Gang

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Dita

Beitragvon Dita » 30.07.2006, 12:39

Gewählter Gang am Gleis entlang
Schritt um Schritt bricht
Hoffnungszacken
Sonnenstrahl an Wolkenschar
Entgleist der tragende Gedanke
Oberkörper wankend
Neigt den Leib zum Fall
Blut
Prescht aus stahlgeschlagenem Schädel
Tränkt das Haar
Letzter Gang die Wahl
Auf Gleisen


2. Version

Gewählter Gang am Gleis entlang

Schritt um Schritt brach
Hoffnungszacken
Sonnenstrahl an Wolkenschar

Entgleist der tragende Gedanke
Oberkörper wankend
Neigt den Leib zum Fall
Blut
Prescht aus stahlgeschlagenem Schädel
Tränkt das Haar
Letzter Gang die Wahl
Auf Gleisen


Gerda, sieh nur wie brav ich bin. Ich habe meine erste Version stehen lassen. Grins.
Zuletzt geändert von Dita am 05.08.2006, 11:02, insgesamt 2-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 06.08.2006, 19:15

Liebe Dita,

Du hast ja schon sehr viel Kommentare zu diesem Gedicht, daher hake ich nur bei dem ein, was mir am aufallendsten ist und das ist für mich auch der Hoffnungszacken.

Bei mir gehen die Assoziationen gerade wegen des "brach" eine Zeile zuvor in Richtung sich eine Zacken aus der Krone zu brechen. Du kannst ja nichts dafür, dass es diesen Ausruck schon gibt, aber die Wortwahl ruft ihn in mir unmittelbar hervor - obschon er gar nicht zur Aussage des Gesamtgedichts passt ...

Ansonsten bleiben mir deine sehr schweren, starken Bilder haften ...

Liebe Grüße
Max

steyk

Beitragvon steyk » 07.08.2006, 16:16

hi dita, kurz und bündig wie angekündigt. ein toller text
version 2 spricht mehr
mein kompliment.
gruß stefan

Dita

Beitragvon Dita » 08.08.2006, 13:21

Salutations,

@ Gerda
Danke für Deine Worte. Ich werde es so stehen lassen, da es doch meine Art mich auzudrücken ausmacht. Was die Großschreibung anbelangt: Bisher habe ich die Großschreibung am Zeilenanfang in jedem meiner Texten benutzt. Ist Dir das nur bei dem Gedicht zu grell?

@Max
Ha, der Hoffnunszacken bleibt mein Freund :-)

@Stefan
Ein Knicks als Dankeschön

Seid herzlich gegrüßt,
Dita

rya

Beitragvon rya » 10.08.2006, 20:24

Hallo Dita.

ja,die Veränderungen sind minimal,aber wesentlich.
So wirkt es auch auf mich noch dichter.Beide Versionen finde ich toll,aber die zweite etwas "toller" :lachen0059:

Lieben Gruss,Rya

Dita

Beitragvon Dita » 11.08.2006, 16:26

Danke, rya.

Ich finde auch, dass es dadurch gewonnen hat und bedanke mich für die tollen Ideen.

Alles Liebe,
Dita

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 11.08.2006, 17:53

Liebe Dita,

ich habe die Diskussion hier nicht genau verfolgt, bin aber von den Veränderungen beeindruckt - durch scheinbare Winzigkeiten bekommt das Gedicht für mich eine viel größere reife (und mir ist icht einmal klar, woran das liegt, wenn ich lese). Beonders die geänderte Titelzeile...sehr gut!

Ingegsamt finde ich es verdammt schwer, solch einen Vorgang (als Selbstmord) so konkret zu schildern - dir ist das schon ziemlich gut gelungen!

Liebe grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.


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