mit dem rücken zu mir
gehüllt in einsamkeit
stehst du da und schweigst
dein entblößter nacken
trotzig und verletzlich
ich könnte ihn streicheln
vielleicht ein messer
hineinrammen in das schweigen
was würde änderung schaffen
dich oder mich erleichtern
du ziehst die schultern hoch
fühlst mein hilfloses warten
auf ein wort nur – egal
ob ja ob nein ob verpiss dich
diese stille bringt mich um
abgewandt
Elsa hat geschrieben:mit dem rücken zu mir
gehüllt in einsamkeit
stehst du da und schweigst
Hallo Elsa,
mir gefällt Dein Gedicht sehr gut, lediglich mit der Einsamkeit schwinge ich nicht gänzlich mit.

Ein zugewandter Rücken erscheint mir eher unnahbar, geheimnisvoll bis doppelbödig, insgesamt kraftvoll und stark. Dahinter wirkt das Lyrich unsicher - auch einsam... Vielleicht auf die eine Zeile verzichten?
Oder dem Rücken mehr Spannung verleihen, durchfasert von Härte, die es dem Lyrich unmöglich macht durchzudringen, so die wachsende Verzweiflung nachvollziehbar werden läßt...
Kaffeeschlürfgrüße
René
sehr gut beschrieben, elsa.
die bilder kommen sofort in den kopf. ich kann mich da gut reinfühlen. auf beide seiten. hilflos - beide. verletzlich - beide. ein schritt müsste getan, ein wort gesagt werden. - ganz gleich von wem. und doch ist diese stille eine hürde wie eine festung. schier uneinnehmbar. ein bollwerk, an dem man verzweifelt. und doch auch wiederum so leicht zu fall zu bringen...
ich denke oft an ein bibelwort (ohne bibelfest zu sein, oder gar kirchgänger): "sprich nur ein wort, dann wird meine seele gesund" (psalm oder irgend soetwas)
- ist halt die frage, ob man das zu jemand anderes sagt, oder diesen satz an sich selbst richten sollte. es bleibt hier offen. und das ist gut so.
ich mags. sehr!
beste grüße - niko
die bilder kommen sofort in den kopf. ich kann mich da gut reinfühlen. auf beide seiten. hilflos - beide. verletzlich - beide. ein schritt müsste getan, ein wort gesagt werden. - ganz gleich von wem. und doch ist diese stille eine hürde wie eine festung. schier uneinnehmbar. ein bollwerk, an dem man verzweifelt. und doch auch wiederum so leicht zu fall zu bringen...
ich denke oft an ein bibelwort (ohne bibelfest zu sein, oder gar kirchgänger): "sprich nur ein wort, dann wird meine seele gesund" (psalm oder irgend soetwas)
- ist halt die frage, ob man das zu jemand anderes sagt, oder diesen satz an sich selbst richten sollte. es bleibt hier offen. und das ist gut so.
ich mags. sehr!
beste grüße - niko
Das ist eine schöne Einladung in analytische Gefilde, die Sprechinstanz changierend zwischen 'hilflos' und der Messer-Rammen-Phantasie (als brutalo-Penetration) - wobei die Energie-geladenen Wörter (Rammen, verpiss dich) ja eine eindeutige Sprache sprechen - und dabei fiel die Wahl dann zwischen all den denkbaren Konjugationen des letzten Satzes (diese Stille bringt uns um, deine Stille bringt mich um, meine Stille bringt dich um ...) auf die ausgewählte, gleichzeitig neutral und selbstbezogen. Dazu passt auch zu 'was würde änderung ..' - ich hatte mich zuerst gefragt, warum da nicht 'das würde änderung ..' steht.
Die Formulierung 'gehüllt in einsamkeit' scheint mir nicht so gut zum Ton zu passen (jedenfalls gefällt sie mir mindestens an der Stelle nicht. Nein, sie gefällt mir, befürchte ich, nirgends.).
Grüße
Räuber
Die Formulierung 'gehüllt in einsamkeit' scheint mir nicht so gut zum Ton zu passen (jedenfalls gefällt sie mir mindestens an der Stelle nicht. Nein, sie gefällt mir, befürchte ich, nirgends.).
Grüße
Räuber
Hallo Elsa,
ja, das lässt auch für mich gut die Situation sichtbar werden. Für mich wäre das Gedicht aber stärker, wenn du das Erklärende und perspektivisch Hakelnde (bzw. von LIch dem LDu Übergestülpte) zurücknehmen würdest, es offener wäre, sein dürfte.
Beim Titel würde ich auch nochmal überlegen, denn der ist im Zusammenhang mit der ersten Zeile einfach doppeltgemoppelt?
Ev. könntest du überlegen, die zweite Zeile zum Titel zu machen, das würde sie auch für das LIch öffnen und sie wäre nicht mehr so festgelegt (festlegend). An der Stelle, wo sie momentan steht, geht es mir aber wie Räuber, auch wenn ich das Durchstechen-müssen dieser Hülle/Kokons bildlich gut gewählt finde.
Liebe Grüße
Flora
P.s. Du darfst mir gerne widersprechen. .-)
ja, das lässt auch für mich gut die Situation sichtbar werden. Für mich wäre das Gedicht aber stärker, wenn du das Erklärende und perspektivisch Hakelnde (bzw. von LIch dem LDu Übergestülpte) zurücknehmen würdest, es offener wäre, sein dürfte.
Beim Titel würde ich auch nochmal überlegen, denn der ist im Zusammenhang mit der ersten Zeile einfach doppeltgemoppelt?
Ev. könntest du überlegen, die zweite Zeile zum Titel zu machen, das würde sie auch für das LIch öffnen und sie wäre nicht mehr so festgelegt (festlegend). An der Stelle, wo sie momentan steht, geht es mir aber wie Räuber, auch wenn ich das Durchstechen-müssen dieser Hülle/Kokons bildlich gut gewählt finde.
Liebe Grüße
Flora
P.s. Du darfst mir gerne widersprechen. .-)
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
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