Unter Tage
Wo bist du gewesen
als ich neulich einfuhr
in den Schacht
zwischen deinen Beinen
Wo warst du
als ich in deiner Tiefe
nach Lustquarz
schürfte
Wo ist dein Schrei geblieben
als schließlich Wasser
in den Stollen brach
die Sohle flutete
Unter Tage
Hatte gerade bei einer Suche zufällig diesen Faden im Beifang.
Verstehe Deine Kritik nicht, Niko. Du unterstellst dem Text, er wolle erotisch sein, und nach diesem Maßstab bezeichnest Du ihn als Schrott. Das ist so, als würde man Meerwasser an seinem Zuckergehalt messen.
Meiner Ansicht nach soll der Text keinswegs den Leser erotisieren. Mir scheint, es geht vielmehr um Ängste, Distanzen, Sarkasmen ... und diese Atmosphäre bildet der Text entsprechend kalt und dunkel ab.
Niko hat geschrieben:Ich glaubs ja nicht, perry! Das ist vielleicht lyrisch. Aber keinesfalls erotisch. Das ist - sorry - schrott. Aber sowas von! Sie hat wahrscheinlich schon an die Zigarette danach gedacht....
Verstehe Deine Kritik nicht, Niko. Du unterstellst dem Text, er wolle erotisch sein, und nach diesem Maßstab bezeichnest Du ihn als Schrott. Das ist so, als würde man Meerwasser an seinem Zuckergehalt messen.
Meiner Ansicht nach soll der Text keinswegs den Leser erotisieren. Mir scheint, es geht vielmehr um Ängste, Distanzen, Sarkasmen ... und diese Atmosphäre bildet der Text entsprechend kalt und dunkel ab.
Mich erinnert der Text an die berühmte Szene aus "Die nackte Kanone", in der während des Liebesspiels Bilder von Gleithämmern, startenden Raketen und Feuerwerk eingeblendet werden. Allerdings kommt mir das "Gedicht" nicht so vor, als wäre es bewusst komisch gemeint.
Wer mal lachen möchte, hier die Szene: Fireworks
Wer mal lachen möchte, hier die Szene: Fireworks
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Unvergessliche Szene.
Beim Lesen lag es mir fern, an Frank Drebin zu denken. Aber wenn man sich seine Stimme dabei vorstellt, wie er diese Worte dramatisch-vorwurfsvoll an seine Gattin richtet, wird das natürlich höchst witzig.
Ich muss das mal bei ein paar anderen Gedichten testen ....
Beim Lesen lag es mir fern, an Frank Drebin zu denken. Aber wenn man sich seine Stimme dabei vorstellt, wie er diese Worte dramatisch-vorwurfsvoll an seine Gattin richtet, wird das natürlich höchst witzig.
Ich muss das mal bei ein paar anderen Gedichten testen ....
Am interessantesten finde ich das Wort "neulich" im Text.
Da frage ich mich: Wie weit nach dem Schachtschürfen diese fragenden Zeilen verfasst sein mögen. Und warum der Schürfende nicht direkt nachgefragt hat - in Wörter- oder Körpersprache.
Ohne das "neulich" wird es ein besserer Text, den ich als Versuch lese, Unsagbares zu vermitteln, den Moment zu rekapitulieren, die Einsamkeit während eines körperlichen Aktes zum Ausdruck zu bringen mit der Bitte um Linderung (oder gar Besserung beim nächsten Mal?), oder auch die Unfähigkeit, von sich abzusehen. So schlecht nun auch wieder nicht!
Da frage ich mich: Wie weit nach dem Schachtschürfen diese fragenden Zeilen verfasst sein mögen. Und warum der Schürfende nicht direkt nachgefragt hat - in Wörter- oder Körpersprache.
Ohne das "neulich" wird es ein besserer Text, den ich als Versuch lese, Unsagbares zu vermitteln, den Moment zu rekapitulieren, die Einsamkeit während eines körperlichen Aktes zum Ausdruck zu bringen mit der Bitte um Linderung (oder gar Besserung beim nächsten Mal?), oder auch die Unfähigkeit, von sich abzusehen. So schlecht nun auch wieder nicht!
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