[Klang etwas aus Vorzeiten]

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 18.02.2010, 18:56

Klang etwas aus Vorzeiten
Zwischen uns
So warm
Wie sonst keine Zedernreihe
Senkte ich mich in dein Schweigen
Und du
Bliebst noch ein wenig
In meinem Arm

Dass wir entkommen waren
Den Jahren
Auf den Fensterbänken
Und draußen,
Was uns nie bewegte

Ach, dass uns unschätzbar ist
Was so leise in der Welt
Wir beide
Nie trauriger als im Laternenlicht
Und zerbrechlich
Wie wir uns all die lichten Worte versprachen
Und jede Regennacht
Und jeden Vogelflug

Bewahrst du mich morgens
Vor aller Leere
Wie du mir einfach
Über die Schulter lachst

So kann nichts gütiger sein

-

VFM

-

Anmerkung:

"ja" in der zweiten Strophe nach "wir" entfernt.
Zuletzt geändert von FawzZalum am 23.02.2010, 18:25, insgesamt 1-mal geändert.

DonKju

Beitragvon DonKju » 21.02.2010, 11:03

Hallo Zafar,

das ist wie von Dir gewohnt sanft, eindrücklich und sehr melodisch. Einzig an dieser Stelle = "... Dass wir ja entkommen waren ..." da könnte ich mir das "ja" eher wegdenken ...

Liebe Sonntagsgrüße dazu vom Hannes

keinsilbig

Beitragvon keinsilbig » 21.02.2010, 11:19

guten tag, ZafarFaraj,


ich lese hier ein gedicht, verfasst in jener melodisch süßen, sanften sprache des orients, die duftige bildteppiche webt, getragen von gefühl und innigkeit. wunderschön ist das zu lesen, zieht einen tief hinein und nimmt - im schönsten sinne des wortes - mit.

lediglich in strophe drei gerate ich geringfügig aus dem fluss. da "hakelt" etwas. ist zu lang, zu kompliziert im vergleich zum rest oder zu abgehackt. so ganz kann ich den finger nicht drauflegen. nur so eine anmutung einer kurzen "störung" oder "irritation".

da aber diese "geringfügigkeit" auch nur meiner ganz persönlichen lesart entspringen kann, ist es auch zu vernachlässigen, denke ich.


sehr genossen und sicher nicht zum letzten mal gelesen. danke.


gruß,

keinsilbig

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 22.02.2010, 14:20

Bilbo hat geschrieben:Einzig an dieser Stelle = "... Dass wir ja entkommen waren ..." da könnte ich mir das "ja" eher wegdenken ...


Lieber Hannes,

irgendwie fehlt mir dann aber ne Silbe :eek: oder hört sich das nur für mich so an?

Liebe keinsilbige,

keinsilbig hat geschrieben:ich lese hier ein gedicht, verfasst in jener melodisch süßen, sanften sprache des orients, die duftige bildteppiche webt, getragen von gefühl und innigkeit. wunderschön ist das zu lesen, zieht einen tief hinein und nimmt - im schönsten sinne des wortes - mit.


tausendundeine Nacht fehlt noch :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

aber danke für das Kompliment.

Herzlichst

Zafar

keinsilbig

Beitragvon keinsilbig » 22.02.2010, 14:59

ZafarFaraj hat geschrieben:
tausendundeine Nacht fehlt noch :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:





also nachtrag:

ich lese hier ein gedicht wie aus tausendundeiner nacht, verfasst in jener melodisch süßen, sanften sprache des orients, die duftige bildteppiche webt, getragen von gefühl und innigkeit. wunderschön ist das zu lesen, zieht einen tief hinein und nimmt - im schönsten sinne des wortes - mit.

(ich dachte, wenn ich das auch noch hinschreib, klingt es vielleicht ein klein wenig zu dick aufgetragen... :razz: :rolleyes: )


war mir ein vergnügen. :daumen:


lieber gruß,

keinsilbig

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 22.02.2010, 15:57

keinsilbig hat geschrieben:(ich dachte, wenn ich das auch noch hinschreib, klingt es vielleicht ein klein wenig zu dick aufgetragen... :razz: :rolleyes: )


ja, deswegen die hier :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

ich hör und lese das nicht gern, weil es mir immer wie eine "Klischee"-Aussage erscheint, und ich denke tatsächlich nicht, dass ich dieses Orient-Klischee derart bediene...

Sorry, bin gerade etwas mürrisch...

Herzlichst

Zafar

keinsilbig

Beitragvon keinsilbig » 22.02.2010, 17:17

ich hatte das schon so verstanden, wollte aber - auch augenzwinkernd - andeuten, dass ich das lob als eben nicht überzogen empfinde und dein text es verdient.

ich konnte dabei ja nicht ahnen, dass ich einen wunden punkt berühre, ZafarFaraj,

der noch dazu keiner sein sollte.

dass du hier natürlich nicht wissen kannst, ob ich nur das "klischee" in deinen versen lobe und schätze oder das, was die qualitäten orientalischer lyrik, vor allem der perser, araber und inder für mich ausmacht, die ich sehr schätze (ebenso wie in den bildnerischen bereichen ihrer kunst), ist schon klar.
da aber kann ich dir nicht helfen, wenn du selbst diese sicht auf deine texte oder das vertrauen in die (ab und zu eben doch vorhandene) bewandertheit der renzensenten nicht (oder nicht mehr) haben kannst.


ich werd also nicht mehr kommentieren, wenn es dich mürrisch macht. denn das ist ja nun definitiv alles andere als das, was ich beabsichtigt hatte.


gruß,

keinsilbig

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 22.02.2010, 18:47

Der Punkt war einfach, dass ich nicht festmachen kann, wo mein Gedicht hier nun mehr der blumige Teppich als bei anderen Autoren ist. Ich sehe das nicht so. Und, was du mit "Qualitäten orientalischer Lyrik" meinst, kann ich auch nur schwer einschätzen. Es ist hier ja kein orientalisches Metrum, auch keine Qasside. Und Zedern gibt es auch am Mittelmeer.

Mir klingen solche Aussagen einfach immer zu unpräzise, zu unklar. Ich kann sie schlecht als Kompliment für mich annehmen. Das ist vielleicht eine Macke ;-)

Du kannst natürlich gern weiter kommentieren, ich versteh deinen Kommentar ja jetzt, und weiß, dass es nicht bös gemeint war.

Herzlichst

Zafar

DonKju

Beitragvon DonKju » 23.02.2010, 17:09

Hallo Zafar,

also mir fehlt da keine Silbe, aber es ist Dein Text, Dein Rhythmus - also wen Du dieses "ja" silbentechnisch brauchst, dann muss es ja bleiben ...

Herzlichen Gruß vom Hannes


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