o. t.

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 21.09.2014, 23:02

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ecb

Beitragvon ecb » 24.09.2014, 18:22

Nein, auf irgendein "Verständnis" kann ich hier nicht hoffen, aber das Gedicht hat für mich etwas Alptraumhaftes, es schafft gespenstische Bilder und Assoziationen, die mich durchaus ansprechen, d.h. mir etwas sagen. Dabei will ich es belassen.

Lieben Gruß
Eva

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 25.09.2014, 09:42

Danke.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 25.09.2014, 12:53

Ich sehe eine Krankenhaussituation vor mir, aus einer verbitterten Position eines Patienten heraus, der mit der Welt, wie er sie sieht und seiner Situation, sich selbst darin hadert. Die Pluszeichen erscheinen mir als Fremdkörper, die mich eher stören, als mir etwas dazuzugeben.
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 25.09.2014, 13:13

Hallo Flora, die +Zeichen könnte man weglassen. Aber da ich noch andere typografische Zeichen drin habe, fand ich sie passend, ich finde sie überhaupt "lapidarer" als ein "und", außerdem entsprechen sie - für mich - der Situation. Die Gesellschaft: Ein Krankenhaus. Ja.

Rita

Beitragvon Rita » 29.09.2014, 09:39

Liebe Amanita,

was ich lese, ist: Das Ich hat das Gefühl des Zukurzgekommenseins. Es will in der Beletage (der schönen Etage, wo die richtigen, die feinen Leute wohnen) aufgehoben sein, nicht da, wo es ständig kontrolliert wird, wo ihm angepasste Vorbilder vor die Nase gesetzt werden.

Gehe ich ins Einzelne, so fällt mir auf, dass du dich bemühst, Metaphern einzusetzen, was ja völlig in Ordnung ist, aber auf mich doch einen etwas gequälten Eindruck macht. Einfach deshalb, weil es zumindest in der letzten Strophe dem Leser doch etwas weit hergeholt erscheint. Im Großen und Ganzen aber hat das Gedicht einen Zusammenhalt, das Eingeschobensein in einen Schubkasten entspricht nicht dem wahren Bedürfnis des Ich, das kommt für mich ganz deutlich zum Ausdruck, das Ich strebt nach Höherem, eben in die Beletage.

Nun kann man darüber geteilter Ansicht sein, ob das Streben nach "Höherem" dem Leben wirklich Sinn gibt, ob da nicht mehr ist als Glänzenwollen, ob das Leben vom Menschen in seiner Ganzheit nicht viel mehr verlangt. Das sparst du aus, konzentrierst dich ganz auf den einen Gedanken. Vielleicht liegt da der Fehler dafür, dass bisher das Streben deines Ich nach Höherem vergeblich war?

Zum Technischen: Die Kinderei mit dem Pluszeichen stört meiner Ansicht nach nur (das würde ja ausgesprochen verlangen, plus zu sagen) gibt dem Text auch keinen Touch von Modernität, hier geht es ja auch nicht um eine Addition. Und ist eine schöne deutsche Konjunktion.

Lieben Gruß, Rita

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 29.09.2014, 12:53

Jau, mit Kindereien gequält bemüht, einen Touch von Modernität zu erzielen.

Ich glaube, das "wollte ich so" - :eek: . Liebe Rita, Du bist selbst sehr empfindlich gegenüber Kritik. Wie komisch, dass Du dann genau den schulmeisternden Tonfall benutzt, denn Du selbst nicht haben willst. Dazu zitiere ich Dich: "Was das systematische Feilen an meinen Texten angeht, so wäre ich ja erfreut, wenn das geschähe, aber eben nicht aus der Warte dessen, der nur nach Fehlern sucht, sondern eines, der sich dem Text auf seine Weise nähert."

"Nach Höherem streben" wäre bei mir im übrigen etwas ganz anderes. Hier geht es, wie Du an einer Stelle ganz richtig schreibst, darum, dass Armut inzwischen mit rigidem Kontrolliertwerden verbunden ist.


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