.
was es mit mir macht
fragst du auf dem sofa
inhalierst abendnachrichten
mit dem rauch der zigarette
und meinst das glas guten weines
salzig geschluckt durch die tränen
in der kehle wenn ich die bilder
seh von verbrannten hütten
niedergeschossenen roma
einem meer von glatzen
das hakenkreuz im nacken
tätowiert marschiert gegen
menschlichkeit wieder und
immer weiter durch die zeiten
es macht mich krank
antworte ich dir
.
korr. wie den rauch (danke leonie!)
was es mit mir macht
Liebe Elsa,
das finde ich sehr gelungen in der Verquickung dessen, was man so zu sich nimmt. Wo Nachrichten gelegentlich zur Unterhaltung werden neben den Genussmitteln und man merkt, das gelingt nicht (zum Glück!). Für mich eine Frage an den Prozess der Gewöhnung. Die zum Selbstschutz ja manchmal gelingen muss, aber zum Schutz der Erde nicht gelingen darf.
In der ersten Strophe fände ich "mit dem rauch" fast besser.
Liebe Grüße
leonie
das finde ich sehr gelungen in der Verquickung dessen, was man so zu sich nimmt. Wo Nachrichten gelegentlich zur Unterhaltung werden neben den Genussmitteln und man merkt, das gelingt nicht (zum Glück!). Für mich eine Frage an den Prozess der Gewöhnung. Die zum Selbstschutz ja manchmal gelingen muss, aber zum Schutz der Erde nicht gelingen darf.
In der ersten Strophe fände ich "mit dem rauch" fast besser.
Liebe Grüße
leonie
Liebe leonie,
Danke, freut mich sehr, dass es nicht allzu mächtig als Befindlichkeitslyrik erscheint!
Lieben Gruß
ELsa
Danke, freut mich sehr, dass es nicht allzu mächtig als Befindlichkeitslyrik erscheint!
Genau, das wollte ich ausdrücken.Für mich eine Frage an den Prozess der Gewöhnung. Die zum Selbstschutz ja manchmal gelingen muss, aber zum Schutz der Erde nicht gelingen darf.
Fein, das nehme ich dann gern und gleich!In der ersten Strophe fände ich "mit dem rauch" fast besser.
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe Elsie,
ich verstehe überhaupt nicht, wieso du auf den Gedanken kommst, man könne es als Befindlichkeitslyrik lesen?
Nee, ich lese hier großen Protest gegen das, was auf der Welt passiert. Und ja, es ist zum Kotzen, was alles passiert.
Und es kotzt mich an, wenn z.B. ein Flugzeug abstürzt und die wichtigste Information dann die ist, wie viele Deutsche an Board waren, etc. Da reg ich mich fast mehr drüber auf als über den Absturz selbst.
Saludos
Mucki
ich verstehe überhaupt nicht, wieso du auf den Gedanken kommst, man könne es als Befindlichkeitslyrik lesen?
Nee, ich lese hier großen Protest gegen das, was auf der Welt passiert. Und ja, es ist zum Kotzen, was alles passiert.
Und es kotzt mich an, wenn z.B. ein Flugzeug abstürzt und die wichtigste Information dann die ist, wie viele Deutsche an Board waren, etc. Da reg ich mich fast mehr drüber auf als über den Absturz selbst.
Saludos
Mucki
Liebe Mucki,
Liebe Grüße
ELsie
Naja, weil es eben um die Grässlichkeit geht, die sich derzeit @Ungarn, so politisch abspielen und persönliche Gefühle meinerseits dazu.ich verstehe überhaupt nicht, wieso du auf den Gedanken kommst, man könne es als Befindlichkeitslyrik lesen?
Ja, wirklich scheußlich!Nee, ich lese hier großen Protest gegen das, was auf der Welt passiert. Und ja, es ist zum Kotzen, was alles passiert.
Und es kotzt mich an, wenn z.B. ein Flugzeug abstürzt und die wichtigste Information dann die ist, wie viele Deutsche an Board waren, etc. Da reg ich mich fast mehr drüber auf als über den Absturz selbst.
Liebe Grüße
ELsie
Schreiben ist atmen
Liebe Elsa,
ich denke sicher nicht, dass es Befindlichkeitslyrik ist - wobei mir sowieso nicht so ganz klar ist, was das genau sein sollte.
Der Text an sich funktioniert für mich. Er bezieht Stellung. Allerdings bezieht er eine Stellung, die vorhersehbar ist. Natürlich ist der denkende Mensch gegen dumpfe Glatze und Hakenkreuz. Somit löst der Text etwas ein, das beispielsweise Gurke mal vor einiger Zeit in einem Gespräch einforderte und das vermutlich einige vermissen: Er ist ein politisch engagiertes Gedicht. Allerdings kitzelt mich die politisch korrekte Haltung nicht so sehr.
Der Text hat aber zum Glück noch eine Ebene, die ich vielleicht ganz gerne noch deutlicher herausgekehrt sähe - eine reflexive Kritik der eigenen Haltung.
Die Stimmung, die zu Beginn malst
fragst du auf dem sofa
inhalierst abendnachrichten
mit dem rauch der zigarette
und meinst das glas guten weines
diese Mischung aus bürgerlicher Gemütlichkeit und Selbstzufriedenheit, die eine typische Frage hervorstößt: "Was macht das mit dir" ... eine Frage, die in der Geste der Betroffenheit einfach nur das Seiende zementiert ... all das ist beinahe ebenso kritikwürdig wie die angeprangerten Hakenkreuze und das eine Bild könnte ohen das andere nicht sein.
Liebe Grüße
Max
ich denke sicher nicht, dass es Befindlichkeitslyrik ist - wobei mir sowieso nicht so ganz klar ist, was das genau sein sollte.
Der Text an sich funktioniert für mich. Er bezieht Stellung. Allerdings bezieht er eine Stellung, die vorhersehbar ist. Natürlich ist der denkende Mensch gegen dumpfe Glatze und Hakenkreuz. Somit löst der Text etwas ein, das beispielsweise Gurke mal vor einiger Zeit in einem Gespräch einforderte und das vermutlich einige vermissen: Er ist ein politisch engagiertes Gedicht. Allerdings kitzelt mich die politisch korrekte Haltung nicht so sehr.
Der Text hat aber zum Glück noch eine Ebene, die ich vielleicht ganz gerne noch deutlicher herausgekehrt sähe - eine reflexive Kritik der eigenen Haltung.
Die Stimmung, die zu Beginn malst
fragst du auf dem sofa
inhalierst abendnachrichten
mit dem rauch der zigarette
und meinst das glas guten weines
diese Mischung aus bürgerlicher Gemütlichkeit und Selbstzufriedenheit, die eine typische Frage hervorstößt: "Was macht das mit dir" ... eine Frage, die in der Geste der Betroffenheit einfach nur das Seiende zementiert ... all das ist beinahe ebenso kritikwürdig wie die angeprangerten Hakenkreuze und das eine Bild könnte ohen das andere nicht sein.
Liebe Grüße
Max
Liebe Elsa,
wir haben hier eben, ausgelöst durch deinen Text und deinen Kommentar dazu, darüber diskutiert, wie der Begriff "Befindlichkeitslyrik" zu definieren ist. Bei dieser Frage geht's mir wie Max; dennoch will ich mal den Versuch einer Antwort, nicht aber eine Definition, wagen:
Dein Text ist für mich im positiven Sinne Befindlichkeitslyrik, indem er deine Befindlichkeit(en) beim Betrachten bestimmter Bilder bzw. beim Hören bestimmter Nachrichten deutlich macht. Es ist für mich keine Befindlichkeitslyrik im negativen Sinn, da dein geschildertes Empfinden nicht um sich selbst kreist, sondern über die eigenen Grenzen hinausweist und, wie Max treffend schreibt, eine tiefere Ebene einschließt.
Und ich habe kein Problem damit, wenn du dich bei der in den Nachrichten präsentierten Fülle globalen menschlichen und politischen Elends auf Teilaspekte beschränkst. Vielleicht gewinnt dein Text durch die Reduktion sogar nach an Intensivität und Authentizität im Vergleich zu einem im Allgemeinen verharrenden Rundumschlag.
Summa summarum: ich finde den Text höchst lesenswert.
Lieben Gruß
Herby
wir haben hier eben, ausgelöst durch deinen Text und deinen Kommentar dazu, darüber diskutiert, wie der Begriff "Befindlichkeitslyrik" zu definieren ist. Bei dieser Frage geht's mir wie Max; dennoch will ich mal den Versuch einer Antwort, nicht aber eine Definition, wagen:
Dein Text ist für mich im positiven Sinne Befindlichkeitslyrik, indem er deine Befindlichkeit(en) beim Betrachten bestimmter Bilder bzw. beim Hören bestimmter Nachrichten deutlich macht. Es ist für mich keine Befindlichkeitslyrik im negativen Sinn, da dein geschildertes Empfinden nicht um sich selbst kreist, sondern über die eigenen Grenzen hinausweist und, wie Max treffend schreibt, eine tiefere Ebene einschließt.
Und ich habe kein Problem damit, wenn du dich bei der in den Nachrichten präsentierten Fülle globalen menschlichen und politischen Elends auf Teilaspekte beschränkst. Vielleicht gewinnt dein Text durch die Reduktion sogar nach an Intensivität und Authentizität im Vergleich zu einem im Allgemeinen verharrenden Rundumschlag.
Summa summarum: ich finde den Text höchst lesenswert.
Lieben Gruß
Herby
Lieber Max, lieber Herby,
entschuldigt, ich habe mich ja noch garnicht gerührt zu euren Komms. Irgendiwe übersehen *peinlich*
Und ich freu mich, dass in euren Augen der Text eben nicht "jammernd" erscheint, wie schön!
Dann lehn ich mich mal zurück und betrachte ihn als fertig, was immer fein ist!
Liebe Grüße
ELsa
entschuldigt, ich habe mich ja noch garnicht gerührt zu euren Komms. Irgendiwe übersehen *peinlich*
Und ich freu mich, dass in euren Augen der Text eben nicht "jammernd" erscheint, wie schön!
Dann lehn ich mich mal zurück und betrachte ihn als fertig, was immer fein ist!
Liebe Grüße
ELsa
Schreiben ist atmen
Hey Elsa,
der TExt gefällt mir ausgesprochen gut, er erschlägt weder durch Metaphern, noch ist er wie hinreichend von meinen Vorkommentatoren dargestellt bloßes Befindlichkeitsgeschleuder...
Im Gegenteil treffsicher verbalisiert er mit dem Lyrischen Du selbst Kritik an der beiläufigen Zurkenntnisnahme von Schreckensnachrichten die von vielen Menschen wirklich nur noch nebenbei, so bei Zigarette und Rotwein gesehen werden... Schön ist auch die Verschiebung der Wahrnehmung von LI und LD, man redet aneinander vorbei und das auf glaubwürdige Weise, wie mitten aus dem Leben gegriffen, besonders gut gefällt mir das Bild des salzig geschluckten Weines. Einziger Kritikpunkt, ein wenig banal finde ich vielleicht die tätowierten Hackenkreuze gegen die Menschlichkeit, verglichen mit dem restlichen Text hätte ich mir da vielleicht etwas spezifischeres gewünscht, so ist es einerseits etwas abgegriffen und verzeih, fast ein wenig beliebig...
Wirklich gerne gelesen.
lg
Schmierfink
der TExt gefällt mir ausgesprochen gut, er erschlägt weder durch Metaphern, noch ist er wie hinreichend von meinen Vorkommentatoren dargestellt bloßes Befindlichkeitsgeschleuder...
Im Gegenteil treffsicher verbalisiert er mit dem Lyrischen Du selbst Kritik an der beiläufigen Zurkenntnisnahme von Schreckensnachrichten die von vielen Menschen wirklich nur noch nebenbei, so bei Zigarette und Rotwein gesehen werden... Schön ist auch die Verschiebung der Wahrnehmung von LI und LD, man redet aneinander vorbei und das auf glaubwürdige Weise, wie mitten aus dem Leben gegriffen, besonders gut gefällt mir das Bild des salzig geschluckten Weines. Einziger Kritikpunkt, ein wenig banal finde ich vielleicht die tätowierten Hackenkreuze gegen die Menschlichkeit, verglichen mit dem restlichen Text hätte ich mir da vielleicht etwas spezifischeres gewünscht, so ist es einerseits etwas abgegriffen und verzeih, fast ein wenig beliebig...
Wirklich gerne gelesen.
lg
Schmierfink
Hallo Schmierfink, vielen Dank für deinen Kommentar, freut mich!
Die Str., die dir nicht so gefällt, das akzeptiere ich, glaub aber nicht, dass
ich das umbauen kann/möchte. Dennoch Danke dafür, vielleicht kommt ja noch eine
besser Möglichkeit im Lauf der Zeit auf mich zu.
Liebe Grüße
ELsa
Die Str., die dir nicht so gefällt, das akzeptiere ich, glaub aber nicht, dass
ich das umbauen kann/möchte. Dennoch Danke dafür, vielleicht kommt ja noch eine
besser Möglichkeit im Lauf der Zeit auf mich zu.
Liebe Grüße
ELsa
Schreiben ist atmen
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