Im Glaskasten des ICE

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 08.03.2010, 19:05

Wer im Glaskasten sitzt ...
Zuletzt geändert von Renée Lomris am 04.08.2011, 14:37, insgesamt 3-mal geändert.

Sam

Beitragvon Sam » 09.03.2010, 17:35

Hallo Renée,

mir gefällt deine Art zu schreiben einfach, und so habe ich auch diesen Text sehr gerne gelesen. Sicherlich gäbe es hier und da noch etwas zu feilen. Aber es ist auch dein Blick auf die Dinge, der mir zusagt und so mag ich mich gar nicht mit Detail- die ja auch immer Geschmacksfragen sind, aufhalten.

Eines noch finde ich sehr interessant. Und zwar den Anfang. Die Erzählerin freut sich aufs Alleinesein, muss aber dann in ein Abteil. Die andere Variante (selbst in der ersten Klasse) ist aber doch der Großraumwagon, in dem man ja eigentlich mit viel mehr Menschen zusammen sitzt, als in einem Abteil. Dennoch wird der Aufenthalt in einer "Menge" eher als Alleinesein gesehen, als mit vier oder sechs Leuten in einem Abteil zu sitzen. Ich denke, das macht der geschlossene Raum, der automatisch eine gewisse "Intimsphäre" erzeugt, die zumindest in uns Nordeuropäern Unbehagen erzeugt, müssen wir sie mit fremden Menschen teilen.
Wie gesagt, es ist nur eine Kleinigkeit. Aber eine, wie ich finde, doch sehr interessante.

Gruß

Sam

Benutzeravatar
Lisa
Beiträge: 13944
Registriert: 29.06.2005
Geschlecht:

Beitragvon Lisa » 09.03.2010, 20:36

Liebe Renee,

ich finde diesen Text richtig klasse. Zum einen ist er ungezwungen, das mag ich sehr, wenn das hinhaut bei solcher Art Texten, und zum anderen ist er menschlich - wahrscheinlich ist das dasselbe .-).

Ich finde ihn so toll aufgebaut: Erst die Einführung der Erzählerin, irgendwie unsicher, aber auch eigenbrödlerisch erhaben, darauf die bösen Beschreibungen von diesem Mann, bis zu genau zu der Stelle, wo man irgendwie denkt, es überschreitet eine Grenze (im näcgsten Augenblick bliebe es auch witzig, aber ich würde mich von der Erzählerin ein Stück) distanzieren, kommt dann diese Überraschung:

Was ich seltsam finde, bei all meinen Beobachtungen, ist die Tatsache, dass er mir nicht unsympathisch war.


und hebt den Text ganz ins Feine, auch Freie. Und dann findest du auch noch den Bogen zurück zur Erzählerin und dieses Ende, was ehrlich ankommt und witzig und ernst und schön trotz ... das schafft irgendwie alles zusammen eine Ebene, wo zugleich über sich und andere hergezogen wird und doch Mitgefühl dabei ist - das Banale-...was das Banale angeht, kenne ich immer nur schonungslos einseitige Beschreibungen, Banalität ist unverzeihlich - aber bleiben die Augen offen...
Gelacht habe ich natürlich auch an vielen Stellen :-)

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 09.03.2010, 23:03

Liebe Renée,

habe deine Story sehr gern gelesen. Du hast sie auf eine sehr charmante Weise geschrieben. So locker und mit vielen kleinen, humorvollen Details, dass ich sie in einem Rutsch gelesen und genossen habe.
:daumen:

Saludos
Mucki

Benutzeravatar
Zefira
Beiträge: 5728
Registriert: 24.08.2006

Beitragvon Zefira » 10.03.2010, 00:16

Ich muss sagen, ich fand es total faszinierend, wie Du, liebe Renee, aus dieser Begegnung mit einem Menschen - der im Werk eines weniger begabten Schreibers wohl ganz klar zum "abschreckenden Beispiel" gemodelt worden wäre - sogar am Ende eine erotische Anziehung herausdestillierst.

Eine solche Feinheit der Beobachtung kann ich nur umfassend bewundern!
Ich liebe solche Geschichten, die aus dem Alltäglichen eine Winzigkeit hervorholen und uns wie "die anderen" in einem völlig neuen Licht beleuchten.

Ein Stolperer hier:
Seine Frau habe sich sofort ganz besonders für diese Methode interessiert und die nahezu schmerzfreie Geburt seiner Tochter sei besonders gut für Mutter und Tochter verlaufen.

... da würde ich das erste "seiner Tochter" rausstreichen.

Danke für diesen wunderbaren Text!
Lieben Gruß von Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

Benutzeravatar
leonie
Beiträge: 8896
Registriert: 18.04.2006
Geschlecht:

Beitragvon leonie » 10.03.2010, 15:34

Liebe Renée,

mir gefällt Dein Text auch total gut, diese feinen, genauen Beobachtungen, die Du so beschreibst, dass man sie selber sehen kann, die "Dynamik" der Begegnung, ihr überraschender Schluss.
Du hast auch einen ganz eigenen Stil, finde ich, schön zu lesen.

Liebe Grüße

leonie

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 10.03.2010, 22:27

Lieber Sam,

Du hast nun den kleinen Triumphzug dieser Glosse eingeläutet, herzlichen Dank dafür. Der Text ist tatsächlich ziemlich mit links runtergeschrieben und ich habe ihn wegen seiner Unschwere eingestellt.
Dennoch wird der Aufenthalt in einer "Menge" eher als Alleinesein gesehen, als mit vier oder sechs Leuten in einem Abteil zu sitzen. Ich denke, das macht der geschlossene Raum, der automatisch eine gewisse "Intimsphäre" erzeugt, die zumindest in uns Nordeuropäern Unbehagen erzeugt, müssen wir sie mit fremden Menschen teilen.

Der Raum, den wir einnehmen, in welchem erzwungenen oder freiwilligen Blickkontakt wir sitzen oder stehen, das bestimmt unseren Rang, d.h. in unserer Gesellschaft kleinere oder größere Freiheit zur Ausbreitung ... Dazu kommt, dass die Menge Unterschlupf bietet, auch eine Form der Freiheit.

Danke!!

liebe Grüße
Renée


Liebe Lisa,

Deine Bemerkungen zu meiner "Glosse" haben mich sehr gefreut. Vor allem diese hier;
was das Banale angeht, kenne ich immer nur schonungslos einseitige Beschreibungen, Banalität ist unverzeihlich


Das versuche ich schon seit längerer Zeit zu formulieren, dass in Texten häufig einseitig gedacht wird (nicht so sehr hier auf dem Forum - aber es kommt vor) und ich finde, dass sich das auch im Stil ausdrückt. Sich selbst mit in Frage stellen, nicht rhetorisch, weil es sich gehört, sondern im Stil dessen, was man schreibt. Als Schreibender seine Selbst-in-Frage-Stellung sichtbar machen, das fehlt mir manchmal.

Danke dafür, diesen Aspekt wahr genommen zu haben

liebe Grüße
Renée

Liebe Mucki,

freut mich , dass die Story gut gerutscht ist (wie Tony Buddenbrooks beim Katechismus, ganz zu Beginn ...)

liebe Grüße
Renée


Liebe Zefira,

ein Lob von dir, es ist glaubich das erste, freut mich besonders ... ich werd die Stolperer alle nochmal überprüfen, solltest du noch fahnden wollen, gerne!

(erst morgen ...)


und liebe Leonie

dass du von einem eigenen Stil sprichst, ist natürlich sehr willkommen. Danke.

Es war eine angenehme Überraschung, diese Beachtung zu finden ...

liebe Grüße

Renée


:icon_redface2: :icon_redface2: :icon_redface2: :icon_redface2:

Klara
Beiträge: 4530
Registriert: 23.10.2006

Beitragvon Klara » 11.03.2010, 10:09

Hallo Renée,

das ist hübsch und unterhaltsam und menschenwarm mit Augenzwinkern (in beide Richtungen: die des Beschriebenen und die der Erzählenden) geschrieben.
Angenehm ärgerlich sehe ich meine Erwartungshaltung enttäuscht, die mir da einflüstert: Da muss doch noch was passieren, was Böses, Übles, Gemeines, ein fieser Blick - doch nichts. Ich nehme an, genau das macht die Stärke des Textes aus. (Eine "Glosse" würde ich ihn jedoch nicht nennen, dafür ist er zu lang, und es fehlt sowohl Pointe wie eine "knackige" Überschrift wie die Möglichkeit, sich zu identifizieren oder abzugrenzen etc.) Welche soll es übrigens sein: "eine Begegnung" oder "Das Abteil im ICE"? Beide finde ich wenig einfalls reich, zu beliebig und ungenau.

Meine Lieblingszwinkerstelle:
Ja, ich gebe zu, ich übertreibe ein wenig.


Ein paar Kleinigkeiten sind mir aufgefallen

versteckte sich möglicherweise eine Art Sensibilität.
Hier würde ich eventuell "verbarg sich" vorziehen, weil das nicht ganz so absichtlich-verspielt klingt wie verstecken, sondern etwas geheimnisvoller, hineingeheimnissender sozusagen.

Ein klein wenig fehlt mir ein Hinweis darauf, was es mit der abdomnialen Geburt an sich hat (und wie lange die Geburten her sind). (Ich habe keine Ahnung, was das ist...)

Das runde, urban wirken wollende Gesicht
Das ist eine eher ungeschickte ajektivische Kombination, finde ich, und übertreibt es auch leicht mit dem Bezweifeln der eigenen WAhrnehmung. (Das ist es auch, was zum Glossenhaften mir fehlt: Das Behauptende...) Vielleicht besser: "das gewollt urbane Gesicht"? Wobei mir da immer noch nicht ganz klar ist, was gemeint wäre - aber das macht (mir), glaub ich, hier nichts.

Das erotische erschließt sich mir nicht, auch nicht der Bannkreis. Eine gewisse Faszination dieses fremden Verhaltens - klar. Aber woher plötzlich die erotische Anziehung? Warum wirkt die Selbstgewissheit erotisch? Das wüsste ich gern genauer?

Was ich noch mag: das "Immerhin..." am Schluss, denn hier beginnt vermutlich die eigentliche Geschichte hinter der Geschichte: Das ständige (wohl auch quälende, zugleich paradoxerweise Sicherheit und Distanz, lästige, doch beruhigende Vorläufigkeit schenkende) Zweifeln der Protagonistin. Und hier wäre vielleicht auch der Grund für die erotische (oder eher: emotionale?) Anziehung zu finden: Da ist jemand, der zweifelt nicht, der könnte mich, in einem anderen Leben, einer anderen Zeit, einem anderen Körper und Geist als dem meinen - festhalten. Gerade die Leichtigkeit des anderen könnte ein Gegengewicht sein zum sich selbst unzuverlässigen schwersinnigen Hin-und Herfliegenmüssen-wie-eine-Feder.

Oder liege ich totally wrong?

Herzlich
klara

Benutzeravatar
Ylvi
Beiträge: 9470
Registriert: 04.03.2006

Beitragvon Ylvi » 12.03.2010, 09:26

Hallo Renée,

das habe ich auch sehr gern und leicht gelesen, schöne eigene Beobachtungen, die einem erzählt werden. Da fand ich diese Stelle gut gesetzt: Ja, ich gebe zu, ich übertreibe ein wenig.
Am Ende scheint mir das jedoch mehr zu einem Selbstgespräch zu werden, ich habe nicht mehr das Gefühl, dass mir etwas erzählt wird, ich werde zum Lauscher gemacht, oder eben an diesem Punkt selbst in dieses Abteil gedrängt. War das so gedacht?
Das runde, urban wirken wollende Gesicht; der genüsslich Worte, Fremdworte, französische und englische Wortbrocken einwerfende Mund; die Fähigkeit Hansdampf in allen Gassen zu sein, diese Leichtigkeit des Seins, die Anpassungsfähigkeit, das Fehlen jeglichen Bruches, jeglicher Ungewissheit, der nicht vorhandene Zweifel bewirkten in mir eine fast erotische Anziehung: wäre ich nicht gerne im Bannkreis eines solchen Menschen, der nur Gewissheiten ausstrahlt: darüber, was in London besichtigt werden muss, was über das Centre Pompidou gesagt werden muss, darüber was Brüssel von Paris unterscheidet, darüber, wann genau der ICE jene Strecke erreicht, die von den Stewards als riskant empfunden wird, wenn gleichzeitig mit Weichenwechsel und Ruckeln der Bahn ein Merlot ausgeschenkt werden muss.
Vierzehn Tage, eine Woche, zwei Tage? Wie lange würde das Glück solcher Gewissheiten dauern? Nicht lange, mit Sicherheit. Aber ... immerhin.
Etwas abmildern könnte man das Gefühl vielleicht, in dem man diesen Absatz vom Rest des Textes etwas absetzt.

Das einzige über das ich stolpere ist die abdominale Geburt. Das habe ich noch nie gehört.

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 12.03.2010, 11:58

Ich habe unter der abdominalen Geburt einen freiwilligen, bereits vorher vereinbarten Kaiserschnitt verstanden.

Saludos
Mucki

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 12.03.2010, 12:12

Guten Morgen,

http://www.quellenaissancedemain.info/

hier erst mal Information zur "abdominalen Methode" (auf frz. kommt aus Frankreich) -- es handelt sich um eine besondere Förderung der Bauchmuskulatur, wenn ich so recht verstanden habe.

Später will ich noch ein wenig überarbeiten, dies hier nur als Antwort aufs abdominale Rätselraten.
Ich hab übrigens von der Gattin des Monsieur Post bekommen
:pfeifen: :-) :pfeifen: :rolleyes: :-) :pfeifen:

liebe Grüße
Renée

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 12.03.2010, 16:21

Liebe Klara,

Ich gebe dir in allem Recht und freue mich sehr über deine Rückmeldung - und das hast du wirklich schön gesagt:
da ist jemand, der zweifelt nicht, der könnte mich, in einem anderen Leben, einer anderen Zeit, einem anderen Körper und Geist als dem meinen - festhalten. Gerade die Leichtigkeit des anderen könnte ein Gegengewicht sein zum sich selbst unzuverlässigen schwersinnigen Hin-und Herfliegenmüssen-wie-eine-Feder.


Danke !

Liebe Flora,

Das war sehr schön, von dir eine so positive Antwort zu bekommen. Ich habe den letzten Teil - wie von dir vorgeschlagen - etwas abgesetzt. Mir ist nicht ganz klar, wie du das meinst, mit dem "den Leser zum Lauscher machen". Ich habe vor allem dem gelauscht, was sich in mir abspielt, wenn ich anfange Negatives über Menschen zu denken. Ich gestatte mir selten eine durchweg kritische Haltung, da ich davon ausgehe, dass ich den anderen notwendig verkenne. Wenn besondere Irritationen auftreten, interpretiere ich diese häufig als Abwehr (also als Umkehrung einer Anziehung, im Freud'schen Sinne, als Fehlleistung).

Sagt dir das ein wenig über diese Stelle?

Danke euch beiden

liebe Grüße
Renée

keinsilbig

Beitragvon keinsilbig » 13.03.2010, 11:28

hallo, renee lomris,


dein text hat mich mit leichtigkeit in die empfindungs- und wahrnehmungswelten der protagonistin entführt und mich deren ambivalenz mitfühlen lassen, die sie der flüchtigen reisebekanntschaft gegenüber empfand. diese anziehende sicherheit, die da ausgestrahlt wird, trotz der offensichtlichen - von ihr selbst als solche empfundenen - mängel.

das, was sie da erlebt, stellt - so lese ich es jedenfalls - so ein wenig in frage und erschüttert ein klein wenig das eigene weltbild, in dem sie selbst vielleicht zu sehr abhängig ist von äußerlicher perfektion, ästhetik in der erscheinung, entsprechung eines gewissen maßes an "schönheit"? eventuell empfindet sie auch eine gewisse sehnsucht, ebenso frei von diesen abhängigkeiten sein zu können, wie ihr gegenüber, das ihr demonstriert, dass anziehung von einem in-sich-ruhen herrührt und sogar vermag äußere mängel zu relativieren. mehr, als sie es für möglich gehalten hätte.

da wird also ein eigenes weltbild mit seinen glaubenssätzen plötzlich in frage gestellt. da tauchen überraschend und irritierend optionen auf, von deren existenz man ev. schon immer ein klein wenig zu träumen gewagt hatte, aber nicht mehr den mut hatte, daran zu glauben. es ist also doch möglich, gemocht zu werden, wie man ist. mitsamt abweichungen von der ästhetischen norm.

zugleich aber nimmt sie an sich selbst wahr, dass sie selbst das maß der dinge ist - sie nimmt die mängel ja immer noch wahr. sie sind da. und dennoch ist da auch anziehung, die sie sich nicht erklären kann. das eigene weltbild bietet ihr kein schema zur vollständigen erfassung und erklärung. und so etwas stößt die leise erkenntnis an, dass ev. manche bemühungen, zu entsprechen (wem zu entsprechen?), ein "falscher weg" sind, den man geht. zugleich aber fühlt man, dass man sich auf diesem altbekannten weg sicherer fühlt - die mängel, die man ja noch wahrnimmt, verunsichern ja noch immer - obwohl da nun eine positive verknüpfung entsteht, die eben so noch nicht bekannt war.

so leise und sprachlich zurückhaltend (was ich als sehr gelungene indirekte charakterisierung der protagonistin wahrnehme!) die geschichte also daherkommt, so vielschichtig und spannend ist der krimi, der sich unter der oberfläche abspielt. einer, den man zwischen den zeilen ahnen kann und der dort eine dynamik entwickelt, der man sich nicht entziehen kann. einer, der etwas in einem anstößt, das ein sehr grundlegendes thema fürs eigene ICH-sein darstellt, weil es dem text gelingt, einen in ihre gefühls- und denkschiene zu leiten - sich zu identifizieren.


sehr sehr gern gelesen also und genossen. danke.


lieber gruß,

keinsilbig

Benutzeravatar
noel
Beiträge: 2666
Registriert: 04.08.2006

Beitragvon noel » 13.03.2010, 12:05

erst ist man vojeur, lauscht, was das ich beobachtet.
hat widerwillen, gegen ein speckigen duft, der dem beobachteten entsteigt.
dann ist man zuhörer des wandels, des waqndels des ich, von ablehnung
bis hin zuerotischen anziehung.
& die spannung hält die wende aus, hält bis zum ende.

chapeau
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste