Er erwacht durch die Stimme seines Vaters, die ihn mit Vehemenz auffordert, seine Sachen zusammen zu packen und dabei die Tabletten nicht zu vergessen. In einer halben Stunde wünschte er zu fahren.
In Stephens Kopf dröhnt es wie eine Heerschar von Flugzeugen. Der Raum stinkt nach Alkohol und Erbrochenem. Er hatte gestern Nacht wohl in den Flur gekotzt. Nur mit aller Energie gelingt es ihm, die bleiernen Knochen zu ordnen und aufzustehen.
Er torkelt, und bei dem Versuch in das Bad zu gelangen strauchelt er und landet in der stinkenden Brühe.
“Bullshit, scheiß Kotze!”, ungehalten und voller Selbstekel steht er wieder auf.
Im Bad wirft er einen Blick in den Spiegel. Eine Fratze sieht ihn an, verstellt durch den Blick des Betrunkenen, dessen Realität sich schon lange verschoben hat.
“Arschloch, du bist ein Arschloch!”, wiederholt er in Schüben.
Nachdem er sich etwas gereinigt hat, beginnt er seinen Koffer zu packen, will nicht den Zorn des Vaters auf sich ziehen. Auf den Boden des Reisegepäcks legt er zunächst die Medikamente. Nur eine einzige Kapsel davon steckt er in die linke Jackentasche. Auf die Tabletten faltet er eine schwarze Hose und ein weißes Hemd. Mehr würde er nicht brauchen. Dann zieht er den Reißverschluss mit einem Ruck zu.
Sein Blick fällt auf das Foto von Regina, der Königlichen, das immer an seinem Bett steht.
Die Liebende und das Arschloch, konnte sowieso nicht funktionieren, auch, wenn er sie so sehr liebte wie ein Arschloch eben lieben kann.
Doch das Foto sieht ihn trotzdem liebevoll an. “Spring! Entscheide dich zu leben und atme, verdammt, atme doch!”, klingen ihm noch die Worte im Ohr, die er als letztes hörte in diesem Gespräch, in dem sie sich so sehr wünschte, mit ihm durch das Leben gehen zu können, anstatt Hospizarbeit leisten zu müssen.
Aber diese Worte erscheinen ihm so weit entfernt wie der Ruf aus einer fremden Welt; ein kurzer Moment der Versuchung vielleicht, aber nicht stark genug, um die Nebelschwaden zu durchdringen, die seine Vorstellungen schon seit langer Zeit so dicht umhüllen.
Er muss noch einmal ins Bad. Starr vor Selbstaufgabe, unfähig für die Realität begegnet er erneut seinem Spiegelbild. Die Verzweiflung steigt in ihm auf, so stark, dass sein Körper kontrahiert, so dass er zu würgen beginnt. Und wie schon so viele Male kann er ihn nicht abwenden , diesen Hass gegen sich selbst, der ihn in unbändige Wut versetzt. Er entlädt seine Aggression; Mit einem weiteren “Arschloch, du altes Arschloch!”, zerschlägt seine Faust den Spiegel.
Teile des Gesichtes sehen ihn nun aus Spiegelscherben unzusammenhängend an.
“Monster, ich bin ein Monster!” entfährt es ihm mit kehligem Lachen und das erste Mal seit langer Zeit gefällt ihm sein Spiegelbild.
Von den Händen tropft Blut, als handele es sich um die Kreuzigung Jesu, mit dem einzigen Unterschied, dass sein Leidensweg schon zehn Jahre länger dauerte. Wie immer empfindet er das “Leben-Müssen” als Strafe Gottes für ein sündiges Leben.
Stephen bemerkt, dass der Vater den Raum betreten hat, aber er benötigt noch einen kurzen Moment des Abschieds.
Sein Blick durchschweift den Raum, er nimmt Blut, Erbrochenes und eine Unzahl leerer Flaschen wahr.
In der hinteren Ecke seines Zimmers steht sein Schreibtisch, wie immer aufgeräumt, aufgeräumt wie er selbst, wenn er sich in seiner Eigenwelt befindet. Darüber hängt gerahmt sein Doktortitel.
Er erinnert sich schwach an die Jahre, in denen er noch zu klaren Gedanken fähig gewesen war.
Hochmotiviert und mit einem ungeheuren Wissensdrang hatte er seine Studien aufgenommen. Ein erster Abschluss reichte ihm nicht, alles in ihm forderte mehr, zu was es gut sein würde, wusste er zu keiner Zeit. Er erhielt Wissenschaftsstipendien, die es ihm ermöglichten, an dem zu arbeiten, was ihm wichtig erschien. Er knackte das hebräische Verbalsystem, was bisher niemandem gelungen war, jedoch die wissenschaftliche Anerkennung erhielt er nicht. So blieb er ein Suchender… bis diese Bilder zu ihm kamen, die altäthopischen Texte über die Heilige Gottesmutter. Das also war es gewesen, was zu seinem Lebensthema erwählt worden war, und er folgte dem Ruf. Freiwillig zunächst, später empfand er es als Handlungszwang, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte.
In diesen Jahren war er der Stolz des Vaters, der ihn für seine Stärke bewunderte und seine Kraft und seinen Ehrgeiz liebte.
Die reale Hand seines Vaters auf der Schulter reißt ihn aus seinen Erinnerungen. Doch die Liebe desjenigen, der versucht ihn, den Kranken, den Verzweifelten zu führen und in das Leben zu geleiten, kann er nicht spüren.
In seiner Wahrnehmung fühlt sich die Hand auf seiner Schulter wie eine übergriffige Krallenhand an, jederzeit bereit, ihm einen Teil seiner selbst zu nehmen. Er zuckt zusammen.
“Komm, mein Sohn, es wird Zeit.”, dringen die väterlichen Worte an sein Ohr. Stephen nimmt die Tasche, um sich auf den Weg zu machen.
Sie steigen gemeinsam und schweigend in das Auto. Der Vater voller Hoffnung, der Sohn mit dem Gefühl des Kreuzganges.
Aus der rechten Jackentasche holt er seine hebräische Bibel hervor, die er als Schutz stets bei sich trägt, bildet sie doch das Fundament des Glaubens der Gottesmutter und ihres Sohnes, Jesus Christus.
“Mutter Gottes, vergib uns unsere Schuld”, verfällt Stephen in ein stummes Gebet. Diese Zeile wiederholt er wohl einhundert Mal als handele es sich um eine Beschwörungsformel.
Am Ziel angekommen bittet er seinen Vater, ihn nicht weiter zu begleiten. Dieser Weg gehört allein zu ihm.
Er klingelt.
Als sich die Tür der Psychiatrie hinter ihm schließt, greift er in die linke Jackentasche, nimmt die darin befindliche Kapsel heraus und zerbeißt sie.
Verzerrte Spiegelwelt
- Thomas Milser
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- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Hi resumee, willkommen in der Prosa-Ecke!!!
Endlich mal ein neues Gesicht (wenn's auch erstmal nur Tasten sind :o)))
Ich fange mal mit ein paar stillistischen Dingen an, die mir beim ersten Lesen aufgefallen sind:
Ich empfand einige Wiederholungen von Worten binnen ein oder zwei Sätzen als etwas störend (Erbrochenem, derart...)
Einige Begebenheiten finde ich etwas unlogisch: Wenn man mit der Faust einen Spiegel zerschlägt, warum bluten dann die Handinnenflächen? Und im Schlusssatz: der Tod dauert nicht wenige Sekunden, sondern ganz schön lange, er kommt höchstens in wenigen Sekunden.
Und warum wartet Stephen mit der Pille, bis er in der Psychatrie ist? Woher hat er die Pille überhaupt? Gibts ja nicht an jedem Bahnhofskiosk.
Auch müsste es glaube ich heißen: kontrahiert statt kontraktiert. Das Substantiv ist zwar Kontraktion, das Verb dazu lautet aber anders.
Insgesamt ist mir der Text zu vorhersehbar (das Einstecken der besagten, einzelnen Pille in die Tasche), und bedient auch m. E. zuviele Klischees (Ablehnung der Eltern, Erfolglosigkeit im Job, verrissene Liebe...), als dass sich ernsthaft Spannung aufbauen würde. Hinzu kommt, dass der Rückblick im dritten Viertel doch einiges an Fahrt rausnimmt. Du erzählst die Geschichte Schritt für Schritt, in logischer Abwicklung, ohne der Phantasie des Leser etwas zu überlassen oder die Möglichkeit zur Interpretation zu geben.
Vielleicht erzählst du mal, was die Intention deines Textes ist. Ich glaube, man kann es riskieren, etwas mehr vom Fakten-Erzählen abzuweichen, und etwas an der Spannungsschraube drehen.
Gruß vom Tom.
Endlich mal ein neues Gesicht (wenn's auch erstmal nur Tasten sind :o)))
Ich fange mal mit ein paar stillistischen Dingen an, die mir beim ersten Lesen aufgefallen sind:
Ich empfand einige Wiederholungen von Worten binnen ein oder zwei Sätzen als etwas störend (Erbrochenem, derart...)
Einige Begebenheiten finde ich etwas unlogisch: Wenn man mit der Faust einen Spiegel zerschlägt, warum bluten dann die Handinnenflächen? Und im Schlusssatz: der Tod dauert nicht wenige Sekunden, sondern ganz schön lange, er kommt höchstens in wenigen Sekunden.
Und warum wartet Stephen mit der Pille, bis er in der Psychatrie ist? Woher hat er die Pille überhaupt? Gibts ja nicht an jedem Bahnhofskiosk.
Auch müsste es glaube ich heißen: kontrahiert statt kontraktiert. Das Substantiv ist zwar Kontraktion, das Verb dazu lautet aber anders.
Insgesamt ist mir der Text zu vorhersehbar (das Einstecken der besagten, einzelnen Pille in die Tasche), und bedient auch m. E. zuviele Klischees (Ablehnung der Eltern, Erfolglosigkeit im Job, verrissene Liebe...), als dass sich ernsthaft Spannung aufbauen würde. Hinzu kommt, dass der Rückblick im dritten Viertel doch einiges an Fahrt rausnimmt. Du erzählst die Geschichte Schritt für Schritt, in logischer Abwicklung, ohne der Phantasie des Leser etwas zu überlassen oder die Möglichkeit zur Interpretation zu geben.
Vielleicht erzählst du mal, was die Intention deines Textes ist. Ich glaube, man kann es riskieren, etwas mehr vom Fakten-Erzählen abzuweichen, und etwas an der Spannungsschraube drehen.
Gruß vom Tom.
Lieber Thomas Milser,
ich danke Dir zunächst sehr herzlich für die ausführliche Kritik.
Der doppelte Wortgebrauch ist natürlich unschön...die von Dir aufgeführten hingen wohl daran, dass eich das doppelte Erbrochenen ahr genommen habe, es aber im Moment nicht anders zu lösen wusste und dabei das derart übersehen habe. Das ändere ich noch.Das Verb zu Kontraktion muss ich auch noch einmal nachsehen, wenn es falsch ist, habe ich es tatsächlich nicht gewusst.
Ich habe mal gesehen, wie jemand eine Scheibe einschlug. Dessen Hand und Handinnenfläche blutete fürchterlich. Ich denke, dass sich Scherben durch die Hand gebort hatten.Aber das ist nur eine Vermutung, genau beantworten kann ich die Frage nicht.
Stephen schluckt die Pille erst in der Psychiatrie, weil er im Endeffekt daran scheitert, dass er keine Hilfe annehmen kann; der Selbstmord passiert genau in dem Moment, als er Hilfestrukturen erzwungen ausgeliefert wird.
Doch die Liebe desjenigen, der versucht den Kranken, den Verzweifelten zu führen...
Er kann Liebe nicht mehr wahr nehmen. Nicht richtig ist daher Deine Aussage des Klischeehaften aus meiner Sicht. Es steht hier deutlich die Liebe! des Vaters. Auch Regina versucht zu helfen.
...und er folgte dem Ruf. Freiwillig zunächst, später empfand er es als Handlungszwang, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte...
Nicht die berufliche Erfolglosigkeit, sondern das Abrutschen in psychotische Zwänge ist für seinen Zustand mit verantortlich.
Die ganze Geschichte stellt für mich eine psychologische Studie dar, in der es mehr darum geht, die Handlungsmotive transparent zu machen, als interpretatorischen Raum zu schaffen.
Verzerrte Spiegelwelt; ein Stück über Realität, Selbst- und Fremdwahrnehmung, so sehe ich es.
Einen lieben Gruß von den Tasten aus Dortmund nach Duisburg!
resumee
ich danke Dir zunächst sehr herzlich für die ausführliche Kritik.
Der doppelte Wortgebrauch ist natürlich unschön...die von Dir aufgeführten hingen wohl daran, dass eich das doppelte Erbrochenen ahr genommen habe, es aber im Moment nicht anders zu lösen wusste und dabei das derart übersehen habe. Das ändere ich noch.Das Verb zu Kontraktion muss ich auch noch einmal nachsehen, wenn es falsch ist, habe ich es tatsächlich nicht gewusst.
Ich habe mal gesehen, wie jemand eine Scheibe einschlug. Dessen Hand und Handinnenfläche blutete fürchterlich. Ich denke, dass sich Scherben durch die Hand gebort hatten.Aber das ist nur eine Vermutung, genau beantworten kann ich die Frage nicht.
Stephen schluckt die Pille erst in der Psychiatrie, weil er im Endeffekt daran scheitert, dass er keine Hilfe annehmen kann; der Selbstmord passiert genau in dem Moment, als er Hilfestrukturen erzwungen ausgeliefert wird.
Doch die Liebe desjenigen, der versucht den Kranken, den Verzweifelten zu führen...
Er kann Liebe nicht mehr wahr nehmen. Nicht richtig ist daher Deine Aussage des Klischeehaften aus meiner Sicht. Es steht hier deutlich die Liebe! des Vaters. Auch Regina versucht zu helfen.
...und er folgte dem Ruf. Freiwillig zunächst, später empfand er es als Handlungszwang, aus dem er sich nicht mehr befreien konnte...
Nicht die berufliche Erfolglosigkeit, sondern das Abrutschen in psychotische Zwänge ist für seinen Zustand mit verantortlich.
Die ganze Geschichte stellt für mich eine psychologische Studie dar, in der es mehr darum geht, die Handlungsmotive transparent zu machen, als interpretatorischen Raum zu schaffen.
Verzerrte Spiegelwelt; ein Stück über Realität, Selbst- und Fremdwahrnehmung, so sehe ich es.
Einen lieben Gruß von den Tasten aus Dortmund nach Duisburg!
resumee
Huhu resumee.
Ich muss Tom leider in allen Punkten zustimmen.
Ich denke der größte Fehler des Textes ist es, dass du den Leser nicht teilhaben lässt.
Viel zu viel behauptest du nur (Alkoholexzess, Tabletten, Gewalttätigkeit, Beziehung, Beruf, Vaterbeziehung, Glauben ...) und schaffst es dadurch nicht, zwischen Leser und Protag eine emotionale Beziehung aufzubauen. Kurz gesagt, der Typ interessiert mich nicht sonderlich, weil ich seine Beweggründe, sein Handlungsmotiv nicht kenne. Ich komme einfach nicht an die Figur ran. Darum berührt mich sein Tod auch nicht sonderlich.
LG
Nifl
Ich muss Tom leider in allen Punkten zustimmen.
Ich denke der größte Fehler des Textes ist es, dass du den Leser nicht teilhaben lässt.
Viel zu viel behauptest du nur (Alkoholexzess, Tabletten, Gewalttätigkeit, Beziehung, Beruf, Vaterbeziehung, Glauben ...) und schaffst es dadurch nicht, zwischen Leser und Protag eine emotionale Beziehung aufzubauen. Kurz gesagt, der Typ interessiert mich nicht sonderlich, weil ich seine Beweggründe, sein Handlungsmotiv nicht kenne. Ich komme einfach nicht an die Figur ran. Darum berührt mich sein Tod auch nicht sonderlich.
LG
Nifl
- Thomas Milser
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Das ist es, Nifl, was ich sagen wollte (wenn's mir eingefallen wäre): Man baut als Leser keine emotionale Beziehung auf.
@resumee: Da hilft auch die ganze Textbeschreibung von dir leider nichts. Das müsste der Text schon alleine schaffen. Ansonsten ist es keine Prosa, sondern ein Sachtext.
Ein bisschen schade finde ich, dass du selbst offensichtliche Fehler nicht korrigierst (kontraktiert, der Tod dauert,...). Man könnte als Rezensent die Ansicht bekommen, dass du gar nicht korrigiert werden möchtest, und u.U. die Lust am Besprechen deiner Texten verlieren...
Tom.
@resumee: Da hilft auch die ganze Textbeschreibung von dir leider nichts. Das müsste der Text schon alleine schaffen. Ansonsten ist es keine Prosa, sondern ein Sachtext.
Ein bisschen schade finde ich, dass du selbst offensichtliche Fehler nicht korrigierst (kontraktiert, der Tod dauert,...). Man könnte als Rezensent die Ansicht bekommen, dass du gar nicht korrigiert werden möchtest, und u.U. die Lust am Besprechen deiner Texten verlieren...
Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Lieber Tom,
die kleinen objektiv falschen Dinge habe ich im Original längst geändert, und sie eben übertragen, das ist ja keine Affäre, ich hatte ja oben auch schon eingeräumt, dass ich sie ändern werde.
Den letzten Satz habe ich einfach komplett gestrichen, bei genauem Hinsehen fand ich ihn überflüssig, was meinst Du?
Das Problem sind derzeit zwei Dinge;
Zeit (ich habe auch die Korrektur bei der Klangfülle des Neins noch nicht geschafft, kommt aber noch!)
und was diesen Text betrifft...helfen die minimalen Korrekturen aus meiner Sicht nicht wirklich weiter. Ich überlege tatsächlich seit drei Tagen, wie ich die Emotionen transparenter machen kann und finde und finde keinen Ansatz.
Ich habe Deine Texte gelesen, sie sind gut.
Vielleicht kannst Du mir helfen, und einen Absatz oder zwei so verändern, dass sie aus Deiner Sicht stimmiger werden. Ich fürchte, ich bin im Augenblick zu fest gefahren, als dass ich selbst den Anfang finden kann..
Ich würde mich wirklich freuen.
>Es grüßt lieb nach Duisburg
resumee
die kleinen objektiv falschen Dinge habe ich im Original längst geändert, und sie eben übertragen, das ist ja keine Affäre, ich hatte ja oben auch schon eingeräumt, dass ich sie ändern werde.
Den letzten Satz habe ich einfach komplett gestrichen, bei genauem Hinsehen fand ich ihn überflüssig, was meinst Du?
Das Problem sind derzeit zwei Dinge;
Zeit (ich habe auch die Korrektur bei der Klangfülle des Neins noch nicht geschafft, kommt aber noch!)
und was diesen Text betrifft...helfen die minimalen Korrekturen aus meiner Sicht nicht wirklich weiter. Ich überlege tatsächlich seit drei Tagen, wie ich die Emotionen transparenter machen kann und finde und finde keinen Ansatz.
Ich habe Deine Texte gelesen, sie sind gut.
Vielleicht kannst Du mir helfen, und einen Absatz oder zwei so verändern, dass sie aus Deiner Sicht stimmiger werden. Ich fürchte, ich bin im Augenblick zu fest gefahren, als dass ich selbst den Anfang finden kann..
Ich würde mich wirklich freuen.
>Es grüßt lieb nach Duisburg
resumee
Hey,
das Thema ist sehr komplex und vielschichtig, so daß ich ich denke, das Format kann dem Inhalt nicht gerecht werden.
In meinen Augen müßten so viele Aspekte entwickelt werden, die die Story zum Tragen zu bringen, daß ich nicht wüßte, wie das in einer solchen Kürze zu schaffen sein sollte.
Tom, kannst du sowas in dem Format?, die ganze Entwicklung mit den Eltern, den Umständen von Leistung bis zum Versagen, mit der Religionsproblematik, etc. auf so einem Raum unterbringen?
Meine Meinung ist: Ein Exposee für einen Roman.
moshe.c
das Thema ist sehr komplex und vielschichtig, so daß ich ich denke, das Format kann dem Inhalt nicht gerecht werden.
In meinen Augen müßten so viele Aspekte entwickelt werden, die die Story zum Tragen zu bringen, daß ich nicht wüßte, wie das in einer solchen Kürze zu schaffen sein sollte.
Tom, kannst du sowas in dem Format?, die ganze Entwicklung mit den Eltern, den Umständen von Leistung bis zum Versagen, mit der Religionsproblematik, etc. auf so einem Raum unterbringen?
Meine Meinung ist: Ein Exposee für einen Roman.
moshe.c
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Hi resumee.
Leider muss ich dem guten Moshe wohl Recht geben: Das alles in einen solch kurzen Text zu packen, mit den ganzen Hintergründen, scheint mir jetzt ad hoc auch erstmal unlösbar. Und einige Absätze zu ändern führt überhaut nicht zum Ziel.
Spontan würde ich - wenn überhaupt - nur ein oder zwei Aspekte herausgreifen und das wirklich auf ein ganz kurzes Gedicht reduzieren. Aber in jedem Fall komplett übertragen. Zwischen die Zeilen. Wenn deine Intention eine psychologische Studie ist, dann ist das sowieso das falsche Medium. Kein Mensch möchte, wenn er Prosa aufschlägt, eine Studie lesen. Da muss der Autor schon noch was drauflegen, damit es Prosa wird.
Vielleicht formulierst du erstmal für dich ganz abstrakt deinen Entwurfsgedanken: Was ist meine Triebfeder, also warum will ich genau über diese Begebenheit schreiben? Warum will ich das in Prosa fassen? Oder doch lieber in Lyrik? Was möchte ich aussagen? Was soll der Leser mitkriegen? Welches Gefühl möchte ich vermitteln? Welches Medium benutze ich? Welche sprachlichen Mittel möchte/kann ich anwenden?
Es ist immer hilfreich, ein großes Problem in ganz viele kleine zu zerlegen. Und sich - ganz wichtig:abstrakt - dem Entwurf zu nähern, über Gerüste und Schemen, Modelle und Versuche, ohne schon ein klares Bild vor Augen zu haben.
Oder ganz anders: Spiel doch mal!! Lass einfach den Stift mal laufen!! Meinetwegen sauf dir einen!!! Entspann dich!!!
"Die fertige Idee kann niemals Kunst erzeugen (Rudolf Steiner)"
Mehr weiß ich im Moment auch nicht. Hoffe, es bringt doch weiter.
Tom.
Leider muss ich dem guten Moshe wohl Recht geben: Das alles in einen solch kurzen Text zu packen, mit den ganzen Hintergründen, scheint mir jetzt ad hoc auch erstmal unlösbar. Und einige Absätze zu ändern führt überhaut nicht zum Ziel.
Spontan würde ich - wenn überhaupt - nur ein oder zwei Aspekte herausgreifen und das wirklich auf ein ganz kurzes Gedicht reduzieren. Aber in jedem Fall komplett übertragen. Zwischen die Zeilen. Wenn deine Intention eine psychologische Studie ist, dann ist das sowieso das falsche Medium. Kein Mensch möchte, wenn er Prosa aufschlägt, eine Studie lesen. Da muss der Autor schon noch was drauflegen, damit es Prosa wird.
Vielleicht formulierst du erstmal für dich ganz abstrakt deinen Entwurfsgedanken: Was ist meine Triebfeder, also warum will ich genau über diese Begebenheit schreiben? Warum will ich das in Prosa fassen? Oder doch lieber in Lyrik? Was möchte ich aussagen? Was soll der Leser mitkriegen? Welches Gefühl möchte ich vermitteln? Welches Medium benutze ich? Welche sprachlichen Mittel möchte/kann ich anwenden?
Es ist immer hilfreich, ein großes Problem in ganz viele kleine zu zerlegen. Und sich - ganz wichtig:abstrakt - dem Entwurf zu nähern, über Gerüste und Schemen, Modelle und Versuche, ohne schon ein klares Bild vor Augen zu haben.
Oder ganz anders: Spiel doch mal!! Lass einfach den Stift mal laufen!! Meinetwegen sauf dir einen!!! Entspann dich!!!
"Die fertige Idee kann niemals Kunst erzeugen (Rudolf Steiner)"
Mehr weiß ich im Moment auch nicht. Hoffe, es bringt doch weiter.
Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
- Thomas Milser
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Klar Moshe, bei einem alten Mann wie dir geht alles langsam... :o))
Da bin ich heilfroh, dass ich nur 658 mal üben musste, um endlich mit dem kreativen Kommentieren anfangen zu können...
Warst du mal Schuhverkäufer? Lass kommen! Yeah!
Tom.
Da bin ich heilfroh, dass ich nur 658 mal üben musste, um endlich mit dem kreativen Kommentieren anfangen zu können...
Warst du mal Schuhverkäufer? Lass kommen! Yeah!
Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
*lacht*...na wenn das Üben doch erfolgreich war.
Lieber Tom,
ich hatte den Text schon vor meinem letzten Kommentar editiert, aber irgendwie stand er gestern noch un verändert..mmh, keine Ahnung. Jetzt sind die Änderungen aber wirklich drin.
Insgesamt habe ich mich entschieden, den Text zum Überarbeiten "auf Halde" zu legen, und zu einem späteren Zeitpunkt mit größerer Distanz wieder aufzunehmen. Manchmal brauchen die Dinge einfach Zeit.
Dies hier ist die dritte Kurzgeschichte meines Lebens, an etwa viel Umfassenderes traue ich mich derzeit noch nicht heran.
Ich danke Euch noch einmal für Eure Auseinandersetzungen.
Ganz lieb,
resumee
Lieber Tom,
ich hatte den Text schon vor meinem letzten Kommentar editiert, aber irgendwie stand er gestern noch un verändert..mmh, keine Ahnung. Jetzt sind die Änderungen aber wirklich drin.
Insgesamt habe ich mich entschieden, den Text zum Überarbeiten "auf Halde" zu legen, und zu einem späteren Zeitpunkt mit größerer Distanz wieder aufzunehmen. Manchmal brauchen die Dinge einfach Zeit.
Dies hier ist die dritte Kurzgeschichte meines Lebens, an etwa viel Umfassenderes traue ich mich derzeit noch nicht heran.
Ich danke Euch noch einmal für Eure Auseinandersetzungen.
Ganz lieb,
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- Thomas Milser
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Distanz ist das Zauberwort.
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