Herr Perspektive
Selten
bin ich in der Welt
der Atompilze
der Feuer-Garben
der Neutrinos
Es sei so wichtig
sagt man mir
und die Besserung
und die Rettung....,
viel Moral
begegnet mir
und die Vorsätze
und die Taten......,
jaja, die sind sehr
überzeugend dargestellt
Meine Katze zeigt mir
Überzeugenderes davon
und meine Gegenüber
die mit den hohen Absichten
fallen immer irgendwie
zu Boden dann.....,
zerspringen
Ob ich sie
mit Worten kleben könnte
Der Himmel
mit den kaum noch
sichtbaren Sternen
scheint
meine Heimat
zu sein
Ich sage
Du
zu ihnen
Herr Perspektive
hallo moshe,
direkte rede > kann ich bitte mal die butter haben? ('könnte' ist als 'höflichkeitsform' auch korrekt)
indirekte rede > er fragte, ob er die butter haben könne
allerdings wird in der umgangssprache der konjunktiv 1 mehr und mehr vernachlässigt.
ich habe das 'könnte' in deinem gedicht nicht kritisiert, weil ich da 'sprachpolizist' spielen will, sondern weil es ein anderes problem damit gibt:
bei indirekter rede ist konjunktiv 1 neutral, während konjunktiv 2 zweifel am gesagten darstellt.
er sagte, er wisse nicht wie es passieren konnte > neutral
er sagte, er wüsste nicht wie es passieren konnte > das glaubt ihm der 'sprecher' nicht.
ODER es wird ein reales anliegen einer möglichkeit unter vielen gegenübergestellt - deshalb sagen wir 'könnte ich bitte mal die butter haben?' als 'höflichkeitsform' - um anzudeuten, dass es nicht unbedingt nötig wäre (natürlich bezieht sich das kommunikationstechnisch auf die beziehungsebene und nicht auf die sachebene)
dein gedicht habe ich nun so verstanden, dass die 'gegenüber' durchaus in ehrlicher absicht ans lyr.ich herantreten - also 'können sie mir helfen?' und nicht 'könnten sie mir vielleicht helfen?'
"ob ich sie mit worten kleben könnte" drückt aber eine rein hypothetische möglichkeit aus ('wäre es denkbar, dass sie mich mit worten kleben?'), kein direktes anliegen.
uff.
aram
direkte rede > kann ich bitte mal die butter haben? ('könnte' ist als 'höflichkeitsform' auch korrekt)
indirekte rede > er fragte, ob er die butter haben könne
allerdings wird in der umgangssprache der konjunktiv 1 mehr und mehr vernachlässigt.
ich habe das 'könnte' in deinem gedicht nicht kritisiert, weil ich da 'sprachpolizist' spielen will, sondern weil es ein anderes problem damit gibt:
bei indirekter rede ist konjunktiv 1 neutral, während konjunktiv 2 zweifel am gesagten darstellt.
er sagte, er wisse nicht wie es passieren konnte > neutral
er sagte, er wüsste nicht wie es passieren konnte > das glaubt ihm der 'sprecher' nicht.
ODER es wird ein reales anliegen einer möglichkeit unter vielen gegenübergestellt - deshalb sagen wir 'könnte ich bitte mal die butter haben?' als 'höflichkeitsform' - um anzudeuten, dass es nicht unbedingt nötig wäre (natürlich bezieht sich das kommunikationstechnisch auf die beziehungsebene und nicht auf die sachebene)
dein gedicht habe ich nun so verstanden, dass die 'gegenüber' durchaus in ehrlicher absicht ans lyr.ich herantreten - also 'können sie mir helfen?' und nicht 'könnten sie mir vielleicht helfen?'
"ob ich sie mit worten kleben könnte" drückt aber eine rein hypothetische möglichkeit aus ('wäre es denkbar, dass sie mich mit worten kleben?'), kein direktes anliegen.
uff.
aram
Lieber Aram,
Der Herr Perspektive ist ein Nichsunternehmender, ein nur Erwägender. Er wird niemals etwas kleben und schaut lieber in die Sterne.
Das Kleben ist für ihn nur hypothetische Betrachtung.
Habe ich es dann richtig geschrieben? Danke für deine Geduld.
Moshe
P.S. Ich habe da noch eine witzige Erfahrung mit dem Könne: Als ich Landwirtschaft lernte sprach mich mein erster Meister immer in einer sehr veralteten Form an: "Könne er mal den Schweinestall ausmisten?"
Ich habe eine Weile gebraucht zu verstehen, daß er mich meinte.
Der Herr Perspektive ist ein Nichsunternehmender, ein nur Erwägender. Er wird niemals etwas kleben und schaut lieber in die Sterne.
Das Kleben ist für ihn nur hypothetische Betrachtung.
Habe ich es dann richtig geschrieben? Danke für deine Geduld.
Moshe
P.S. Ich habe da noch eine witzige Erfahrung mit dem Könne: Als ich Landwirtschaft lernte sprach mich mein erster Meister immer in einer sehr veralteten Form an: "Könne er mal den Schweinestall ausmisten?"
Ich habe eine Weile gebraucht zu verstehen, daß er mich meinte.
"Könne er mal den Schweinestall ausmisten?"
Ich habe eine Weile gebraucht zu verstehen, daß er mich meinte.
*grins*
Das Kleben ist für ihn nur hypothetische Betrachtung.
ich dachte, das wäre ihm selber nicht bewusst (und weiß gar nicht, wie ich das gedicht jetzt lesen soll - meine Gegenüber /die mit den hohen Absichten - ich hatte das bisher verstanden im sinn von 'hilf mir, aber ich werde es nicht zulassen', wobei nur der erste teil bewusst ist)
- aber ok, dann stimmt "könnte" natürlich.
aram
Zuletzt geändert von aram am 01.09.2006, 13:28, insgesamt 1-mal geändert.
moshe.c hat geschrieben:
und meine Gegenüber
die mit den hohen Absichten
fallen immer irgendwie
zu Boden dann
zerspringen
Ob ich sie
mit Worten kleben könnte
hallo moshe,
der Inhalt deines Gedichtes gefällt mir, Form und Stil auch bis auf den oben zitierten Teil, den finde ich etwas holprig, weil m.E. das Wörtchen "dann" am falschen Platz steht oder du müsstest schreiben:
dann
zerspringen sie
alternativ
fallen dann
immer irgendwie
zu Boden
zerspringen
wobei mir dann hinter Boden ein kleines Zeichen einer gedanklichen Pause fehlt, z.B. ein Gedankenstrich oder die berühmten drei Pünktchen, die du weiter oben auch eingesetzt hast.
Um sich den darauf folgenden Teil eindeutig zu erschließen müsste der Leser sich sicher (wenn ich jetzt nicht auf der falschen"Fährte" bin) ein Fragezeichen hinter
"Ob ich sie mit Worten kleben könnte?"
vorstellen. Wenn ja, was spricht dagegen, es zu setzen?
Du hast zwar die Kommata usw...fast überall weggelassen, aber eben nicht überall, so dass man nicht davon ausgehen muss, dass du prinzipiell keine Satzzeichen setzen wolltest.
Hoffentlich bin ich nicht allzu "nervig" , dann sag's nur

mit liebem Gruß,
Eliane
Liebe Eliane,
nervig bist du überhaupt nicht, im Gegenteil, denn du führst sehr gute Gründe an.
Die drei Pünkchen hinter dem Boden fehlen in der Tat, zumal, wie du sehr richtig feststellst, ich sie angewendet habe. Ich korrigiere sofort.
Ansonsten habe ich Satzzeichen hier versucht so minimalistisch einzusetzten, wie überhaupt möglich.
Das Fragezeichen ergibt sich aus dem Satz, ist von daher für mich überflüßig.
Was das Wort dann anbelangt, so steht es für mich in Relation zur Katze, und damit so genau richtig.
Ich denke, auch für dich taucht hier die Frage der Lesegewohnheit, der Betonung und Intonation auf. Ich weiß, daß ich da teilweise etwas eigenwillig bin. Aber das gehört zu mir.
Vielleicht kann dir die Hörbar Aufschluß geben.
Danke für deine intensive Wahrnehmung meines Textes.
Moshe
nervig bist du überhaupt nicht, im Gegenteil, denn du führst sehr gute Gründe an.
Die drei Pünkchen hinter dem Boden fehlen in der Tat, zumal, wie du sehr richtig feststellst, ich sie angewendet habe. Ich korrigiere sofort.
Ansonsten habe ich Satzzeichen hier versucht so minimalistisch einzusetzten, wie überhaupt möglich.
Das Fragezeichen ergibt sich aus dem Satz, ist von daher für mich überflüßig.
Was das Wort dann anbelangt, so steht es für mich in Relation zur Katze, und damit so genau richtig.
Ich denke, auch für dich taucht hier die Frage der Lesegewohnheit, der Betonung und Intonation auf. Ich weiß, daß ich da teilweise etwas eigenwillig bin. Aber das gehört zu mir.
Vielleicht kann dir die Hörbar Aufschluß geben.
Danke für deine intensive Wahrnehmung meines Textes.
Moshe
Ja, Moshe
mit den Pünktchen hinter dem "dann" sieht es auch schon ganz anders aus, kleine Ursache, große Wirkung.
Ich hatte das "Fragezeichen" nur erwähnt, weil es Irritationen gab, ob es nun "könne" oder "könnte" heißen soll, denn bei einer eindeutigen Frage hätte sich dieser Zweifel nicht eingeschlichen, es wäre (für mich) klar gewesen.
lG, Eliane
mit den Pünktchen hinter dem "dann" sieht es auch schon ganz anders aus, kleine Ursache, große Wirkung.
Ich hatte das "Fragezeichen" nur erwähnt, weil es Irritationen gab, ob es nun "könne" oder "könnte" heißen soll, denn bei einer eindeutigen Frage hätte sich dieser Zweifel nicht eingeschlichen, es wäre (für mich) klar gewesen.
lG, Eliane
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