zecken(traum)

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 29.07.2006, 19:03

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, ihre Texte zu löschen. Dieser Bitte kommt die Administration nach.
Zuletzt geändert von Gast am 14.02.2007, 13:01, insgesamt 8-mal geändert.

savage

Beitragvon savage » 05.08.2006, 06:43

Liebe Gerda, ich habe hervorragend geschlafen. Danke der Nachfrage. Sollte ich allerdings irgendwann in den nächsten Nächten von traumschreckenden Zecken besucht werden, wirst du es als erste erfahren ;-)

savage

steyk

Beitragvon steyk » 07.08.2006, 16:34

hi gerda, ich habe mehr ängste vor schaben, obwohl die nicht das
gehirn schädigen können. finde aber dein alptraumgedicht aber sehr
gut gelungen -wenn es eines ist. dann spielt nämlich auch die logik
keine rolle.
gruß stefan

ps. langsam tut mir der finger weh -grins

Gast

Beitragvon Gast » 12.08.2006, 00:14

Oh, lieber stefan am 07.08. tat dir der finger weh... heut ist schon der 12. 08. jedenfalls seit 7! Minuten...
Danke für den Zuspruch zum ersten Alptraumgedicht meines Lebens...

ich grüble dennoch...

Ich verstehe nämlich ehrlich gesagt nicht so ganz warum diese einwände der Logik gekommen sind einerseits, andererseits möchte ich schon den Leser, der sich die Mühre macht meinen Text zu lesen auch erreichen...
Hier haben Lisa und aram argumenteativ begründet, weshalb sie meinen sooo ;-) ginge es nicht.

Hey Lisa, hallo aram, ich melde mich heute später noch einmal zu meinen "Zecken"...

Liebe Grüße
Gerda und gute Nacht

aram
Beiträge: 4509
Registriert: 06.06.2006

Beitragvon aram » 12.08.2006, 01:50

liebe gerda,

gerne unterstütze ich dich so gut ich kann, d.h. indem ich möglichst präzise sage was ich meine -

natürlich bin ich nicht der ansicht dass ein traum logisch sein müsste - abweichende logik sollte dann aber auch geschildert werden, sonst kann ich nichts verstehen - auf dieser ebene 'weigere' ich mich als leser, mir die geschichte gleichsam 'selbst zu erzählen' - das 'fordere' ich schon vom autor - egal wie und mit welchen mitteln, wie angedeutet oder wie ausführlich -irgendwas muss vom autor erzählt werden, zumindest soviel, dass ich den rest ableiten /ergänzen / ahnen kann. (zumindest also ahnen)

mit den zecken ist es für mich so: wie ich diese tierchen kenne (vielleicht nicht so gut wie du als hundehalterin) sind sie im 'nüchternen' zustand sehr klein - man kann sie gar nicht anfassen und jemandem auf den arm setzen - das klingt wie zwischen die finger nehmen - und genau das kann ich mir nicht vorstellen. jetzt kann es ja trotzdem so gewesen sein in deinem traum, aber dann müsstest du mir das sagen. auch würden sie sich nicht gleich festbeißen wie blutegel - wenn doch, bitte sagen.

beim lesen deines textes entsteht für mich mangels anderer informationen dieser blutegel-eindruck - damit will ich dir die zecken doch nicht absprechen - ich möchte nur wissen, wie das in deinem traum war - und hab da nur fragezeichen: waren die tiere vielleicht größer als üblich? haben sie gleich zugebissen? - das wird einfach nicht erzählt im gedicht, und ich habe wirklich keine ahnung wie das war in deinem traum.
auch das vollsaugen - ging es schnell? wenn du dazu nichts sagst, muss ich als leser doch von meiner alltagserfahrung ausgehen -
ansonsten würden ja worte und begriffe gar keine bedeutung mehr haben:
wenn ich z.b. sage - 'mir träumte von einem baum' erzeugt das doch ein anderes bild als
'mir träumte von einem baum der seine wurzeln in den himmel streckte und dessen blätter unter der erde waren' etc.

ich hoffe du verstehst was ich meine, und dass das nicht heißt, eine logik des geschilderten zu fordern, sondern eine logik der schilderung - die ja mit dem traum überhaupt nichts zu tun hat.

liebe nachtgrüße, aram


edit: keine änderung - falsches posting angeklickt
Zuletzt geändert von aram am 26.08.2006, 11:59, insgesamt 2-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 12.08.2006, 11:54

Lieber aram, ich danke dir herzlich.
Jetzt weiß ich was du meinst.
Das, was du schreibst ist sehr genau, und weißt du, was das Erstaunliche ist, dieser Traum ist derart präsent (wahrscheinlich weil ich so viel drüber nachdenke) und die Bilder sind so gut in mein Taggedächtnis gewandert, dass ich mich jetzt getraue daran auch wieder zu arbeiten und zwar auf der Traumlogikebene) ;-)

Liebe Grüße und ein schönes WE
Gerdanken

Gast

Beitragvon Gast » 22.08.2006, 20:36

Meine Ergänzungen zum Zecken (traum) habe ich heute gepostet.
LGG i. d. Runde

Ich habe lange gebrütet ;-)
bin gespannt.

aram
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Registriert: 06.06.2006

Beitragvon aram » 26.08.2006, 11:29

hallo gerda!

die beschreibende qualität des textes hat für mich durch deine änderungen auf jeden fall gewonnen. das spezielle dieser "zecken" ist erstmals benannt:

sie gleichen / käfern mit / goldfarbenem / durchsichtige flügeln

(ich lese allerdings mit goldfarbenen, durchsichtigen flügeln - meinst du etwas anderes? das wird nicht klar)

sowie:
vermehren sich im nu / hundertfach, tausendfach / eine glitzernde Traube / chitin
(die "zecken" hatten offensichtlich was von käfern - in der tat eine schaurige kombination - zecken mit chitinpanzern - oder gar 'expandierbares' chitin?)

diese passage gefällt mir jetzt sehr. vor der ergänzung konnte ich nichts mit ihr anfangen.

ganz wichtig auch (von dir nicht markiert): sie beißen zu

ein zentraler satz, finde ich. (verblüffend, dass das in der erstfassung nicht gesagt wurde - ist es nicht wesentlich für die empfindung des lyr. ich? - in meiner lesart schon)

mit diesen änderungen beginnt die stimmung des traumes nun anzukommen, und der text zu interessieren.

"ein weiblicher weißkittel" stört mich etwas - die bezeichnung "weißkittel" scheint nicht aus dem traum selbst zu stammen - sie klingt aber auch negativ.

ich finde es stärker, wenn das dramatische aus den bildern des traumes selbst kommt.

liebe grüße,
aram

ps.
anfang und ende finde ich noch schwach.
die erste zeile "auf einen stuhl" hat keine poetische kraft, erzeugt kein bild, sagt nichts aus.
du könntest z1 und z2 tauschen. oder den zeilenumbruch rausnehmen.

den letzten satz würde ich streichen und mit "ich renne" enden.
(dass man im traum in der regel gerade noch davonkommt, ist allgemein bekannt. ...oder du sagst, wie/wohin das lyr.ich rennt und 'davonkommt')

Gast

Beitragvon Gast » 26.08.2006, 13:34

Vielen Dank, lieber aram,

ich werde mit Sicherheit weiter drüber nachdenken, für mich ist dein Kommentar wieder sehr wertvoll, und ich kann weiter arbeiten.
Allerdings überlege ich, ob ich den Faden nicht besser in die Textwerkstatt verschiebe... :12:

Ein schönes Wochenende
Gerda

Gast

Beitragvon Gast » 27.08.2006, 21:20

Hallo aram, ein paar Gerdanken
ja, ja der weißkittel...(Schwarzkittel sind Wildschweine...)
Ich finde
"eine Frau in Weiß"
ginge dann, aber nicht eine Frau im weißen Kittel...

danke dir, das war natürlich grammatisch falsch,: (ich lese allerdings mit goldfarbenen, durchsichtigen flügeln) passiert beim Tippen leicht, ich habe noch mal geändert.

sie gleichen käfern
goldglänzend mit
durchscheinenden flügeln

vielen dank noch Mal, ich werde noch ein paar tage brauchen bis ich mir sicher bin mit dem Weißkittel...
LGG

Gast

Beitragvon Gast » 11.10.2006, 14:17

Hallo, für alle die es interessiert,

ich bin jetzt endlich durch mit meinen "Zecken"...
Wo gehört es denn hin,
eher Freies Weben oder Erzählgedicht, was meint ihr?

Liebe Grüße und der Dank steht drüber. :smile:
Gerda

pandora

Beitragvon pandora » 11.10.2006, 15:10

liebe gerda,

ich finde, dass dein zeckenwerk klasse geworden ist. ich würde es in die erzählgedichte packen...

lg
p.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 11.10.2006, 17:05

Liebe Gerda,
ich möchte mich pandoras Lob voll anschließen - ich finde der Text hat sprachlich & an Ausdruck ungemein gewonnen. Ich weiß nicht wie ihr beiden das hinbekommen habt, aber er ist nun zugleich näher am Traum UND an der Klarheit.

Und die "Dialog"stellen haben so gewonnen!!

Ja - das find ich ein richtig tolles poetisches Ergebnis!!

Rubrik wäre für mich am ehesten freies Weben, da schwer zu definieren, was es ist (erzähl*experiment*kultur)....

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

aram
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Beitragvon aram » 13.10.2006, 03:13

liebe gerda

das kommt jetzt sehr gut bei mir an - freut mich, dass ich dich dabei unterstützen konnte!

schon der beginn "gezwungen" ist stark, damit bin ich als leser sofort im geschehen, und dieses aufmerksamkeitsniveau bleibt erhalten, läuft durch.

"eine glitzernde traube chitin" - würde da noch den artikel weglassen und 'chitin' in eine eigene zeile stellen - hätte damit für mich die ideale traum-intensität, klangvolle, ästhetische worte im kontrast zum inhalt, unmittelbar vor "es wird böse enden" - gefiele mir gut.

ich sehe den "zecken(traum)" als erzählgedicht.

nachtgrüße,
aram
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen

Gast

Beitragvon Gast » 13.10.2006, 09:39

Guten Morgen aram,

vielen Dank für ein nochmaliges Einfühlen.
Es gab auch die Version "Chitin", probehalber eine Zeile für sich zu gönnen...Den Artikel weg lassen, ja, hört sich gut an, ich werde beides noch einmal überdenken.

Liebe Grüße
Gerda


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