(be)kenntnis

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 25.04.2010, 17:08




(be)kenntnis


als ich einen gegner in dir sah
erkannte ich doch nichts als den feind in mir



.

MarleneGeselle

Beitragvon MarleneGeselle » 28.04.2010, 12:56

Spiegelbild?

Niko

Beitragvon Niko » 28.04.2010, 23:15

hallo marlene!
spiegelbild...........hm.......vielleicht trifft es das. ich bin mir nicht ganz sicher. was ich meine ist, dass im anklagen oft die vorwürfe an sich selbst richtet. der andere ist dann der katalysator des prozesses der selbst-erkenntnis.

so irgendwie.....

liebe grüße: Niko

Mucki
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Beitragvon Mucki » 29.04.2010, 00:46

Hi Niko,

ja, was du schreibst, entspricht einem der "Spiegelgesetze": was einem am anderen stört, ist oft etwas, was man selbst auch innehat und an sich selbst stört, etwas, gegen das man selbst kämpft.

Saludos
Mucki

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 29.04.2010, 20:26

Lieber Niko,

das ist natürlich nicht unbedingt neu, dieser Gedanke .-), deshalb fehlt mir (da es ja nicht große Metaphern in dem Text gibt) ein wenig das, was den Text für mich interessant, wichtig, neu für mich macht.
Als Beispiel, ich las neulich:


Du kannst den Teufel aus deinem Garten verjagen, doch im Garten deines Kindes findest du ihn wieder.


Das ist eigentlich das selbe Thema, nur eben mit einem anderen Lichtwurf - dadurch finde ich es spannend. Deine Variante ist mir schon zu bekannt (sprachliche Attraktivität könnte das natürlich wieder (teilweise) aufheben, aber der Text ist jetzt ja recht einfach "gesprochen".

Konkret würde ich überlegen, ob du in der ersten zeile nicht eher mit einem Adjektiv oder ähnlichem arbeitest, da Gegner da ja "nur" steht, weil da sonst zweimal Feind stünde, der sprachliche Ausweg, spränge dann nicht so direkt ins Auge.

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Niko

Beitragvon Niko » 29.04.2010, 22:49

hallo lisa und gabriella!
das leuchtet mir ein. zwar hab ich für mich eine entdeckung sozusagen gemacht, muss aber erkennen, dass ich da der menschheit nix neues erzähle. *g
ich werd mal überlegen, was zu verändern, aber eigentlich denke ich, dass da nix zu retten ist. da kann man - ich zumindest - auch mit netten worten nicht mehr viel reißen. denn wichtiger als die worte selbst ist doch deren gehalt. und wenn der - wie hier - da bekannt ist, nicht besonders groß ist, fällt es somit kaum mehr ins gewicht.
ich denke, ich lass ab von diesen zeilen. manchmal muss man einfach auch mal einen text einfach "schreddern".

liebe grüße: Niko

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 30.04.2010, 11:07

Lieber Niko,

ich dachte immer nur, dass ginge mir so :-) , wirklich, mir ist ähnliches auch schon oft passiert. Ich glaube das liegt daran, dass man es unaufmerksam verinnerlicht und wenn man dann selbst wieder drauf kommt, fühlt es sich doppelt "wahr" an .-). Zur Rettung: Deine Kurzprosatexte sind doch eigentlich immer sehr küsntlerisch: Vielleicht fällt dir ja einer dazu ein?

liebe Grüße,
Lisa
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Max

Beitragvon Max » 01.05.2010, 20:40

Lieber Niko,

das stimmt wohl mit dem Schreddern ... leider nicht nur bei Texten sondern auch oft bei anderen Ideen, die man für tragfähig hielt.
Hier habe ich mich gefragt, was denn dein eigener Akzent bei dieser Thematik sein könnte - allerdings denke ich, dafür müsste der Text dann auch etwas länger werden.

Liebe Grüße
Max

Niko

Beitragvon Niko » 02.05.2010, 11:20

der eigene akzent, lieber max, ist sozusagen der titel. wenn du aber mit akzent die "persönliche note" oder "den wahren niko" ;-) meinst, dann liegt es wohl daran, dass der text weniger als ein gedicht angelegt war, sondern eher in die richtung aphorismus geht. und aphorismen sollten natürlich ihre allgemeingültigkeit erhalten. was nur geht, wenn man die allzu persönliche würze außen vor lässt.

schonen rest-sonntag wünscht: Niko


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