Bach
Keiner, den es zu jedem trieb.
Einzig die Musik, sie allein.
Der Herr Stadtpfeifer, das Hänsle
mit dem grauen Kragen.
Gott. Sein Gott, dem er vertraute.
Das Feuer der Alten, herauf holte er es
aus den Legenden des Buches.
Und im Orgelgedröhn betete er
um das Gehör der Gemeinde.
Stationen.
Köthen, Leipzig. Nun der
Herr Kantor. Ein Auskommen,
kleiner Prunk der Bürgerlichkeit.
Bitter dennoch.
Einmal der König,
der armselige Tropf, Bach nahm ihn hin,
seinen barbarischen Beifall.
Nicht die Welt für einen wie Bach.
Jahre später.
Bescheiden sein Haus. Müde
stand er davor. Weiter
ging es nicht.
Bach
Das ist ein wenig verromantisiert, rita. Sicher schwingen irgendwo im bach'schen leben all solche Dinge mit. Doch das ist im grunde auf viele musiker, viele künstler aus allen bereichen übertragbar.
Bach war nicht frommer als alle anderen seiner zeit. Der glaube hatte schlechthin eine nahezu kindlich-schlichte und bedingungslosigkeit.
Bach ist für mich ein Übervater der Musik. Er hat mehr noch als musikalische Maßstäbe gesetzt, sondern ist immer unfassbar geblieben. Äußerst modern, verwegen im Kontrapunkt und erst durch mendelssohn wieder der breiten masse wieder zugeführt.
Bach ist aber ein ganz normaler mensch gewesen. Ein haufen kinder, geldsorgen, verkannt (zumindest empfand er es manchmal wohl so), aber auch zu gast bei hof und adel...
Später plagte ihn fortschreitende Blindheit....
Man findet das im grunde ähnlich bei vielen künstlern.
Hach.....Bach....
Danke dennoch...es lässt mich denken und schwelgen...
Beste Grüße-Niko
Bach war nicht frommer als alle anderen seiner zeit. Der glaube hatte schlechthin eine nahezu kindlich-schlichte und bedingungslosigkeit.
Bach ist für mich ein Übervater der Musik. Er hat mehr noch als musikalische Maßstäbe gesetzt, sondern ist immer unfassbar geblieben. Äußerst modern, verwegen im Kontrapunkt und erst durch mendelssohn wieder der breiten masse wieder zugeführt.
Bach ist aber ein ganz normaler mensch gewesen. Ein haufen kinder, geldsorgen, verkannt (zumindest empfand er es manchmal wohl so), aber auch zu gast bei hof und adel...
Später plagte ihn fortschreitende Blindheit....
Man findet das im grunde ähnlich bei vielen künstlern.
Hach.....Bach....
Danke dennoch...es lässt mich denken und schwelgen...
Beste Grüße-Niko
Danke, Niko, fürs Reinsehen. Danke auch über deine Gedanken über Bach. Zum Gedicht selbst äußerst du dich nicht, finde ich ein bisschen schade. Bach war vor allem der bürgerliche Komponist, also einer, der in der Feudalgesellschaft nicht zählte, genau diesen Gedanken hoffe ich herausgearbeitet zu haben.
Lieben Gruß, Rita
Lieben Gruß, Rita
na niko, du solltest schon sagen, dass dieser text handwerklich perfekt gearbeitete lyrik ist. die metrik lässt das leben des musikers quasi vor deinen augen entstehen, der kontrapunkt hüpft von einem zeilenbruch zum nächsten. die konsonanten und vokale unterstreichen in ihrer melodie die melodien bachs, der vor allem zum lobpreis gottes geschrieben hat.
wunderbar....
wunderbar....
Lieber Niko,
du musst das nicht tun, dazu bist du doch nicht verpflichtet. Ich selbst versuche immer auch auf das Technische einzugehen, weil ich denke, dass auch diese Leistung des Autors, die ja mitentscheidend für die Wirkung eines Gedichtes ist, betrachtet werden muss in einem Kommentar. Aber, wie gesagt, keine Verpflichtung.
Lieben Gruß, Rita
du musst das nicht tun, dazu bist du doch nicht verpflichtet. Ich selbst versuche immer auch auf das Technische einzugehen, weil ich denke, dass auch diese Leistung des Autors, die ja mitentscheidend für die Wirkung eines Gedichtes ist, betrachtet werden muss in einem Kommentar. Aber, wie gesagt, keine Verpflichtung.
Lieben Gruß, Rita
Liebe Nera,
dankeschön für deinen Kommentar. Ich kann kaum glauben, dass ich so treffend, wie du schreibst, den Bach erfasst habe. Ich hatte mich mehr auf den gesellschaftlichen Bezug konzentriert, und als ich schrieb, lief bei mir die Matthäus-Passion, vielleicht hat das abgefärbt.
Lieben Gruß, Rita
dankeschön für deinen Kommentar. Ich kann kaum glauben, dass ich so treffend, wie du schreibst, den Bach erfasst habe. Ich hatte mich mehr auf den gesellschaftlichen Bezug konzentriert, und als ich schrieb, lief bei mir die Matthäus-Passion, vielleicht hat das abgefärbt.
Lieben Gruß, Rita
Rita hat geschrieben:Lieber Niko,
du musst das nicht tun, dazu bist du doch nicht verpflichtet. Ich selbst versuche immer auch auf das Technische einzugehen, weil ich denke, dass auch diese Leistung des Autors, die ja mitentscheidend für die Wirkung eines Gedichtes ist, betrachtet werden muss in einem Kommentar.
Ok. Und wenn ich von technischen kenntnissen weit entfernt bin? Einfach nicht kommentieren? Gesamteindrücke nicht schreiben?
Was genau autorisiert den Kommentator zum kommentieren, deiner Meinung nach?
Beste grüße-niko
oh das habe ich ganz vergessen, liebe rita freilich; durch die fein gewählten metapher, getragen von einem hauch marxistischer dialektik, werden ganz unaufdringlich die gesellschaftllichen zusammenhänge angedeutet und ja, es zieht auch parallelen in die gegenwart oder kürzliich vergangene vergangenheit.
Liebe Nera,
ja, man muss eben an alles denken, dann vergisst man nichts. Eine Figur vor allem aus ihrer Stellung in der Gesellschaft zu sehen, das ist nichts Neues, sicher auch ein Ergebnis marxistischen Denkens, das ja aus der Wissenschaft vom Menschen und da vor allem aus der Realität schöpft, das ist die Grundlage jedes Herangehens an menschliche Verhältnisse und Beziehungen. Zumindest sollte man es in Erwägung ziehen, wenn man als Autor einen Menschen zum Protagonisten seines Werkes macht. Sehe ich da was falsch? Eine Ausnahme bilden allerdings Märchen, wo ein schon mal ein Schweinehirt die Königstochter heiraten darf.
Um aber mal wieder zum Text zu kommen, das heißt zu Bach: Du kannst, wenn du ein so kurzes Gedicht zu einer so herausragenden Persönlichkeit wie Bach schreiben willst, nicht einen ganzen Lebensabriss darstellen, sondern du musst dich auf verschiedene Aspekte seines Lebens konzentrieren - sofern du im künstlerischen Umkreis bleiben willst.
Mich hat an Bach eben vor allem die Diskrepanz zwischen seiner beinahe übermenschlichen künstlerischen Meisterschaft und seiner untergeordneten Stellung als bürgerlicher Künstler in der feudalen Gesellschaft interessiert. Wobei natürlich die Überlegung eine Rolle gespielt hat, zu welch weiteren Höchstleistungen er unter günstigeren, das heißt menschlicheren Lebensverhältnissen gelangt wäre. Die Feudalgesellschaft ist perdü, geblieben ist der Künstler Bach.
Lieben Gruß, Rita
ja, man muss eben an alles denken, dann vergisst man nichts. Eine Figur vor allem aus ihrer Stellung in der Gesellschaft zu sehen, das ist nichts Neues, sicher auch ein Ergebnis marxistischen Denkens, das ja aus der Wissenschaft vom Menschen und da vor allem aus der Realität schöpft, das ist die Grundlage jedes Herangehens an menschliche Verhältnisse und Beziehungen. Zumindest sollte man es in Erwägung ziehen, wenn man als Autor einen Menschen zum Protagonisten seines Werkes macht. Sehe ich da was falsch? Eine Ausnahme bilden allerdings Märchen, wo ein schon mal ein Schweinehirt die Königstochter heiraten darf.
Um aber mal wieder zum Text zu kommen, das heißt zu Bach: Du kannst, wenn du ein so kurzes Gedicht zu einer so herausragenden Persönlichkeit wie Bach schreiben willst, nicht einen ganzen Lebensabriss darstellen, sondern du musst dich auf verschiedene Aspekte seines Lebens konzentrieren - sofern du im künstlerischen Umkreis bleiben willst.
Mich hat an Bach eben vor allem die Diskrepanz zwischen seiner beinahe übermenschlichen künstlerischen Meisterschaft und seiner untergeordneten Stellung als bürgerlicher Künstler in der feudalen Gesellschaft interessiert. Wobei natürlich die Überlegung eine Rolle gespielt hat, zu welch weiteren Höchstleistungen er unter günstigeren, das heißt menschlicheren Lebensverhältnissen gelangt wäre. Die Feudalgesellschaft ist perdü, geblieben ist der Künstler Bach.
Lieben Gruß, Rita
Liebe Rita,
haben Sie bei diesem Gedicht, bei diesem Thema, bewusst auf ein traditionelles Lyrik-Korsett verzichtet, um eine gewisse ... sozusagen ... Freiheit auszudrücken? (Ich frage jetzt, um zu lernen, nicht um zu kritisieren; dank dieses Forums durfte ich als Laie schon einiges lernen.)
Ahoy
Pjotr
haben Sie bei diesem Gedicht, bei diesem Thema, bewusst auf ein traditionelles Lyrik-Korsett verzichtet, um eine gewisse ... sozusagen ... Freiheit auszudrücken? (Ich frage jetzt, um zu lernen, nicht um zu kritisieren; dank dieses Forums durfte ich als Laie schon einiges lernen.)
Ahoy
Pjotr
an alles denken, dann vergisst man nichts - das ist gut, das nehme ich mit in die Woche
Rita, mich würde mal interessieren, wie Du zu Wendungen wie "armseliger Tropf" kommst. Das hört man heutzutage ja nicht mehr so oft.
Und etwas mehr MUSIK hätte ich mir schon gewünscht ...
Rita, mich würde mal interessieren, wie Du zu Wendungen wie "armseliger Tropf" kommst. Das hört man heutzutage ja nicht mehr so oft.
Und etwas mehr MUSIK hätte ich mir schon gewünscht ...
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