Um Worte verlegen
Hallo Klara,
um Worte verlegen - das bin ich hier irgendwie auch. Deine Geschichte ist gut erzählt, sie zieht den Leser in ihren Bann, er möchte erfahren, wohin das gehen mag mit den Geschwistern & mit dir ... Nur mehr als diesen Leseeindruck kann ich hier nicht beitragen.
MlG DonKju
um Worte verlegen - das bin ich hier irgendwie auch. Deine Geschichte ist gut erzählt, sie zieht den Leser in ihren Bann, er möchte erfahren, wohin das gehen mag mit den Geschwistern & mit dir ... Nur mehr als diesen Leseeindruck kann ich hier nicht beitragen.
MlG DonKju
Zuletzt geändert von DonKju am 08.05.2010, 09:15, insgesamt 1-mal geändert.
Schönes Porträt einer sehr zarten und distanzierten Verliebtheit in zwei Menschen, denen die Icherzählerin sich nicht zu nähern traut. Solche Verliebtheiten habe auch ich gekannt, und wünsche der Icherzählerin, dass es bei der Distanz immer bleibt; wird sie unterschritten, kann maßlose Enttäuschung die Folge sein.
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.
Liebe Klara,
ein schöner Klara-Text, vieles, wo ich denke, ja, das habe ich auch schon erlebt, aber ich hätte es nicht auf diese Weise in Worte fassen können!
Lieber Quoth,
ja, genau! Du hast es genau richtig gesagt, manchmal ist es besser, sdie Spannung auszuhalten als sie aufzulösen...
Liebe Grüße
leonie
ein schöner Klara-Text, vieles, wo ich denke, ja, das habe ich auch schon erlebt, aber ich hätte es nicht auf diese Weise in Worte fassen können!
Lieber Quoth,
Quoth hat geschrieben:und wünsche der Icherzählerin, dass es bei der Distanz immer bleibt; wird sie unterschritten, kann maßlose Enttäuschung die Folge sein.
ja, genau! Du hast es genau richtig gesagt, manchmal ist es besser, sdie Spannung auszuhalten als sie aufzulösen...
Liebe Grüße
leonie
Die überraschend wohlwollenden Kommentare irritieren mich ein wenig ;) Habe ich doch noch live hin- und hergefeilt, ein Komma gesetzt, auf ein anderes verzichtet, ein Adjektiv gestrichen, eine Ausformulierung im Vertrauen auf den Leser, der das schon selbst sich dazu hört, weggenommen, wie das halt so ist: Ich sehe manchmal besser, wo es noch hakt, wenn der Text schon "öffentlich" steht, potenziell lesbar, dann puzzle ich da rasch dran rum und brauche offenbar geradezu die Nervosität, ob es RECHTZEITIG gelingt, bevor ein kritischer kundiger Blick die von mir dann zu spät entdeckten SCHWACHSTELLEN schon erspäht hätte - wie ein Spiel...
Nein, im Ernst: Danke dafür. Der Text ist recht frisch, und ich war mir nicht sicher, ob er transportiert, was ich erzählen mochte - und freue mich, wenn es offenbar gelingt.
DonKju (Quichotte?): Dieses Erfahrenwollen (und vermutlich nie werden) ist es, was erzählt sein wollte. Geschichten ausdenken mit dem, was Menschen einem in die eigene, manchmal schmerzlich intensive Empfänglichkeit hinein senden (ohne es zu beabsichtigen, ohne es, vermute ich, auch nur mitzubekommen, so dass dieses Empfangen (von Eingebildetem? Von grotesk Vergrößertem?) als Wahrnehmung einsam bleibt, und das vom anderen Gesendete paradoxerweise gerade deshalb ohne Antwort - klingt das wirr?)
Quoth: Dein Kommentar macht nun mich wiederum einigermaßen neugierig auf Konkretiesierung der von dir angedeuteten maßlosen Enttäuschung (eine Geschichte? Hast du sie geschrieben?) - aber die will vielleicht gar nicht erzählt sein... Die Distanz ermöglicht ja die Erhöhung. Ob es niedriger, näher noch so schön wer - wer will, wer kann das wissen? Oder ob die Erfüllung dann erst recht ausbliebe, weil es, in der Wirklichkeit der Begegnung, nicht mal mehr die Sehnsucht gäbe? Also wünschst du der Ich-Erzählerin, dass sie das lieber nicht erfahren möge, keine Antwort darauf als die so oder so phantasierte sich hole: wie es dann wäre. Und ich glaube, das ist sehr weise (und, in wohlwollender Distanz, von mir als beinahe zärtliche Zuwendung gelesen - auch auf die Gefahr hin hier geschrieben, dass ich nun doch eine Distanz "unterschreite" oder meinem nimmermüden, nimmersatten Wunschdenken erliege. Danke.)
Nein, im Ernst: Danke dafür. Der Text ist recht frisch, und ich war mir nicht sicher, ob er transportiert, was ich erzählen mochte - und freue mich, wenn es offenbar gelingt.
DonKju (Quichotte?): Dieses Erfahrenwollen (und vermutlich nie werden) ist es, was erzählt sein wollte. Geschichten ausdenken mit dem, was Menschen einem in die eigene, manchmal schmerzlich intensive Empfänglichkeit hinein senden (ohne es zu beabsichtigen, ohne es, vermute ich, auch nur mitzubekommen, so dass dieses Empfangen (von Eingebildetem? Von grotesk Vergrößertem?) als Wahrnehmung einsam bleibt, und das vom anderen Gesendete paradoxerweise gerade deshalb ohne Antwort - klingt das wirr?)
Quoth: Dein Kommentar macht nun mich wiederum einigermaßen neugierig auf Konkretiesierung der von dir angedeuteten maßlosen Enttäuschung (eine Geschichte? Hast du sie geschrieben?) - aber die will vielleicht gar nicht erzählt sein... Die Distanz ermöglicht ja die Erhöhung. Ob es niedriger, näher noch so schön wer - wer will, wer kann das wissen? Oder ob die Erfüllung dann erst recht ausbliebe, weil es, in der Wirklichkeit der Begegnung, nicht mal mehr die Sehnsucht gäbe? Also wünschst du der Ich-Erzählerin, dass sie das lieber nicht erfahren möge, keine Antwort darauf als die so oder so phantasierte sich hole: wie es dann wäre. Und ich glaube, das ist sehr weise (und, in wohlwollender Distanz, von mir als beinahe zärtliche Zuwendung gelesen - auch auf die Gefahr hin hier geschrieben, dass ich nun doch eine Distanz "unterschreite" oder meinem nimmermüden, nimmersatten Wunschdenken erliege. Danke.)
Klara: Die Mechanik, die da abläuft, ist Dir klar - gerade die Reduktion des Kontakts lässt die Projektionen blühen, das klassische Beispiel ist Don Quijote, der ein ihm fast völlig unbekanntes Bauernmädchen zu seiner Dulcinea del Toboso supert und es zu seinem Glück nie zu Gesicht bekommt. Ist es Feigheit, der Realität nicht ins kalte Auge zu schauen? Das kann man nicht mit ja oder nein beantworten: Manchmal tut es gut, oft aber zerstört es auch viel, und gerade Autorinnen und Autoren brauchen solche Kristallisationskerne ihrer Phantasie und verlieren dann mehr, als sie gewinnen.
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.
Hallo Quoth,
habe noch mal über das Verliebtsein nachgedacht: Ich glaube, verliebt wäre die Ich-Sagende in diesem Fall nicht in die Personen, die sie als reale beschreibt, sondern in die Geschichte, die sie, phantasierend, formuliert, besser gesagt in zwei Geschichten: eine der Herkunft und des Daseins (Porträt-Geschichte der Geschwister), die sie gerne wissen und erzählen möchte, und eine romantisch-pragmatische Liebesgeschichte (die hier in den phantasierten Ausmaßen und Konsequenzen nicht mal angedeutet wird), in der jeder gibt und jeder bekommt und niemand zu kurz - kommt, sondern die ganze Zeit und auch am Ende mehr da ist, Bereicherung.
Klar ist das Spinnerei. Aber vielleicht gelingt es mir wenigstens, bald womöglich, zumindest die (auch dann vollständig erfundene) Geschichte dazu glaubwürdig zu erzählen, in einer Verschränkung der Herkunfts- und Liebesgeschichte, mit einer Zukunft, die nur in den Buchstaben und im Kopf möglich ist: eine Utopie.
Und dafür - natürlich hast du recht - ist die Distanz absolut notwendig. Dennoch nützte vielleicht auch etwas wie Interviews, Gespräche, Neugierbefriedigung - auch, um die Realitäts-Versuchung noch besser zu spüren, abzugleichen, die - wichtige! - Entfremdung von Wirklichkeit und Text zu ermöglichen.
Klingt das jetzt wirr?
habe noch mal über das Verliebtsein nachgedacht: Ich glaube, verliebt wäre die Ich-Sagende in diesem Fall nicht in die Personen, die sie als reale beschreibt, sondern in die Geschichte, die sie, phantasierend, formuliert, besser gesagt in zwei Geschichten: eine der Herkunft und des Daseins (Porträt-Geschichte der Geschwister), die sie gerne wissen und erzählen möchte, und eine romantisch-pragmatische Liebesgeschichte (die hier in den phantasierten Ausmaßen und Konsequenzen nicht mal angedeutet wird), in der jeder gibt und jeder bekommt und niemand zu kurz - kommt, sondern die ganze Zeit und auch am Ende mehr da ist, Bereicherung.
Klar ist das Spinnerei. Aber vielleicht gelingt es mir wenigstens, bald womöglich, zumindest die (auch dann vollständig erfundene) Geschichte dazu glaubwürdig zu erzählen, in einer Verschränkung der Herkunfts- und Liebesgeschichte, mit einer Zukunft, die nur in den Buchstaben und im Kopf möglich ist: eine Utopie.
Und dafür - natürlich hast du recht - ist die Distanz absolut notwendig. Dennoch nützte vielleicht auch etwas wie Interviews, Gespräche, Neugierbefriedigung - auch, um die Realitäts-Versuchung noch besser zu spüren, abzugleichen, die - wichtige! - Entfremdung von Wirklichkeit und Text zu ermöglichen.
Klingt das jetzt wirr?
Hallo Klara,
ich komme gerade nich so zum Kommentieren, wie ich es gerne würde, aber hier wollte ich kurz rückmelden, dass ich das sehr gern gelesen habe. Ein bisschen dachte ich, dass diese BeRührung, das Hinsehnen schon auf die Sprache abfärbt, dass die Erzählerin sich schon näher schreibt, als sie vielleicht wahrnimmt, schon ein wenig heimisch wird darin. Sehr weich und warm und wirklich "erzählt" kommt das bei mir an. Schön!
Liebe Grüße
Flora
ich komme gerade nich so zum Kommentieren, wie ich es gerne würde, aber hier wollte ich kurz rückmelden, dass ich das sehr gern gelesen habe. Ein bisschen dachte ich, dass diese BeRührung, das Hinsehnen schon auf die Sprache abfärbt, dass die Erzählerin sich schon näher schreibt, als sie vielleicht wahrnimmt, schon ein wenig heimisch wird darin. Sehr weich und warm und wirklich "erzählt" kommt das bei mir an. Schön!
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste