Ein Leben zerbricht_
jedoch nicht zwangsläufig_
den Menschen.
©GJ2011
Aphorismus?
Liebe Gerda,
eine ganz persönliche Rückmeldung - mir gehen seit Tagen diese drei Zeilen im Kopf herum, weil ich vorgestern die Nachricht bekommen habe, dass unserer früherer Schreibwerkstattleiter einen furchtbaren Unfall hatte. Seine Wohnung ist ausgebrannt und alle persönliche Habe verloren, auch die Ergebnisse seine schriftstellerischen Arbeit, Fotos, Erinnerungen, alles. Er liegt schwer verletzt in der Klinik und hat vermutlich nichts mehr als die Kleidung, mit der er eingeliefert wurde.
Gibt es überhaupt eine Chance, so etwas durchzustehen? Wenn man nicht mehr jung ist - er ist beinahe fünfzig?
Wir kennen es ja, dass ein Teil des Lebens weg ist. Die Arbeit weg, aber man hat ja die Familie. Oder die Familie und die Arbeit kaputt, aber man hat ja noch seine Gesundheit. Aber was ist, wenn alles weg ist und man nur noch auf einen beschädigten Körper reduziert ist, der überleben will?
Sehr OT vermutlich und kein wirklicher Beitrag zu Deinem Dreizeiler, aber wie Du siehst, regt er mich zum Nachdenken an ...
gute Nacht
Zefira
eine ganz persönliche Rückmeldung - mir gehen seit Tagen diese drei Zeilen im Kopf herum, weil ich vorgestern die Nachricht bekommen habe, dass unserer früherer Schreibwerkstattleiter einen furchtbaren Unfall hatte. Seine Wohnung ist ausgebrannt und alle persönliche Habe verloren, auch die Ergebnisse seine schriftstellerischen Arbeit, Fotos, Erinnerungen, alles. Er liegt schwer verletzt in der Klinik und hat vermutlich nichts mehr als die Kleidung, mit der er eingeliefert wurde.
Gibt es überhaupt eine Chance, so etwas durchzustehen? Wenn man nicht mehr jung ist - er ist beinahe fünfzig?
Wir kennen es ja, dass ein Teil des Lebens weg ist. Die Arbeit weg, aber man hat ja die Familie. Oder die Familie und die Arbeit kaputt, aber man hat ja noch seine Gesundheit. Aber was ist, wenn alles weg ist und man nur noch auf einen beschädigten Körper reduziert ist, der überleben will?
Sehr OT vermutlich und kein wirklicher Beitrag zu Deinem Dreizeiler, aber wie Du siehst, regt er mich zum Nachdenken an ...
gute Nacht
Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Liebe Zefira,
ich danke dir sehr für deine (persönliche) Rückmeldung. Ich empfinde sie keinesfalls als ein OT.
Es ist sehr, sehr schlimm, was diesem Menschen geschehen ist, und sicher tauchen bei ihm die Fragen nach dem "Warum" auf, ebenso wird er kaum umgehend die mutige Aussage treffen: "Daran zerbreche ich nicht".
Deine Schilderung hat auch mich noch einmal angeregt, über den Inhalt meiner komprimierten Aussage nachzudenken, die ich über eine ganze Reihe von Tagen geformt habe.
Ich meine, durch das eingefügte "zwangsläufig", bleibt die Möglichkeit offen, dass es auch Menschen gibt, die nach Schicksalsschlägen nicht mehr "Ins Leben zurück" finden. Es steckt aber auch die Chance darin, dass der betroffene Mensch, wenn er wieder klar denken und fühlen kann, auch über die Möglichkeit "weiterzumachen".
Es gibt Beispiele, in denen Menschen, ihre persönlichen Schicksalsschläge nicht nur, nicht hingenommen haben, sondern tatsächlich, obgleich Ärzte und Betreuer nicht daran geglaubt hatten, wieder neue Kraft entwickeln konnten und diese manchmal sogar auch noch zum Wohl ihrer Mitmenschen einsetzen. (Ich kenne jemanden ganz gut, der das nach tödlicher Diagnose über Jahre praktiziert hat). Ich weiß nicht, ob dieses ein Extrem versus "Selbstaufgabe" ist ...
Niemand weiß von sich, was auf sie/ihn alles zukommt und wie sie/er reagiert.
Sicher gibt es auch Beispiele, in denen die Menschen "einfach" verdrängen und weitermachen, oder aufgeben.
Soweit dazu meine GeRdanken.
Dir auch einen schönen Sonntag
Liebe Grüße
Gerda
ich danke dir sehr für deine (persönliche) Rückmeldung. Ich empfinde sie keinesfalls als ein OT.
Es ist sehr, sehr schlimm, was diesem Menschen geschehen ist, und sicher tauchen bei ihm die Fragen nach dem "Warum" auf, ebenso wird er kaum umgehend die mutige Aussage treffen: "Daran zerbreche ich nicht".
Deine Schilderung hat auch mich noch einmal angeregt, über den Inhalt meiner komprimierten Aussage nachzudenken, die ich über eine ganze Reihe von Tagen geformt habe.
Ich meine, durch das eingefügte "zwangsläufig", bleibt die Möglichkeit offen, dass es auch Menschen gibt, die nach Schicksalsschlägen nicht mehr "Ins Leben zurück" finden. Es steckt aber auch die Chance darin, dass der betroffene Mensch, wenn er wieder klar denken und fühlen kann, auch über die Möglichkeit "weiterzumachen".
Es gibt Beispiele, in denen Menschen, ihre persönlichen Schicksalsschläge nicht nur, nicht hingenommen haben, sondern tatsächlich, obgleich Ärzte und Betreuer nicht daran geglaubt hatten, wieder neue Kraft entwickeln konnten und diese manchmal sogar auch noch zum Wohl ihrer Mitmenschen einsetzen. (Ich kenne jemanden ganz gut, der das nach tödlicher Diagnose über Jahre praktiziert hat). Ich weiß nicht, ob dieses ein Extrem versus "Selbstaufgabe" ist ...
Niemand weiß von sich, was auf sie/ihn alles zukommt und wie sie/er reagiert.
Sicher gibt es auch Beispiele, in denen die Menschen "einfach" verdrängen und weitermachen, oder aufgeben.
Soweit dazu meine GeRdanken.
Dir auch einen schönen Sonntag
Liebe Grüße
Gerda
aber man hat doch nur das eine (leben), gerda! und leben und mensch sind doch auch eins. wenn also ein leben zerbricht - zerbricht das leben sich selbst? zerbricht das leben den menschen? was zerbrochen ist, ist nicht mehr reparabel. ein zerbrochenes leben zerstört nicht zwangsläufig den menschen - das könnte ich unterschreiben. wenn aber das leben zerbricht, dann ist alles, was der mensch hat, ein existieren, ein dasein haben. leben aber hat für mich eine andere qualität und eine andere aussage........
sehr kompliziert das alles. aber sehr denkanregend
liebe grüße: niko
sehr kompliziert das alles. aber sehr denkanregend
liebe grüße: niko
Liebe Gerda,
dein Satz regt in der Tat zum Nachdenken und Philosophieren an.
Es gibt so viele Möglichkeiten des Ansatzes, des Weiterdenkens.
"Ein Leben zerbricht" Was bedeutet das? Es kann bedeuten, dass jemand aus seinem bisherigen Leben völlig aus der Bahn geworfen wird, er es so (auf gewohnte Weise) nicht mehr weiterleben kann. Auch das impliziert für mich das Wort "zerbricht". Zerbrechen bedeutet ja nicht, dass das Leben zu Ende sein muss, aber es ist eben absolut nicht mehr das Gleiche wie vorher. Manchmal genügt schon ein "Anknacksen" und die "Lebenslinie", Lebensweise kann nicht mehr in gewohnter Weise fortgeführt werden.
Auch ich werde hier jetzt persönlich und spreche aus meinem eigenen Erleben.
Da passiert etwas, womit du nicht gerechnet hast und plötzlich stehst du da und weiß nicht, wie du weitermachen sollst.
Da ist erst der Schock/die Starre, dann beginnt die Suche nach Hilfe, über Jahre, dann das niederschmetternde Fazit: es gibt keine Hilfe. Dann kommt eine Phase der Depression, ein großes schwarzes Loch, in dem du denkst, es geht nicht mehr weiter. Aber auch die Frage: wie mache ich weiter? Wie arrangiere ich mich? Kann ich mich damit arrangieren? Ein Hin und Her. Und dann entwickeln sich Prozesse, die man eigentlich nicht selber steuert. Du fängst an, dein anderes Leben irgendwie "drumherum" zu basteln. Du findest einen Modus vivendi, du arrangierst dich, entwickelst Schutzmechanismen. Dein Leben ist sehr beschnitten, isoliert, doch du weißt, es geht ... irgendwie. Und du weißt, du zerbrichst nicht daran. Und dann entwickelst du neue Aktivitäten, die eben in dieses neue/andere Lebensarrangement hineinpassen, weil du eben in deinem Innern weißt, dass das Leben nicht zerbrochen ist, sondern anders, völlig anders ist. Und du entwickelst teilweise ziemlich viel Kraft, wo du sie nicht vermutet hast. Auch eine gewisse, fatalistische Einstellung findet sich. Sicher auch ein Schutzmechanismus. Phasen, in denen du einfach nur "funktionierst" wechseln ab mit Phasen, in den du stagnierst, auf der Stelle trittst und nicht funktionieren kannst. Und irgendwann siehst du diesen plötzlichen "Einbruch" in dein bisheriges Leben auch als Herausforderung. Es ist ein ständiges Auf und Ab. Immer wieder verzweifelst du, um dich dann wieder aufzurappeln. Und noch etwas kommt hinzu: vieles relativiert sich. Was früher für dich wichtig war, ist jetzt völlig unwichtig geworden. Und du tust ALLES, um die Fassade nach außen aufrechtzuerhalten. Niemandem erzählst du, was wirklich mit dir los ist, wie dein Leben in Wahrheit aussieht. Du setzt dir Masken auf, wirst geradezu ein Perfektionist darin. Niemand kennt dein wahres Ich.
Ach, ich könnte hier endlos schreiben.
Und was mir immer wieder passiert: oft denke ich von jemandem: Hey, dem geht es gut, ich wünschte, mir ginge es auch so. Und dann erfahre ich von diesem Menschen, dass er gerade durch die Hölle geht ...
Es geht mir wie Zefi. Deine Zeile ist - für mich - sehr aufwühlend und stimmt mich sehr nachdenklich.
Liebe Grüße
Gabi
dein Satz regt in der Tat zum Nachdenken und Philosophieren an.
Es gibt so viele Möglichkeiten des Ansatzes, des Weiterdenkens.
"Ein Leben zerbricht" Was bedeutet das? Es kann bedeuten, dass jemand aus seinem bisherigen Leben völlig aus der Bahn geworfen wird, er es so (auf gewohnte Weise) nicht mehr weiterleben kann. Auch das impliziert für mich das Wort "zerbricht". Zerbrechen bedeutet ja nicht, dass das Leben zu Ende sein muss, aber es ist eben absolut nicht mehr das Gleiche wie vorher. Manchmal genügt schon ein "Anknacksen" und die "Lebenslinie", Lebensweise kann nicht mehr in gewohnter Weise fortgeführt werden.
Auch ich werde hier jetzt persönlich und spreche aus meinem eigenen Erleben.
Da passiert etwas, womit du nicht gerechnet hast und plötzlich stehst du da und weiß nicht, wie du weitermachen sollst.
Da ist erst der Schock/die Starre, dann beginnt die Suche nach Hilfe, über Jahre, dann das niederschmetternde Fazit: es gibt keine Hilfe. Dann kommt eine Phase der Depression, ein großes schwarzes Loch, in dem du denkst, es geht nicht mehr weiter. Aber auch die Frage: wie mache ich weiter? Wie arrangiere ich mich? Kann ich mich damit arrangieren? Ein Hin und Her. Und dann entwickeln sich Prozesse, die man eigentlich nicht selber steuert. Du fängst an, dein anderes Leben irgendwie "drumherum" zu basteln. Du findest einen Modus vivendi, du arrangierst dich, entwickelst Schutzmechanismen. Dein Leben ist sehr beschnitten, isoliert, doch du weißt, es geht ... irgendwie. Und du weißt, du zerbrichst nicht daran. Und dann entwickelst du neue Aktivitäten, die eben in dieses neue/andere Lebensarrangement hineinpassen, weil du eben in deinem Innern weißt, dass das Leben nicht zerbrochen ist, sondern anders, völlig anders ist. Und du entwickelst teilweise ziemlich viel Kraft, wo du sie nicht vermutet hast. Auch eine gewisse, fatalistische Einstellung findet sich. Sicher auch ein Schutzmechanismus. Phasen, in denen du einfach nur "funktionierst" wechseln ab mit Phasen, in den du stagnierst, auf der Stelle trittst und nicht funktionieren kannst. Und irgendwann siehst du diesen plötzlichen "Einbruch" in dein bisheriges Leben auch als Herausforderung. Es ist ein ständiges Auf und Ab. Immer wieder verzweifelst du, um dich dann wieder aufzurappeln. Und noch etwas kommt hinzu: vieles relativiert sich. Was früher für dich wichtig war, ist jetzt völlig unwichtig geworden. Und du tust ALLES, um die Fassade nach außen aufrechtzuerhalten. Niemandem erzählst du, was wirklich mit dir los ist, wie dein Leben in Wahrheit aussieht. Du setzt dir Masken auf, wirst geradezu ein Perfektionist darin. Niemand kennt dein wahres Ich.
Ach, ich könnte hier endlos schreiben.
Und was mir immer wieder passiert: oft denke ich von jemandem: Hey, dem geht es gut, ich wünschte, mir ginge es auch so. Und dann erfahre ich von diesem Menschen, dass er gerade durch die Hölle geht ...
Es geht mir wie Zefi. Deine Zeile ist - für mich - sehr aufwühlend und stimmt mich sehr nachdenklich.
Liebe Grüße
Gabi
Lieber Niko,
dankeschön für deine Rückmeldung und es freut mich, dass diese wenigen Worte doch eine Wirkung erzielen.
Ich glaube indesssen, dass dir ein Abschnitt aus Gabriellas Kommenstar sehr gut erklären kann, warum LEBEN nicht = LEBEN zu verstehen ist.
Liebe Grüße
Gerda
dankeschön für deine Rückmeldung und es freut mich, dass diese wenigen Worte doch eine Wirkung erzielen.
Ich glaube indesssen, dass dir ein Abschnitt aus Gabriellas Kommenstar sehr gut erklären kann, warum LEBEN nicht = LEBEN zu verstehen ist.
Gabriella hat geschrieben:"Ein Leben zerbricht" Was bedeutet das? Es kann bedeuten, dass jemand aus seinem bisherigen Leben völlig aus der Bahn geworfen wird, er es so (auf gewohnte Weise) nicht mehr weiterleben kann. Auch das impliziert für mich das Wort "zerbricht". Zerbrechen bedeutet ja nicht, dass das Leben zu Ende sein muss, aber es ist eben absolut nicht mehr das Gleiche wie vorher. Manchmal genügt schon ein "Anknacksen" und die "Lebenslinie", Lebensweise kann nicht mehr in gewohnter Weise fortgeführt werden.
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Gabi,
du magst schon daran sehen, dass ich einen Abschnitt deines Kommentars in meiner Antwort an Niko zitiert habe, dass ich dir für das Einfühlen in diesen Text sehr danke.
Ja, deine Erklärung, samt Ausführungen sind in den mageren Worten enthalten. Bis es so wenige waren, die all dieses intendieren, brauchte es einiges an Überlegung und Zeit.
Es freut mich, dass du die Anregung zu weiteren Überlegungen aufenommen hast.
Auch zeigt deine Stellungnahme, dass etwas dran ist an dem, was, ich glaube, es war Pjotr einmal schieb, dass die kürzesten Texte zu langen Stellungnahmen animieren können.
Liebe Grüße
Gerda
du magst schon daran sehen, dass ich einen Abschnitt deines Kommentars in meiner Antwort an Niko zitiert habe, dass ich dir für das Einfühlen in diesen Text sehr danke.
Ja, deine Erklärung, samt Ausführungen sind in den mageren Worten enthalten. Bis es so wenige waren, die all dieses intendieren, brauchte es einiges an Überlegung und Zeit.
Es freut mich, dass du die Anregung zu weiteren Überlegungen aufenommen hast.
Auch zeigt deine Stellungnahme, dass etwas dran ist an dem, was, ich glaube, es war Pjotr einmal schieb, dass die kürzesten Texte zu langen Stellungnahmen animieren können.
Liebe Grüße
Gerda
Gerda hat geschrieben:dass etwas dran ist an dem, was, ich glaube, es war Pjotr einmal schieb, dass die kürzesten Texte zu langen Stellungnahmen animieren können.
oh ja, und ob!
Es kommt halt auf den Text an. Bei manchen sehr kurzen Texten ergeben sich sowas wie Ratespiele.
Doch hier ist gerade die Kürze das Entscheidende und auch sehr wichtig, finde ich. Jedes Wort mehr wäre zu viel.
Liebe Grüße
Gabi
Zerbrechen kann ja nur, was starr ist und fest. Ein Glas, ein Standpunkt, eine Erwartung. Das Leben selbst ist überaus biegsam und flexibel und mit diesem Leben der Mensch, wenn er nach dem Zerbrechen weiterleben will.
Danke, liebe Gabi für dein erneutes feedback.
Liebe Xanthippe,
danke für die Rückmeldung, ich nehme deinen Komm. jetzt mal, als Zustimmung zum Text, obgleich ich nicht sicher bin, ihn so zu verstehen, wie du ihn meinst.
Die Feststellung, dass der Mensch flexibel ist, hilft sicher nicht ausschließlich dabei, wenn das, was "Leben" war zerbricht, um selbiges wieder in die Hand zu nehmen. Ein zäher starker Wille - könnte ich mir vorstellen, kann Flexibilität durchaus ersetzen. Das ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich, und kann schon an jenem Punkt beginnen, wie der einzelne beispielsweise mit Verlust umgeht.
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Xanthippe,
danke für die Rückmeldung, ich nehme deinen Komm. jetzt mal, als Zustimmung zum Text, obgleich ich nicht sicher bin, ihn so zu verstehen, wie du ihn meinst.
Die Feststellung, dass der Mensch flexibel ist, hilft sicher nicht ausschließlich dabei, wenn das, was "Leben" war zerbricht, um selbiges wieder in die Hand zu nehmen. Ein zäher starker Wille - könnte ich mir vorstellen, kann Flexibilität durchaus ersetzen. Das ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich, und kann schon an jenem Punkt beginnen, wie der einzelne beispielsweise mit Verlust umgeht.
Liebe Grüße
Gerda
Hallo Gerda,
ich weiß auch nicht, ob ich das als Zustimmung gemeint habe, oder nicht. Ich habe mir wohl eher Gedanken über das Zerbrechen gemacht. Und ich sehe einen großen Unterschied zwischen flexibel sein und sich verbiegen, aber noch einen größeren zwischen sich biegen und zerbrechen.
Ein zäher starker Wille, nimmst du an, könnte Flexibilität ersetzen. Ich glaube wir verstehen unterschiedliche Dinge unter Flexibilität. Und letztendlich kommt es darauf an, wie der einzelne mit sich selbst umgeht. Das beinhaltet ja alles. Ich habe vor kurzem die sehr berührende Dankesrede von Liao Yiwu gelesen, diesem chinesischen Dichter, der immer wieder inhaftiert wird, der weder zur Buchmesse noch zur LitCologne ausreisen durfte, der sein halbes Leben im Gefängnis verbracht hat und jeden Schlag, der viele andere zerbrochen hätte, als "Lehrmeister" bezeichnet, mit und an denen er gewachsen ist. Das ist ein großartiges und erschütterndes Beispiel für ein selbstbestimmtes Leben trotz allem, für eine Art Widerstand an dem die Unterdrückung zerbricht.
Nachtrag: Jetzt habe ich gerade gemerkt, dass ich mit diesen Ausführungen eigentlich Deine Behauptung, die ich doch ursprünglich widerlegen wollte, bestätigt habe. Dass ein zäher starker Wille Flexibilität (im Sinne von sich beugen) ersetzen kann.
ich weiß auch nicht, ob ich das als Zustimmung gemeint habe, oder nicht. Ich habe mir wohl eher Gedanken über das Zerbrechen gemacht. Und ich sehe einen großen Unterschied zwischen flexibel sein und sich verbiegen, aber noch einen größeren zwischen sich biegen und zerbrechen.
Ein zäher starker Wille, nimmst du an, könnte Flexibilität ersetzen. Ich glaube wir verstehen unterschiedliche Dinge unter Flexibilität. Und letztendlich kommt es darauf an, wie der einzelne mit sich selbst umgeht. Das beinhaltet ja alles. Ich habe vor kurzem die sehr berührende Dankesrede von Liao Yiwu gelesen, diesem chinesischen Dichter, der immer wieder inhaftiert wird, der weder zur Buchmesse noch zur LitCologne ausreisen durfte, der sein halbes Leben im Gefängnis verbracht hat und jeden Schlag, der viele andere zerbrochen hätte, als "Lehrmeister" bezeichnet, mit und an denen er gewachsen ist. Das ist ein großartiges und erschütterndes Beispiel für ein selbstbestimmtes Leben trotz allem, für eine Art Widerstand an dem die Unterdrückung zerbricht.
Nachtrag: Jetzt habe ich gerade gemerkt, dass ich mit diesen Ausführungen eigentlich Deine Behauptung, die ich doch ursprünglich widerlegen wollte, bestätigt habe. Dass ein zäher starker Wille Flexibilität (im Sinne von sich beugen) ersetzen kann.
Danke, Xanthippe für deine Ausführungen.
So kann es gehen, dass man während des Schreibens merkt, wie eine Meinung, die man widerlegen wollte, tatsächlich Inhalt der eigenen Ausführungen ist oder wird.
Geht mir auch manchmal so. Durch Schreiben wird vieles klarer, d. h. ich erkläre mir so, auch oft selbst Dinge.
Noch eine konkrete Frage zum Text: Ist dieser denn für dich "rund"?
So kann es gehen, dass man während des Schreibens merkt, wie eine Meinung, die man widerlegen wollte, tatsächlich Inhalt der eigenen Ausführungen ist oder wird.
Geht mir auch manchmal so. Durch Schreiben wird vieles klarer, d. h. ich erkläre mir so, auch oft selbst Dinge.
Noch eine konkrete Frage zum Text: Ist dieser denn für dich "rund"?
Hallo @ all, ich habe so meine Problemchen mit dem Wechsel von der intransitiven Form zur transitiven. Dieser "Bruch" verstärkt bei mir den Eindruck: Wenn ein Leben zerbrochen ist, dann ist es der Mensch auch.
Ich schätze zwar die positive Aussage in Deinem Text, Gerda, aber ich "glaube" sie nicht. Ich würde gern ...
Es sei denn es geht um ein anderes Leben ... das eines nahen Menschen. Aber dann, fürchte ich, würde man es anders ausdrücken.
Ich schätze zwar die positive Aussage in Deinem Text, Gerda, aber ich "glaube" sie nicht. Ich würde gern ...
Es sei denn es geht um ein anderes Leben ... das eines nahen Menschen. Aber dann, fürchte ich, würde man es anders ausdrücken.
Auch @ All,
hat der Wort "Leben" denn nicht mind. zwei Bedeutungen? (undzwar, bezogen auf jedes einzelne Individuum).
@ Amanita
"Man" würde es vllt. anders ausdrücken, ich habe es aber gerade so ausgedrückt und möchte bitte wissen, warum dieses Unterfangen deiner Meinung nach, (in dieser Kürze) scheitert.
Dankeschön im Voraus!
LGG
hat der Wort "Leben" denn nicht mind. zwei Bedeutungen? (undzwar, bezogen auf jedes einzelne Individuum).
@ Amanita
"Man" würde es vllt. anders ausdrücken, ich habe es aber gerade so ausgedrückt und möchte bitte wissen, warum dieses Unterfangen deiner Meinung nach, (in dieser Kürze) scheitert.
Dankeschön im Voraus!
LGG
Zuletzt geändert von Gerda am 08.02.2011, 10:30, insgesamt 1-mal geändert.
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