mein fahles gesicht
gibt dem tag seine milchige sonne
und in den wipfeln
spielen winterkinder
mit dem davongelaufenen jahr
von zeit zu zeit verlieren sie
ein stück erinnerung
dann haben alle bäume münder
und schnee fällt auf das raunen
wenn es gott gäbe,
selbst dann,
hättest du hier sein sollen
tief unten im see
geborgen unter eis und weißen blumen
liegt das, was kommt
zwischenzeit
Hallo Allerleirauh,
mir geht es ein wenig wie Amanita. Da gehen viele Bezüge auf, die ich zum Ende nicht mehr unbedingt schließen kann. Auf rein emotionaler Ebene passen die Bilder für mich aber zueinander, zeichnen ein zusammenhängendes Stimmungsbild. Vielleicht auch gerade durch die sich öffnenden Bezüge.
Lyr. Ich betrachtet die Welt aus einem depressiven Egozentrismus heraus, setzt sich selbst mit der Sonne gleich, aus deren Licht es die Szene betrachtet, setzt gleichzeitig aber auch sich selbst ("fahles gesicht") und die Sonne ("milchig") herab.
Da gibt es ein Du und Winterkinder neben dem Ich, sodass ich fast schon geneigt bin hier eine Familienkonstellation zu vermuten, in der das Du, also der Partner fehlt.
Die zeitliche Perspektive ist rückwärts gewandt. Die Winterkinder verlieren Erinnerungen, aber ersetzen sie durch nichts. Das Staunen über die (vielleicht schönen) Erinnerungen wird vom Schnee erstickt.
Am Ende liegt da etwas am Grund des Sees, von dem ich erst dachte, dass es das Du wäre, was sich aber im letzten Vers als die Zukunft zeigt, die allerdings nicht aktiv herankommt, sondern eben dort unten versunken ist, passiv, tot.
Die Bilder des endenden Winters gehen einher mit einer Stimmung von Verlust und Tod. Ich möchte als Leser etwas an die Stelle dessen setzen, was hier fehlt, genau so wie ich die geöffneten Bezüge schließen möchte. Ich möchte sagen: "Bald wird es Frühling und dann wird Neues geboren." Aber das - so viel meine ich zu verstehen - ist hier genau nicht gemeint. Denn selbst wenn es Gott gäbe, wenn es einen Plan hinter dem Geschehen gäbe, ein Heilsversprechen, - es wäre ein Irrtum oder es läge im besten Fall am Grund des zugefrorenen Sees.
mir geht es ein wenig wie Amanita. Da gehen viele Bezüge auf, die ich zum Ende nicht mehr unbedingt schließen kann. Auf rein emotionaler Ebene passen die Bilder für mich aber zueinander, zeichnen ein zusammenhängendes Stimmungsbild. Vielleicht auch gerade durch die sich öffnenden Bezüge.
Lyr. Ich betrachtet die Welt aus einem depressiven Egozentrismus heraus, setzt sich selbst mit der Sonne gleich, aus deren Licht es die Szene betrachtet, setzt gleichzeitig aber auch sich selbst ("fahles gesicht") und die Sonne ("milchig") herab.
Da gibt es ein Du und Winterkinder neben dem Ich, sodass ich fast schon geneigt bin hier eine Familienkonstellation zu vermuten, in der das Du, also der Partner fehlt.
Die zeitliche Perspektive ist rückwärts gewandt. Die Winterkinder verlieren Erinnerungen, aber ersetzen sie durch nichts. Das Staunen über die (vielleicht schönen) Erinnerungen wird vom Schnee erstickt.
Am Ende liegt da etwas am Grund des Sees, von dem ich erst dachte, dass es das Du wäre, was sich aber im letzten Vers als die Zukunft zeigt, die allerdings nicht aktiv herankommt, sondern eben dort unten versunken ist, passiv, tot.
Die Bilder des endenden Winters gehen einher mit einer Stimmung von Verlust und Tod. Ich möchte als Leser etwas an die Stelle dessen setzen, was hier fehlt, genau so wie ich die geöffneten Bezüge schließen möchte. Ich möchte sagen: "Bald wird es Frühling und dann wird Neues geboren." Aber das - so viel meine ich zu verstehen - ist hier genau nicht gemeint. Denn selbst wenn es Gott gäbe, wenn es einen Plan hinter dem Geschehen gäbe, ein Heilsversprechen, - es wäre ein Irrtum oder es läge im besten Fall am Grund des zugefrorenen Sees.
Sehr filigrane Bilder sind das teilweise!
wenn es gott gäbe,
selbst dann,
hättest du hier sein sollen
tief unten im see
geborgen unter eis und weißen blumen
liegt das, was kommt
Das ist mir ein bisschen zu pathetisch und aus dem Kontext gerissen. Man kann zwar ahnen, dass du ein tiefes und komplexes Gefühl nachzeichnest, aber man spürt es beim Lesen nicht so richtig. Wenn du das einfach weglässt, würde mir das Gedicht besser gefallen- dann kann jeder selbst sehen, was er mit seinem Winterspaziergang macht :)
wenn es gott gäbe,
selbst dann,
hättest du hier sein sollen
tief unten im see
geborgen unter eis und weißen blumen
liegt das, was kommt
Das ist mir ein bisschen zu pathetisch und aus dem Kontext gerissen. Man kann zwar ahnen, dass du ein tiefes und komplexes Gefühl nachzeichnest, aber man spürt es beim Lesen nicht so richtig. Wenn du das einfach weglässt, würde mir das Gedicht besser gefallen- dann kann jeder selbst sehen, was er mit seinem Winterspaziergang macht :)
- allerleirauh
- Beiträge: 766
- Registriert: 26.06.2010
- Geschlecht:
hallo amanita, klimperer, last und sarah,
danke für eure rückmeldungen.
ich habe von verschiedenen seiten gehört, dass die textbilder nicht in einen zusammenhang zu bringen sind. das muss ich wohl akzeptieren, auch wenn der zusammenhang für mich natürlich schon existiert.
natürlich könnte ich die letzten zwei strophen weglassen oder streichen. mir persönlich wäre der text dann allerdings zu beliebig und zu glatt. zu landschaftlich. ich würde gern auch den bruch behalten, auch auf die gefahr hin, dass die erwähnung von gott pathetisch und gewollt wirkt.
a.
danke für eure rückmeldungen.
ich habe von verschiedenen seiten gehört, dass die textbilder nicht in einen zusammenhang zu bringen sind. das muss ich wohl akzeptieren, auch wenn der zusammenhang für mich natürlich schon existiert.
natürlich könnte ich die letzten zwei strophen weglassen oder streichen. mir persönlich wäre der text dann allerdings zu beliebig und zu glatt. zu landschaftlich. ich würde gern auch den bruch behalten, auch auf die gefahr hin, dass die erwähnung von gott pathetisch und gewollt wirkt.
a.
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