Beitragvon Ylvi » 10.10.2010, 10:47
an nichts anderes
gehen, ohne die schritte zu wissen
(weil man sonst verrückt würde
um genau hier anzukommen)
weil da dieses summen auf den lippen
schwingt, als wäre es nicht nur der wind
der ihr begegnet hinter dieser kuppe
ein kuss ... nur einer (ja, ja, da lächeln wir
über diese alte kinderstrategie)
wie fühlt er sich an
sie kann an nichts anderes
wie das laub sich wieder rötet
fingerblättrig, ihr raschelt das blut
sie hebt den kopf, die augen, dort
fliegt eine elster, flügelsäume leuchten
engelsgleich ihre hände - da ist er schon
bei ihr, sieht durch ihre zeilen
steht die sonne tiefer - er würde
lange schatten nach sich ziehen
(ach, der herbst tut so erwachsen
sie schluckten sie mit einem blinzeln
und stürben nicht daran) sie kann
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)