Für Mick, weil die Wahrheit nie schön ist

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Dita

Beitragvon Dita » 26.03.2006, 13:53

Zunge mit Worten belegt dringt tief in mich ein
Jeder Stoss schmerzt
Jede Bewegung befriedigt
Liege geöffnet vor Dir
Bereit Dich aufzunehmen

Mein Gesicht und Schreien in Träume gepresst
Werfe ich mich vor und zurück
Reite von Versprechungen getragen
Auf deinem Körper
Bin erschöpft von aller Wahrheit

Deine Stimme wälzt sich durch mich hindurch
Spreizt mein Wesen
Will nicht wissen wo dein Herz ruht
Will genommen sein
Der Hoffnung ergebener Sklave

Gast

Beitragvon Gast » 26.03.2006, 14:04

...schön vielleicht nicht, aber eben einzigartig, wie dein Gedicht, was ich natürlich so und so lesen kann und das ist das Tolle, wie dein Gedicht...

Formal muss ich noch schauen, inhaltlich hat es mich überzeugt.

Meine "Antwort" schrieb ich gestern ;-) zufällig:, wohl eindeutiger:

non verbal...
Es will doch Frühling werden, oder wie... ???


:cool: Gerda

Dita

Beitragvon Dita » 26.03.2006, 14:20

Wäre klasse, wenn Du nochmals die Form eingehender betrachten könntest.
Zu non verbal: Habe mein Kommentar daunter gepostet. Und bin immer noch sprachlos....
Alles Liebe,
Dita

Mick

Beitragvon Mick » 26.03.2006, 14:26

@Dita

hui, jetzt bin ich aber doch überaus irritiert! also, sowas is mir ja überhaupt noch nicht untergekommen :))
dein gedicht hat was, vor allem kraft und vision, und wenn es wirklich für mich oder an mich gerichtet ist oder wie auch immer, dann freut mich das erstens ungemein und zweitens irritiert es mich mindestens genauso und drittens verwundert es mich und viertens finde ich es echt toll, das gedicht als solches und dass mir jemand ein solches widmet oder so :))
darf ich denn vielleicht auch erfahren, wer hinter dem gedicht steckt?

liebe grüße

Mick

PS: @Gerda hm, ist nicht die wahrheit schön, einfach und gerade drum, WEIL sie wahrheit ist? wahrheit kann schmerzhaft sein, aber ist sie deswegen weniger schön? ist nicht vielleicht wahrheit im grunde eine und das selbe wie schönheit?

Gast

Beitragvon Gast » 26.03.2006, 22:40

Dita hat geschrieben:Deine Zunge mit Worten belegt dringt (tief) in mich ein
Liege geöffnet vor Dir
Bereit Dich aufzunehmen
Jeder Stoss schmerzt[
Jede Bewegung befriedigt


Den Mund voller Schreie in Träume gepresst
Werfe ich mich vor und zurück
Reite von Versprechungen getragen
Auf deinem Körper
Bin erschöpft von aller Wahrheit

Deine Stimme wälzt sich durch mich hindurch
Spreizt mein Wesen
Will nicht wissen wo dein Herz ruht
Will genommen sein
Der Hoffnung ergebener Sklave



Hallo Dita,

zum Textaufbau und zur Form wolltest du noch etwas hören: ;-)

Du solltest dir Gedanken über den zeitlichen Ablauf machen, der im Text der 1. Strophe nicht wirklich eingehalten ist, aber eine Rolle spielt.
Die erste Zeile ist unheimlich stark und muss, da bleiben. :!:
"tief" könntest du weg lassen.

Der ersten Zeile der 2. Strophe fehlt der Kang und das Korrespondieren mit der 1. Z. in S.tr. 1
Ich habe Vorschläge gemacht.
Ganz stark auch "Deine Stimme wälzt sich durch mich hindurch", ungeheuer empfinde ich die Wirkung im Kontext des "Nicht Wissen Wollens"...

bin gespannt auf mehr von dir

Sonst habe ich nichts zu meckern ;-)
Liebe Abendgrüße

Gerda

Dita

Beitragvon Dita » 26.03.2006, 23:04

Liebe Gerda,

klasse! Das "tief" möchte ich stehen lassen, aber den Rest würde ich gerne so aufnehmen, wie Du es vorgeschlagen hast. Gerade die erste Strophe gewinnt ungemein dadurch. Das nenn ich konstruktiv. Vielen Dank.
Habe vor einigen Wochen noch recht aktiv gepostet, gerade unter Liebeslyrik. Vielleicht kann ich Dich mit den älteren Eintragen vertrösten, bis ich Nachschub liefern kann.
Es grüßt sehr herzlich,
Dita

Dita

Beitragvon Dita » 27.03.2006, 10:57

Deine Zunge mit Worten belegt dringt in mich ein
Liege geöffnet vor Dir
Bereit Dich aufzunehmen
Jeder Stoss schmerzt
Jede Bewegung befriedigt

Den Mund voller Schreie in Träume gepresst
Werfe ich mich vor und zurück
Reite von Versprechungen getragen
Auf deinem Körper
Bin erschöpft von aller Wahrheit

Deine Stimme wälzt sich durch mich hindurch
Spreizt mein Wesen
Will nicht wissen wo dein Herz ruht
Will genommen sein
Der Hoffnung ergebener Sklave


Das "tief" musste nun doch sterben.

Tanker

Beitragvon Tanker » 27.03.2006, 11:15

Hallo Dita,

mir fehlt das Wörtchen " tief ". dringt tief in mich ein. Sprech das Gedicht mal und ich denke du wirst das selber feststellen.

Bis dann, mit einem Zwinkern.

G.T.

Gast

Beitragvon Gast » 27.03.2006, 13:12

Letztlich entscheidet der Autor...
Ich sage nur :Vorsicht mit den Adjektiven, die so dick unterstreichen sollen, abgesehen davon, dass es zum Rhythmus der ersten Zeile der zweiten Strophe dann nicht passt...

@Tanker : Eindringen in diesem Falle ist immer "tief" oder irre ich.. ;-)
also muss es nicht unabdinglich da stehen, vom Klang her ohnehin nicht.

L. G. G.

Tanker

Beitragvon Tanker » 27.03.2006, 13:33

Hallo Gerda,

eben vom Klang rede ich. Habs gesprochen und "tief" hat mir gefehlt.
Ich möchte jetzt auch nicht weiter drauf eingehen aber....ähm.....eindringen und tief eindringen ist schon ein Unterschied. Also.......es gibt da.........OK lassen wir das.


Bis dann

G.T.

Klimperer

Beitragvon Klimperer » 22.12.2017, 08:44

"Deine Zunge mit Worten belegt" ist, finde ich, das einzig lyrische an diesem Gedicht.

Es ist vielleicht ein Vorurteil, aber ich finde, dass wenn Frauen wie Männer über Sex Erlebnisse dichten ihr Wesen verraten.

Nifl
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Beitragvon Nifl » 22.12.2017, 09:58

Es ist vielleicht ein Vorurteil, aber ich finde, dass wenn Frauen wie Männer über Sex Erlebnisse dichten ihr Wesen verraten.


Oje, sei froh, dass nera deinen Kommentar höchstwahrscheinlich nicht liest. Und ja, das ist ein chauvinistisches Vorurteil.
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 22.12.2017, 10:27

Ich wüsste gern, wie dieser Satz gemeint war. Bedeutet "wenn Frauen wie Männer ... dichten", dass Du Dich auf alle dichtenden Frauen UND Männer beziehst oder nur auf Frauen, die wie Männer dichten?

Grüße von Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
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(Ikkyu Sojun)

Niko

Beitragvon Niko » 22.12.2017, 10:52

Es kann auch (ungelenk formuliert) bedeuten, dass sowohl Frauen als auch Männer dichten.

:guckguck:


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