Manchmal

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Last

Beitragvon Last » 13.08.2006, 09:29

Manchmal ziehen Wolken auf
und manchmal
blicken sie dahinter,

dass alles was einmal Wolke
war

den Himmel schmückt.

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 13.08.2006, 10:11

Guten Morgen, Last, bevor ich meine Gedanken äußere eine kleine Frage: Wer ist "sie"? Meinst du vielleicht "blicken wir"?


Max

Beitragvon Max » 13.08.2006, 18:37

Hm, selbst wenn ich sie durch wir ersteze habe ich noch mehr als leichte Schwierigkeiten beim verständnis ...

Bin auf mehr gespannt.

Liebe Grüße
max

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 13.08.2006, 19:44

Ich kann mit dem Text schon gut etwas anfangen, wenn ich seinen Inhalt auf unser Leben übertrage: manchmal gibt es in ihm dunkle, wolkenreiche Tage. Aber haben WIR Abstand von den Problemen oder Hindernissen, erkennen wir oft, dass auch sie ihren Sinn hatten, zum Leben dazu gehören.

Aber das ist halt meine Lesart und, lieber Max, ich bin ebenso gespannt wir du,

herzlichst, KÖ

Eliane

Beitragvon Eliane » 13.08.2006, 20:03

hallo Last,

gefällt mir, was du geschrieben hast!

Schließe mich der Königin an. Sinngemäß ( wie ich es verstehe) müsste aus dem "sie" ein "wir" werden.

lieben Gruß, Eliane

Last

Beitragvon Last » 19.08.2006, 08:59

Hallo ihr drei :smile:

dankeschön für die Kommentare.
Mit dem "Sie" wollte ich Distanz erreichen, die Art von Distanz die notwendig ist um zu erkennen und über das "Wir" hinausgeht. Zu lesen wäre das dann entweder ähnlich dieser ADAC-Werbung (Wer sind denn die? Die gelben Engel...) oder so, dass die Situation (Die Wolken) ein Eigenleben entwickelt, autonom wird.
Da meine Gedanken allerdings nicht durchscheinen werde ich über die Vereinfachung nochmal nachdenken, die Aussage bleibt ja ziemlich gleich, nur die Wertung würde sich verschieben :confused:

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 19.08.2006, 10:44

Lieber Last,

wenn du die Wertung so behalten willst, wie wäre es dieses ungewöhnliche (aber interessante) wir durch den Titel Hilfestellung zu leisten? Vielleicht ließe sich da etwas integrieren, was vorberietet.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Last

Beitragvon Last » 01.09.2006, 12:38

Hallo Lisa,

danke für deine Anregung, leider habe ich noch immer nicht wirklich eine Idee. Der einzige (jedoch nicht uninteressante) Gedanke war etwas mit "Blicke" im Titel zu machen... :confused:

aram
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Beitragvon aram » 01.09.2006, 14:33

hallo last,

nur um nicht einseitig zu werden will ich noch sagen, dass ich mit diesem text noch gar nichts anfangen kann und nicht 'dahinter blicke' - selbst wenn ich es analytisch 'erzwinge', löst es keine befriedigung aus.

liebe grüße, aram

Last

Beitragvon Last » 08.09.2006, 19:52

Hallo Lisa,

was meinst du, wenn ich allein "Blicke" als Titel verwende, das steht einmal für die Beobachtung, mit dem "sie" im Text dann die Vorstellung beobachtet zu werden und mit der Assoziation (Augen-)Blicke bleibt der Gedankengang des ersten Titels erhalten.

Hallo Aram,

kannst du genauer darauf eingehen, was dir fehlt? Ansätze stehen ja bereits im Thread.
(Leider findet man manchmal auch überhaupt keinen Zugang...)

aram
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Beitragvon aram » 09.09.2006, 05:25

hallo last -

wenn ich den text lese ohne zu reflektieren, ihn also einfach auf mich wirken lasse, erscheint er mir wie ein fruchtloses überlegen - als ob er von jemandem erzählen würde, der vor einer sache steht und sie erkennen möchte, etwas sieht und darüber reflektiert was er sieht, ohne der sache damit näher zu kommen.

da ist nichts, was meine aufmerksamkeit findet, mich berührt. ich nehme nur dieses hin-und herdenken war.

vermutlich also ein fall von 'gar kein zugang'.

danke der nachfrage
aram

Antibus

Beitragvon Antibus » 21.09.2006, 11:14

Manchmal ziehen Wolken auf
und manchmal
blicken sie dahinter,

dass alles was einmal Wolke
war

den Himmel schmückt.


Hallo Last,

ich las das SIE als - die Menschen, halt jene, die dahinter blicken und erkennen, dass...

In der Lyrik werden einige Worte qualvoll überstrapaziert - dazu zählt "manchmal". Du setzt es gleich zweimal in einem solch kurzen Text. Finde ich bedenklich.

Dann habe ich ein Problem mit der Gesamtaussage des Gedichts, als ob wir das, was die Sonne verdunkelt, bräuchten, unserem Leben einen Sinn zu geben? Das ist ja wie: Hey, ich brauche den Streß, ohne den ist es mir zu langweilig? Gut, es soll solche Leute geben.

Liebe Grüße, A.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 21.09.2006, 13:38

Hallo Last,

mir erschließt sich dein Gedicht. Ob du nun "wir" oder "sie" verwendest, um eine Distanz zu zeichnen, ist m.E. unerheblich, da, wenn du "wir" schreibst, das LyrWir gemeint ist.
Du könntest das Wort "Manchmal" m.E. sogar mehrfach verwenden, indem du anders formatierst: Mal als Beispiel (habe ein "und" rausgenommen und den letzten Satz umgedreht, damit er im gleichen Stil geschrieben ist.

Manchmal
ziehen Wolken auf.
Manchmal
blicken wir dahinter.

Alles,
was einmal Wolke war,
schmückt den Himmel.


Saludos
Magic


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