Frage (Neufassung)

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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leonie
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Beitragvon leonie » 05.09.2006, 12:11

Wie mich
versöhnen mit dem
Sturm der mit
dem Atem die Worte mir
nimmt

Sorgsam bewahrte
Schätze in den Wirbeln
fliegen die
Buchstaben davon

Nachlese die
ich zu Silben Sätzen
füge und verstehe
den Sinn nicht
mehr


Erstfassung:

Wie mich versöhnen
mit dem Sturm der
mit dem Atem die Worte
mir nimmt

Sorgsam bewahrte
Schätze in den Wirbeln
fliegen die Buchstaben
davon

Nachlese die ich
zu Silben Sätzen füge
und verstehe den Sinn
nicht mehr
Zuletzt geändert von leonie am 06.09.2006, 18:02, insgesamt 2-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 05.09.2006, 15:45

Hallo leonie,

gute Worte klar gesprochen, dennoch habe ich beim Lesen etwas Probleme, mit der Zuordnung.. nach mehrmaligem Lesen ist es besser, aber könnte es nicht so lauten: (kursiv gesetzte Stellen)

Zitat:

Wie mich versöhnen
mit dem Sturm der mir
mit dem Atem
die Worte nimmt

Sorgsam bewahrte
Schätze - in den Wirbeln
fliegen die Buchstaben
davon

Nachlese die ich
zu Silben Sätzen füge
deren Sinn ich
nicht mehr verstehe

Etwas anders finde ich noch problematisch, das ist der einzige ungewohnte Zeilenumbruch, der in Z 2 V 2 einhalten lässt.
Eigentlich müsste ein Punkt nach Schätze oder ein Gedankenstrich.

Wäre das Gedicht durchgängig in dieser Art geschrieben hielte ich diese Zäsur für überflüssig, so aber dient sie dem lese- und Verständnisfluss.
(Das fehlende Komma zwischen "Silben Sätzen" halte ich für verzichtbar, denn du hast ja alle Satzzeichen gespart) :-)

Ein Herbstbildgedicht, was sich gut auf menschliche Beziehungen übertragen lässt.
Sehr gern gelesen.

Liebe Grüße
Gerda

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leonie
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Beitragvon leonie » 05.09.2006, 18:13

Liebe Gerda,

danke für die Rückmeldung und die Ideen. Das war ein wenig als Experiment gedacht: Die etwas verwirrenden Formulierungen und Setzungen sollten die Verwirrung widerspiegeln, die der Wind auslöst. Vielleicht müsste man das aber noch mehr übertreiben, wenn es wirken soll. Oder es bleiben lassen....Ich warte noch mal ab, was andere dazu meinen.

Liebe Grüße
leonie

Gast

Beitragvon Gast » 05.09.2006, 18:36

Ja, liebe leonie, dann mehr von den Brüchen, bitte...
Sonst wirkt es nicht siehe o.

Gerda Jäger hat geschrieben:
Wäre das Gedicht durchgängig in dieser Art geschrieben hielte ich diese Zäsur für überflüssig, so aber dient sie dem lese- und Verständnisfluss.



LGG

Gast

Beitragvon Gast » 05.09.2006, 18:56

leonie hat geschrieben:Wie mich versöhnen
mit dem Sturm der
mit dem Atem die Worte
mir nimmt


hier gefällt mir die Umstellung der Syntax, "mir nimmt". Das ist eine Spielart, die ich auch oft wähle und irgendwie mag.

leonie hat geschrieben:Sorgsam bewahrte
Schätze in den Wirbeln
fliegen die Buchstaben
davon

hier mag ich die Doppeldeutigkeit der Position von "Schätze" Einerseits können es Schätze sein, andereseits ein saloppes Verb "schätze die Buchstaben fliegen davon. Das ist eine Spielerei, die ver"wirbelt". Das hat was!


leonie hat geschrieben:Nachlese die ich
zu Silben Sätzen füge
und verstehe den Sinn
nicht mehr


"Silben Sätzen" macht wenig Sinn ohne das Satzzeichen - den Gedankenstrich... aber genau das sagt uns das Lyrich ja auch "verstehe den Sinn nicht mehr"


Mir gefällt das insgesamt gut. Ich habe es mir aber erlesen müssen, was ja nicht immer das schlechteste ist. Bei mir aber immer eine Frage des Zeitfaktors.

LG

Bea

steyk

Beitragvon steyk » 05.09.2006, 19:19

Hallo leonie,
ein Text der mich anspricht - aber noch mehr, nachdem ich Gerdas Änderungsvorschläge gelesen habe.

Liebe Grüße
Stefan

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Beitragvon leonie » 05.09.2006, 19:46

Liebe Gerda, liebe Bea, lieber Stefan,

danke für Eure Kritiken.
Eigentlich möchte ich das Experiment noch nicht aufgeben und das Lesen nicht zu leicht machen. Ich habe mal einen Versuch gemacht und bin für Rückmeldungen dankbar. Müssten es noch mehr Umbrüche sein? Habt Ihr andere Ideen?

Liebe Grüße

leonie


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