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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 15.08.2006, 22:37

Wir

Wollten wir nicht
taumelnd aus dem Tag
kommen vor Glück,
daß Vögel blaß werden
bei unserem Gesang?

Der Tag war vorüber
und der Mond bleich.
Wir faßten uns
an den Händen:
Die Träume.
Die Tränen.
Das Weite,
in der Ferne.

Aber wir faßten uns,
übten den Gesang.
Zuletzt geändert von moshe.c am 16.08.2006, 21:55, insgesamt 1-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 15.08.2006, 22:45

Lieber Moshe,

ich finde die Idee des Gedichts sehr ergreifend, das wieder Mut fassen, dass Dennoch (wenn ich es richtig verstehe). An Einzelheiten könnte man aber vielleicht noch arbeiten. Beispielsweise scheinen mir die Satzzeichen ein wenig überflüssig, inbesondere aber die Abfolge "?," in Z.3. "Blaß" ist doppelt - und ich bin mir nicht sicher, ob es Absicht ist - vielleicht könnte man, falls es Absicht ist, mehr betonung drauf legen.
Insgesamt abergefällt es mir gut.

Liebe Grüße
max

rockandrollhexe

Beitragvon rockandrollhexe » 16.08.2006, 06:22

Lieber moshe,
eine Liebe, die sich noch entwickeln muss ?

Liebe Grüsse
rockandrollhexe

resumee

Beitragvon resumee » 16.08.2006, 12:20

Lieber moshe.c,

Inhaltlich:

ein Gedicht über die Vorstellungen und Träume, die man zu Beginn einer Beziehung hat, die sich aber nicht oder nur bedingt erfüllen. Es gibt dann zwei Möglichkeiten der Auflösung: die Trennung, oder aber es erneut vorsichtig zu versuchen.

Aber wir faßten uns,
übten den Gesang


lässt auf eine positive Wendung schließen, schön finde ich hier die Doppeldeutigkeit des Fassens: einerseits das SICH- fassen im Sinne von beruhigen, andererseits das Fassen im Sinne von AN- fassen und des Berührens.

Formal:

Beim Lesen fielen mir, wie auch Max, die falschen und zum Teil unsinnigen Satzzeichen auf.

Nach dem Fragezeichen in Zeile drei darf kein Komma stehen, das ginge ausschließlich, wenn es sich dabei um wörtliche Rede handelte.
Das Fragezeichen in Zeile fünf finde ich ebenfalls fragwürdig. Mit dass in Zeile vier läutest Du einen Nebensatz ein, hinter dem ebenfalls kein Fragezeichen stehen sollte. Ich würde hier einfach das Komma der dritten Zeile herausnehmen, dann stimmt mit "...dass Vögel...." auch die Anbindung des Nebensatzes.
Ebenso wundert mich das Ausrufezeichen der letzten Zeile der zweiten Strophe.
Der doppelte Gebrauch von blass wurde schon erwähnt. Mir ist es auch eines zu viel.(passiert mir aber auch schon mal :eek: )

Wenn man die erste Strophe als einen Satz liest, so müsste analog zu dem WOLLTEN statt werden WÜRDEN stehen, da es sich um einen Konjunktiv handelt.

Fazit:

Ein Stück, das mich inhaltlich anspricht, aber einige formalen Schwächen zeigt.

Lieben Gruß und einen tollen Tag,

resumee :smile:

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 16.08.2006, 19:17

Tja, die Satzzeichen werde ich in der Tat korrigieren.

Mit dem zweimaligen blaß bin ich auch nicht ztufrieden.
Mir fällt überhaupt nicht ein einsilbiges Wort ein, welches da blaß an der einen oder anderen Stelle im tatsächlichen Sinn ersetzten könnte.

Manchmal ist es echt vertrakt.
:mrgreen: moshe.c

Danke für eure Kommentare!

steyk

Beitragvon steyk » 16.08.2006, 20:50

und der mond kalt - grau - trüb - fad

gruß stefan

Max

Beitragvon Max » 16.08.2006, 21:53

Lieber Moshe,

ach, das wollte ich gestern schon sagen: fahl wäre das Adjektiv meiner Wahl.

Liebe Grüße
Max

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 16.08.2006, 21:59

Mir kommt es so vor, als wenn damit die Geburt zu Ende ist.
Falls nicht, bitte ich um Mitteilung

War merkwürdig.

moshe.c

Max

Beitragvon Max » 16.08.2006, 22:04

Lieber Moshe,

ich stimme Dir zu.

Liebe Grüße
max

steyk

Beitragvon steyk » 17.08.2006, 06:21

lieber moshe,
die geburt ist geschafft und gelungen.
und du hast das einsilbige wort gefunden,
das du gesucht hast. keines von denen,
die wir dir genannt haben. ;-)
warum bin ich nicht auf -bleich- gekommen?

gruß stefan

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 17.08.2006, 08:26

Guten Morgen,

ja, der Text ist nun rund- warmherzig, optimistisch und mit dem Wunsch des Lesers, dass dieses WIR bleiben möge.

Herzlichst, KÖ

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 17.08.2006, 14:08

Bin ich begriffsstutzig? Unsensibel? Erkenne ich da was nicht oder falsch?
Für mich baut die phantstische erste Strophe etwas auf, was dann in sich zusammenbricht. Es geht nämlich weiter mit einer - mit Verlaub - ziemlich abgelutschten Aufzählung, und endet dann wieder folgerichtig in der Nichterfüllung des Wunsches, mit dem bescheidenen Neuanfang. Abgesehen davon, dass Vögel, wenn der Mond scheint, gar nichts tun. Noch nichtnal blaß werden. Ich sehe die geniale Konstruktion dahinter, kann aber mit dem Mittelteil leider gar nix anfangen... :o((((( Würde ich aber gern. Kannste mal mit dem Zaunpfahl winken, Moshe?

Gruß vom Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 17.08.2006, 14:25

Gern,
ich winke mal mit einem Hörgerät:
Schleiche dich mal nachts in einen Wald im Sommer, oder zumindesten an den Waldrand, wenn du dich schon nicht reintraust. Hast du schon mal was von einer Nachtigal gehört oder Eulen und Käuzchen z.B.?
HUHU UHU.
Für den Mittelteil schlage ich einen Spiegel vor.
Tja, und bezüglich des Endes eigene Übungen,. Wer weiß, was da dabei herauskommt?

Na denn

M.B.

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 17.08.2006, 17:49

Tja, lieber Moshe, ich guck genauso blöd aus der Wäsche wie vorher... der Mittelteil erschließt sich mir nicht in diesem Zusamenhang...macht ja aber nix...erstens kann ich mit offenen Fragen leben(was mich vor jeglicher Religion oder Philosophie schützt), zweitens gibt es ja nun genug Texte von dir, die mir auf Anhieb in die Muschel hopsen (auch ohne Hörgerät). Also belassen wir es dabei: Es ist wahrscheinlich ein schönes Gedicht, ich kapiers bloß nicht :o)))))


Lalalala der Tom
Der einzig wirklich blasse Vogel ist die Schneeeule...
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)


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