.
dort steht ein kastanienwald
in voller blüte
und hier bedeckt schnee
das gedicht
bricht sich im licht
hier oder dort
hinkt der vergleich
wie ein schatten
leuchten weiße blüten
im schnee
.
o. t. (vorher: von brüchen im gedicht)
Zuletzt geändert von birke am 28.01.2015, 16:46, insgesamt 5-mal geändert.
Liebe Birke,
für mich ist es der Vers "hinkt der Vergleich", der die Kraft des Gedichtes schmälert. Irgendwie klingt mir diese Phrase viel zu abgedroschen für das sonst so naturschöne Gedicht. Ich kann das nicht genau erklären, aber mich erschrecken solch viel benutzte Wendungen, vor allem in Naturlyrik, immer. Ja, vielleicht ist dieser "Bruch" gewollt; Mein persönliches Ästhetikempfinden sträubt sich da halt nur.
Ein Bisschen "stört" mich auch das doppelte Vorkommen des Wortes "Schnee". Ich weiß nicht warum, aber wenn ich das Gedicht lese, wünsche ich mir immer, es wäre nach "hier oder dort" zu Ende, und dann braucht es für mich auch kein Auseinanderziehen der Verse in zwei Spalten.
Über das "Bein" hatte ich mich gestern schon gewundert, aber das hat sich ja mittlerweile erledigt.
Beste Grüße.
für mich ist es der Vers "hinkt der Vergleich", der die Kraft des Gedichtes schmälert. Irgendwie klingt mir diese Phrase viel zu abgedroschen für das sonst so naturschöne Gedicht. Ich kann das nicht genau erklären, aber mich erschrecken solch viel benutzte Wendungen, vor allem in Naturlyrik, immer. Ja, vielleicht ist dieser "Bruch" gewollt; Mein persönliches Ästhetikempfinden sträubt sich da halt nur.
Ein Bisschen "stört" mich auch das doppelte Vorkommen des Wortes "Schnee". Ich weiß nicht warum, aber wenn ich das Gedicht lese, wünsche ich mir immer, es wäre nach "hier oder dort" zu Ende, und dann braucht es für mich auch kein Auseinanderziehen der Verse in zwei Spalten.
Über das "Bein" hatte ich mich gestern schon gewundert, aber das hat sich ja mittlerweile erledigt.
Beste Grüße.
danke, zafar, für dein feedback!
ja, aber das ist es ja, dieses gedicht ist eben kein schönes, glattes naturgedicht, sondern „hinkt“ eben ein wenig (oder auch sehr?). worauf es mir ankommt, ist diese gleichzeitigkeit, mit der sowohl frühling oder sommer als auch winter sein kann, an verschiedenen orten vielleicht, oder unter unterschiedlichen bedingungen. und zum schluss wird das letztlich zusammengeführt (weiße blüten im schnee). und dieser (leuchtende) schatten (paradox?) ist eben der „hinkende vergleich“ … weil ja alles bloß im gedicht auseinander gepflückt und zusammengeführt ist.
ob diese setzung tatsächlich der weisheit letzter schluss ist, weiß ich auch nicht, aber irgendwie passte das für mich hier einfach gut.
naja, vielleicht funktioniert das alles nicht so, wie ich mir das gedacht habe, macht aber letztlich nichts, hat trotzdem spaß gemacht, und einen versuch war´s allemal wert.
lg
birke
ja, aber das ist es ja, dieses gedicht ist eben kein schönes, glattes naturgedicht, sondern „hinkt“ eben ein wenig (oder auch sehr?). worauf es mir ankommt, ist diese gleichzeitigkeit, mit der sowohl frühling oder sommer als auch winter sein kann, an verschiedenen orten vielleicht, oder unter unterschiedlichen bedingungen. und zum schluss wird das letztlich zusammengeführt (weiße blüten im schnee). und dieser (leuchtende) schatten (paradox?) ist eben der „hinkende vergleich“ … weil ja alles bloß im gedicht auseinander gepflückt und zusammengeführt ist.
ob diese setzung tatsächlich der weisheit letzter schluss ist, weiß ich auch nicht, aber irgendwie passte das für mich hier einfach gut.
naja, vielleicht funktioniert das alles nicht so, wie ich mir das gedacht habe, macht aber letztlich nichts, hat trotzdem spaß gemacht, und einen versuch war´s allemal wert.

lg
birke
Ja, schön! Aber in der Fassung im Kopfposting leuchten doch nur die Blüten, oder überseh ich da was?Birke hat geschrieben:und dieser (leuchtende) schatten (paradox?)
Edit: Und zur Form, ohne dass du es auseinanderziehst, würde man die einzelnen Teile auch nicht für sich lesen, dadurch würde für mich viel verlorengehen.
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Flora hat geschrieben:Ja, schön! Aber in der Fassung im Kopfposting leuchten doch nur die Blüten, oder überseh ich da was?Birke hat geschrieben:und dieser (leuchtende) schatten (paradox?)
grummelgrummel - du hast ja recht!

ja, darüber hatte ich eh noch nachgedacht. nun haste mich endgültig überzeugt, diese zeile doch noch umzustellen nach dem schatten, damit er auch ein bisschen mehr leuchtet ;)
daanke nochmals, flora.
Der Gegensatz zwischen Sommer (dort) und Winter hier.
Tiefster Winter hier, wo der Schnee bedeckt... nicht die Felder, nicht nur die Felder, die Landschaft, sondern auch das Gemüt, das Gedicht. Ein wunderbares Apokoinu.
Das Gedicht verselbständigt sich dann, wird selbst zum Naturgegenstand, bricht sich im Licht ...
Alle Versuche, diesen erreichten Höhepunkt, dieses Licht zu erklären, sind zum Scheitern verurteilt.
Tiefster Winter hier, wo der Schnee bedeckt... nicht die Felder, nicht nur die Felder, die Landschaft, sondern auch das Gemüt, das Gedicht. Ein wunderbares Apokoinu.
Das Gedicht verselbständigt sich dann, wird selbst zum Naturgegenstand, bricht sich im Licht ...
Alle Versuche, diesen erreichten Höhepunkt, dieses Licht zu erklären, sind zum Scheitern verurteilt.
oh, das hast du aber schön gesagt, lieber klimperer, vielen dank! :)
ein feines frühlingswochenende gewünscht!
ein feines frühlingswochenende gewünscht!
:)... eine gute idee eigentlich!
oh neeee, niko, da muss ich sofort an was denken, das mich sehr ekelt .gif)
.gif)
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