Namen
Hallo Renée,
das habe ich gerade sehr gern gelesen. Es ist warm erzählt, lebensecht, aber nicht auf eine aufdringliche Weise.
Liebe Grüße
Flora
das habe ich gerade sehr gern gelesen. Es ist warm erzählt, lebensecht, aber nicht auf eine aufdringliche Weise.
Hier würde ich "Rückenschmerzen" schreiben, oder "den Rücken, die geschwollenen Beine".Keine Klage über Rücken, geschwollene Beine.
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
@Eve und @Yorick : bei diesem Text war ich sehr unsicher, in welche Richtung er gehen sollte. Deshalb war euer Lob besonders wohl tuend.
@ DonKju: auch dir danke ich. Nun frage ich mich, ob ich deine Frage beantworten soll, oder ob ich nicht lieber warte. Im Grunde antwortet der Text, weiß aber nicht, ob die anderen das verstanden haben. Vielleicht braucht man es auch in diesem Fall nicht genau zu wissen ...
@Flora, deine Anmerkungen sind mir immer sehr wichtig, danke
@immekeppel (immekeppel, immekeppel, das kennichdoch, dachte ich ...) Wie schön, dass dir der Text gefallen hat ...
Also meine Frage: soll, muss es klar werden (bzw. wird klar??) warum die Erzählerin eine besondere Stellung einnimmt ...
lg
Renée
@ DonKju: auch dir danke ich. Nun frage ich mich, ob ich deine Frage beantworten soll, oder ob ich nicht lieber warte. Im Grunde antwortet der Text, weiß aber nicht, ob die anderen das verstanden haben. Vielleicht braucht man es auch in diesem Fall nicht genau zu wissen ...
@Flora, deine Anmerkungen sind mir immer sehr wichtig, danke
@immekeppel (immekeppel, immekeppel, das kennichdoch, dachte ich ...) Wie schön, dass dir der Text gefallen hat ...
Also meine Frage: soll, muss es klar werden (bzw. wird klar??) warum die Erzählerin eine besondere Stellung einnimmt ...
lg
Renée
Hallo, Renée, mir gefällt besonders, wie die Großmutter ihre Haare ordnet. Sowas würde ich nie auf die Reihe bringen. Und was die Vorzugsstellung betrifft, bin ich so vorlaut, sie mit der Bedeutung Deines Namens zu verknüpfen. Aber das mag auch daneben liegen. In meiner Familie gab es eine Renate, und sie war in der Tat eine "Wiedergeborene". Gruß Quoth
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.
Also meine Frage: soll, muss es klar werden (bzw. wird klar??) warum die Erzählerin eine besondere Stellung einnimmt ...
Hallo Renée,
ich denke, der Text macht kein Rätsel daraus, es schwingt für mich in allem gezeigten mit. Ich fände es sehr schade, wenn du es am Ende erklärend auflösen würdest. Durch das Benennen würde sich die Geschichte in eine andere Richtung verschieben, bzw. erweitern, und darüber die Nähe und Konzentration dieser Erzählung, Beziehung verlieren. Für mich ist es so, wie es ist, gerade richtig. (Selbst wenn ich mit meinem Lesen falsch liegen sollte. .-))
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
liebe renée,
ich denke, der text ist gut, so wie er ist. auch ich hab ein lieblingskind, wobei ich nicht begründen kann, warum gerade dieses. und ich war lieblingsenkelin. ich denke, das, was wir für den, der uns bevorzugt liebt, verkörpern, ist das, warum er gerade uns liebt - projektion?
marion
ich denke, der text ist gut, so wie er ist. auch ich hab ein lieblingskind, wobei ich nicht begründen kann, warum gerade dieses. und ich war lieblingsenkelin. ich denke, das, was wir für den, der uns bevorzugt liebt, verkörpern, ist das, warum er gerade uns liebt - projektion?
marion
@@@@@ hallo
Mein Zweifel war nicht groß - natürlich bleibt das so. Ich hatte das auch so gespürt und freue mich, dass das auch so verstanden wurde. Danke für die raschen Rückmeldungen ...
Dahinter steckt allerdings ein geheimer Wunsch, nämlich so langsam vom kurzen Prosatext zum längeren fortzuschreiten.
Dafür brauche ich dann einen anderen narrativen Faden.
Vielen Dank!
lg
Renée
Mein Zweifel war nicht groß - natürlich bleibt das so. Ich hatte das auch so gespürt und freue mich, dass das auch so verstanden wurde. Danke für die raschen Rückmeldungen ...
Dahinter steckt allerdings ein geheimer Wunsch, nämlich so langsam vom kurzen Prosatext zum längeren fortzuschreiten.
Dafür brauche ich dann einen anderen narrativen Faden.
Vielen Dank!
lg
Renée
Hallo Renée,
das ist ein sehr schöner Text und es freut mich, wenn dich das "Sterben der Großmutter" dazu angeregt hat.
Geschickt gemacht, der Text. Du erzählst genügend, um eine bestimmte Atmosphäre zu erzeugen, lässt aber auch vieles im Unklaren. Nun bin ich weniger die Art Leser, die gerne eine Geschichte für sich weiterspinnt. Mir liegt wenig an Assoziationsfreiräumen. Es ist mehr, dass das Unerwähnte, das Nichterzählte einem Text immer einen gewissen Geschmack gibt. Manchmal den der Unvollständigkeit. In diesem Fall aber einen, der damit zu tun, dass man eben nicht immer allers wissen kann, vieles im Dunkeln bleibt, auch (oder gerade) innerhalb einer Familie. Ich glaube nun gar nicht daran, dass irgendetwas aus sich heraus Unglück bringen kann, aber weil soviele Menschen daran glauben, wird es oftmals zu einer self fulfilling prophecy. Es beherrscht das Denken der Menschen und hat Auswirkungen auf ihre Handlungsweise und wie sie bestimmte Geschehnisse interpretieren. In einer so großen Familie, wie du sie hier beschreibst, stirbt immer irgendjemand oder es geschehen Unglücke. Zufälle zumeist, aber mit einer Erklärung versehen, kommt man damit eben besser zurecht. Das schwingt in diesem Text mit und wird durch die Auslassungen in seiner Wirkung verstärkt.
Dazu kommt, dass das Thema mit der Namensgebung an sich schon sehr interessant ist. Außer bei meinem ältesten Bruder, der als Zweitnamen den meines Onkels bekam, gab es bei uns keinerlei Namensvererbung. Meine Eltern ging es nur darum, möglichst kurze Namen zu finden, die konnte man dann besser rufen.
Aber das Weitergeben von Namen ist ja nun mal auch ein Versuch, der Diskontinuität des Lebens etwas entgegenzusetzen. Da bleibt es auch nicht aus, dass gewisse Namen positiv, andere negativ besetzt sind und sich auch Aberglauben herausbilden, wie derjenige, dass man der eigenen Tochter nicht den Namen der Mutter geben darf. Das ist natürlich Unsinn, aber für viele Menschen war soetwas sehr real. ein weitere Beweis dafür, dass die Aufklärung im Leben der Menschen oftmals viel weniger Spuren hinterlassen hatte, als man gemeinhin annehmen möchte.
Wie dem auch sei, in jeder Familiengeschichte gibt es dunkle Flecken, in die das Unerklärliche hinsickert und den Nachgeborenen Fragen hinterlässt, die, weil sie nicht zu beantworten sind, Unbehagen erzeugen. Und eben das schwingt in deinem Text mit.
Gruß
Sam
das ist ein sehr schöner Text und es freut mich, wenn dich das "Sterben der Großmutter" dazu angeregt hat.
Geschickt gemacht, der Text. Du erzählst genügend, um eine bestimmte Atmosphäre zu erzeugen, lässt aber auch vieles im Unklaren. Nun bin ich weniger die Art Leser, die gerne eine Geschichte für sich weiterspinnt. Mir liegt wenig an Assoziationsfreiräumen. Es ist mehr, dass das Unerwähnte, das Nichterzählte einem Text immer einen gewissen Geschmack gibt. Manchmal den der Unvollständigkeit. In diesem Fall aber einen, der damit zu tun, dass man eben nicht immer allers wissen kann, vieles im Dunkeln bleibt, auch (oder gerade) innerhalb einer Familie. Ich glaube nun gar nicht daran, dass irgendetwas aus sich heraus Unglück bringen kann, aber weil soviele Menschen daran glauben, wird es oftmals zu einer self fulfilling prophecy. Es beherrscht das Denken der Menschen und hat Auswirkungen auf ihre Handlungsweise und wie sie bestimmte Geschehnisse interpretieren. In einer so großen Familie, wie du sie hier beschreibst, stirbt immer irgendjemand oder es geschehen Unglücke. Zufälle zumeist, aber mit einer Erklärung versehen, kommt man damit eben besser zurecht. Das schwingt in diesem Text mit und wird durch die Auslassungen in seiner Wirkung verstärkt.
Dazu kommt, dass das Thema mit der Namensgebung an sich schon sehr interessant ist. Außer bei meinem ältesten Bruder, der als Zweitnamen den meines Onkels bekam, gab es bei uns keinerlei Namensvererbung. Meine Eltern ging es nur darum, möglichst kurze Namen zu finden, die konnte man dann besser rufen.
Aber das Weitergeben von Namen ist ja nun mal auch ein Versuch, der Diskontinuität des Lebens etwas entgegenzusetzen. Da bleibt es auch nicht aus, dass gewisse Namen positiv, andere negativ besetzt sind und sich auch Aberglauben herausbilden, wie derjenige, dass man der eigenen Tochter nicht den Namen der Mutter geben darf. Das ist natürlich Unsinn, aber für viele Menschen war soetwas sehr real. ein weitere Beweis dafür, dass die Aufklärung im Leben der Menschen oftmals viel weniger Spuren hinterlassen hatte, als man gemeinhin annehmen möchte.
Wie dem auch sei, in jeder Familiengeschichte gibt es dunkle Flecken, in die das Unerklärliche hinsickert und den Nachgeborenen Fragen hinterlässt, die, weil sie nicht zu beantworten sind, Unbehagen erzeugen. Und eben das schwingt in deinem Text mit.
Gruß
Sam
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