Traum

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
StefanPollotzky

Beitragvon StefanPollotzky » 03.02.2012, 15:09

Wie schön ist es doch zu träumen. Ich träume. Ich träume. Ich träume.

Von was? Das kann nicht die Frage sein! Eher wie. Was wir träumen, ist egal.
Es kommt nur darauf an, wie intensiv!
Oft habe ich das Gefühl, über meinen Erfahrungshorizont hinauswachsen zu können. Zu
erleben, was ich so nie erleben könnte. Zu fühlen, was ich nie fühlen könnte. Das
Gefühl von freiem Fall, dass uns schweißgebadet aus dem Schlaf schrecken lässt. Das Gefühl,
aussichtsloser Angst, Panik. Das gefangen Sein. Hilflosigkeit, Liebe, Trauer, Schmerzen, im Traum
nehmen wir all dies war und können damit umgehen. Es geht nicht um den Sinn, wie in dieser
unserer Welt. Es geht um den Moment. Das instiktive Erleben, Handeln, dass sich in unserer klar
stukturierten Gesellschaft niemand mehr erlauben kann. Ich töte, ich ficke, ich weine, ich tauche; ich
steigere mich hinein, ich, ich bin süchtig. Die Farben der Realität verblassen von Traum zu Traum
mehr und machen Platzt für eine intensive Welt. Eine Welt, die sich im ewigen Schlaf entfaltet.

Quoth
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Beitragvon Quoth » 03.02.2012, 17:56

Hallo StefanPollotzky,
ja, Träumen kann Spaß machen, Dir scheint es Spaß zu machen, wobei mir das befremdlich Montierte des Traumes in Deiner Darstellung zu fehlen scheint. Aber gut: Jeder träumt anders! Ein paar Tippfehler:
Wir nehmen wahr
Das instinktive Erleben, Handeln, das (Rel. Pron., nicht mit Doppel-s)
Am Schluss fände ich besser: "Machen Platz für eine intensivere Welt.
Warum im "ewigen" Schlaf? Was wissen wir über den? Oder willst Du uns ein Jenseits vorgaukeln?
Gruß
Quoth
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

Wolfgang

Beitragvon Wolfgang » 04.02.2012, 12:56

Hallo Leute,

der letzte Satz gibt mir Rätsel auf: ist das ironisch gemeint? Wenn einer intensiv leben will, dann ist der ewige Schlaf gerade nicht der geeignete Ort dafür.

Andererseits: Wenn einer zu beginn gleich einräumt, dass er träumt - dann könnte der ewige Schlaf auch eine Metapher für ewige Freude und intensives leben sein. Und damit wäre dann nicht der Tod gemeint.

Vielleicht sollte man - der Genauigkeit wegen - von ewigen Träumen reden?

Viele Grüße

Wolfgang


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