das grummeln eines fernen gewitters
verzog sich nach und nach
in gottes alten
starken gewölben
hatte zartes
sich einen namen gemacht
kunde
aus unzugänglichen welten
das augenlicht
nahm alles auf
reliquien
Hi,
Ich finde den text im grunde stark. Weil er sich nicht wichtig schreibt. Allerdings versuche ich den titel im text zu verankern. Das gelingt mir nicht. Ich bleibe bei "zartes" hängen. Jawoll. Das muss das verbindende sein. Aber reliquie? Zart? Das finde ich hinkend.
Oder bin ich interpretatorisch auf abwegen?
Beste grüße-niko
Ich finde den text im grunde stark. Weil er sich nicht wichtig schreibt. Allerdings versuche ich den titel im text zu verankern. Das gelingt mir nicht. Ich bleibe bei "zartes" hängen. Jawoll. Das muss das verbindende sein. Aber reliquie? Zart? Das finde ich hinkend.
Oder bin ich interpretatorisch auf abwegen?
Beste grüße-niko
Nicht ganz und gar, Niko, allerdings handelt es sich hier um reine Sinnbildlichkeit, und auch die "Reliquien" sind eher im reinen Wortsinn von "Überreste, Überbleibsel" zu verstehen. Allerdings mit einem gewissen Anspielungsgehalt natürlich, denn solche Begrifflichkeit ist ja besetzt. Ich muß gestehen, daß das "Zarte" mich etwas daran hindert, über die gemeinte Erfahrung zu sprechen. Dürfte ich es dabei belassen?
Vielen Dank fürs Hervorholen.
Liebe Grüße
Eva
Vielen Dank fürs Hervorholen.
Liebe Grüße
Eva
So wie Niko, fühle ich mich durch den Titel gestört. Ich glaube, er hindert den Leser daran, das Gedicht zu genießen.
Jetzt lese ich es erneut und entdecke das Zarte darin, und viel darüber hinaus.
Ich weiß, dass ich komplett falsch liege, aber ich habe, nach dem Gewitter, den Mond, beziehungsweise einen Stern erscheinen sehen. Oder ein sanfter Regen.
Jetzt lese ich es erneut und entdecke das Zarte darin, und viel darüber hinaus.
Ich weiß, dass ich komplett falsch liege, aber ich habe, nach dem Gewitter, den Mond, beziehungsweise einen Stern erscheinen sehen. Oder ein sanfter Regen.
seltsam, mich stört der titel überhaupt nicht, im gegenteil, er scheint mir sehr passend.
(zudem: eine reliquie kann ja auch ein kleidungsstück(rest) sein, oder ein tuch, stoff eben, ergo - etwas weiches. aber eben auch heiliges, sehr wertvolles.)
ganz besonders mag ich hier "das zarte in den starken gewölben" - das finde ich sehr eindrücklich.
der text spricht wundersam auf der gefühlsebene zu mir, und sagt mir einiges.
lg,
birke
(zudem: eine reliquie kann ja auch ein kleidungsstück(rest) sein, oder ein tuch, stoff eben, ergo - etwas weiches. aber eben auch heiliges, sehr wertvolles.)
ganz besonders mag ich hier "das zarte in den starken gewölben" - das finde ich sehr eindrücklich.
der text spricht wundersam auf der gefühlsebene zu mir, und sagt mir einiges.
lg,
birke
Liebe eva,
ich mag den Text und zwar gerade unter diesem Titel. Eine "Naturgewalt" und das Wort Reliquien zusammenwirken zu lassen, erzeugt beim Lesen eine starke Wirkung auf mich, es öffnet, macht das Ganze weit, verleiht solch einem kirchlich typisch herzbeschwerenden Begriff eine Weite, in der man dann seine Bedeutungsdichte/die Wahrheit, die man damit verbinden muss, befreit erleben kann.
Und obwohl von Gottes Gewölben die Rede ist, sehe ich einen einfachen Menschen in den Himmel schauen und empfinden. Der Text macht einen Allein-Moment miterlebbar, etwas, das nur KUnst vermag und wofür ich sie so sehr schätze und brauche.
Liebe Grüße
Lisa
ich mag den Text und zwar gerade unter diesem Titel. Eine "Naturgewalt" und das Wort Reliquien zusammenwirken zu lassen, erzeugt beim Lesen eine starke Wirkung auf mich, es öffnet, macht das Ganze weit, verleiht solch einem kirchlich typisch herzbeschwerenden Begriff eine Weite, in der man dann seine Bedeutungsdichte/die Wahrheit, die man damit verbinden muss, befreit erleben kann.
Und obwohl von Gottes Gewölben die Rede ist, sehe ich einen einfachen Menschen in den Himmel schauen und empfinden. Der Text macht einen Allein-Moment miterlebbar, etwas, das nur KUnst vermag und wofür ich sie so sehr schätze und brauche.
Liebe Grüße
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Ich hatte ja ein wenig gehofft, daß es möglich wäre, das Gedicht so zu lesen, wie ihr es könnt, birke und Lisa, und deshalb bin ich jetzt ganz happy damit und mit euren Gedanken und werde es so belassen.
Auch du liegst keineswegs "falsch" (sowas gibts ja gar nicht),Carlos, ich bin sehr einverstanden mit den Bildern, die es in dir erweckt.
Vielen Dank euch und liebe Grüße
Eva
Auch du liegst keineswegs "falsch" (sowas gibts ja gar nicht),Carlos, ich bin sehr einverstanden mit den Bildern, die es in dir erweckt.
Vielen Dank euch und liebe Grüße
Eva
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