Ich war gestern in die "Schatzkammer " eingeteilt. Inmitten dieses Raumes gibt es eine achteckige Konstruktion, in der kostbare Sachen hinter Glas aufbewahrt werden. Ich tat etwas, was vorher wahrscheinlich kein Aufseher gemacht hatte: Ich zählte die Seiten des Oktogons.
Aus einer Spalte in der provisorischen Wand kam Frau Haltebau, eine Restauratorin, hervor. Sie kommt aus Berlin. Frau Haltebau nimmt ihre Arbeit sehr ernst, achtet darauf, dass die ausgestellten Objekte für die Ewigkeit erhalten bleiben.
Später musste ich den Raum verdunkeln, damit die Fotografin des Museums ein paar mittelalterliche Skulpturen von Madonnen fotografieren konnte. Sie hasst es, heilige Jungfrauen fotografieren zu müssen, sie hätten "zu viele Schatten". Ich musste ihr helfen, ein großes Bild zu bewegen, auf dem ein Hund vor Jesus das Hinterbein hebt. Sie erklärte mir, damit habe der Maler die Verhöhnung Jesu symbolisiert. Während sie ununterbrochen blitzt, singt sie.
"Hier ist ein Bonbon für Dich" sagte ich ihr und stellte ihn auf den Kopf der Schlange unter dem Fuß Mariä. "Den hole ich mir gleich", sagte sie von der Leiter, auf die sie gerade gestiegen war.
R. 5
... Leiter, worauf sie gerade gestiegen war.
Ich würde sagen: "...Leiter, auf die sie gerade gestiegen war."
Aber das ist nur eine Kleinigkeit. Deine Beobachtungen überraschen mich immer wieder, Carlos. Du stellst fast unmerklich gedankliche Strukturen, Korrelationen her, die zu ahnen und dann zu finden mir großes Vergnügen bereitet.
Liebe Grüße
Eva
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste