mir nicht sicher, ob es diese Form überhaupt gibt…
Ich sinne, er sann, sie sannen? Hm jetzt da ich es schreibe, kommt es mir schon richtig vor.
Alles in allem, eine gute Story, die die Arbeit (die ich für zwingen notwendig halte) daran rechtfertigen würde.
Die Idee ist außergewöhnlich, dass die Ente : PapaNATOmobil heißt, finde ich Klasse und verstehe es wohl auch (Verhinderter Anschlag „ohne“ Waffengewalt).
Hingegen ist der Schlusssatz, „Ente gut alles gut“, derart abgedroschen, dass ich mich frage, ob man den noch straffrei verwenden darf
(Bitte nicht wörtlich nehmen)…
Zum Beispiel finde ich den vorletzten Absatz sehr zum Schmunzeln. die Ente als Streitwagen, aber bitte als „DER“ und nicht Das
Ja ich wünsche dir, dass dir noch ein paar mehr Leute unter die Arme greifen, aber letztlich hast du es in der Hand die Geschichte spannend und interessant werden zu lassen, also an die Arbeit.
Liebe Grüße
Gerda
Sind die Sprünge in der Geschichte beabsichtigt?
Ich fasse mal zusammen, was ich aus der Geschichte gelesen habe.
Da sind zwei die kein Geld haben.
Sie wollen einen Plan aushecken, der ihnen vielleicht Geld bringen könnte.
Manches wird überlegt und verworfen.
ich bin nicht sicher ob nur die beiden diskutieren oder auch andere aus der WG einbezogen sind.
Letztlich kann ich jedoch keinen konkreten Plan erkennen.
Das alte Auto die "Ente" kommt ins Spiel. Na ja...
Die Ente ist nicht nur Kult sondern auch Klischee als Auto für arme Studenten.
Aber wie lautet der Plan?
Gut, die Beiden reden vom Papstbesuch im Nachbarort und wollen augenscheinlich dorthin fahren.
Mir scheint doch recht viel dem Zufall überlassen, nicht nur was die Handlungen deiner zwei Protagonisten angeht, sondern auch was die Erzählung überhaupt angeht.
Da verhindert also das Auto der beiden ein Attentat auf den Papst, wenn ich das richtig verstanden habe und keiner weiß wie und warum...
Bisschen wenig, wie ich finde, aber durchaus ausbaufähig.
oder ist es gar eine gekürzte Fassung oder nur ein Exposé?
Allerdings sind Mängel auch auf andrer, als der rein erzähltechnischen Ebene zu suchen.
Mir kommt es vor, als wenn du hin- und her gerissen bist zwischen einer altmodischen Erzählart in Schachtelsätzen zum einen, zum anderen aber auch gern salopp erzählen möchtest.
Das wäre sogar möglich, wenn du aus verschiedenen Perspektiven erzählen würdest.
Da ist gleich der erste Satz, an dem ich über das fernsichtsreiche „lang hinschlage“,
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die Erzählung über di Kakerlaken ist ganz nett, aber du hast dich da schon ein wenig verstiegen, weil der nächste Satz, der eigentlich begründen soll, warum nichts zu essen im Kühlschrank ist, sich aber dann auf das Nichtverspeisen besagter Insekten bezieht.
Meine Zeit erlaubt es nicht alle Punkte in diesen Text, der m. A. n. einer generellen Überarbeitung bedarf, auf zuführen.
Allerdings hat Traveller/ Uta
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Im zweiten Absatz fiel mir noch das „sannen“ auf.
Ich bin mir nicht sicher, ob es diese Form überhaupt gibt…
Ich sinne, er sann, sie sannen? Hm jetzt da ich es schreibe, kommt es mir schon richtig vor.
Alles in allem, eine gute Story, die die Arbeit (die ich für zwingen notwendig halte) daran rechtfertigen würde.
Die Idee ist außergewöhnlich, dass die Ente : PapaNATOmobil heißt, finde ich Klasse und verstehe es wohl auch (Verhinderter Anschlag „ohne“ Waffengewalt).
Hingegen ist der Schlusssatz, „Ente gut alles gut“, derart abgedroschen, dass ich mich frage, ob man den noch straffrei verwenden darf
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(Bitte nicht wörtlich nehmen)…
Zum Beispiel finde ich den vorletzten Absatz sehr zum Schmunzeln. die Ente als Streitwagen, aber bitte als „DER“ und nicht Das
Ja ich wünsche dir, dass dir noch ein paar mehr Leute unter die Arme greifen, aber letztlich hast du es in der Hand die Geschichte spannend und interessant werden zu lassen, also an die Arbeit.
Liebe Grüße
Gerda
Hallo Leute,
danke für eure Kommentare. Das meiste, was kritisiert wurde, ist gewollt; möglicherweise wird es nicht klar, aber Ludwig fängt in seiner länglichen Rede einen Streit mit dem VERFASSER an, also mit mir. Zur Strafe heißt er ab da Gutfried ("Was? Wie willst du mich nennen? Du hast sie wohl nicht mehr alle!") und macht schlechte Wortspiele (""Das ist der Autor" sagte er leise..."), u.a. auch das in der Tat grauenvolle "Ente gut alles gut". Die Diskrepanz zwischen Schachtelsätzen und Trivialem sollte eigentlich Thomas Mann persiflieren und komisch wirken, aber wenn sie zu übertrieben wirkt, denke ich das lieber nochmal durch; gleiches gilt für den ständigen Hang, vom Thema abzukommen, z.B. von Geldmangel auf Kakerlaken, überhaupt die völlig sinnlos allgemeine Tirade über die Schlechtigkeit der Welt in der Einleitung. Auch die Wiederholung des Wetterbildes ist Absicht; es ist als stilistischer Seitenhieb auf solche Metaphern gemeint - in diesem Fall eine Anspielung auf ein Zitat aus Zarathustra.
"Papanatomobil" sollte eigentlich nicht primär mit der NATO zu tun haben, die ist mehr ein Nebeneffekt; es ist eine Konstruktion aus Anato (griechisch für Ente) und Papamobil.
Dann gibt es Sam und Joe, die eine ähnliche Idee haben und den Papst erschießen wollen, um ihr Gewehr versteigern zu können. Der Absatz über letzte Worte sollte klar machen, daß nun die letzten Worte der beiden folgen - es ist so gedacht, daß nun die für den Papst bestimmte Ente stattdessen die beiden erwischt und dies als göttliche Intervention aufgefasst wird. Sind die diesbezüglichen Andeutungen zu schwach?
Der Plan der beiden wird ja an späterer Stelle verraten - Handbremse etc.; ihn vorher nochmal von Ludwig beschreiben zu lassen, wäre doch redundant. Andererseits kann man sich so wohl wirklich einiges erst nach beendeter Lektüre zusammenreimen. Was gegen Neologismen in Prosatexten spricht, ist mir hingegen nicht klar - und ich persönlich mag Texte, die mich hin und wieder stolpern lassen.
Ansonsten werde ich mal ein wenig in eurem Sinn am Text herumdoktorn, sobald eine etwas christlichere Zeit anbricht
.
Nochmal danke euch beiden und viele Grüsse
Merlin
danke für eure Kommentare. Das meiste, was kritisiert wurde, ist gewollt; möglicherweise wird es nicht klar, aber Ludwig fängt in seiner länglichen Rede einen Streit mit dem VERFASSER an, also mit mir. Zur Strafe heißt er ab da Gutfried ("Was? Wie willst du mich nennen? Du hast sie wohl nicht mehr alle!") und macht schlechte Wortspiele (""Das ist der Autor" sagte er leise..."), u.a. auch das in der Tat grauenvolle "Ente gut alles gut". Die Diskrepanz zwischen Schachtelsätzen und Trivialem sollte eigentlich Thomas Mann persiflieren und komisch wirken, aber wenn sie zu übertrieben wirkt, denke ich das lieber nochmal durch; gleiches gilt für den ständigen Hang, vom Thema abzukommen, z.B. von Geldmangel auf Kakerlaken, überhaupt die völlig sinnlos allgemeine Tirade über die Schlechtigkeit der Welt in der Einleitung. Auch die Wiederholung des Wetterbildes ist Absicht; es ist als stilistischer Seitenhieb auf solche Metaphern gemeint - in diesem Fall eine Anspielung auf ein Zitat aus Zarathustra.
"Papanatomobil" sollte eigentlich nicht primär mit der NATO zu tun haben, die ist mehr ein Nebeneffekt; es ist eine Konstruktion aus Anato (griechisch für Ente) und Papamobil.
Dann gibt es Sam und Joe, die eine ähnliche Idee haben und den Papst erschießen wollen, um ihr Gewehr versteigern zu können. Der Absatz über letzte Worte sollte klar machen, daß nun die letzten Worte der beiden folgen - es ist so gedacht, daß nun die für den Papst bestimmte Ente stattdessen die beiden erwischt und dies als göttliche Intervention aufgefasst wird. Sind die diesbezüglichen Andeutungen zu schwach?
Der Plan der beiden wird ja an späterer Stelle verraten - Handbremse etc.; ihn vorher nochmal von Ludwig beschreiben zu lassen, wäre doch redundant. Andererseits kann man sich so wohl wirklich einiges erst nach beendeter Lektüre zusammenreimen. Was gegen Neologismen in Prosatexten spricht, ist mir hingegen nicht klar - und ich persönlich mag Texte, die mich hin und wieder stolpern lassen.
Ansonsten werde ich mal ein wenig in eurem Sinn am Text herumdoktorn, sobald eine etwas christlichere Zeit anbricht

Nochmal danke euch beiden und viele Grüsse
Merlin
Zuletzt geändert von Mnemosyne am 22.09.2006, 01:25, insgesamt 2-mal geändert.
Hi Merlin,
vielleicht ist gar nicht zu wenig, was ich in deiner Geschichte fand, (Oder nur finden konnte, mangels Literaturstudium) sondern eher zu viel ?
Jetzt nachdem ich gelesen habe, auf was du alles hinaus willst...
Oho, oha...
Ich lese noch einmal aus "deiner" Perspektive... vielleicht muss es deutlicher werden, das zwiegespräch mit dem Autor, dass mit der Namensänderung hatte ich ja auch bemerkt, habe es sogar bewusst gelesen und dann bei der Zusammenfassung doch vergessen.
nun, morgen ist auch noch ein Tag
LGG
vielleicht ist gar nicht zu wenig, was ich in deiner Geschichte fand, (Oder nur finden konnte, mangels Literaturstudium) sondern eher zu viel ?
Jetzt nachdem ich gelesen habe, auf was du alles hinaus willst...
Oho, oha...
Ich lese noch einmal aus "deiner" Perspektive... vielleicht muss es deutlicher werden, das zwiegespräch mit dem Autor, dass mit der Namensänderung hatte ich ja auch bemerkt, habe es sogar bewusst gelesen und dann bei der Zusammenfassung doch vergessen.
nun, morgen ist auch noch ein Tag
LGG
Hallo Merlin (ist einfacher als Mnemosyne) !
Jetzt hab ich doch gleich noch ein bisschen Griechisch gelernt (zum Latein aus der Schule dazu). Gefällt mir, die Wortkombination (auch wenn unbedarfte Leser sie wohl nicht selber finden werden).
Wie ich schon sagte: Die Geschichte gefällt mir. Problematisch finde ich nur, dass du uns erst einiges erklären musst, damit wir Leser deine Intentionen (z.B. die Schachtelsätze, der Streit mit dem Autor, etc.) sehen. Stell dir vor, jemand liest die Story und hat keine Erläuterungen dazu. Dann wird's schwierig.
Aber das hängt eben davon ab, ob du für einen außenstehenden Leser schreibst oder für dich (oder uns) etwas ausprobierst. Denke ich.
Liebe Grüße
Uta
Jetzt hab ich doch gleich noch ein bisschen Griechisch gelernt (zum Latein aus der Schule dazu). Gefällt mir, die Wortkombination (auch wenn unbedarfte Leser sie wohl nicht selber finden werden).
Wie ich schon sagte: Die Geschichte gefällt mir. Problematisch finde ich nur, dass du uns erst einiges erklären musst, damit wir Leser deine Intentionen (z.B. die Schachtelsätze, der Streit mit dem Autor, etc.) sehen. Stell dir vor, jemand liest die Story und hat keine Erläuterungen dazu. Dann wird's schwierig.
Aber das hängt eben davon ab, ob du für einen außenstehenden Leser schreibst oder für dich (oder uns) etwas ausprobierst. Denke ich.
Liebe Grüße
Uta
hallo Mnem,
also den Kampf mit dem Autor habe ich gut verstanden und ich liebe so etwas (wie mache ich nur das dickste Ausrufezeichen für diese Aussage, das ich fidnen kann?). Ich liebe diese Ebene Autor/Figuren zu durchbrechen sehr. ich finde es ist dir gelungen. Die Geschichte ist dir auch witzig gelungen (an ganz wenigen Stellen merkt man noch wie liebevoll du die Geschichte witzig sein lassen willst, aber das schon auf relativ hoher Kritikebene nur mal angeführt).
Einzig diese Nachfrage von dir:
Ja! Für mich ja...ich stand auf einmal da und dachte: Hä?? was mich daran verwirrt ist, die Aussagen. wurde ihren Besitzern abgekauft, wie geht das, wenn sie die Ente überrolt hat? oder sollte sie sie nur "ein bisschen" überrolt haben?
Da könntest du für mich erzähltechnisch noch für etwas mehr Orientierung schaffen. Alles andere find ich "toll". ich mag deine texte...
Liebe Grüße,
Lisa
also den Kampf mit dem Autor habe ich gut verstanden und ich liebe so etwas (wie mache ich nur das dickste Ausrufezeichen für diese Aussage, das ich fidnen kann?). Ich liebe diese Ebene Autor/Figuren zu durchbrechen sehr. ich finde es ist dir gelungen. Die Geschichte ist dir auch witzig gelungen (an ganz wenigen Stellen merkt man noch wie liebevoll du die Geschichte witzig sein lassen willst, aber das schon auf relativ hoher Kritikebene nur mal angeführt).
Einzig diese Nachfrage von dir:
Der Absatz über letzte Worte sollte klar machen, daß nun die letzten Worte der beiden folgen - es ist so gedacht, daß nun die für den Papst bestimmte Ente stattdessen die beiden erwischt und dies als göttliche Intervention aufgefasst wird. Sind die diesbezüglichen Andeutungen zu schwach?
Ja! Für mich ja...ich stand auf einmal da und dachte: Hä?? was mich daran verwirrt ist, die Aussagen. wurde ihren Besitzern abgekauft, wie geht das, wenn sie die Ente überrolt hat? oder sollte sie sie nur "ein bisschen" überrolt haben?
Da könntest du für mich erzähltechnisch noch für etwas mehr Orientierung schaffen. Alles andere find ich "toll". ich mag deine texte...
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo Uta,
wenn ich mir den Text jetzt nochmal mit etwas Distanz durchlese, muß ich dir zustimmen. Bisher habe ich eben alles für die Schublade (also eben für mich) geschrieben, und die hat natürlich kein Problem mit Sprüngen und Brüchen. Hast du irgendwelche Ideen, wie der Streit mit dem Autor deutlicher gemacht werden könnte? Ich hatte schon die Idee, ihn selbst sozusagen aus dem Off antworten zu lassen, aber würde das die Verwirrung nicht noch steigern? Oder sollte man diesen nicht essentiellen Passus (dann natürlich zusammen mit den schlechten Wortspielen und dem Namenswechsel) ganz herauslassen? (Rebellische Figuren sind ein Thema, das mich seit kurzem umtreibt - ich plane gerade einen Text speziell dazu.)
Generell mag ich selbst Texte sehr, die sich auf Andeutungen beschränken und dem Leser noch Arbeit übriglassen; aber inzwischen zweifle ich doch etwas, ob der plötzliche Verweis auf letzte Worte ausreicht, um die gedachte Handlung (Papst kommt, Ente rollt los und tötet Sam und Joe) anzuzeigen. Wäre das klarer, wenn Heiner noch etwas sagen würde wie "Idiot, der ist doch noch viel zu weit weg! He, was tun denn die beiden da unten? VORSICHT!" und dann der Teil über letzte Worte einsetzte?
Jetzt kümmere ich mich aber erstmal um die orthographischen Fehler - vielen Dank für die sicher aufwändige Korrekturarbeit, die wohl eher meine Aufgabe gewesen wäre! (Die ß behalte ich aber trotzdem bei - wo ich kann, verweigere ich mich der Rechtschreibreform, "Missstand" klingt in meinen Ohren, als käme es von Gollum...
)
Viele Grüsse
Merlin
wenn ich mir den Text jetzt nochmal mit etwas Distanz durchlese, muß ich dir zustimmen. Bisher habe ich eben alles für die Schublade (also eben für mich) geschrieben, und die hat natürlich kein Problem mit Sprüngen und Brüchen. Hast du irgendwelche Ideen, wie der Streit mit dem Autor deutlicher gemacht werden könnte? Ich hatte schon die Idee, ihn selbst sozusagen aus dem Off antworten zu lassen, aber würde das die Verwirrung nicht noch steigern? Oder sollte man diesen nicht essentiellen Passus (dann natürlich zusammen mit den schlechten Wortspielen und dem Namenswechsel) ganz herauslassen? (Rebellische Figuren sind ein Thema, das mich seit kurzem umtreibt - ich plane gerade einen Text speziell dazu.)
Generell mag ich selbst Texte sehr, die sich auf Andeutungen beschränken und dem Leser noch Arbeit übriglassen; aber inzwischen zweifle ich doch etwas, ob der plötzliche Verweis auf letzte Worte ausreicht, um die gedachte Handlung (Papst kommt, Ente rollt los und tötet Sam und Joe) anzuzeigen. Wäre das klarer, wenn Heiner noch etwas sagen würde wie "Idiot, der ist doch noch viel zu weit weg! He, was tun denn die beiden da unten? VORSICHT!" und dann der Teil über letzte Worte einsetzte?
Jetzt kümmere ich mich aber erstmal um die orthographischen Fehler - vielen Dank für die sicher aufwändige Korrekturarbeit, die wohl eher meine Aufgabe gewesen wäre! (Die ß behalte ich aber trotzdem bei - wo ich kann, verweigere ich mich der Rechtschreibreform, "Missstand" klingt in meinen Ohren, als käme es von Gollum...

Viele Grüsse
Merlin
Hallo zusammen,
der Klarheit halber noch ein rechtschreibtechnischer Einwurf:
Das stimmt nicht ganz. Nach neuer RS muss auch hinter Ausrufezeichen und Fragezeichen ein Komma, wenn der Satz danach weitergeht.
"Blablabla!", rief er.
Ich habe mich mit Freude durch die Geschichte gelesen, samt aller Seitenpfade und verwickelten Abzweigungen. Besonders gefallen hat mir die Stelle mit der Namensänderung - solche plötzlich sichtbaren Verbindungen zwischen Prot. und Autor finde ich immer klasse. Unlängst las ich eine "Herr der Ringe"-Parodie, in der eine Person als "Mensch mit sehr spitzen Schuhen" beschrieben wurde und zwei Absätze weiter immer noch patzig aussah, "weil er im Text als Mensch mit sehr spitzen Schuhen bezeichnet worden war".
Das einzige, womit ich nicht zurechtkomme, ist das Ente. Vielleicht bin ich zu blöd, ich verstehe nicht, was da passiert. Irgendwie passt die Verkürzung auch nicht zum Rest der Geschichte.
lG Zefira
ps. sehe jetzt erst mit Erleichterung, dass es nicht nur mir so geht.
der Klarheit halber noch ein rechtschreibtechnischer Einwurf:
Traveller hat geschrieben:"Bla bla bla", sagte er.
"Bla bla bla!" rief er.
"Bla bla bla?" fragte er.
Das stimmt nicht ganz. Nach neuer RS muss auch hinter Ausrufezeichen und Fragezeichen ein Komma, wenn der Satz danach weitergeht.
"Blablabla!", rief er.
Ich habe mich mit Freude durch die Geschichte gelesen, samt aller Seitenpfade und verwickelten Abzweigungen. Besonders gefallen hat mir die Stelle mit der Namensänderung - solche plötzlich sichtbaren Verbindungen zwischen Prot. und Autor finde ich immer klasse. Unlängst las ich eine "Herr der Ringe"-Parodie, in der eine Person als "Mensch mit sehr spitzen Schuhen" beschrieben wurde und zwei Absätze weiter immer noch patzig aussah, "weil er im Text als Mensch mit sehr spitzen Schuhen bezeichnet worden war".

Das einzige, womit ich nicht zurechtkomme, ist das Ente. Vielleicht bin ich zu blöd, ich verstehe nicht, was da passiert. Irgendwie passt die Verkürzung auch nicht zum Rest der Geschichte.

ps. sehe jetzt erst mit Erleichterung, dass es nicht nur mir so geht.
Hallo Lisa, hallo Zefira,
es freut mich, daß ihr die Geschichte, und besonders den Konflikt mit dem Verfasser, gemocht habt.
Wenn das ganze z.T. noch übertrieben wirkt, werde ich es beizeiten mal stilistisch glätten.
Zum Ende: da bisher nur eine Person damit zurechtgekommen ist, und die mich so gut kennt, daß sie i.A. sowieso weiß, was ich denke, auch wenn ich garnichts sage/schreibe, wird es wohl dringend Zeit für eine Umarbeitung des fraglichen Abschnitts; was haltet ihr davon:
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Einstweilen standen sie nur da und warteten. Keiner von beiden ahnte, daß zur gleichen Zeit in einer dunklen Gasse etwas unterhalb der ihren zwei lichtscheue Gestalten ihr Unwesen zu treiben begannen.
"Bist du sicher, dass das Gewehr im Wert steigt, wenn wir den heiligen Vater damit abknallen?", fragte Joe unsicher. "Klar. Du wirst sehen - im Handumdrehen sind wir reich. He, da kommt er ja schon.", antwortete Sam und legte an.
"He, da kommt er schon!", sagte Ludwig und löste die Handbremse.
"Nein!", rief Heiner, "Der ist doch noch ewig weit weg! So erwischt sie ihn nie! Verdammt. He, was tun denn die beiden da unten auf der Straße? VORSICHT! BAHN FREI!"
Die öffentliche Meinung pflegt letzten Worten große Bedeutung beizumessen; im Tod entscheidet sich, ob ein Leben abgeschlossen oder bloß abgebrochen wird. Wer im Leben ein Weiser war, zieht, so meint man, in den letzten Worten ein Fazit unter seinen Weg, eine Art unendlich komprimierter Bilanz jahrzehntelanger Denkpfade. Unzählige erklärten sterbend ihre Liebe; im Tod bekannte sich Winnetou zum Christentum. Soweit zumindest der literarisch-dramatische Mythos. Im richtigen Leben freilich scheinen wir dazu zu neigen, an sich banale Äusserungen im Sinne der Dramaturgie umzuinterpretieren; so Goethes "Mehr Licht!", das von einer sinnreichen biologischen Wendung vermutlich gerade noch rechtzeitig vor dem gehesselten "net schlecht aufm Kanapee." abgeschnitten wurde.
"Schau mal, da kommt eine Ente." sagte Joe noch und darauf Sam: "Ruhe jetzt."
Über die beiden Toten auf Kühler und Dach des Vehikels, von denen einer ein geladenes Gewehr umklammert hielt, entstand zunächst einige Verwirrung; die Polizei schaltete sich ein, die Presse und natürlich die hohe Geistlichkeit selbst. Als man die Halter schließlich in ihrer Wohnung ausfindig machte, schien keiner der beiden sich erklären zu können, wie das Gefährt auf den Hügel gelangt sein mochte. Da sie sich im Zustand großer Aufregung befanden und am ganzen Leib zitterten, schickte man ihnen einen kirchlichen Seelsorger, den sie mit baffen Blicken ansahen, während er ihnen erklärte, daß man sich vor Zeichen und Wundern nicht zu fürchten brauche, solches früher noch weit öfter geschehen sei und man sich geradeheraus glücklich schätzen könne, Besitzer des auserwählten Automobils zu sein, zumal doch...
Gutfried und Heiner begriffen zwar nicht viel, aber immerhin doch, daß man ihnen nicht übel wollte, und beruhigten sich bald wieder. Der Seelsorger ging, stattdessen kam die Presse mit einem Vertrag über das exklusive Recht, Bilder von den beiden abdrucken zu dürfen.
Der wackere Streitwagen aber...
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
So besser?
Viele Grüsse
Merlin
P.S.: Zefira: Ist das "Ente" in deinem Post Absicht?
es freut mich, daß ihr die Geschichte, und besonders den Konflikt mit dem Verfasser, gemocht habt.
Wenn das ganze z.T. noch übertrieben wirkt, werde ich es beizeiten mal stilistisch glätten.
Zum Ende: da bisher nur eine Person damit zurechtgekommen ist, und die mich so gut kennt, daß sie i.A. sowieso weiß, was ich denke, auch wenn ich garnichts sage/schreibe, wird es wohl dringend Zeit für eine Umarbeitung des fraglichen Abschnitts; was haltet ihr davon:
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Einstweilen standen sie nur da und warteten. Keiner von beiden ahnte, daß zur gleichen Zeit in einer dunklen Gasse etwas unterhalb der ihren zwei lichtscheue Gestalten ihr Unwesen zu treiben begannen.
"Bist du sicher, dass das Gewehr im Wert steigt, wenn wir den heiligen Vater damit abknallen?", fragte Joe unsicher. "Klar. Du wirst sehen - im Handumdrehen sind wir reich. He, da kommt er ja schon.", antwortete Sam und legte an.
"He, da kommt er schon!", sagte Ludwig und löste die Handbremse.
"Nein!", rief Heiner, "Der ist doch noch ewig weit weg! So erwischt sie ihn nie! Verdammt. He, was tun denn die beiden da unten auf der Straße? VORSICHT! BAHN FREI!"
Die öffentliche Meinung pflegt letzten Worten große Bedeutung beizumessen; im Tod entscheidet sich, ob ein Leben abgeschlossen oder bloß abgebrochen wird. Wer im Leben ein Weiser war, zieht, so meint man, in den letzten Worten ein Fazit unter seinen Weg, eine Art unendlich komprimierter Bilanz jahrzehntelanger Denkpfade. Unzählige erklärten sterbend ihre Liebe; im Tod bekannte sich Winnetou zum Christentum. Soweit zumindest der literarisch-dramatische Mythos. Im richtigen Leben freilich scheinen wir dazu zu neigen, an sich banale Äusserungen im Sinne der Dramaturgie umzuinterpretieren; so Goethes "Mehr Licht!", das von einer sinnreichen biologischen Wendung vermutlich gerade noch rechtzeitig vor dem gehesselten "net schlecht aufm Kanapee." abgeschnitten wurde.
"Schau mal, da kommt eine Ente." sagte Joe noch und darauf Sam: "Ruhe jetzt."
Über die beiden Toten auf Kühler und Dach des Vehikels, von denen einer ein geladenes Gewehr umklammert hielt, entstand zunächst einige Verwirrung; die Polizei schaltete sich ein, die Presse und natürlich die hohe Geistlichkeit selbst. Als man die Halter schließlich in ihrer Wohnung ausfindig machte, schien keiner der beiden sich erklären zu können, wie das Gefährt auf den Hügel gelangt sein mochte. Da sie sich im Zustand großer Aufregung befanden und am ganzen Leib zitterten, schickte man ihnen einen kirchlichen Seelsorger, den sie mit baffen Blicken ansahen, während er ihnen erklärte, daß man sich vor Zeichen und Wundern nicht zu fürchten brauche, solches früher noch weit öfter geschehen sei und man sich geradeheraus glücklich schätzen könne, Besitzer des auserwählten Automobils zu sein, zumal doch...
Gutfried und Heiner begriffen zwar nicht viel, aber immerhin doch, daß man ihnen nicht übel wollte, und beruhigten sich bald wieder. Der Seelsorger ging, stattdessen kam die Presse mit einem Vertrag über das exklusive Recht, Bilder von den beiden abdrucken zu dürfen.
Der wackere Streitwagen aber...
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
So besser?
Viele Grüsse
Merlin
P.S.: Zefira: Ist das "Ente" in deinem Post Absicht?

Zuletzt geändert von Mnemosyne am 23.09.2006, 23:55, insgesamt 1-mal geändert.
Klar, bei mir ist alles Absicht, sogar ich selbst bin Absicht. Ente der Durchsage. 
edit: Das neue Ente ist mir jetzt verständlicher, obendrein noch eine Portion erzählerischer Übermut draufgesetzt.

edit: Das neue Ente ist mir jetzt verständlicher, obendrein noch eine Portion erzählerischer Übermut draufgesetzt.
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Hallo Merlin,
jetzt ist der Übergang verständlich und das Ende auch - ich möchte gar nicht zugeben wie WEIT mein Missverständnis vorher ging, weil ich mich dann erniedrigen würde
, aber ich find das jetzt wirklich gelungen. Auch das, was als Überlegung dahinter steclt, in Humor verpackt &Co...ja gefällt mir....
Sehr schön!
Lisa
jetzt ist der Übergang verständlich und das Ende auch - ich möchte gar nicht zugeben wie WEIT mein Missverständnis vorher ging, weil ich mich dann erniedrigen würde

Sehr schön!
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Da bin ich aber sehr froh,
lieber Merlin,
dass ich wenigstens verstanden habe, was tatsächlich geschah, auch wenn mir diverse literarische Feinheiten verborgen geblieben waren..gif)
(Für die Zukunft weiß ich Bescheid und lese anders, was nicht heißt, dass auf Anhieb verstehe).
Die "Erweiterung" finde ich gelungen, ich bitte nur noch um Entfernung des Blauen Bretts vor meinem Kopf hinsichtlich der "Rechte an den Bildern" ... welche Bilder, bitte, die vom gescheiterten Attentat, vom "Unfall", sprich die Rechte an der Geschichte mit Bildern...
Liebe Grüße
Gerda
lieber Merlin,
dass ich wenigstens verstanden habe, was tatsächlich geschah, auch wenn mir diverse literarische Feinheiten verborgen geblieben waren.
.gif)
(Für die Zukunft weiß ich Bescheid und lese anders, was nicht heißt, dass auf Anhieb verstehe).
Die "Erweiterung" finde ich gelungen, ich bitte nur noch um Entfernung des Blauen Bretts vor meinem Kopf hinsichtlich der "Rechte an den Bildern" ... welche Bilder, bitte, die vom gescheiterten Attentat, vom "Unfall", sprich die Rechte an der Geschichte mit Bildern...


Liebe Grüße
Gerda
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