trabante träumer

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 08.02.2010, 21:30


trabante träumer



gerade habe ich mein denken abgelegt
dachte ich

was zu sagen wäre
nein, wie

es sich rundet
wenn ich an dich

und wellt das süßgras uns auch in den schlaf
so weit das auge reicht

gleiten wir nicht aus der bahn
aber unsere worte

ach, worte
träumen wir




Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

DonKju

Beitragvon DonKju » 09.02.2010, 09:04

Hallo Flora,

ein Text, der mich auf Anhieb in seinen Bann zu ziehen vermochte. Allein schon der Titel klingt einfach wundervoll. Zwei kleine Ideen hätte ich schon, besonders wegen dem "trabante" im Titel: Ginge vielleicht auch ein "kreisen wir nicht aus der bahn" und am Schluss ein :

"...
ach, worte
träumen wir
kometenhaft"

wobei das letzte Wort nicht unbedingt allein in einer Zeile stehen müsste. Vielleicht ist es Dir ja einen Nachdenker wert ? Ansonsten noch ein "Gerne gelesen" und

liebe Grüßen vom Hannes

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leonie
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Beitragvon leonie » 09.02.2010, 09:50

Liebe Flora,

ich finde die Idee von den "trabanten Träumern" schön.

Aber ich bringe das sich wellende Süßgras nicht in eine Verbindung dazu. Vom Bild her (trabant...) würde ich das All erwarten, aber plötzlich finde ich mich auf einer Wiese wieder.
Für mich hat diese Strophe auch eine leichte Neigung zum Kitsch, das "wellen" ist mir zu gängig, gerade von Dir schon oft verwendet.
Ich meine, ein anderes Bild würde dem Text besser stehen...

Liebe Grüße

leonie

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 09.02.2010, 13:33

Hallo Hannes,

danke für deine Rückmeldung und deine Vorschläge...
Vielleicht ist es Dir ja einen Nachdenker wert ?

ich denke schon. :-)


Hallo Leonie,

Ich meine, ein anderes Bild würde dem Text besser stehen...

für mich hat dieses Feldbild eine ganz bestimmte Bedeutung, oder auch innerhalb des Gedichtes eine Funktion. Aber ich war mir da auch unschlüssig, ob es so ankommt und kann deine Argumente gut nachvollziehen. Auch die Kritik am "wellen". Es gibt wohl Worte, die einen begleiten und immer wieder auftauchen wollen. Ich habe mich lange gewehrt und schließlich nachgegeben. ;-)

Ich warte noch ein bisschen ab, ob noch andere Rückmeldungen kommen, denke aber über die Zeile weiter nach.


Liebe Grüße euch
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Lyrillies

Beitragvon Lyrillies » 09.02.2010, 15:13

Huhu Flora,

ich muss sagen, mich hat das Süßgras und das wellen gar nicht gestört.
Ich habe dabei ein sehr schönes Bild im Kopf, von einer ganz, ganz weiten Ebene mit im Wind wellendem Gras, praktisch als Ebene auf der die Trabanten träumen. Das "so weit das Auge reicht" gibt dabei die Dimension wieder, in der geträumt werden kann. Für mich passt das ganz wunderbar, besonders da ja gerade das denken abgelegt wurde, und der Moment heraustritt. Die Grasebene ist das Land in dem sie (in ihren Träumen) wandern, und innerhalb der Grenzen des eigenen Horizontes kann man eben träumen, soweit das Auge reicht.
Ich finde es gerade sehr schön, dass du keine Anspielung auf das All drin hast. Das wäre für mich zu intuitiv verbunden. Trabant -> All. Punkt. Du hast ein neues Bild hier, eins das einen anderen Blickwinkel des Trabantendaseins aufzeigt, und das mag ich sehr. Deshalb würde ich auch kein "kometenhaft" da rein nehmen. Einmal, weil du dann die Bilder mischen würdest, das wäre meiner Meinung nach fatal, und andererseits stört mich das -haft ganz gewaltig. Du hast keine -hafts, und -heits und -ungs, und vorallem keine adjektive. Das gibt deinem Text eine Luftigkeit, die durch das kometenhaft in eine Richtung gezogen würde, die zu stark, zu sehr Zug, zu schwer wäre. Finde ich jedenfalls.
Ich hoffe das ergibt Sinn... Schwer, solche Bilder im Kopf zu beschreiben. :-)

Liebe Grüße,
Ellie

P.S: übrigens ein ganz wunderbarer Titel!

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 09.02.2010, 15:23

Liebe Flora,

ich muss gestehen, der Titel hat mich zunächst überhaupt nicht angesprochen. Diese trabante klingt irgendwie seltsam befremdlich für mich :blink2: aber ich hab das Gedicgt trotzdem gelesen, denn etwas über Träumer find ich immer interessant :mrgreen:

Schon beim ersten Satz dachte ich mir

gerade habe ich mein denken abgelegt

das wär schön, wenn das möglich wäre, vor allem, wenn mit dem Denken auch ein sich Sorgen Machen einhergeht. Wenn man das ablegen könnte wie Kleider, und dann mal ein neues anzieht...mh

Aber es wird ja so gleich wieder relativiert im Gedicht...

dachte ich

Ich muss sagen, als Liebhaberin der schönen Worte und auch der Worte-um-der-Worte-Willen-Einstellung gefällt mir das Süßgras, das einen in den Schlaf wellt sehr. Sehr, sehr, sehr. Wellen ist sowieso eine wunderbare Bewegung. Sie hat etwas Leichtes und doch auch Mächtiges. Wellen können sehr mächtig sein, aber auch fein und angenehm, wie am Strand, wenn sie einen leicht umspielen.

Es gibt ja immer so Verse, die einem sehr im Gedächtnis bleiben, die einen sofort ansprechen und mitnehmen. Ich schreib die dann immer in meinen Kalender...dieser gehört definitiv dazu!

Die Idee mit dem "kreisen" von Hannes finde ich sehr gut, liegt aber auch daran, dass ich die Bewegung des Gleitens gar nicht mag, und auch nie in einem Gedicht verwenden würde. Das ist eine persönliche Macke, denke ich.

Am Ende könnt ich mir auch noch mal so ein Ja!-Wort oder Formulierung vorstellen, aber nicht kometenhaft :confused:

Herzlichst

Zafar
Zuletzt geändert von FawzZalum am 21.03.2010, 00:06, insgesamt 1-mal geändert.

Peter

Beitragvon Peter » 09.02.2010, 15:48

Hallo Flora,

das gefällt mir sehr, aber ich musste mich mehrfach daran versuchen, weil das Gedicht eher aus dem besteht, was es verschweigt, als aus dem, was es sagt. So bereits in der ersten Zeile. Sie wirft eine Art Paradoxon auf: Ich habe mein Denken abgelegt, dachte ich, das aber weniger widersprüchlich ist, als es scheint, da es eher auf einen Zwischenraum verweist, eine Art Abtauchen, das vorhin noch gewesen war und dann vom Denken wieder "aufgefangen" wird. Da war etwas - heißt vielleicht dieser Anfang, der dann auch zum Anlass des Gedichtes wird. Etwas, das nicht ist, wenn etwas anderes ist, das aber ist, wenn dieses andere nachlässt. Und im Folgenden, scheint mir, sucht das Gedicht diesen merkwürdigen Umstand von Sein und Nicht-Sein zu umfangen. Wobei das Astrale, durch das Trabante angedeutet, im Verborgenen dann mehrfach eine Rolle spielt, und manches Bild durch diesen Verweis auch noch mal erweitert. Da ist z.B. diese Rundung (Z5), das lässt an Raumdehnung, - krümmung denken, nach Einstein, wenn ich das noch weiß, schafft das Gewicht der Planeten eine Krümmung im Raum, was andre Planeten dann auf ihrer Umlaufbahn hält. Das Gedicht setzt solches Raummodell als eine Art Denkensmodell um. Auch das Denken ist Raum aus Dingen, ist Gewicht aus Dingen, und Dinge, die sich um dieses Gewicht bewegen. Denken besteht aus Verschwiegenem, Schweigendem, und dem, was sich um dieses Schweigen bewegt; aus Bewusstheit und Traum; aus Tiefe und Oberfläche. Und was das Gedicht dann auch zum Gedicht macht, scheint mir, ist, dass es dies nicht bloß überdenkt, sondern dann auch so feinsinnig nachahmt (also dieses Raummodell des Denkens wird nicht bloß bedacht, sondern auch nachgeformt). Damit meine ich besonders diese Stelle:

es sich rundet,
wenn ich an dich

und wellt ...

Hier wird nämlich, so lese ich, ein Wort ausgespart, nämlich: wenn ich an dich denke. Und an dieser Stelle wird mir dann das Gedicht auch zum Liebesgedicht. Den, den man liebt, den denkt man nicht. Deshalb ruft er jene Bewegung hervor. Und im Sprach- oder Denk-Modell des ganzen sind es die Worte. Da ist die seltsame Abkunft des Raums. Alles Wahre oder Wirkliche, was die Sprache bedingt, steht im Raum abkünftig. Es ist, aber es ist nicht die Dinge selbst, obwohl es sie bedingt und erhält. Alles kreist auf eine Weise, ohne Zutritt zu dem, was es kreisen lässt. Nur das Träumerische überschreitet die Schwelle.

(Übrigens auch hier dieses "Nachformen" wie ich oben meinte:

ach, Worte

als Art Nachahmung jener Schwerkraft oder dem, was die Bewegung schafft ...)

Gut, am Ende kann man das Gedicht natürlich nicht ganz fassen, aber ich wollte von den Anklängen schreiben, und eigentlich davon, wie feinsinnig ich das Gedicht in seiner Gestaltung und seinem Gedanken finde.

Mit lieben Grüßen,
Peter

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nera
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Beitragvon nera » 09.02.2010, 18:55

hi flora


ein schöner ton hat dein text und gerade dass da etwas nicht gesagt wird, gefällt mir.
der titel aber macht mir schwierigkeiten.

ichs versuchs mal ansatzweise zu zerpflücken.

trabante träumer
ist das trabante hier ein adjektiv oder plural von trabant?
ein solches adjektiv gibts ja eigentlich nicht, könnte aber ein/ dein kunstgriff sein, so wie du "wellt" aus welle zauberst. (hier aber ein verb aus einem substantiv)
trabante sind natürliche satelitten, begleiter eines planeten, ursprünglich bedeutete das wort zb.: leibwache.
ich interpretiere für mich mal, sie kreisen um einen punkt, einen planeten, der sie durch seine schwerkraft an sich bindet. ihre liebe?

der erste absatz bleibt wie die zwei folgenden offen, was eine träumerische stimmung verursacht, angedachte sätze, frage, antwort- das gefällt mir.
aber im ersten frage ich mich, warum das li denkt, es hätte zu denken auffgehört. weil es nur noch gefühl ist?
dann denkt es aber doch, was, wie was zu sagen wär....es möchte dann doch das gefühl in sprache packen und findet auch eine metapher mit dem "rundet". sehr schön!
nun das süßgras, das in den schlaf wellt. ein schönes bild. das wellt passt genau zum süßgras (ein oberbegriff für getreidearten) wenn der wind über felder streift, sieht es aus wie ein meer.
das scheint mir auch der grund warum es plötzlich im text auftaucht. es macht die situation konkreter, obwohl ich beim ersten lesen auch dachte: woher kommt jetzt das süßgras? das auch macht es spannend, denn es läßt ja auf eine mögliche trennung durch den schlaf schließen oder eine störung in diesem "runden".
die nächste zeile finde ich nicht so toll oder besser, ist für mich schlecht nachvollziehbar.
so weit das auge reicht in den schlaf gewellt zu werden ist mir seltsam.

aber die trabanten, die träumer gleiten nicht aus der bahn, sie werden weiter angezogen von ihrem himmelskörper und im runden.
mir gefällt gleiten gut, es hört sich für mich sanfter an.

aber wenn sie auch schlafen, sie träumen IHRE worte -worte.
von dem persönlichen ins allgemeine oder vielleicht ins allgemeingültige .
hier bin ich etwas am zweifeln. die sprache, wie sie am anfang im text angesprochen wird, steht für mich ein kleines bischen als versuch der rationalisierung des gefühls.
und wenn es so wäre, wäre für mich auch die sprache, das wort am ende, so ein versuch...?
aber man kann "sich auch dunkles" sagen. und dann stimmts für mich.

ein liebesgedicht, aber für mich auch ein sinnlicher text.
gerne gelesen.

lg

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 09.02.2010, 20:01

Hui, so schöne Kommentare! Dank euch. Ich melde mich morgen wieder und freu mich erst mal eine Runde. :-)

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

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nera
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Beitragvon nera » 09.02.2010, 22:46

was ich vergessen habe: die protagonisten bleiben schemenhaft, das du ist eh nicht greifbar. vielleicht das ich etwas.
aber das ist mir egal, weil mir die beschreibung des wir genügt, die sicher auch subjektiv ist, kann sie ja nur sein, weil ein ich spricht. aber es ist okay.;)

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 09.02.2010, 23:21

Liebe Flora,

ich kann derzeit nur kurz vorbeikommen, aber ich muss doch etwas schreiben (in Anbetracht der (von mir nicht durchgearbeiteten) langen Vorkommentare vielleicht annehmbar) - diesen Text finde ich ganz wunderbar; mir scheint besonders, dass dieser Text noch einmal unter deinen eine besondere Konzentration besitzt - er hat die Offenheit und Tiefe deiner Erzählgedichte und ist zugleich auf warme Weise prägnant gesprochen, das gefällt mir wirklich sehr.
Das Denken über einen Stuhl zu hängen und das Süßgras zu spüren (tolles Wort!) - ja, da hätte ich auch nichts gegen derzeit und immer doch :-)

Wunderschön!

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 10.02.2010, 10:00

Hallo ihr Lieben,

ich roll das Feld mal von hinten auf. :-)

Lisa,

schön, dass du trotz Stress hier vorbeikommst!
er hat die Offenheit und Tiefe deiner Erzählgedichte und ist zugleich auf warme Weise prägnant gesprochen
Das freut mich sehr, dass das so ankommt, weil es tatsächlich auch mein Gedanke war, ob das möglich ist.
Dank dir fürs "wunderschön". *freu*

Nera,

was ich vergessen habe: die protagonisten bleiben schemenhaft, das du ist eh nicht greifbar. vielleicht das ich etwas.
aber das ist mir egal, weil mir die beschreibung des wir genügt, die sicher auch subjektiv ist, kann sie ja nur sein, weil ein ich spricht. aber es ist okay.;)
Ich vermute du beziehst dich auf meine letzte Kritik bei OT2? Das sind wirklich spannende Fragen, was es da für mich braucht und deine beiden Traumgedichte und mein Nachdenken darüber sind sicher nicht ganz unschuldig an diesem Gedicht. .-) Ich habe mir auch überlegt, warum es für mich hier anders ist. Ich glaube nicht, dass man das Ich oder das Du greifbar machen muss, indem man sie "objektiv" beschreibt, aber sie müssen für mich anwesend sein, also nicht nur Traum, oder Gedanke, sondern darüberhinaus... Mensch. Da Zafar dort ja auch ähnlich wie ich kommentiert hat, habe ich mir speziell ihre Liebesgedichte noch mal angeschaut, und dort ist für mich tatsächlich nie die Frage, ob es das "Du" gibt, egal, wie viel oder wenig ich verstehe oder erfahre von ihm, ob erzählt wird, oder nur ein Moment gezeigt wird, diese menschliche "Anwesenheit", aus der dann auch die Emotionen aufsteigen, spüre ich immer. Bei den eigenen Gedichten kann man das ja immer schlecht beurteilen. Deshalb sind solche Rückmeldungen natürlich interessant und ich werde künftig da sicher aufmerksamer sein.

der titel aber macht mir schwierigkeiten.
ist das trabante hier ein adjektiv oder plural von trabant?
Für mich ist es ein Adjektiv. Und ich finde du hast für dich eine schöne Erklärung dafür gefunden. Also vielleicht auch eine positive Schwierigkeit im Sinne einer Anregung weiter zu denken?

nun das süßgras, das in den schlaf wellt. ein schönes bild. das wellt passt genau zum süßgras (ein oberbegriff für getreidearten) wenn der wind über felder streift, sieht es aus wie ein meer.
Genau das Bild hatte ich vor Augen. Vielleicht auch im Getreide den Gedanken, dass man weiß, dass es einem Nahrung bringen wird, eine Zuversicht, die das in den Schlaf, den Traum gleiten lassen, möglich werden lässt.

das auch macht es spannend, denn es läßt ja auf eine mögliche trennung durch den schlaf schließen oder eine störung in diesem "runden".
Das finde ich interessant, dass du das so liest, darüber muss ich erst nachdenken.

die nächste zeile finde ich nicht so toll oder besser, ist für mich schlecht nachvollziehbar.
so weit das auge reicht in den schlaf gewellt zu werden ist mir seltsam.
Ich glaube dazu haben die anderen Kommentatoren besser geschrieben, als ich es erklären könnte. :-)

Freut mich sehr, dass es dir etwas sagen konnte und danke fürs Zeigen deiner interessanten Gedanken dazu!

Peter,

das ist wieder so ein feiner peterscher Kommentar, der mich staunen lässt... weil er den Text auf eine ganz eigene Weise aufhebt, nochmal erleben (aufleben) lässt, dank dir! Statt noelschem Knicks, ein wortloses Blümlein für dich. :o)

Zafar,

ich muss gestehen, der Titel hat mich zunächst überhaupt nicht angesprochen. Diese trabante klingt irgendwie seltsam befremdlich für mich aber ich hab das Gedicgt trotzdem gelesen, denn etwas über Träumer find ich immer interessant
Das ist schön, dich auch mal zu befremden. :mrgreen: Freut mich, dass dich die Träumer dann verleitet haben weiterzulesen.

Es gibt ja immer so Verse, die einem sehr im Gedächtnis bleiben, die einen sofort ansprechen und mitnehmen. Ich schreib die dann immer in meinen Kalender...dieser gehört definitiv dazu!
Oh, das ist schön. :blumen:

Die Idee mit dem "kreisen" von Hannes finde ich sehr gut, liegt aber auch daran, dass ich die Bewegung des Gleitens gar nicht mag, und auch nie in einem Gedicht verwenden würde. Das ist eine persönliche Macke, denke ich.
Über das "kreisen" habe ich nachgedacht, (Hallo Hannes :-)) aber ich verbinde mit dem Gleiten auch etwas Unbewusstes (in den Traum gleiten, die Gedanken gleiten ab) und eine sanfte, leise Bewegung, vielleicht wirklich schwerelos. Das "Kreisen" ist mir da zu unruhig (vielleicht sehe ich dann auch ein "Trudeln") und auf sich selbst fokussiert, den Schwerpunkt, denn man kreist ja um sich selbst.

Am Ende könnt ich mir auch noch mal so ein Ja!-Wort oder Formulierung vorstellen, aber nicht kometenhaft
Auch darüber habe ich nachgedacht, ich glaube für mich muss es so offen bleiben, ohne beendendes Wort.

Ellie,

Ich habe dabei ein sehr schönes Bild im Kopf, von einer ganz, ganz weiten Ebene mit im Wind wellendem Gras, praktisch als Ebene auf der die Trabanten träumen.
Das "so weit das Auge reicht" gibt dabei die Dimension wieder, in der geträumt werden kann.
Das gefällt mir.

Ich finde es gerade sehr schön, dass du keine Anspielung auf das All drin hast. Das wäre für mich zu intuitiv verbunden. Trabant -> All. Punkt.
Das ist schön, dass das für dich so aufgeht.

Du hast keine -hafts, und -heits und -ungs, und vorallem keine adjektive. Das gibt deinem Text eine Luftigkeit, die durch das kometenhaft in eine Richtung gezogen würde, die zu stark, zu sehr Zug, zu schwer wäre. Finde ich jedenfalls.
Ja, zu dem Schluss bin ich auch gekommen. :-)

Ich hoffe das ergibt Sinn... Schwer, solche Bilder im Kopf zu beschreiben.
Ja, das ergibt Sinn! Danke fürs schöne Zeigen und Titelmögen!

@Alle
Wenn ich etwas übersehen habe, einfach nochmal nachfragen. :-)

Hannes, danke nochmal für die Vorschläge, ich habe durch sie und die Kommentare dazu besser verstanden, warum es für mich so bleiben muss.

Leonie, ich weiß nicht, haben die anderen Kommentare dir ein Türchen zum Süßgras geöffnet?

Liebe Grüße
Flora
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Beitragvon leonie » 10.02.2010, 10:30

Liebe Flora,

leider nein. Ich habe das Bild schon verstanden und so aufgefasst, aber mir ist es im wahrsten Sinne des Wortes zu "süßlich". Aber da ich die Einzige bin...Ist Geschmackssache, denke ich. Ich finde bestimmt wieder Texte von mir, die mehr was für mich sind....

Liebe Grüße

leonie

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 10.02.2010, 11:30

Hallo Leo,

Ich finde bestimmt wieder Texte von mir, die mehr was für mich sind....
*kicher* das wünsche ich dir auch.

Und ja, es ist bestimmt auch Geschmacksfrage.

oT
Ich hatte bei deinen letzten Texten den Eindruck, dass sich an deinem Schreiben etwas verändert, dass du Neues versuchst, ich bin gespannt wohin das führt!


Liebe Grüße
Flora
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