Entfärbung

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 27.06.2011, 16:34

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Zuletzt geändert von Amanita am 11.01.2013, 08:17, insgesamt 1-mal geändert.

Nicole

Beitragvon Nicole » 27.06.2011, 18:48

Hi Amanita,

nur auf die Schnelle: gefällt mir gut, richtig gut.
Im zweiten Absatz würde ich allerdings unbedingt lesen wollen: das Rot fühlen oder hören, statt nur zu sehen. (Ich finde das hören von Farbe so wundervoll...)

Nicole

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 27.06.2011, 20:38

Hallo Nicole, erstmal vielen Dank!

Um das Hören von Farbe geht es einen Abschnitt vorher!

"Rot sehen" bezog sich vor allem auf die Trotzanfälle, daher würde ich es ungern ändern.

RäuberKneißl

Beitragvon RäuberKneißl » 27.06.2011, 21:14

Hallo Amanita,

der Text zieht mich an, ich finde die Idee und den grundsätzlichen Aufbau sehr gelungen. Die Eingangssequenz mit der Beschreibung der Gegenwart ist sehr knapp gehalten - hier würde ein bißchen mehr Luft für mein Gefühl gut tun, der Sprung zurück in die Kindheit erfolgt für mich zu schnell und wirkt dadurch bemüht. Ich könnte mir vorstellen, dass z.B. die Trennung vom Mann dort vorne für den Setup verwendet werden könnte. Die "Sandburg" ist ein starkes (Schlüssel-) Bild, scheint mir sowohl vom Ton als auch von der Dramatik her als Eingang nicht optimal platziert, u.U. würde seine einmalige Verwendung (also nicht als Klammer) dem etwas kraftlosen Auslaufen der Geschichte am Schluss entgegenwirken - dort fehlt für mich noch etwas.
Die Sprechhaltung ist insgesamt etwas uneinheitlich - einerseits ist ein sehr analytischer und metaphernreicher Verstand am Werk, der sich sein Bild von Ursache und Wirkung gemacht hat, andererseits ein zerstörtes Hascherl, das sich in seiner Burg vergräbt und nicht über die erfahrenen Wunden hinaussehen kann oder will, beides zusammen wird kaum funktionieren - ich würde vermutlich versuchen, die Analytik runterzufahren und konsequenter aus der Innenperspektive zu schreiben - die andere Variante kann aber auch funktionieren.
Schöne Grüße
Franz
PS: Bei 'hat einen studierten Mann' musste ich sehr lachen.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 27.06.2011, 21:35

Ja, es ist das Hascherl, das viel mehr Potenzial (gehabt + an sich gesehen) hätte, wenn es nicht - als "schwieriges Kind" - dermaßen gedeckelt worden wäre.

Danke "fürs Befassen", RäuberKneißl!

Sam

Beitragvon Sam » 01.07.2011, 06:36

Hallo Amanita,

die Idee deines Textes gefällt mir sehr gut. Nur an der Umsetzung hapert es. Einiges hat Franz ja schon angesprochen. Der Text ist zu kurz, er wirkt gehetzt. Und in der Eile reitest du die Farbmetapher zu Tode, was sehr schade ist.


Gruß

Sam

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 01.07.2011, 07:31

Danke für den Tipp - dass der Text zu kurz ist, hätte ich "von allein" nie vermutet.

pjesma

Beitragvon pjesma » 04.07.2011, 14:48

liebe amanita, ich habe diese geschichte gerne gelesen, und gerne hätte ich noch mehr davon gelesen. was nicht immer der fall ist mit längeren texten am bildschirm---also ruhig als kompliment nehmen;-)
ich finde , zum unterscheid zu sam, nicht, dass du die farbenmetapher überstrapazierst...dass worum es in der geschichte geht, sagt schon der titel, und ich kann dann damit gut leben...es ist für mein empfinden das drinne was drauf steht. mir gefällt die leichte selbstironie des textes, besonders musste ich schmunzeln bei:
"Ich beneidete die, die es wagten, fröhlichrote Tomaten an den Kartoffelsalat zu legen und lehnte es gleichzeitig ab, weil es so nicht im Rezeptbuch stand."
einzig kommt das ende zu schnell, als dass dir die puste ausgegangen ist. vor allem, zwischen den letzten zwei abschnitten, dürfte noch viel mehr passieren...zu plötzlich macht der mann die schlechten scherze, bzw. zu plötzlich hängen sie der figur in der geschichte zum halse raus...zu nah am abschnitt mit noch humorvollem man...da könnte man ansetzen, um die geschichte etwas zu dehnen, da könnte man diesen beziehungsprozess und diese missentwicklung noch detalierter schildern, (weil das IST ein prozes der verdunkelung---bzw.entfärbung)
lg,
pj


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