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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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nera
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Beitragvon nera » 09.11.2014, 16:30

grau
fällt der schatten
eines engels
auf meinen weg
zu dir

fällt ein schatten
in die zeit

da erinnere ich mich

grau
fällt das dunkel
streift die falten der zeit
zärtlich
in meinen händen
wenn es still wird
um dich
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nov8.jpg

ecb

Beitragvon ecb » 09.11.2014, 19:06

Sowohl der Text, als auch das Bild machen großen Eindruck auf mich, nera, aber ich glaube, ich muß mich an beides im ihrem Zusammenspiel langsam herantasten, hoffentlich unter Mithilfe weiterer Leser. Denn noch weiß ich nicht recht, was ich da wahrnehme.

Einerseits wirken die sprachlichen Variationen auf mich, die dem Gedicht seine spezifische Form geben - mit den Schlüsselworten grau, Schatten, Zeit; durch sie und ihre Ausformung in verschiedenen Zusammenhängen wird ein Ablauf, ein Geschehen oder eine Bewegung dargestellt, das Entstehen einer Einsicht vielleicht auch.

Und dann frage ich mich, was ich auf dem Foto eigentlich sehe - äußerlich vielleicht die Spuren eines nächtlichen Dramas, in dem etwas Graugefiedertes, eine Taube?, einem Raubtier zum Opfer fiel. "Opferstätte" assoziiere ich. Und "Grabstätte", eine alte Grabstätte vielleicht.

Ich lasse beides, Text und Bild, mal weiter auf mich einwirken, denn sie faszinieren mich.

So weit erst einmal mit lieben Grüßen
Eva

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nera
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Beitragvon nera » 11.11.2014, 13:58

danke eva, das ist ein älterer text, den ich überarbeitet habe, aber immer noch nicht weiß, ob er überhaupt funktioniert. es geht um tod. vielleicht mag noch jemand etwas dazu sagen?

liebe grüße
evi

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birke
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Beitragvon birke » 27.11.2014, 12:51

oh, irgendwie hatt ich das übersehen hier -
für mich funktioniert der text einwandfrei, ich finde ihn wunder(traurig)schön, und irgendwie tröstlich.
(einzig über das "da" stolpere ich ein wenig ... ich frage mich, ob man die zeile nicht ganz weglassen könnte? oder aber einfach nur "ich erinnere mich". aber fast denke ich, die zeile wäre entbehrlich...)
lg, birke
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 28.11.2014, 10:02

Hallo nera,

dann sag ich auch mal noch was. :) Das Thema kommt bei mir an, der Text funktioniert auch gut mit dem Foto für mich.
grau
fällt das dunkel
streift die falten der zeit

Nur die Wiederholung des Motivs in diesen drei Zeilen scheint mir zu viel, oder nicht konsequent genug, um das innere Kreisen aufzunehmen, schon zu entwickelt ... (?) (Ich weiß auch nicht genau, vielleicht sagt es dir etwas. :))

Ich würde vielleicht in diese Richtung nochmal überlegen, oder es anschauen, warum und was dir dann (an Entwicklung/Bildern) fehlt:
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Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

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nera
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Beitragvon nera » 30.11.2014, 13:19

danke fürs feedback, ich setze mich wieder dran, habe jetzt wieder etwas luft.


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