Beitragvon Lisa » 15.04.2010, 18:23
Lieber Herby,
ist das der von meinem letzten Kommentar beeinflusste Text? Mir gefällt er gut, überhaupt ist das Thema der Reihe mir sehr nahe und ich mag die Reduzierung auf bedeutungsbekannte Schlagwörter (sonntag) gemischt mit abstrahierten, surrealisierten Bildern (die augen, münder, zungen) - dadurch wird auch der Zusammen(zer-)fall für mich spürbar.
Ich habe übrigens keine komische Lesart der ersten beiden Zeilen gehabt (obwohl mir das schnell passiert). Das einzige, was ich vielleicht überlegenswert fände, ist die zentrierte "stille" in der Mitte - nicht nur wegen der Setzung (so zentral kommt sie mir doppelt erklärend vor), sondern auch, weil ich denke, dass der Rest eigentlich viel deutlicher zeigt, dass stille (gar Stummheit) herrscht und dass das Wort dann nochmal so direkt auftaucht, das Gedicht für mich eigentlich in eine nicht notwendige Deutlichkeitsebene hebt. Aber das ist auch oft wieder eine Geschmacksfrage.
Ich hoffe, die Reihe wird noch lang, damit ich vieles dazu von dir lesen kann.
liebe Grüße,
Lisa
PS: Beim Titel hat mich übrigens wieder mal mein Spieltrieb überfallen: Ich fände auch Sonntagsfebruar würde anvisieren, was der Februarsonntag ausdrücken soll - nur würde er sozusagen eine gößere Summe ziehen - aber das ist wieder mehr meins .-) (loswerden wollte ich es aber)
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.