Letzte Nachricht aus La Mancha

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
DonKju

Beitragvon DonKju » 06.03.2010, 15:00

[beitrag vom autor gelöscht]
Zuletzt geändert von DonKju am 11.07.2015, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.

aram
Beiträge: 4510
Registriert: 06.06.2006

Beitragvon aram » 06.03.2010, 15:41

lieber bilbo,

aussage und spannung scheinen sich ausschließlich aus dem verhältnis von titel zu text zu ergeben.

außer dem resultierenden hinweis, dass auf die frohgemut angekündigte/vorgetragene attacke des ritters von der t.g. nichts mehr von ihm vernommen ward, finde ich keinen schöpferischen inhalt - und dieser ist mir denn doch zu wenig -

für eine solch pointierte reduktion scheint mir auch das wort "nachricht" zu ungenau - ist es doch die an den knappen gerichtete aufforderung?

entgeht mir was? (auch die einstufung als lyrik kann ich kaum nachvollziehen)


liebe grüße!


p.s. - (leider nur kleiner kostenfreier auszug)La razón de la sinrazón - Wahnsinn und Geisteskrankheit in Don Quijote

Max

Beitragvon Max » 06.03.2010, 22:26

Lieber Bilbo, lieber Aram,

ich wollte eigentlich dem Text meine eigene kritische Widmung geben, sehe aber, Aram, dass diese nicht tiefer käme als Deine. Also belass ich es dabei ;-)

Liebe Grüße
Max

DonKju

Beitragvon DonKju » 07.03.2010, 10:11

Lieber aram, lieber Max

ich habe mancherlei erwogen und wieder verworfen. Und am Ende stand, sagen wir, ein sokratischer Ansatz, nach alter Hobbittradition übertragen und sicherlich etwas vereinfacht, der da sagt: Warum existiert dieser Text ? Um die Antwort zu finden, geht es in erster Linie darum, die richtigen Fragen zu stellen ... Nur ein Beispiel: Warum benutzt der Autor die Figur des Don Quijote und nicht die des, sagen wir, Herakles oder die eines Gandalf ?

Es erscheint mir hier zu einfach, nur eine "kritische Widmung" zu vergeben - und damit abgehakt. Aber ich kann und will natürlich niemanden zwingen ...

So seid gegrüßt vom Hobbit

Benutzeravatar
leonie
Beiträge: 8896
Registriert: 18.04.2006
Geschlecht:

Beitragvon leonie » 07.03.2010, 11:32

Lieber Hannes,

mir verschließt sich der Text auch. Hilf uns doch mal.

Liebe Grüße

leonie

DonKju

Beitragvon DonKju » 07.03.2010, 12:50

Liebe leonie,

wie schon weiter oben gesagt, es geht darum, sich hier die richtigen Fragen zu stellen:

- Warum wurde der Don Quijote gewählt ?
- Was macht diese Figur vor allem aus ?
- Warum ist es die "Letzte Nachricht" ?
- Wonach ruft er und warum ?
- Warum rufen die Riesen nach ihm ?

Natürlich muss man die Figur wenigstens kennen und den groben Ablauf der Geschichte, aber ich habe hier auch schon reichlich Texte anderer Autoren gelesen, die es dem Leser nicht gerade leicht machen. Und wie es scheint, gehört mein kleines Textlein dazu ...

Lieben Sonntagsgruß dazu vom Hannes

Benutzeravatar
ferdi
Beiträge: 3260
Registriert: 01.04.2007
Geschlecht:

Beitragvon ferdi » 07.03.2010, 13:50

Hallo Bilbo!

Um die richtigen Fragen stellen zu können, müsste der Text aber auch einen wenigstens ungefähren Hinweis geben, in welcher Richtung es zu suchen gilt. Zu dem einfachen Satz "Die Sonne scheint und es ist kalt" könnte ich mehrere hundert Fragen aufschreiben und alle wären, erst einmal, von gleichem Wert. Und da dein Text vielleicht nicht für dich, ganz sicher aber für mich nirgendwohin angebunden ist, könnte ich mir auch bei ihm Hunderte von Fragen stellen, was natürlich darauf hinausläuft, dass ich mir keine stelle, sondern lediglich irritiert die Stirn runzle. Ich werde mir jedenfalls ganz sicher nicht den Roman von neuem zu Gemüte führen, nur um mit deinem Text klarzukommen :-)

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

DonKju

Beitragvon DonKju » 07.03.2010, 14:12

Lieber ferdi,

das ist gewiß nicht nötig, gleich den ganzen "Don Quijote" noch einmal zu lesen. Tja, und wenn Du keine Hinweise zu finden vermagst, selbst nicht mit Hilfe der in der Antwort zu leonies Anfrage von mir aufgeworfenen Fragen, ist es natürlich leichter, einfach irritiert die Stirn zu runzeln - was ich Dir aber nicht verüble, denn wie bereits gesagt, ich kann und will niemanden zwingen ... Natürlich könnte ich jetzt auch einfach eine Interpretation meines eigenen Werkes abliefern, aber das kann wohl kaum der Sinn der Sache sein ...

Bilbogruß !

Benutzeravatar
ferdi
Beiträge: 3260
Registriert: 01.04.2007
Geschlecht:

Beitragvon ferdi » 07.03.2010, 14:26

Hallo Bilbo!

Aber woher soll ich denn wissen, dass das Neu-Lesen nicht nötig ist? Was, wenn "Auf, wack'rer Sancho" ein Zitat ist, und die Stelle im Roman, an der es auftaucht, den Schlüssel zu deinem Text darstellt? Es geht ja nicht darum, welche Fragen du aufwirfst - es geht darum, welche der Text aufwirft. Und da ist "Ist das ein Zitat?" eben genauso gut, möglich und wahrscheinlich wie hundert andere Fragen.

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

DonKju

Beitragvon DonKju » 07.03.2010, 15:00

Hallo ferdi,

welche Fragen wirft der Text auf - es ist da von einer "letzten Nachricht" die Rede - was deutet das an ? Diese stammt woher ? Und wer kommt von da ? Was war dieser ? Was tut er ? Wenn ich mir nicht sicher bin, welche Frage die richtige sein könnte, so versuche ich doch, das Wahrscheinliche vom Unwahrscheinlichen zu trennen ...

Bilbogruß!

Benutzeravatar
ferdi
Beiträge: 3260
Registriert: 01.04.2007
Geschlecht:

Beitragvon ferdi » 07.03.2010, 15:24

Hallo Bilbo!

Das sind dann eben verschiedene Ansätze: Wenn mir kein Anhaltspunkt gegeben wird, um Entscheidungen treffen zu können, dann treffe ich eben keine. Zumindest in den Fällen, in denen das ohne Probleme möglich ist. Und ein Gedicht gehört da sicher dazu ;-)

In solchen Momenten fällt mir immer eine Stelle bei Charles Nodier ein:

Ich frage dich nicht, wem du ähnelst. Ich frage dich, wer du bist.

Diese Worte helfen mir immer, einen klaren Blick zu behalten :-) Weiter geht es mit:

Eine Umschreibung ist im Grunde nur ein mehr oder minder klares Rätsel, und das Rätsel selbst nur ein langweiliges Spiel, bestenfalls geeignet, die Geduld auf die Probe zu stellen. Poet oder nicht Poet also, erkläre dich, wenn du willst, dass man dich versteht, denn das einzige Ziel der Sprache besteht darin, verstanden zu werden.

Je nach Gemütslage stimme ich dem an manchen Tagen zu und an manchen nicht; heute ist wohl einer von den ersteren ;-) Aber lass dich von mir nicht ärgern; sicher gibt es auch genügend Leser, die am "Ich verstecke was, lasst sehen, ob ihr es findet"-Spiel ihre Freunde haben; und denen wird dein Text ein Genuss sein :-)

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Benutzeravatar
leonie
Beiträge: 8896
Registriert: 18.04.2006
Geschlecht:

Beitragvon leonie » 07.03.2010, 15:34

Lieber Bilbo,

ich blieb an der Frage der letzten Nachricht hängen und kam dann nicht mehr weiter. Aber ich muss sagen, dass ich das Buch auch nicht gelesen habe, nur den Inhalt in groben Zügen kenne. Und das scheint eben nicht zu reichen.

Mich würde interessieren, ob es hier Leser gibt, die verstehen, was Du meinst. Denn es hilft ja wenig, wenn nur Du selber es verstehst. Ich finde eigentlich, dass das Forum da immer eine ganz gute Rückmeldung gibt.
Klar gibt es Texte, wo das Verschlossene beabsichtigt ist, aber hier scheint es ja nicht so zu sein...Und das Nicht-Verstehen ist ja keine böse Absicht, ich würde es sogar gerne verstehen können...

Liebe Grüße

leonie

Benutzeravatar
Zefira
Beiträge: 5728
Registriert: 24.08.2006

Beitragvon Zefira » 07.03.2010, 15:46

Ich kenne den Roman zwar (zum größten Teil jedenfalls), weiß aber auch nicht weiter.
Der Kampf gegen die Windmühlen, um den es offenbar geht, spielt im achten Kapitel des Romans. Der gesamte Roman hat aber über hundert Kapitel.
Was sagt uns das? Dass es noch weit mehr Nachrichten aus La Mancha gibt als die hier zitierte.
Wer behauptet also hier, es sei die letzte, und wer lügt hier, der Überbringer der "letzten Nachricht" oder Cervantes, der uns noch so viele weitere Nachrichten überbracht hat?
Bin ratlos ...
Gruß von Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 07.03.2010, 15:50

Hallo Hannes,

leider rätsele auch ich hier, zumal du die Zeilen in Haiku-Form 5-7-5 gesetzt hast, was mich noch mehr grübeln lässt.

Saludos
Gabriella


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 19 Gäste