Urlaubsgeschichte

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Trixie

Beitragvon Trixie » 06.09.2006, 23:19

Kennen Sie dieses Gefühl, wenn man im Zug sitzt – draußen ist es undurchsichtig schwarz – und das Gefühl hat, rückwärts zu fahren? Ungeachtet dessen, welchen Platz man sich aussucht?

Ich habe dieses Gefühl. Genau jetzt. Es ist 5:25 Uhr und ich bin unterwegs Richtung Heidelberg. Komme direkt vom Frankfurter Flughafen, mit Koffer und allem drum und dran. Soll heißen: Müde, erschöpft, hungrig. Und dabei bin ich bisher noch nicht einmal in Urlaub gewesen.

Wieso? Weil, nun ja, das war so: Wir hatten einen Flug mit Hotel gebucht. Vom 28.08. bis 04.09.. Montag bis Montag, weil mein Begleiter am Dienstag wieder arbeiten musste. Ein gemeinsamer Freund hatte sich bereit erklärt, uns in der Nacht zum Flughafen zu fahren. Ursprünglich sollte der Ferien-Flieger um 4 Uhr noch was starten, doch wie das bei Charterflügen so ist, stand auf den Reiseunterlagen, er würde erst um 6:05 Uhr fliegen. War ja auch nicht weiter tragisch. Punkt 3:00 Uhr kamen wir also im Terminal 2 an und luden den Freund noch auf eine Tasse Kaffee ein, damit er die Rückfahrt auch wirklich gut hinbekommt. Gemütlich und voller Vorfreude, schlenderten wir zu den Check-In Schaltern. Auf dem Flugschein war leider nicht ersichtlich, wo sich unser Check-In Schalter befinden sollte, also irrten wir, schon leicht genervt, in der großen Halle umher. Doch vergeblich. Durch Zufall entdeckten wir, dass ausgerechnet unser Flug von Terminal 1 abging. Hektisch liefen wir daraufhin zur Sky Line, der kleinen Bahn, die die beiden Terminalgebäude verband und uns natürlich gerade vor der Nase wegfuhr. In fünf Minuten sollte die nächste kommen. Und in nunmehr 2 Stunden sollte unser Flieger starten. Das war knapp, wenn man die neuen Regelungen beachtete, die auf eine Check-Inn Zeit von ca. zweieinhalb bis drei Stunden vor Abflug verwiesen. Ich wollte die Zeit nutzen, um mich ein wenig zu beruhigen und warf einen Blick in unsere Reiseunterlagen. Suchte Seite für Seite genauestens ab, ob nicht doch eine Information stand, die den Schalter betraf, doch ohne Erfolg. Das einzige, was weiterhalf, war die Flugnummer 0313.

Doch dann sah ich, dass auf dem Rückflugticket 05.09.2006 stand. Verwirrt tippte ich die Kurzwahl für den Kalender in meinem Mobiltelefon. Tatsächlich, der 5. war ein Dienstag. Hatten wir etwa acht Tage gebucht, und nicht sieben? Und das zu dem Preis?! Ich teilte dies freudig meinem miesepetrigen Freund mit, doch davon sank seine Laune nur weiter: „Na toll, aber ich hab bloß bis Montag frei!“ war sein einziger Kommentar. Er streckte mir ein wenig ungläubig die offene Hand entgegen und ich gab ihm das kleine Heftchen. Er schaute auf die Übersichtsseite, zählte an seinen Fingern ab und meinte schließlich in besserwisserischem Tonfall: „Sind aber nur sieben Tage, du musst dich geirrt haben. 29. bis 05." Erschrocken entriss ich ihm die Unterlagen und schaute sie mir selbst noch einmal an. Dann flüsterte ich ihm gepresst zu, dass heute der 28. sei. Und zwar seit vier Stunden.

Ich blieb ungewohnt ruhig. Ich schaffte es sogar zu lächeln. Nicht, wie sonst, wegen jeder Kleinigkeit am Blutpumpen bis zum Herzrasen. Meine Gedanken versuchten sofort, Ordnung zu machen, und auch mein Freund schien die Ruhe weg zu haben. Im Terminal 1 angekommen, schauten wir uns, noch immer außerirdisch lächelnd, nach einer Anzeigetafel um. Da stand es, gelb-grün auf schwarz: Flug 0313, Abflug um 4:30. Das war unsere Flugnummer. Unser Flug, den wir ursprünglich damals im Reisebüro so gebucht hatten. Rasch bewegten wir uns, nun doch ein wenig unsicherer und mit panischen Blicken, auf den Check-In Schalter zu, an dem sich eine schier endlose Schlange befand. Stumm beschlossen wir, zur Information vorne rechts zu eilen und dort unser Leid zu klagen. Der Herr war sehr höflich und verständnisvoll, schickte uns jedoch zum Schalter des Veranstalters, links hinten. Die Odyssee ging also weiter. Erneut trugen wir unser Anliegen, nämlich am 28. in Urlaub fliegen zu wollen, vor. Es war mittlerweile schon 4:15, also wusste die Dame mit den frisch überschminkten Augenringen leider nichts mehr für uns zu tun und schickte uns kurzerhand mit dem Spruch: „Besser so, als umgekehrt!“ nach Hause. Mein Freund war wütend und enttäuscht; ich schlug, leicht amüsiert und völlig übermüdet vor, zum Bahnhof zu gehen und den nächsten Zug nach Heidelberg zu nehmen. Mir war es nicht egal, nein, im Gegenteil. Ich fand das Ganze höchst spannend und interessant!

Das Zugticket für die zweistündige Fahrt kostete zum Glück nur 25 Euro für uns beide. Am Gleis angekommen, meinte ich scherzhaft: „Ein Unglück kommt selten allein, aber so viel Pech hatte ich selten auf einmal!“ Mein Begleiter antwortete, die Augen zu schmalen Schlitzen verengt: „Mal den Teufel nicht an die Wand, am Ende hat der Zug Verspätung und wir kriegen den Anschluss nicht.“. Kaum drei Minuten später kam dann die Durchsage, die eher klang, als würde sie Werbung für Pralinen machen: „Achtung, auf Gleis 1: Die S-Bahn hat wegen Gleisarbeiten ca. zehn Minuten Verspätung.“ Der Aufenthalt am nächsten Bahnhof sollte genau acht Minuten betragen. Ich fing an zu kichern; der Herr an meiner Seite ballte die Fäuste und wurde rot im Gesicht. Er sagte jedoch nichts. Ich fand dieses Szenario so unrealistisch, dass ich anfing, 99 Luftballons vor mich hin zu summen.

Die S-Bahn hatte nur vier Minuten Verspätung gehabt. Ich sitze in Fahrtrichtung. Und trotzdem fahre ich rückwärts.
Zuletzt geändert von Trixie am 08.09.2006, 11:10, insgesamt 2-mal geändert.

aram
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Beitragvon aram » 07.09.2006, 03:23

trix, ich wage mich mal aufs eis -

nur um dir zu sagen, dass ich keine schlittschuhe dabei habe:

ich hab diese kleine geschichte jetzt äußerst gern gelesen und ziemlich geschmunzelt;
dies hat jedoch wenig mit literatur zu tun:
autorin, ich-erzählerin (erzähler oder erzählerin - nicht völlig klar - es gibt einen 'miesepetrigen freund'; sie machen gemeinsam urlaub; 99 luftballons - also ziemlich sicher icherzählerin) und eine frau, die ich schätze und deren urlaubspostkarte zufällig gerade neben meinem notebook liegt, verschmelzen für mich zu einer figur - es fehlt mir an kritischer distanz.

dies ist jedoch nicht unbedingt höfliche verklausulierung dafür, das die story sehr schlecht sei - ich erkenne das in diesem moment wirklich nicht - nur, dass sie bestimmt nicht mangelfrei ist (siehe meine suche nach der icherzählerin, und vermutlich ist sie in der schilderung der ablauftechnischen kleinigkeiten etwas langatmig unverdichtet, bei gleichzeitiger verschwommenheit der charaktere - damit wohl in dieser form noch langweilig) und die schlusspointe ziemlich sicher 'objektiv' gut ist.

kleinigkeit: check-inn erzeugt nette assoziationen, hat aber ein n zuviel. - eine aramsche bemerkung, die du nicht ernst nehmen musst: einen flug mit hotel zu buchen ist immer ziemlich riskant, weil das selbst die mächtigsten transportmaschinen kaum schaffen.

- so jetzt hab ich während des schreibens doch ein wenig distanz gekriegt (einen schlittschuh gefunden) - und denke, was ich oben vermute, kommt einigermaßen hin: prinzipiell passender rahmen (wobei der einstieg: 'kennen sie dieses gefühl?' nicht mehr ganz neu ist - lässt sich umschreiben) dazwischen langatmige schilderung mit verschwommenen details, die aber noch deutliches ausarbeitungs- und somit verbesserungspotential hat. hervorragender übergang zum knappen schluss, gute pointe.

zur storyline: teilt vermutlich die meinungen, manche würden sagen es passiert nichts, sie gibt nichts her; ich finde gerade szenen ohne 'dramatischen handlungsrahmen' sehr reizvoll, wenn sie gut ausgearbeitet sind - guck z.b. mal rüber zu paul ost, 'jede andere stadt'.

insgesamt finde ich das ein gutes beispiel für die unterschiedlichen ebenen, die auch bei lyrik oft die geister scheiden im salon: letztlich gibt es keine 'objektivität' sondern nur kontextbezogenheit.
was völlig schöner und berührender text ist, wenn er von einer person stammt, die man persönlich kennt - weil man diesen menschen und seine weltsicht damit besser kennenlernt - kann in einem anderen kontext grottenschlecht oder schlimmer kitsch sein. doch auch in weiteren kontexten - ob jetzt in einem forum oder der literaturszene eines landes oder kulturkreises - stellen sich mit der zeit solche 'bekanntschaftsbezüge' ein, die die rezeption eines textes nicht unwesentlich beeinflussen.
(sorry für :117: , wollte das mal erwähnen)

in unserem kontext trix hab ich deine geschichte total gern gelesen, und ich mag sie.

liebe grüße, ramses

steyk

Beitragvon steyk » 07.09.2006, 07:50

Liebe Trixie,

ich habe deine kleine Geschichte mit Interesse gelesen. Sie ist unterhaltsam und amüsant, wenn man auch über einige Ecken und Kanten stolpert. Ich nehme an, du hast sie sehr schnell geschrieben.
Wie aram schon erwähnte, ist nicht erkennbar, ob hier Männlein oder Weiblein erzählt, was eigentlich auch völlig egal ist. Da du die Geschichte aber in der Ich-Form geschrieben hast, gehe ich einfach einmal davon aus, daß du auch die Erzählende bist.
Ob das nun Literatur ist oder nicht, darüber mögen sich die Geister streiten. Wenn mich eine Geschichte unterhält, frage ich nicht danach.

Ich komme nun zu den „Ecken“ und „Kanten“. Kann sein, daß ich das eine oder andere übersehen habe, aber es ist fünf Uhr in der Frühe und ich trinke erst die zweite Tasse Kaffee ;-)

Punkt 3:00 Uhr kamen wir also im Terminal 2 an und luden den Freund noch auf eine Tasse Kaffee ein, damit er die Rückfahrt auch wirklich noch gut hinbekommt.


Ein „noch“ zuviel. Besser: „damit er die Rückfahrt auch wirklich gut hinbekommt.“

Gemütlich und schon voller Vorfreude, schlenderten wir zu den Check-Inn Schaltern. Auf dem Flugschein war leider nicht ersichtlich, wo unser Check-Inn Schalter sich befinden sollte,


Das „schon“ würde ich weglassen.

„...wo sich unser Check-Inn Schalter befinden sollte..“ klingt besser.

Hektisch liefen wir daraufhin zur Sky Line, der kleinen Bahn, die die beiden Terminalgebäude verband. Natürlich musste diese uns gerade vor der Nase wegfahren.


Mein Vorschlag:
„Hektisch liefen wir daraufhin zur Sky Line, der kleinen Bahn, die die beiden Terminalgebäude verband und uns natürlich gerade vor der Nase wegfuhr.“

Und das zu dem Preis?! Ich teilte dies freudig meinem miesepetrigen Freund mit, doch davon sank seine Laune nur weiter:


Statt „dies“ = „es“

Erschrocken entriss ich ihm die Unterlagen. Sah es selbst noch einmal und flüsterte ihm gepresst zu, dass heute der 28. sei. Und zwar seit vier Stunden.


Mein Vorschlag: Erschrocken entriss ich ihm die Unterlagen und schaute sie mir selbst noch einmal an. Dann flüsterte ich ihm gepresst zu, dass heute der 28. sein...

Ich war ungewohnterweise ruhig. –und- Ich schaffte es sogar zu lächeln.


Statt „war“ besser „blieb“
Punkt hinter „ruhig“ weg und „Ich“ klein: „...ruhig – und – ich...“

Unser Flug, den wir ursprünglich damals im Reisebüro so gebucht haben.


„hatten“

mit panischen Blicken, auf den Check-Inn Schalter zu, doch dort befand sich eine schier endlose Schlange.


Mein Vorschlag: „...mit panischen Blicken, auf den Check-Inn Schlater zu, an dem aber eine schier endlose Schlange wartete.“

Stumm beschlossen wir, zur Information vorne rechts zu eilen und dort unser Leid zu klagen. Der Herr dort war sehr höflich und verständnisvoll,


Das zweite „dort“ ist überflüssig.

Die Odyssee ging also weiter. Erneut trugen wir unser Anliegen, am 28.08 in Urlaub fliegen zu wollen, vor.


Hier würde ich ein „nämlich“ einfügen: „...Anliegen, nämlich am 28...“
Das „08“ kann weg.

meinte ich scherzhaft: „Ein Unglück kommt selten allein, aber so viel Pech hatte ich noch selten auf einmal!“


Besser ohne „noch“: „...aber so viel Pech hatte ich selten auf einmal!“

Kaum drei Minuten später kam dann die Durchsage, die eher klang, als würde sie Werbung für Pralinen machen wollen: „Achtung, auf Gleis 1: Die S-Bahn hat wegen Baustellen ca. zehn Minuten Verspätung.“


Das „wollen“ solltest du streichen.
Statt „Bauarbeiten“ (wo, was für?) besser „Gleisbauarbeiten“. Das hat einen Bezug und ist auch authentischer.

Die S-Bahn hatte nur vier Minuten Verspätung gehabt. Ich sitze in Fahrtrichtung. Und trotzdem fahre ich rückwärts


Das „gehabt“ ist überflüssig. Nach „trotzdem fahre ich rückwärts“ Punkt.

Titelvorschlag: „Zurück in den Urlaub“

Liebe Grüße
Stefan

Trixie

Beitragvon Trixie » 07.09.2006, 12:43

Halli Hallo ihr beiden!

Vielen vielen Dank für das schnelle Auseinandersetzen mit meiner kleinen Story!

Ich möchte zuerst zu Stefans Kritik kommen, da ich diese gleich fundiert beantworten kann. (Aram, zu dir komme ich später noch, aber keine Angst :cool: ! Nur eins: Wieso glaubst du, nur weil ich zufällig auch gerade mit Freund von Heidelberg nach Frankfurt unterwegs in Urlaub war, dass mir das genau so passiert ist :eek: ?!)

Stefan: Also, eigentlich kann ich dir in fast jedem Punkt recht geben. Aber dass ich sie schnell geschrieben habe, das muss ich verneinen! So etwas würde ich nie machen, nicht bei Lyrik und nicht bei solchen Geschichten! Aber ich gebe zu, dass ich teilweise am PC Schwierigkeiten habe, wirklich alles korrekt zu übernehmen, bzw. selbst nach 10-maligem Lesen noch immer Fehler übersehe, aber das geht jedem hier so. Zumindest habe ich noch keinen Prosatext hier gelesen, in dem nicht mindestens drei solcher Missgeschicke vorkamen, wie die, die du bei mir gefunden hast :icon_redface: ... Deswegen scheute ich mich auch meist, solche Texte hier einzustellen, weil ich dachte, dass die Kritik genau darauf hinausläuft: Flüchtig gearbeitet. Aber umgekehrt habe ich mich genau deswegen auch getraut: Weil ich wissen wollte, wo ich denn diesmal Fehler gemacht habe und ob mir jemand, der Ahnung hat, vielleicht auf die Sprünge helfen kann. Und das hat er, juhu!

1. Die beiden "noch" werden natürlich gestrichen...

2. Das schon... wieso würdest du es denn streichen? Ich hätte nichts dagegen, aber ein schriftstellerisch-fachmännischer Rat wäre mir lieb!
Das mit dem unser und sich werde ich auch vertauschen, hast recht, hört sich viel besser an, hätte
mir nicht passieren dürfen :icon_redface2: !

3. Den Satz hatte ich ursprünglich genau so dastehen, wie du es vorschlägst. Dann dachte ich: Nein, das ist zu verschachtelt, das kapiert doch keiner. Nur so sah ich dann keine Substanz in den beiden Sätzen. Wenn du meinst, dass es zusammen besser ist, ändere ich das wieder!

4. Wieso besser "es" und nicht "dies"? Das krieg ich nicht so rein. Wegen der "würdest du normalerweise auch so reden-Regel"? :12:

5. Gebe dir recht, ist "spannender", besser, aufgelöster so.

6. Ich dachte, es erzeuge mehr realistisches Nachvollziehen, wenn ich den Punkt mache. Mehr "Krimispannung", da dort ja auch so knappe Sätze bevorzugt werden :eusa_shhh: .

7. Stimmt.

8. Ich sehe nicht ganz den Unterschied zu meiner Version... außerdem mag ich das "aber" nicht so gerne... Mir wurde stets beigebracht, in der Schule, bei Praktika, Verwandten: "...und kein ABER, das schmeißen wir gleich aus dem Fenster", so dass ich auf "jedoch" und "doch" ausgewichen bin, was ich mir bis heute erhalten habe ;-) ...

9. Ein dort wird natürlich gestrichen!

10. Wieso nämlich? Ja, die 08. kann ich weglassen... ich fand den Rhythmus so schöner vom Satz. Aber wenn ich das 08. weglasse, dann kann ich das nämlich einfügen, ok!

11. noch wird gestrichen :icon_redface2:

12. wollen kann ich auch streichen. Aber die Durchsage war wirklich so! Okok, ich ändere es.

13. Ich dachte, diese Zeit wäre richtig, weil der Sprung, dass die Nacherzählung vorbei ist, dadurch klarer ist. Dass wir uns wieder in der Jetzt-Zeit befinden. Der Punkt ist klar, den ich hab ich wohl beim Kopieren vergessen....

Danke für die viele Mühe, ich denke, es hat sich gelohnt!!! Der Titel ist übrigens auch gut. Ich hatte ca. 500 Stück und konnte mich einfach nicht entscheiden.


Ganz liebe Grüße von Trixie

aram
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Beitragvon aram » 07.09.2006, 15:29

hallo trix!

Wieso glaubst du, nur weil ich zufällig auch gerade mit Freund von Heidelberg nach Frankfurt unterwegs in Urlaub war, dass mir das genau so passiert ist eek ?!)

gib mir bitte nen tipp - wie kommst du denn darauf, dass ich das glauben würde?



hallo stefan,
da gab's möglicherweise ein missverständnis am rande:
Ob das nun Literatur ist oder nicht, darüber mögen sich die Geister streiten.

falls du das auf diese stelle in meinem kommentar beziehst (denn warum erwähnst du es sonst?)
ich hab diese kleine geschichte jetzt äußerst gern gelesen und ziemlich geschmunzelt;
dies hat jedoch wenig mit literatur zu tun:

"dies" bezieht sich ja nicht auf die geschichte - sondern nur darauf, dass sie mir gefallen hat!


nachmittagsgrüße,
aram

Trixie

Beitragvon Trixie » 07.09.2006, 15:37

"autorin, ich-erzählerin (erzähler oder erzählerin - nicht völlig klar - es gibt einen 'miesepetrigen freund'; sie machen gemeinsam urlaub; 99 luftballons - also ziemlich sicher icherzählerin) und eine frau, die ich schätze und deren urlaubspostkarte zufällig gerade neben meinem notebook liegt, verschmelzen für mich zu einer figur "

deswegen meinte ich, du glaubtest dies ;-).

Auch ich muss sagen, dass ich den Kommentar zum Thema Literatur zuerst auf meine Story bezogen habe. Wobei ich ihn nicht nachvollziehen konnte und mir notiert habe, mich mit dem Punkt "Literatur" auseinanderzu setzen. Er wäre um vier Uhr dran gewesen. Ich werde es trotzdem tun!

Zum Rest schreibe ich noch was, aber jetzt fehlt mir die Konzentration und der Abstand dazu.

Freut mich trotzdem, dass es dir gefallen hat und dich schmunzeln ließ. Es ist leider eine der wenigen Geschichten, die zumutbare Länge haben, deswegen wollte ich sie posten.

Nachmittagsheiße Grüße
Trixie

aram
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Beitragvon aram » 07.09.2006, 15:52

deswegen meinte ich, du glaubtest dies

hi trix - ich meine es genau wie ich sage: "verschmelzen für mich zu einer figur" und "es fehlt mir an kritischer distanz."

damit sage ich was über mich, meinen eindruck, eben nicht die realität -
hätte ich sonst gesucht, ob das erzähl-ich männlich oder weiblich ist??

Auch ich muss sagen, dass ich den Kommentar zum Thema Literatur zuerst auf meine Story bezogen habe.

selber schuld ;-) - nen text von mir musst du schon ein klein wenig genauer lesen - wobei bezug von relativpronomen ist ja was ziemlich elementares
(ich nehme es also nicht persönlich .-))

gruß an die miez!
aram

Trixie

Beitragvon Trixie » 07.09.2006, 15:52

*grins* was heißt selber schuld? ist ja gar nicht so schlecht! aber du hast recht. und danke, dass du es nicht persönlich nimmst. ich auch nicht!

maunz zurück
trixie und mietz

steyk

Beitragvon steyk » 07.09.2006, 16:02

Hallo aram, kann durchaus sein, daß ich dich mißverstanden habe. Bevor ich Trixies Geschichte kopiert habe, um sie offline in Ruhe zu lesen, habe ich deinen Kommentar nur schnell überflogen.
Du hast ja die Sache aufgeklärt ;-) Sorry.

@Trixie: zu deinen Fragen nach meinem Kommentar komme ich später zurück. Versprochen. Aber jetzt ist ersteinmal Herby mit seiner Geschichte "dran" und meine neue Story, die ich noch einmal lesen muß, bevor sie in den Salon kommt.

Liebe Grüße
Stefan

Trixie

Beitragvon Trixie » 07.09.2006, 22:27

Hey Stefan,

kein Problem, deine neue Story ist da natürlich wichtiger, weil ich davon nämlich dann auch noch gleich lernen kann ;-)!

Was ich noch zu deinem Titelvorschlag sagen wollte... Er ist mir zu offensichtlich. Ich wollte es ja so halten, dass man eigentlich den Anfang erst ganz am Ende quasi richtig versteht. So weiß man ja von vorneherein schon, dass irgendetwas nicht stimmt.

Lass dir Zeit mit der Antwort, ich weiß, dass das manchmal länger dauern kann, gerade bei Prosa!!

lieben Gruß
Trixie

Trixie

Beitragvon Trixie » 07.09.2006, 22:39

Hey Ramses!

Also, habe deinen Text nun so oft gelesen, dass ich ihn auswendig kann und auch mehr oder weniger verstehe ;-)! Ja, dir fehlt zum konstruktiv-objektiven Kritisieren genau jene Objektivität, weil du Hintergründe kennst, oder meinst sie zu kennen :confused2: . Das habe ich nun verstanden. Das mit dem Check-In ist so ein dummer Fehler, den man einmal gemacht hat, weil man dachte, es werde so geschrieben und es dann bei Word in der Rechtschreib-und Grammatikprüfung als "Hinzufügen" so akzeptiert hat :eusa_shhh: :eusa_whistle: . Was ich nicht verstehe: Einerseits schneidest du an, es sei zu ausführlich, zu langatmig, zu unverdichtet. Dann sagst du, man könne es noch ausbauen und ausführlicher machen. Kannst du mir da konkrete Beispiele nennen, was du für völlig unnötig hälst und was du genauer wissen würdest? Ja. Ich schreibe meine Texte eigentlich auch nicht für die "High Society" noch für die Super-Literaten. Mal ganz hart und ehrlich: Ich finde es schon traurig, dass ich mir extra ein Literaturforum suchen muss, damit überhaupt jemand meine Gedichte liest und versteht. Das habe ich nämlich in meinem Umfeld kaum. Weder das Interesse noch das Verständnis. Da wären dann meine Omi und meine Mam und dat wars. Und wehe es kommt jetzt der Spruch "Falsches Umfeld" - ich bin wo ich bin und ich kann hier grad nicht weg. Aber dafür will ich meine Kurzgeschichten wenigstens so schreiben, dass sie ein jeder Hinz und Kunz vielleicht ein bisschen interessant findet und gerne liest, ein wenig schmunzelt und sich sagen kann: Ja, das war jetzt doch besser als der Tatort, den ich deswegen verpasst habe. Ich möchte damit sozusagen die Masse erreichen, ohne auf GZSZ und Bild Niveau zu sinken. Ja. Ob ich das schaffe, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass mehr Leute meine Geschichten gut finden und lesen, als meine Gedichte. So. Mietz ruft.

Bis bald, liebe Grüße und schönen Abend noch
Trixie

steyk

Beitragvon steyk » 07.09.2006, 23:05

Hi Trixie, da bin ich wieder.

Trixie hat geschrieben:2. Das schon... wieso würdest du es denn streichen? Ich hätte nichts dagegen, aber ein schriftstellerisch-fachmännischer Rat wäre mir lieb!


"...gemütlich und voller Vorfreude"- da ist eigentlich alles gesagt. Würde ich jedenfalls so schreiben, was natürlich nicht heißt, daß du es auch so formulieren mußt ;-)

3. Den Satz hatte ich ursprünglich genau so dastehen, wie du es vorschlägst. Dann dachte ich: Nein, das ist zu verschachtelt, das kapiert doch keiner. Nur so sah ich dann keine Substanz in den beiden Sätzen. Wenn du meinst, dass es zusammen besser ist, ändere ich das wieder!


Daran ist nichts verschachtelt und man kapiert es auch. Ich finde einfach, es klingt besser.

Wieso besser "es" und nicht "dies"? Das krieg ich nicht so rein. Wegen der "würdest du normalerweise auch so reden-Regel


Ich würde "es" sagen. Aber woanders sagt man vielleicht "dies".

8. Ich sehe nicht ganz den Unterschied zu meiner Version... außerdem mag ich das "aber" nicht so gerne... Mir wurde stets beigebracht, in der Schule, bei Praktika, Verwandten: "...und kein ABER, das schmeißen wir gleich aus dem Fenster", so dass ich auf "jedoch" und "doch" ausgewichen bin, was ich mir bis heute erhalten habe


Dann halte dich auch weiter daran ;-)

12.Aber die Durchsage war wirklich so! Okok, ich ändere es.


"Gleisarbeiten" ist eine tolle Lösung! Habe früher mal bei der Bahn gearbeitet.

Alle anderen Punkte hast du mir, bezw. dir selbst beantwortet.

Liebe Grüße
Stefan

Titel: Ich finde es schwierig für eine fertige Geschichte einen Titel zu finden. ich fang immer mit dem Titel an ;-)
Urlaubsfieber?

aram
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Beitragvon aram » 07.09.2006, 23:13

liebe trixie!

na ja ich denke du kannst dich einfach nicht in mich hineinversetzten wenn du schreibst -
weil du Hintergründe kennst, oder meinst sie zu kennen Confused2

nein, es geht nicht darum dass ich 'hintergründe zu kennen meine',
sondern dass ich beim lesen dieser geschichte dichin der rolle der icherzählerin sehe - nicht bildlich, sondern auf tieferer ebene, deine persönlichkeit wie ich sie ganz unabhängig von dieser geschichte wahrnehme projiziert sich mir in das bild der protagonistin einfach rein, dagegen bin ich machtlos, auch wenn ich sehr wohl unterscheiden kann zwischen realität und fiktion auf handlungsebene - gerade das was du annimmst, also nicht gleichsetzte.

die protagonistin deiner geschichte ist für mich mit qualitäten ausgestattet, die nicht im textkontext evoziert wurden, sondern außerhalb.

wie 'gut' eine geschichte erzählt ist zeigt sich aber in nicht geringem maß gerade darin, welche bildlichen / gefühlmäßigen/ qualitativen eindrücke zu den figuren evoziert werden, wie 'lebendig' die fiur wird.

genau diese wesentliche qualität deiner geschichte kann ich dadurch tatsächlich nicht neutral beurteilen (deshalb sagte ich ja, ich begeb mich ohne schlittschuhe aufs eis)

sorry trix, vielleicht hätte ich nur sagen sollen dass ich diese geschichte gern gelesen habe, und mich nicht inkompetenterweise auf vermutungen einlassen - die figur des begleiters bleibt für mich z.b. ziemlich blass, er hat kaum persönliche eigenheiten - das kann ich sagen weil mein bild von dieser figur nicht mit irgendwas überlagert ist, und von daher schloss ich auf die ganze geschichte, als vermutung.

damit habe ich dir wohl nicht gedient, tut mir leid - andere können dir bei diesem text besser helfen als ich trix, ich bin auch bei prosa ein sehr unroutinierter kritiker - eher rezensent, aber genau diese ebene steht mir aus genannten gründen hier nicht zur verfügung.

liebe grüße,
aram

Trixie

Beitragvon Trixie » 07.09.2006, 23:19

Hey, ja, ok, lauter Missverständnisse oder so. Das war das, was ich mit Hintergründe meine, dass du weißt, dass ich in Urlaub so genau gefahren bin und so. Wenn ich jetzt von einer Frau geschrieben hätte, die im 18. Jahrhundert in Russlang gelebt hätte als arme Bettlerin, aber mit den selben Dialogen, hättest du dann vielleicht nicht MICH darin gesehen. Aber es ist doch eigentlich auch gar nicht so schlimm, wenn du darin eine reale Person siehst, denn damit erscheint die Geschichte ja gar nicht so abwegig. Also ist es doch sogar manchmal besser, wenn jemand die Geschichte liest, wenn er unroutiniert ist und einfach ohne Schlittschuhe aufs Glatteis geht. Jemand mit Rollschuhen weiß nicht, wie sich das Eis wirklich anfühlt. Er weiß nur, sich sicher darauf zu bewegen. Ja. Trotzdem vielen lieben Dank, dass du dich damit beschäftigt hast. Noch ne pn dazu...

Grüßchen Trixie


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