Liebste, so wolltest Du, dass ich Dich nenne,
auch noch am Morgen nach durchliebter Nacht.
Doch als ich‘s versuchte, da musst ich bekennen,
dass dies mir schwer fiel, und Du hast gelacht,
dann mir einen Stupser dort unten verpasst,
wo vorher am Abend ich in meiner Fülle
stolz mich gefühlt und sogar geprasst,
doch jetzt nur noch schweigende, trocknende Hülle.
Sollte ich lernen, wie sich deklinieren
die Lust und die Liebe, sich Geben und Nehmen?
Kann sich mein Sprachgefühl wirklich so irren:
Superlativ bei dergleichen Themen?
Steig ich jedoch von oben herab,
vom Elativ endend im Positiv,
so grabe ich unsrer Leidenschaft Grab.
Was immer ich tue, es läuft alles schief.
Wie klingt „meine Liebe” so schrecklich banal,
Pastorendeutsch mit dem Finger erhoben,
Lauwarme Liebe schmeckt schal, doch fatal
erweist sich Grammatik, mit Liebe verwoben.
Steigerungsstufen
liebe beere,
sehr schön,
mit versmaß und lage einiger hebungen ('durchliebter' auf erster silbe - besser 'lüsterner' o.ä.?), einigen inversionen, worten und begriffen (geprasst?) werde ich allerdings nicht ganz rund.
vorschlag für die schlussstrophe z.b.:
Wie klingt „meine Liebe” so banal, / pastorendeutsch den Finger erhoben, / Liebe schmeckt lauwarm, doch fatal / erweist sich Grammatik, mit Liebe verwoben.
gern gelesen!
sehr schön,
mit versmaß und lage einiger hebungen ('durchliebter' auf erster silbe - besser 'lüsterner' o.ä.?), einigen inversionen, worten und begriffen (geprasst?) werde ich allerdings nicht ganz rund.
vorschlag für die schlussstrophe z.b.:
Wie klingt „meine Liebe” so banal, / pastorendeutsch den Finger erhoben, / Liebe schmeckt lauwarm, doch fatal / erweist sich Grammatik, mit Liebe verwoben.
gern gelesen!
- Schwarzbeere
- Beiträge: 254
- Registriert: 03.12.2006
- Geschlecht:
Aram, das war recht ausführlich.
Wenn auch der Text eher als Spielchen rund um die Unangemessenheit linguistischer Betrachtungen des Intimlebens anzusehen sein sollte, reicht dies nicht aus, um einige Schlampigkeiten in der Ausführung zu rechtfertigen. Darin gebe ich Dir durchaus Recht, lieber Aram, und ich danke Dir für Deine Hinweise.
Dass die der Überlegung vorangehende Nacht “durchliebt“ wurde, ist wohl die neutralste Kennzeichnung, aber sie verlangt eine Akzentverschiebung, wie Du geschrieben. Dein „lüsterner“ ist metrisch sicher besser, passt jedoch nicht in mein Konzept, für das mir „lustvoller“ eher entspricht. Andere metrisch brauchbare Adjektive wie mühsamer, schlafloser, lebhafter etc gefallen mir auch nicht.
Wieso Du geprasst nicht schätzt, ist mir nicht klar, und ich habe eben jetzt dieses Wort nachgeschlagen, nur um zu finden, dass es dafür in Woxikon 5 Bedeutungen und 57 Synonyme gibt, angeführt unter auskosten, schwelgen, vergeuden, verschwenderisch leben, schlemmen.
Mit Deinem Vorschlag zur letzten Strophe bin ich jedoch absolut nicht einverstanden, da ich nur den Geschmack der sich abkühlenden Liebe als schal bezeichnen wollte und nicht die Liebe im Allgemeinen. Die Groß– oder Kleinschreibung des Pastorendeutsch hängt von der Definition dieses Satzteiles ab, und ich habe wohl irrtümlicherweise ein Komma nach „erhoben“ gesetzt, wo ich eigentlich einen Punkt haben wollte, doch betrachte ich dies nicht als wichtig.
Ich habe übrigens den Text auch eingelesen http://www.box.net/shared/x7ig8imbr6 und finde ihn recht gut fließend, was ich jedoch nicht als Eigenlob verstanden haben will.
LG. Schwarzbeere
Wenn auch der Text eher als Spielchen rund um die Unangemessenheit linguistischer Betrachtungen des Intimlebens anzusehen sein sollte, reicht dies nicht aus, um einige Schlampigkeiten in der Ausführung zu rechtfertigen. Darin gebe ich Dir durchaus Recht, lieber Aram, und ich danke Dir für Deine Hinweise.
Dass die der Überlegung vorangehende Nacht “durchliebt“ wurde, ist wohl die neutralste Kennzeichnung, aber sie verlangt eine Akzentverschiebung, wie Du geschrieben. Dein „lüsterner“ ist metrisch sicher besser, passt jedoch nicht in mein Konzept, für das mir „lustvoller“ eher entspricht. Andere metrisch brauchbare Adjektive wie mühsamer, schlafloser, lebhafter etc gefallen mir auch nicht.
Wieso Du geprasst nicht schätzt, ist mir nicht klar, und ich habe eben jetzt dieses Wort nachgeschlagen, nur um zu finden, dass es dafür in Woxikon 5 Bedeutungen und 57 Synonyme gibt, angeführt unter auskosten, schwelgen, vergeuden, verschwenderisch leben, schlemmen.
Mit Deinem Vorschlag zur letzten Strophe bin ich jedoch absolut nicht einverstanden, da ich nur den Geschmack der sich abkühlenden Liebe als schal bezeichnen wollte und nicht die Liebe im Allgemeinen. Die Groß– oder Kleinschreibung des Pastorendeutsch hängt von der Definition dieses Satzteiles ab, und ich habe wohl irrtümlicherweise ein Komma nach „erhoben“ gesetzt, wo ich eigentlich einen Punkt haben wollte, doch betrachte ich dies nicht als wichtig.
Ich habe übrigens den Text auch eingelesen http://www.box.net/shared/x7ig8imbr6 und finde ihn recht gut fließend, was ich jedoch nicht als Eigenlob verstanden haben will.
LG. Schwarzbeere
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