Hier steht Teil IX:
viewtopic.php?f=1&t=10404&p=138209#p138209
Die letzte Rettung
Für ein Provinznest, das Fatai nun einmal war, verfügte es über eine lobenswert gut organisierte Polizeimannschaft. Noch besser als die amtliche Befehlskette funktionierte der Klatsch: Als der Einsatztrupp sich in Bewegung setzte, folgte ihm beinahe die ganze Stadt. Im Eilschritt bewegten sie sich auf Konits Befehl durch die Berge auf die Burg zu. Soweit er sich erinnerte, stand sie nicht weit von dem Hang, an dem man vor Monaten den Jungen gefunden hatte. Wenn sie irgendwo aufzuspüren waren, dann dort.
Als sie die letzte Biegung erreichten, hinter der Burg und Opferstätte sichtbar werden mußten, gebot Konit den Männern, anzuhalten und sich im Verborgenen bereit zu halten. Einen, der als scharfer Schütze bekannt war, ließ er eine nahe Anhöhe erklimmen. Man konnte nie wissen. Dann trat er um die Kurve.
„Das ist mein Manelchen. Pünktlich wie immer!“ rief Vagonar von der wohlbekannten Stätte am Hang gegenüber. Der Mann an seiner Seite trug eine schwarze Kutte hatte seine Arme über den Kopf gehoben, seine Hände faßten etwas, was vermutlich grau, spitz und verdammt scharf war. Auf dem Stein vor ihm lag gefesselt der Junge. Obwohl Vagonar selbst mit leeren Händen da stand, zweifelte Konit keinen Augenblick, zu wem er sprechen mußte.
„Geben Sie auf, Vagonar! Es ist vorbei!“
„Oh nein, das ist es keineswegs. Noch nicht, jedenfalls, auch wenn du wirklich alles dafür tust. Im Gegenteil: Wenn je ein Moment zur Hoffnung Anlaß gab, dann wohl dieser – wie ich sehe, hast du dafür gesorgt, daß es an Zeugen nicht mangelt.“ Er deutete auf den Bergkamm in Konits Rücken, auf dem sich die Zuschauer traubenweise drängelten. Konit fluchte innerlich.
„Lassen Sie diesen Unsinn und legen Sie die Waffe weg. Das ist die letzte Aufforderung!“
„Weglegen?“ Vagonar sah an seinen Armen empor. „Nein, da wirst du dich noch kurz gedulden müssen, Manelchen. Erst haben wir etwas anderes damit vor.“
Der Körper unter der Kutte straffte sich unter der vorbereitenden Spannung einer raschen Bewegung.
„Feuer!“ schrie Konit und ein Schuß krachte los. Ob und was er getroffen hatte,
bemerkte niemand mehr.
Von allen Seiten drängten Nebelwände kilometerhoch heran. In Sekundenbruchteilen brach Panik aus. Dann fiel der Vorhang. Der Nebel war überall.
Einige Minuten lang herrschte er in eisiger Stille. Dann, mit einem Mal, verflog er so rasch, wie er gekommen war.
Ein Rufen wurde laut, Man erinnerte sich des Schützen über sich und verstummte, um ihn zu hören.
„Es ist weg! Einfach weg!“ hallte es durch die Berge.
„Was? Was ist weg?“ schrie man hinauf.
„Alles!“
„Was soll das heißen?“
Aber mehr war nicht aus ihm heraus zu bringen. Man strömte die vier umliegenden Gipfel herauf, um zu sehen, wovon er sprach, und mit Grausen sah man es: Das Festland, das sich sonst bis zum fernen Horizont erstreckte hatte, war verschwunden. An seiner Stelle lag diesige See. Graue Wogen schlugen ineinander, wo der Bahnhof gelegen hatte, die Hauptstraße endete, kurz bevor sie den äußeren Bezirk erreichte, jäh im Wasser.
Gefälschte Geschichte
Ein Ausfluchtsversuch
Wem es, wie mir, vergönnt ist, einen Blick auf Fatai aus der Vogelperspektive zu werfen, ist gegenüber den Bewohnern dieser kleinen Halbinsel um einen beneidenswerten Eindruck reicher. Die schroffen Felswände der Steilküste sind an wenigen Stellen durch flache Sandstrände und einige Streifen Watt unterbrochen. Im Inneren wechseln kahle und bewaldete Berge sich mit feuchten Tälern ab, aus deren sumpfigem Boden allerlei kuriose und farbenprächtige Gewächse sprießen. So weit das Auge und das Wissen der Fataiae reicht, wird ihr Flecken nach Norden hin von einem weiten Ozean umschlossen, dessen Grund schon wenige hundert Meter von der Küste entfernt ins bisher Unermessene abfällt. In der Ferne verliert sich das glitzernde Licht der sanften Wellen im grauen Ungefähr eines ewigen Nebels, der in der Frühzeit zu allerlei mysteriösen Deutungen und Spekulationen darüber Anlaß gab, was wohl darin sein Wesen treibe - oder auch das Gegenteil. Der neueren Sicht der Dinge nach geht diese Erscheinung auf beständige Verdunstung zurück, kleine Mengen an Wasserdampf, die allenthalben über dem Ozean aufsteigen und so, über einige Kilometer akkumuliert, die Sicht verwehren. So wird es heute dem knappen Dutzend Schüler in der Schule beigebracht; solchen Erkenntnissen der Meteorologie im Sinne der alten Mythen zu widersprechen, ist Sache einer sich zuverlässig erneuernden Schicht eigensinniger Großväter, deren Alter man ehrt und die man auch ansonsten nicht recht ernst nimmt.
Fakt ist, daß sich der gleiche Effekt auch auf dem Wasser auswirkt und man die Insel bei entsprechendem Wind schon nach einer knappen halben Stunde leicht aus den Augen verliert, aus welchem Grund es gemeinhin als Tollkühnheit angesehen wird, sich über den direkten Gesichtskreis hinaus von der Insel zu entfernen. Leben und Heimat einer leeren Neugier zu opfern, erscheint den weitaus meisten Fataiae als eine Verrücktheit.
Fakt ist freilich auch, daß der entgegengesetzte Charakterzug hie und da immer wieder unter ihnen auftrat und meist wagemutige junge Männer mit eigenwilligen Holzkonstruktionen in See stechen ließ. Von einer solchen Unternehmungen zurückgekehrt ist bisher noch niemand, und man pflegt mit einigem Recht einen Seemann, dessen Schiff die Sichtgrenze durchfährt, für tot zu erklären. Angespülte Stücke zersplitterter Planken sind dennoch immer wieder willkommene Nahrung Fantasten, die hierin den Beweis eines überseeischen Festlandes sehen, und der dadurch beförderte Traum von glückseligen Inselparadiesen, die gleich hinter dem Nebel auf den tapferen Gläubigen warten, trägt das seinige dazu bei, daß derlei Wagnisse trotz strikter Verbote immer wieder eingegangen werden.
Legendär ist auch der Ruf des Kapitän Mark Tiete, einem Fischer, der vom Sturm abgetrieben wurde und dem es Gerüchten zufolge gelang, den Rückweg aus 10 Meilen Entfernung zu finden - womit er nach Ansicht der Gelehrten den Punkt ohne Wiederkehr erreicht und die äußersten Grenzen des Möglichen ermessen hat.
Hat man sich schließlich an der Aussicht satt gesehen, mag man seine Blicke einem engen, von Schnee bedeckten Tal in den Bergen nahe der Stadt Fatai zuwenden, auf der zu jener Zeit, die mich an diesem Flecken vornehmlich kümmert, zwei Menschen in den Blick kommen. Keiner von beiden schenkt der Schönheit der Umgebung die mindeste Beachtung. Einer sitzt leicht über den anderen gebeugt und hält einen Finger an den Hals des Liegenden. Der Liegende hat seine Augen fest geschlossen. Er ist tot.
Lethe tritt über die Ufer
„Tot?“ Konit nahm den Finger vom Hals des Jungen. „Nein, er ist nicht tot! Nur ohnmächtig! Kein Wunder bei dem Sturz. Er ist gefesselt den ganzen Abhang herunter gerutscht. Aber er lebt! Er lebt!“ Rasch begann er, dem Kind die Fesseln abzunehmen.
„Ja, er lebt.“ Kam es von einem der Gipfel. Trotz der Entfernung und des Widerhalls erkannte Konit sofort die Stimme Vagonars. „Noch immer. Leider. Und Manelchen freut es. Gerade ist der größte Teil der Welt verschwunden, aber er will natürlich sein Meisterstück zu Ende bringen. Das nenne ich Hingabe an die Kunst! Sie müssen wissen, ich kenne sein Meisterstück. Ich habe es ihm heimlich abgelesen, da war er noch ein Bube. Gipfel der Magie ist für ihn, „die Welt verschwinden zu lassen“. Das kann er! Ich war einmal Zeuge, wie er es vor viel gelehrtem Publikum dargeboten hat . Neidlos gestehe ich, daß ich beeindruckt war – meine Beifallsrufe dagegen nahm er nur sehr widerwillig auf. Jetzt aber übertreibt er es.
Nun, wir wollen ihm keinen Vorwurf machen. Mein alter Lehrer, der auch seiner war, wußte es: Von seinem Meisterstück kommt man nicht los. Er kann also nicht anders – wir aber schon! Die Welt, die er sich wünscht, mag nach dem Geschmack des Schöpfers sein – aber sie hat einen großen Nachteil: Sie ist langweilig! Sie ist grundlos! Ihr fehlt jeder Reiz! Die Zeit ist knapp. Wird das vorgesehene Opfer nicht bald dargebracht und der Stein mit seinem Blut getränkt, kann sie nicht andauern. Nur von Bestand durch die stützende Hand ihres Schöpfers, ohne eigene Substanz und Kraft sinkt sie in ihn zurück, bis die Nebel des Vergessens den letzten Rest verschlungen haben. Alles flackert, stürzt und fließt – nichts fügt sich mehr, nichts paßt zusammen. Dahin die Harmonie der dramatischen Linien! An der Feigheit des Schöpfers gehen wir zugrunde, alle Hoffnung, über seinen Geist hinaus zu segeln in die unbestimmte Weite beseelter Zeiten flieht dahin! Wenn euch etwas an eurer Welt und eurem Leben liegt, dann packt den Jungen und tötet ihn! Beeilt euch! Schon zieht ein neuer Nebel auf, langsamer, zäher, mächtiger als der erste. Er ist gekommen, um zu bleiben. Nun ist es an euch.“
Konit sah an sich hinab. Aus dem Grund drang grauer Dunst wie durch unsichtbare Ritzen. Die umliegenden Berge schienen fort zu rücken.
Was dieser Irre sprach, war lauter Unsinn, doch vor furchteinflößender Kulisse dargeboten und von der Art, durch die sich leicht jemand zu großen Dummheiten verleiten lassen konnte. Er mußte entgegnen. Rasch.
Da erhob auch er seine Stimme. Laut, mit festem Willen, rief er in die schwindenden Berge:
„Glaubt, was ihr wollt von dem Gerede über Welt und Schöpfer – doch vergeßt nicht eine Frage: Er plant, durch Kindesmord die Welt zu retten. Welche Welt? Welchen Wert hat eine Welt, die sich auf solch verderbte Fundamente gründet? Hat ein solches Monster, daß sich vom Blute Unschuldiger nährt, das Dasein verdient? Gesetzt den Fall, er spricht die Wahrheit: Wäre es nicht eine viel tausend Mal größere Tat, als gerechte und aufrechte Menschen den Untergang zu leiden, statt ihn als Monster abzuwenden? Dies setze ich gegen seinen feigen Blutdurst: Gerechtigkeit geschehe – und wenn die Welt daran zugrunde gehe!“
„Wohl gesprochen!“ klang es da von einem dritten Gipfel. „Nur einem Wahnsinnigen kann es einfallen, derartige Taten zur erwägen zur Abwehr – wovon doch gleich?“ Abdu Hab pausierte kurz, ehe er in die gespannte Stille rief: „Ja, der Nebel wird kommen. Aber jener Messerstecher hat euch seine Natur in einem fürchterlichen Zerrspiegel entstellt gezeigt. Hört mich an, jeder einzelne von euch öffne sein Herz für dies Wort: Hab keine Angst. Erwarte die Umarmung des Verhüllers mit Gelassenheit und Freude. Es ist nicht schlimm - mit sterben hat es nichts zu tun. Er umgibt dich und du löst dich in ihn auf. Wie oft habe ich die Gesichter derer gesehen, die in ihn traten, kurz bevor sie verschwanden: Da war nichts von Schmerz und Furcht und Zittern vor dem Ende. Tiefer Trost und Friede lag in ihren Zügen. Du wirst in dem sein, was deines Vater ist. Es wird keine Kluft mehr sein zwischen dir und der Welt. Die Last fällt von dir ab, wie du selbst von dir abfällst. Du kehrst in den Grund zurück, das Eine, vor aller Trennung und Spaltung, vor allem Zank und Hader, vor aller Härte und allem Leid. Was wir in der Liebe erstreben und was im Liebesakt seinen naiven, rohen Ausdruck findet, die Verschmelzung mit dem Anderen, gewährt er dir. Der Nebel ist Liebe. Der Nebel ist Schöpfer. Der Nebel ist Erlösung."
Großes Gemurmel hob an. Jeder begann jedem darzutun, welcher Seite er den Vorzug gebe und warum. Schon war der Nebel wieder so dicht, daß man jeden Laut wie durch Watte gedämpft vernahm. Da kam auch vom vierten Hügel, auf dem die Burg stand, eine Rede herab. Leise und undeutlich, wie aus großer Entfernung gerufen, erreichten als letztes die Worte Giocco Gelukars ihre Hörer.
„Nehmt sie euch zu Herzen, diese Kindermörder, Weltverächter und auch jene Schwindsüchtigen, für die der letzte sprach – umso eher bemerkt ihr den Irrwitz ihrer Reden. Die Welt hat solche Männer nicht verdient – zwei von ihnen geben sie mit großer Geste der Vernichtung preis. Der dritte aber gedenkt das Schiff, auf dem er in die Ewigkeit zu segeln plant, durch Grausamkeit im Geist des Schöpfers zu verankern. Durch schreckliche Sünden will er sich einen Platz im großen Gedächtnis erwerben – wir alle kennen das Wort für die Art Ewigkeit, die solche Absicht zeitigt. Ich sage euch: Der Schöpfer hat das Opfer oft genug zurück gewiesen. Machen wir uns auf bessere, schönere Weise unvergeßlich! Er muß wieder teilnehmen an dem Spiel, das wir sind. Das Spiel muß wieder interessant werden. Was sind wir? Leere Formen? Wohl an denn - füllen wir uns! Sinn, Zweck, Bedeutung, einen Platz im Geschehen, ja ein Geschehen, ein Schicksal selbst - wer soll es uns bereiten, wenn nicht wir? Folgt mir zur Burg! Dort wollen wir ein Schauspiel beginnen, wie es die Welt noch niemals sah!"
Die letzten Worte waren nur noch zu erraten. Der Nebel war so dicht geworden, daß er sie verschluckte.
Chaos brach los. Überall wurde geschrien und gerannt. Irgendwoher kam eine Hand und stieß Konit heftig vor die Brust, daß er taumelte und rücklings zu Boden ging. Sofort rappelte er sich hoch und sprang vor – es war zu spät. Der Junge war fort. Dem nahen Rufen zufolge war er in die Hand der Nubarier geraten, die ihn zur Küste schafften. Ihnen dicht auf den Fersen war die Anhängerschaft des Vagonar, die mit lauten Flüchen ihr Opfer forderten – und die seinen, wenn es solche gab. Die Sicht hier unten ging kaum zwei Meter weit. Glücklich, wer bezeiten gelernt hatte, sich anderen Sinnen anzuvertrauen. Konit schloß die Augen und rannte, so schnell es der Weg erlaubte, das Geröllfeld empor, den Stimmen hinterher.
Als die Steigung endete, fand er sich auf dem der Küste zugewandten Gipfel, unmittelbar vor dem Gebäude, das heute morgen erschienen war.
Erst jetzt, aus der Nähe, erkannte er es. Dieser Bau war ihm vertraut, zu vertraut, fast sah er längst gesprengte Ketten noch daran herunter hängen. Dort vom Fenster aus hatte er den Krähen zugesehen, die den kleinen Turm umkreisten, durch jene Spalte nächtens in den dunklen Park geschaut, hinter diesem Fenster die atemberaubende Hystria gefüttert. Dies war ein Ort schmerzhafter Erinnerung, wehmütigen Gedenkens, ein heiliger Ort, verlorene Heimat, Stätte der Langverflogenen, Uneinholbaren, der Kindheit, seiner Kindheit - das Theatre de Temps Anciens Perdu.
Etwas fauchte wie Feuer im Wind. Nicht weit vor ihm durchzog ein Kreis von Flammen die Luft. Dort stand Giocco Gelukar, in seinem bunten Flickenkleid schickte er ein Dutzend brennender Fackeln wirbelnd in die Höhe, schlug Löcher und Risse in den schwellenden Wrasen . Allein sein Spiel durchdrang ihn noch. Der matte Schein des Leuchtturms war kaum noch zu erahnen.
Vom Innenhof, vermindert durch Tore und Mauern, vernahm man wüstes Schimpfen.
"Mein ist sie, Lump! Verschwinde oder stirb!"
"Lump? Die Frechheit zahlst du mir - mit deinem Leben!"
"Hört ihr? Hört ihr? Kein Gedanke an die Liebliche - die Kränkung will er rächen! Selbst in der Liebe denkt er nur an sich."
"Mein Herren, bitte bleiben Sie auf Ihren Positionen. Zügeln Sie Ihr Temperament. Die Glocke schlägt noch früh genug."
Schweigen. Konit umrundete das Theatre und fand sich auf einer Felsplattform, von der eine einzelne Platte vorwitzig über den Steilhang ragte.
Auf der Spitze des Vorsprunges kniete die schöne Amigdala vor einem kleinen Baum, dessen spärlich verbliebenes Laub von leuchtendem Rot in Schauern zu Boden regnete. Den Kopf hatte sie in den Nacken gelegt, das glatte Goldhaar warf der Wind herum. Barfüßig, im weißen Kleid, hielt sie den Stamm mit einer Hand umfaßt, die andere wand sich in der Luft herum zum Zeichen des schmerzvollen Ernstes ihrer Totenklage für die fallenden Blätter. Bisweilen hallte ein Fetzen aus dem Innenhof herüber.
"Ach hätte doch das Sterben kurz ein End´!"
"Ha, seht euch das an! Er hat sich vor bewegt! Der Strauchdieb will mich meucheln!"
"Keinen Schritt habe ich getan! Der Feigling sucht nur einen Ausweg, weil ihm bange ist. Kann´s ihm nicht verübeln - an seiner Stelle ginge es mir ähnlich."
"Wenn er nur einen Augenblick lang leidlos stehen könnte! Wie lang schon hoffe ich darauf - aber ach - vergebens! Das letzte Blatt ist noch im letzten Fluge, da schüttelt schon der Unbarmherzige das nächste Dutzend ab."
"Schmalbrüstiger Hanswurst!"
"Grobschlächtiger Cretin!"
"Meine HERREN!!"
"Der Tod alleine kann das Sterben enden! Ach! Ach!"
"Herr nennen Sie das? Eine Schmach für jeden Herrn! Ich will kein Herr mehr sein, wenn der da einer ist!"
So also versuchten sie, die Welt zu retten. Was Monsieur Enfants Theater hier tat, war ihm trotz allem ein Rätsel, aber so der Alte schon im Grab lag, drehte er sich gerade sicherlich darin herum - um einmal heftig loszuprusten. Konit fehlte die Zeit zum Lachen. Am Fuß der Klippe lag der Strand, die Lichter tausender Fackeln leuchteten vom nahen Weg zu ihm empor, eine flammende Schlange wälzte sich zum Ufer, an dem - weiß Gott woher sie kamen - unzählige Ruderboote lagen. Wie auch immer. Dorthin mußte er. Wenn noch etwas zu retten war, dann dort. Er fand die flache Seite des Hügels und rannte abwärts.
Die Nebelwand wurde mit jedem Meter dichter. Unten angekommen, hatten die Boote längst abgelegt. Nur noch eine alte Frau humpelte gebeugt auf die Wassergrenze zu. Instinktiv folgte Konit mit den Blicken ihrem Weg. Dort im Wasser, hinter dunstigen Schleiern, stand etwas, ein Geist, ein Schatten von menschlicher Gestalt.
"Belsamik! Shamûr irun!"
Sie breitete die Arme aus und plötzlich, als sei alles Gebrechen von ihr abgefallen, lief sie, springend und sich drehend, unter halb gesungenem Jubel, auf das Ufer zu. Konit brachte kaum ein "Halt!" heraus, ehe sie auf immer aus der Welt der Sichtbaren schied.
Über dem Wasser tanzten die Feuer der Fackeln wir Irrlichter. Irgendwo da draußen war der Junge. Er mußte hinterher.
Eines der Boote lag noch am Strand, den Bug im Nebel, wie für ihn bereit. Durch heftige Rucke bugsierte er es ins Wasser, sprang hinein und begann zu rudern.
„Die Mühe kannst du dir sparen, Manelchen.“ Sprach es keinen Meter vor ihm.
Konit fuhr zusammen. Das linke Ruder entglitt ihm, dafür griff er das rechte um so fester mit beiden Händen.
„Was tun Sie hier?“
„Na was schon? Dumme Frage. Ich versuche zu retten, was zu retten ist – mich. Nun, eigentlich geht es mehr um dich. Weißt du, Manelchen, du wirst schon sehr bald merken, wie sehr du etwas Hilfe nötig hast.“
„Ihre Hilfe sicher nicht. Scheren Sie sich weg.“
"Ich soll gehen? Wie du willst - so wie es aussieht, kommt es mir nicht so vor, als ob mir hier noch viel zu tun bliebe. Meine Rolle hier ist ausgespielt. Ich kann gehen. Was dich betrifft, zwingt dich deine Natur wohl, noch zu bleiben - das macht dein Ende weitaus bitterer. Es wird hier ziemlich - einsam werden ohne mich."
"Keine Sorge. Auf Sie kann ich verzichten."
"Kannst du? Wir werden sehen." Vagonar lächelte, während er aufstand und an den Bootsrand trat. "Eins noch! Wenn du dann allein bist, wie du es wolltest, freund-, welt- und heimatlos und das Vergessen nach dir greift: Einen Gedanken gibt es, der dich retten kann. Erinnere dich! Der Alte hat uns einen großen Zauber beigebracht für solche Fälle..." Er zwinkerte.
Der Mantel glitt durch Konits Hand als sei er Luft. Vagonar kippte rückwärts aus dem Boot und verschwand. In dem Moment, da er die Wasseroberfläche erreichen mußte, gab es nicht einmal einen Laut.
Als Konit mit dem Ruder nach ihm tastete, bemerkte er, warum. Da war kein Wasser mehr. Das Firmament war mit der See zu einer unterschiedslosen Einheit verschmolzen. Die Rufe der Rudernden waren verstummt. Es gab nur noch Nebel und Lichter in ewiger, unterschiedsloser Ausdehnung überall um ihn her, die jedem Gedanken an Ziel und Richtung den Boden entzog. Er streifte das Ruder mit einem flüchtigen Blick und warf es über Bord. Durch die zerfließenden Planken unter seinen Füßen schien Sternenlicht. Nicht lange, und das Boot würde verschwunden sein, und er mit ihm.
Da dämmerte es ihm. Er wußte, was zu tun war. Mit einem Schlag erinnerte er sich. So stand er auf, reckte sich zu voller Größe empor. „Aber so wollte ich es!“ schrie er und begann, aus vollen Lungen, hinein in die feindliche Leere des Alls, zu lachen.
Theatre de Temps Anciens Perdu
Ein Abgesang
Eine schwache Silhouette, eine unmerkliche, fast formlose Verdunklung in den bleiernen Schwaden ist alles, was selbst die schärfste Sicht von Ferne ausmacht. Der Nahende muß achtsam sein, denn geht er gar zu forsch voran, durchschwebt er das Erspähte beinahe ohne Widerstand und Ansicht - er spürt nur einen kühlen Hauch, der noch durch Wams und Mantel frösteln macht. Dem Behutsamen alleine ist es vorbehalten, sich allmählich an die Unterscheidung feinster Nuancen von Grau zu gewöhnen und aus dem ruchlosen Einerlei zarte Remineszenzen lang verflogener Duftnoten herauszulösen. Dieser vernimmt, schreitet er fort, wie von weither den gedämpften Nachhall verklungener Stimmen, die Silhouetten zerfallener Mauern treten aus dem Dunst und Ahnungen von Rauch und Meer steigen ihm in die Nase.
Manch einen kommt an dieser Stelle ein gesundes Unbehagen an, denn wer die Sinne derart für das fast Unmerkliche schärft, muß er nicht fürchten, für das Feste, Harte, Wirkliche bald untauglich zu werden und sich selbst im Schattenhaften zu verlieren? Nur die wenigen großen Nebelwanderer, die sich ihrer selbst mit unverbrüchlicher Sicherheit gewiß sind, können den Fluß überqueren und auf der anderen Seite wagen, wozu nur abgründige Verwegenheit verleiten kann: Den Schritt in das Reich der Vergessenen.
Ist er getan, so findet der Fuß auf einem Hang voll Steinschutt und grobem Geröll seinen ersten, unsicheren Halt.
Es hebt sich hier ein Berg aus den verhangenen Tälern, die unter den Schleiern wie unter einer Wolkendecke verborgen liegen. Auch dringt von dort unten kein Laut herauf. Manchmal gerät ein Stein ins Rutschen und schlittert, einen Kegel von Brocken im Gefolge, rauschend und polternd der Grenze zu. Der Lärm bricht ab in dem Moment, da die Lawine die Linie passiert, wie wenn drüben jeder Boden fehle und die andere Seite alle Bewegung in ewiges, leeres Stürzen verwandele.
An der vordersten Kante des Felsens kniet eine Frau, die in matten Leiern den toten Baum beklagt, der schwarz und blattlos, ein stehendes Gerippe, vor ihr aufragt. Hinter der Klippe steht das Meer, in regungslosen Wellen gleichsam eingefroren. Ein hohler Torbogen markiert die Linie, an der einst das Innere des Baus begann. Er trägt in verwitterten Lettern eine Inschrift, die der allein entziffern kann, der sie erwartet: "Theatre de Temps Anciens Perdu".
Zwischen den Pfeilern steht still, wie aus Granit geschlagen, die Silhouette eines jungen Mannes in einem gemusterten Fetzenkleid. An seinen Schuhen schweigen starre Glocken. Über ihm schwebt ein Bogen erloschener Fackeln, als habe sie jemand an den Himmel geheftet.
Im Innenhof, den nur noch Fragmente rahmen, richten zwei Herren mit gepuderten Perücken unter ihren Dreispitzen einschüssige Pistolen aufeinander. Läutet die Glocke, deren nur durch ein fadendünn gescheuertes Tau gesicherter Verbleib über den Duellanten nach natürlichen Gesetzen unerklärbar ist, so schießen sie, der linke fällt, der andere umkrampft sein Knie, sinkt stöhnend zu Boden. Sie erheben sich wieder, heben ihre Waffen auf und beginnen von vorne. Wenn die Glocke lange schweigt, stehen sie reglos, steif, fast puppenhaft.
Unter ihnen, an einer feuchten Wand der verbliebenen Kellergewölbe, liegt ein Mann in Ketten.
Nichts auf diesem Berg scheint wirklich. Die Konturen sind undeutlich, verwischt. Fliehende Schatten treiben unbeugsam die Reste ihres Wesens.
Und doch - inmitten der Ödnis machen wir zwei Gestalten aus, die sich körperhafter, faßlicher ausnehmen. Auch ist ihr Gang sicherer, entschlossener, beseelter. Wo sie auf einen Schatten treffen, gleiten diese widerstandslos durch sie hindurch. Auch ihre Stimmen klingen seltsam nahe.
"Kein sonderlich erhebender Anblick, aber doch ein Faszinosum, unbestritten. Ich komme gern von Zeit zu Zeit hierher und sehe sie mir an. Sie haben so etwas verläßliches an sich. Hier ist alles so beruhigend regelmäßig, als habe man ein fein durchdachtes Uhrwerk vor sich. Dir müßte es gefallen, Manelchen."
"Gefallen? Mir, der ich des Menschen volles, freies Wesen so hoch schätze? Sie haben mich nie recht verstanden. Solche Trugbilder, dieser entleerte innere Nachhall eines unvergessenen Tuns, das seinen Täter nur als Hülle kennt - überhaupt das ganze zwielichtige, halbweltliche, hüllenhafte - ist das nicht eher noch Ihr Metier?"
"Oh bitte. Du kannst nicht bestreiten, daß ich viel daran gesetzt habe, das hier zu verhindern. Im übrigen magst du recht haben - ganz durchsichtig bist du mir nie gewesen. Aber offenbar hast du zum Schluß doch mich verstanden - sonst wärest du jetzt nicht hier."
"In der Tat, da muß ich Ihnen danken. Der Gedanke, die Vernichtung selbst als Rettungsanker zu verwenden, an den sich letztlich doch eine Geschichte knüpfen kann - nur eine völlig andere als vorgesehen - und sich auf diese Weise eine etwas vitalere Rechtfertigung zu schaffen als diese lichtlosen Gesellen um uns - war brillant. Auf diese Weise hat sich die Geschichte letztlich nur verwandelt statt sich aufzulösen. 'Kannst du die Dinge nicht ändern, so lerne, sie so zu wollen, wie sie sind' - auf diesen Lehrsatz hat der Alte großen Wert gelegt. Der Einfall hätte Ihnen allerdings ruhig eher kommen können."
"Vielleicht ist er das ja? Wissen Sie's? Doch was hätte das genutzt? Ich hätte dem Geschehen doch nur seinen Lauf lassen können."
"Gab es denn wirklich keinen anderen Ausweg?"
"Wer weiß? Vielleicht hätte der Alte einen finden können - aber der Alte ist fort. An seiner Stelle sind wir beide da. Ob er je wiederkehren wird, kann niemand sagen. Dazu müßten wir, zwei Teile einer gespaltenen Seele, erst wieder zueinander finden. Doch dahin ist der Weg noch weit. Wir werden noch so manches auszufechten haben."
Und dann fügte er hinzu, so leise, daß man kaum einen Hauch vernahm, und doch für sein Gegenüber so deutlich, als spräche er direkt in seinem Geist:
"Mein Zaubererbruder."
Vorhang
Letzte Rettung bis Abgesang - DZusG X (letzter Teil)
Famos, famos, Merlin,
wirklich faszinierend, wie du diese Geschichte oder besser gesagt, dieses Theaterstück, das sich schrieb und im Laufe des Spiels seine Regie immer wieder ändert, durchkomponierst hast. Ja sogar den Leser/Zuschauer miteinbeziehst, wie du mit ihm spielst und sich die Frage aufdrängt: was ist real, ist überhaupt irgendetwas real. Was existiert wirklich, kann überhaupt irgendetwas existieren, was ist Illusion und ist es nicht wahrhaftig so:
Und dann ist da dieses sich ständig entziehende Element, dargestellt durch die Nebel des Vergessens, welche von Anfang bis Ende den Zuschauer fürchten lassen, das Stück/die Geschichte könnte sich jeden Augenblick in Luft auflösen/verschwinden. Dieses Element schafft eine Atemlosigkeit und Zugkraft, der man sich nicht entziehen kann.
Virtuos gezaubert! Chapeau!
Saludos
Mucki
wirklich faszinierend, wie du diese Geschichte oder besser gesagt, dieses Theaterstück, das sich schrieb und im Laufe des Spiels seine Regie immer wieder ändert, durchkomponierst hast. Ja sogar den Leser/Zuschauer miteinbeziehst, wie du mit ihm spielst und sich die Frage aufdrängt: was ist real, ist überhaupt irgendetwas real. Was existiert wirklich, kann überhaupt irgendetwas existieren, was ist Illusion und ist es nicht wahrhaftig so:
Mnemosyne hat geschrieben:'Kannst du die Dinge nicht ändern, so lerne, sie so zu wollen, wie sie sind'
Und dann ist da dieses sich ständig entziehende Element, dargestellt durch die Nebel des Vergessens, welche von Anfang bis Ende den Zuschauer fürchten lassen, das Stück/die Geschichte könnte sich jeden Augenblick in Luft auflösen/verschwinden. Dieses Element schafft eine Atemlosigkeit und Zugkraft, der man sich nicht entziehen kann.
Virtuos gezaubert! Chapeau!
Saludos
Mucki
Hallo Merlin!
Ja, das habe auch ich gerne gelesen
Die von Mucki ins Spiel gebrachte Atemlosigkeit und Zugkraft kann ich gleichfalls feststellen, allerdings nicht durchgehend. Nun fehlt mir aufgrund der langen Zeit, die seit dem Lesen der ersten Teile vergangen ist, ein wenig der Überblick, aber ich hatte schon ein, zwei Mal das Gefühl, dass zuviel geredet würde... Na ja, um was genaues zu sagen, müsste ich das ganze natürlich ausdrucken und noch mal "in einem Rutsch" lesen 
Ferdigruß!
Ja, das habe auch ich gerne gelesen


Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Hallo Gabriella,
sehr erfreulich finde ich es, von einer "unvorbereiteten" Leserin (also einer, mit der ich nicht schon längere Zeit über die Handlung disktutiert habe) die Rückmeldung zu erhalten, dass die Geschichte bei aller Verschlungenheit und Dynamik noch spannend und nachvollziehbar bleibt. Vielen Dank für deinen Kommentar!
Hallo Ferdi,
schön, dass ich dich diesmal bei der Stange halten konnte
. Die Dialoge ziehen sich stellenweise (etwa im Verhör) tatsächlich etwas stärker in die Länge, als es mir lieb wäre, allerdings wüßte ich spontan nicht, wie ich sie kürzen sollte, ohne wesentliche Informationen zu verlieren. Möglich ist natürlich immer, jemand zwischendurch zur Auflockerung seinen Kaffee verschütten zu lassen o.ä., allerdings finde ich solche Banalitäten beim Lesen selbst eher störend. Mal sehen, was sich da noch tun läßt - vielleicht hast du einen Tipp?
Euch beiden liebe Grüße
Merlin
sehr erfreulich finde ich es, von einer "unvorbereiteten" Leserin (also einer, mit der ich nicht schon längere Zeit über die Handlung disktutiert habe) die Rückmeldung zu erhalten, dass die Geschichte bei aller Verschlungenheit und Dynamik noch spannend und nachvollziehbar bleibt. Vielen Dank für deinen Kommentar!
Hallo Ferdi,
schön, dass ich dich diesmal bei der Stange halten konnte

Euch beiden liebe Grüße
Merlin
Hallo Merlin!
Nein, "Banalitäten" sollten sicher draußen bleiben... "Tipps" habe ich allerdings auch keine - dafür beschäftige ich mich auch nicht genug mit Prosa. Und außerdem sind deine Vorstellungen an vielen Stellen so weit von meinen weg, dass es wahrscheinlich ohnehin nichts helfen würde
Nimm den Satz hier:
Der Körper unter der Kutte straffte sich unter der vorbereitenden Spannung einer raschen Bewegung.
Den kursiv gesetzen Teil könnte ich in hundert Jahren nicht schreiben - dieses bis ins letzte Erklären ist ja auch so eine Eigenart deiner Texte
Ferdigruß!
Nein, "Banalitäten" sollten sicher draußen bleiben... "Tipps" habe ich allerdings auch keine - dafür beschäftige ich mich auch nicht genug mit Prosa. Und außerdem sind deine Vorstellungen an vielen Stellen so weit von meinen weg, dass es wahrscheinlich ohnehin nichts helfen würde
.gif)
Der Körper unter der Kutte straffte sich unter der vorbereitenden Spannung einer raschen Bewegung.
Den kursiv gesetzen Teil könnte ich in hundert Jahren nicht schreiben - dieses bis ins letzte Erklären ist ja auch so eine Eigenart deiner Texte

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
ferdi hat geschrieben:Den kursiv gesetzen Teil könnte ich in hundert Jahren nicht schreiben - dieses bis ins letzte Erklären ist ja auch so eine Eigenart deiner Texte
jep. Genau das macht deine Texte aus, Merlin. Und deshalb würde ich das auch nicht ändern.
.gif)
Saludos
Mucki
Hallo Merlin,
entschuldige, dass ich hier noch keine Rückmeldung gegeben habe, ich bin irgendwann rausgeflogen, was aber nicht am Text lag, sondern schlicht an seiner Länge. Ich muss mir das erst mal ausdrucken und dann in Ruhe in einem Rutsch lesen.
Liebe Grüße
Flora
entschuldige, dass ich hier noch keine Rückmeldung gegeben habe, ich bin irgendwann rausgeflogen, was aber nicht am Text lag, sondern schlicht an seiner Länge. Ich muss mir das erst mal ausdrucken und dann in Ruhe in einem Rutsch lesen.
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Hallo Ferdi, hallo Gabriella,
ja, so ganz aus meiner stilistischen Haut kann ich sicher nicht - will ich eigentlich auch nicht, ich denke, er ist dem Inhalt auf seine Weise angemessen und gefällt ja auch einigen. Trotzdem soll das Leseerlebnis natürlich angenehm sein, und für Tipps zur Steigerung des "Komforts" bin ich daher dankbar, selbst wenn ich sie vielleicht auf meine eigene Weise umsetze.
Hallo Flora,
schön, das zu hören - ich hatte schon befürchtet, ich hätte dich abgeschreckt
. Lass dir Zeit, der Text ist ja diesmal wirklich ziemlich lang geraten.
Übrigens habe ich das ganze natürlich auch als Word-Datei - wenn du es wirklich ausdrucken möchtest (was mich natürlich sehr freut
), könnte ich sie dir zuschicken - das erhält den Umbruch und spart einiges an Markier- und Kopierarbeit.
Euch allen liebe Grüße
Merlin
HEY!
.... *grumpf* da loggt der mich nicht einmal aus, bevor er meinen Computer besetzt und hier stundenlang schreibt und löschen kann ich das auch nicht mehr.
Na, dann habt ihr jetzt eben einen echten Beitrag von einer/m so real gewordenen Merlisabeth Thörl
LG,
Ellie
ja, so ganz aus meiner stilistischen Haut kann ich sicher nicht - will ich eigentlich auch nicht, ich denke, er ist dem Inhalt auf seine Weise angemessen und gefällt ja auch einigen. Trotzdem soll das Leseerlebnis natürlich angenehm sein, und für Tipps zur Steigerung des "Komforts" bin ich daher dankbar, selbst wenn ich sie vielleicht auf meine eigene Weise umsetze.
Hallo Flora,
schön, das zu hören - ich hatte schon befürchtet, ich hätte dich abgeschreckt

Übrigens habe ich das ganze natürlich auch als Word-Datei - wenn du es wirklich ausdrucken möchtest (was mich natürlich sehr freut

Euch allen liebe Grüße
Merlin
HEY!
.... *grumpf* da loggt der mich nicht einmal aus, bevor er meinen Computer besetzt und hier stundenlang schreibt und löschen kann ich das auch nicht mehr.

Na, dann habt ihr jetzt eben einen echten Beitrag von einer/m so real gewordenen Merlisabeth Thörl

LG,
Ellie
Hallo Merlin,
so, jetzt bin ich endlich zum Lesen gekommen.
In einem Rutsch allerdings nicht, weil es doch sehr die Aufmerksamkeit fordert, in einem guten Sinne anstrengend ist.
Also "angenehm" würde ich das jetzt nicht unbedingt nennen, aber will sie das wirklich sein? Ich fand das eigentlich ganz angemessen, dass sie auch den Leser nicht so leicht davonkommen lässt.
Zwischendurch hatte ich die Befürchtung, dass die Geschichte ausbricht, davonläuft aber du hast das gut eingefangen. Mich würde interessieren, ob sich die Geschichte von selbst so entwickelt hat, oder von Anfang an von dir so angelegt war.
Diese Fragen und Gedanken um das Schreiben und Zaubern finde ich wirklich spannend.
Ich glaube an manchen Stellen spüre ich den Autor noch zu stark, ob das nun aber selbst schon wieder Teil der Geschichte ist? Also daran überlege ich noch. Und manchmal ist mir die Sprache tatsächlich zu verzwickt, so dass ich Sätze mehrmals lesen musste, bis ich sie aufgedröselt hatte, aber das ist sicher auch Geschmacks-, und Gewöhnungssache (man muss sich einhören). Aber das sind immer nur kleine Stellen, die ich jetzt auch schon gar nicht mehr benennen könnte, die nur während des Lesens eine kurze Irritation darstellten.
Die vielen Fäden und Bezüge, die sich im Hintergrund dieser Geschichte miteinander verknüpfen habe ich sicher noch nicht alle entdeckt, also werde ich immer wieder hineinschauen müssen, ich glaube, das ist ein gutes Zeichen für eine Geschichte.
Liebe Grüße
Flora
*lach* Huhu Ellie, dir auch liebe Grüße.
so, jetzt bin ich endlich zum Lesen gekommen.

Trotzdem soll das Leseerlebnis natürlich angenehm sein
Also "angenehm" würde ich das jetzt nicht unbedingt nennen, aber will sie das wirklich sein? Ich fand das eigentlich ganz angemessen, dass sie auch den Leser nicht so leicht davonkommen lässt.
Zwischendurch hatte ich die Befürchtung, dass die Geschichte ausbricht, davonläuft aber du hast das gut eingefangen. Mich würde interessieren, ob sich die Geschichte von selbst so entwickelt hat, oder von Anfang an von dir so angelegt war.
Diese Fragen und Gedanken um das Schreiben und Zaubern finde ich wirklich spannend.
Ich glaube an manchen Stellen spüre ich den Autor noch zu stark, ob das nun aber selbst schon wieder Teil der Geschichte ist? Also daran überlege ich noch. Und manchmal ist mir die Sprache tatsächlich zu verzwickt, so dass ich Sätze mehrmals lesen musste, bis ich sie aufgedröselt hatte, aber das ist sicher auch Geschmacks-, und Gewöhnungssache (man muss sich einhören). Aber das sind immer nur kleine Stellen, die ich jetzt auch schon gar nicht mehr benennen könnte, die nur während des Lesens eine kurze Irritation darstellten.
Die vielen Fäden und Bezüge, die sich im Hintergrund dieser Geschichte miteinander verknüpfen habe ich sicher noch nicht alle entdeckt, also werde ich immer wieder hineinschauen müssen, ich glaube, das ist ein gutes Zeichen für eine Geschichte.

Liebe Grüße
Flora
*lach* Huhu Ellie, dir auch liebe Grüße.

Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Hallo Flora,
"in einem guten Sinne anstrengend" höre ich gerne, denn genau so ist der Text gedacht gewesen.
Die Geschichte war, als ich zu schreiben begann, im wesentlichen geplant wie sie nun auch verläuft - mit kleinen Änderungen, Ergänzungen und Auslassungen. Ursprünglich sollte z.B. Vagonar eine Weile mit Konit gemeinsam ermitteln und erst später in Verdacht geraten.
Die Geschichte, die hier wieder nicht zustande kommt - die von einem Hellseher, der bei der Aufklärung eines Verbrechens hilft, in das er selbst verwickelt ist - ist dieselbe, die in "Warum Karl kein Buch schrieb" scheitert, dort allerdings aus der Perspektive des Autors. Eine der Ideen des Textes war, das Scheitern einer Geschichte aus Sicht der fiktiven Welt zu beschreiben. Das passte dann ganz gut dazu, dass ich schon länger mal etwas zu der Frage schreiben wollte, inwieweit der ursprünglicher, intentional aufgeladene, "magische" Weltentwurf seiner wissenschaftlichen Entzauberung zugrunde liegt, ob er durch sie hintergangen wird und welche Konsequenzen sich daraus ergeben, insbesondere, ob dieser Vorgang noch eine belebbare Wirklichkeit zurücklässt. Die Charaktere und ihre Ansichten sind daher auch teilweise Vorbildern nachempfunden, die mir in dieser Frage interessante Positionen zu vertreten scheinen, etwa Richard Wagner ( daher "Chira Vagonar"), Immanuel Kant (daher "Manuel Konit"), Uri Geller und Peter Popoff ("Pedro Popa"), zwei Trickbetrüger großen Stils, die von dem amerikanischen Illusionisten und Skeptiker James Randy entlarvt wurden, Buddha ("Abdu Hab"), Orpheus ("Euphorsus") und Heidegger.
Manche Stellen sind vielleicht etwas zu explizit - ich werde bei einer nahenden kritischen Durchsicht mal darauf achten. Andererseits sollte das Grundthema natürlich noch sichtbar sein, das ist natürlich so ein heikles Gleichgewicht, auf das man beim Schreiben immer aufpassen muss. Es ist zwar Teil der Geschichte, dass sie sich eben nicht vom Autor lösen und für sich stehen kann, und Sinn des Textes, das fühlbar zu machen, was aber keine Ausrede für handwerkliche Mängel sein kann. Wenn der Text allerdings zum Tauchgang einlädt, bin ich schon ganz zufrieden
.
Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren!
Liebe Grüße
Merlin
"in einem guten Sinne anstrengend" höre ich gerne, denn genau so ist der Text gedacht gewesen.
Die Geschichte war, als ich zu schreiben begann, im wesentlichen geplant wie sie nun auch verläuft - mit kleinen Änderungen, Ergänzungen und Auslassungen. Ursprünglich sollte z.B. Vagonar eine Weile mit Konit gemeinsam ermitteln und erst später in Verdacht geraten.
Die Geschichte, die hier wieder nicht zustande kommt - die von einem Hellseher, der bei der Aufklärung eines Verbrechens hilft, in das er selbst verwickelt ist - ist dieselbe, die in "Warum Karl kein Buch schrieb" scheitert, dort allerdings aus der Perspektive des Autors. Eine der Ideen des Textes war, das Scheitern einer Geschichte aus Sicht der fiktiven Welt zu beschreiben. Das passte dann ganz gut dazu, dass ich schon länger mal etwas zu der Frage schreiben wollte, inwieweit der ursprünglicher, intentional aufgeladene, "magische" Weltentwurf seiner wissenschaftlichen Entzauberung zugrunde liegt, ob er durch sie hintergangen wird und welche Konsequenzen sich daraus ergeben, insbesondere, ob dieser Vorgang noch eine belebbare Wirklichkeit zurücklässt. Die Charaktere und ihre Ansichten sind daher auch teilweise Vorbildern nachempfunden, die mir in dieser Frage interessante Positionen zu vertreten scheinen, etwa Richard Wagner ( daher "Chira Vagonar"), Immanuel Kant (daher "Manuel Konit"), Uri Geller und Peter Popoff ("Pedro Popa"), zwei Trickbetrüger großen Stils, die von dem amerikanischen Illusionisten und Skeptiker James Randy entlarvt wurden, Buddha ("Abdu Hab"), Orpheus ("Euphorsus") und Heidegger.
Manche Stellen sind vielleicht etwas zu explizit - ich werde bei einer nahenden kritischen Durchsicht mal darauf achten. Andererseits sollte das Grundthema natürlich noch sichtbar sein, das ist natürlich so ein heikles Gleichgewicht, auf das man beim Schreiben immer aufpassen muss. Es ist zwar Teil der Geschichte, dass sie sich eben nicht vom Autor lösen und für sich stehen kann, und Sinn des Textes, das fühlbar zu machen, was aber keine Ausrede für handwerkliche Mängel sein kann. Wenn der Text allerdings zum Tauchgang einlädt, bin ich schon ganz zufrieden

Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren!
Liebe Grüße
Merlin
lieber merlin,
es wird dir nicht all zu viel an information bringen, aber ich wollte doch sagen, dass ich schon versucht habe, den text zu lesen, und gleich am anfang gescheitert bin, und warum das so war - woran es liegt, dass ich solche texte nicht (freiwillig) lese - vielleicht ist das indirekt doch nicht ganz uninteressant für dich.
es hat einiges damit zu tun, wie der erzähler spricht - m.e. 'buhlt' er um vom leser nachzuvollziehende 'bestätigung' des erzählten durch 'erläuterung', und das funktioniert für mich nicht - da ich dabei spontan nicht 'mitgehe' und auch keine lust dazu empfinde, folglich 'auf distanz gehe' - d.h. mir widerfährt das gegenteil von 'in eine geschichte hineingezogen werden'.
dies geschieht hier gleich ganz zu anfang, ich lese dann bis zur entfaltung der ersten dialoge, die mir ohne 'leben' zu sein scheinen, was ich aber weniger gut erklären kann als den ersten punkt (den ich gleich noch belege) - es ist etwas stereotypes im dialog, als würde er vor einem 'aufzeichnungsgerät' stattfinden, als würde ich nicht an einer 'welt' teilhaben, sondern einer 'vorführung' beiwohnen, in der ein darstellungsklischee abläuft.
zum ersten kritikpunkt - den erläuternden und damit 'sich anbiedernden' erzähler erlebe ich hier:
1 - das Fatai nun einmal war
2 - lobenswert
3 - Man konnte nie wissen.
hier angekommen habe ich bereits den (durch zwischenzeitliche sätze wie "gebot konit den männern, einzuhalten" nicht gerade konterkarierten) eindruck, den ganzen text schon zu kennen, ohne ihn noch lesen zu müssen - was immer an äußerlichem geschehen u.dgl. noch berichtet werden mag. die glatte dynamik und der inhalt der ersten dialoge, die ich noch mitnehme, bestätigen nur das bild einer art von "marlboro-werbung" - und die müsste wirklich sehr geschliffen und ästhetisch sein, um mir als gut gemachtes 'kunstprodukt' gefallen zu können, auch ohne mich mit den effekten der stilmittel zu identifizieren - wäre aber möglich -z.b. gut gemachte werbung, die reine klischees erfüllt, aber darin ästhetisch/ handwerklich auf hohem niveau ist - eben z.b. marlboro oder auch coca cola - kann das.
- hier finde ich dieses 'ausdruckshandwerk' noch nicht; es wirkt auf mich z.b. unbeholfen, wenn in z3 bei "im eilschritt bewegten sie sich" "sie" formal weder auf "einsatztrupp", noch auf "stadt", noch auf unmittelbar nachfolgendes beziehbar ist.
ich kann mir aber durchaus vorstellen -das ist ehrlich gemeint und kein süßholz-, dass durch weiterschreiben und verfassen weiterer solcher erzählungen immer aufs neue raum frei wird für etwas fokussierung auf die angesprochenen ebenen, die hier vermutlich noch recht unbewusst auftreten, weil der 'konstruktionsfokus' und die aufmerksamkeit, die geschichte zu entwickeln und 'hinzubekommen', vermutlich erstmal ganz woanders liegen.
dann würde auch ich eine solche erzählung gerne von anfang zu ende lesen und gefallen daran finden, wie an einem guten marlboro-clip oder vielleicht einem amüsanten phantomas-film - ich hoffe, das kommt jetzt nicht zu überheblich rüber.
viele liebe grüße.
es wird dir nicht all zu viel an information bringen, aber ich wollte doch sagen, dass ich schon versucht habe, den text zu lesen, und gleich am anfang gescheitert bin, und warum das so war - woran es liegt, dass ich solche texte nicht (freiwillig) lese - vielleicht ist das indirekt doch nicht ganz uninteressant für dich.
es hat einiges damit zu tun, wie der erzähler spricht - m.e. 'buhlt' er um vom leser nachzuvollziehende 'bestätigung' des erzählten durch 'erläuterung', und das funktioniert für mich nicht - da ich dabei spontan nicht 'mitgehe' und auch keine lust dazu empfinde, folglich 'auf distanz gehe' - d.h. mir widerfährt das gegenteil von 'in eine geschichte hineingezogen werden'.
dies geschieht hier gleich ganz zu anfang, ich lese dann bis zur entfaltung der ersten dialoge, die mir ohne 'leben' zu sein scheinen, was ich aber weniger gut erklären kann als den ersten punkt (den ich gleich noch belege) - es ist etwas stereotypes im dialog, als würde er vor einem 'aufzeichnungsgerät' stattfinden, als würde ich nicht an einer 'welt' teilhaben, sondern einer 'vorführung' beiwohnen, in der ein darstellungsklischee abläuft.
zum ersten kritikpunkt - den erläuternden und damit 'sich anbiedernden' erzähler erlebe ich hier:
1 - das Fatai nun einmal war
2 - lobenswert
3 - Man konnte nie wissen.
hier angekommen habe ich bereits den (durch zwischenzeitliche sätze wie "gebot konit den männern, einzuhalten" nicht gerade konterkarierten) eindruck, den ganzen text schon zu kennen, ohne ihn noch lesen zu müssen - was immer an äußerlichem geschehen u.dgl. noch berichtet werden mag. die glatte dynamik und der inhalt der ersten dialoge, die ich noch mitnehme, bestätigen nur das bild einer art von "marlboro-werbung" - und die müsste wirklich sehr geschliffen und ästhetisch sein, um mir als gut gemachtes 'kunstprodukt' gefallen zu können, auch ohne mich mit den effekten der stilmittel zu identifizieren - wäre aber möglich -z.b. gut gemachte werbung, die reine klischees erfüllt, aber darin ästhetisch/ handwerklich auf hohem niveau ist - eben z.b. marlboro oder auch coca cola - kann das.
- hier finde ich dieses 'ausdruckshandwerk' noch nicht; es wirkt auf mich z.b. unbeholfen, wenn in z3 bei "im eilschritt bewegten sie sich" "sie" formal weder auf "einsatztrupp", noch auf "stadt", noch auf unmittelbar nachfolgendes beziehbar ist.
ich kann mir aber durchaus vorstellen -das ist ehrlich gemeint und kein süßholz-, dass durch weiterschreiben und verfassen weiterer solcher erzählungen immer aufs neue raum frei wird für etwas fokussierung auf die angesprochenen ebenen, die hier vermutlich noch recht unbewusst auftreten, weil der 'konstruktionsfokus' und die aufmerksamkeit, die geschichte zu entwickeln und 'hinzubekommen', vermutlich erstmal ganz woanders liegen.
dann würde auch ich eine solche erzählung gerne von anfang zu ende lesen und gefallen daran finden, wie an einem guten marlboro-clip oder vielleicht einem amüsanten phantomas-film - ich hoffe, das kommt jetzt nicht zu überheblich rüber.
viele liebe grüße.
Hallo Aram,
auch nach längerem Überlegen werde ich aus deinem Kommentar nicht recht schlau; du schreibst, dass du versucht hast, "den text zu lesen, und gleich am anfang gescheitert" bist - trotzdem kommen alle zitierten Stellen aus dem zehnten Teil der Geschichte, also ungefähr den letzten 4 der insgesamt ca. 55 Seiten? Beziehst du dich jetzt mit Referenzen wie "Entfaltung der ersten Dialoge" auf den hier stehenden, letzten Textteil, oder auf den gesamten Text? Ohne den Rest ergibt die hier beschriebene, sehr wörtlich genommene "Auflösung" natürlich wenig Sinn.
"das Fatai nun einmal war" und "lobenswert" sind Prädikate, die nicht aus meiner, sondern aus Konits Perspektive und Gedanken stammen, durch dessen Augen zu sehen etwas ist, woran einen die vorhergehenden 9 Teile gewöhnt haben sollten. Dasselbe gilt für "Man konnte nie wissen". Sollte aus dem Kontext nicht immer klar sein, wessen Sichtweise gerade eingenommen wird, müsste ich da sicherlich noch einige Hinweise einbauen, aber eigentlich erscheint es mir recht klar - zumal die nicht perspektivisch gefärbten Stellen nicht besonders häufig sind und sich, jedenfalls nach meiner Absicht, der Wertung völlig enthalten.
"durch zwischenzeitliche sätze wie "gebot konit den männern, einzuhalten""
Den Satz gibt es nicht.
"es wirkt auf mich z.b. unbeholfen, wenn in z3 bei "im eilschritt bewegten sie sich" "sie" formal weder auf "einsatztrupp", noch auf "stadt", noch auf unmittelbar nachfolgendes beziehbar ist."
Hm, aber so ist es mit pluralen Anaphern doch meistens? In "Anna mag Bernd. Sie gehen ins Kino." hat das "sie" doch auch ein Bezugsobjekt, nämlich das Paar {Anna, Bernd}, das man erst konstruieren muss - in der von dir zitierten Stelle vertritt "sie" eben die Kombination aus "beinahe die ganze Stadt" und "Einsatztrupp". Wenn das ein Stolperstein sein sollte, will ich ihn natürlich gerne beseitigen, aber es kam mir nicht wie einer vor.
Zu deinem Gesamteindruck: Ja, dieser (der gesamte) Text enthält Klischees, die als solche unangenehm auffallen und nicht funktionieren. Das ist aber der wesentliche Punkt am Plot, der die Innenperspektive eines scheiternden Textes schildert - die Klischees, von Vagonar im achten Teil explizit etwa als "hochdramatisches landschaftliches Tamtam " bemerkt und kritisiert ("bitte sehr, dieser Schmierfink sollte sich schämen! Es drängt sich förmlich auf, daß hier etwas nicht stimmt... Jetzt fehlt der Welt der Sinn. Unsere Geschichte funktioniert nicht."), sind ihres Sinnhorizontes beraubt und führen ein erlöschendes Schattendasein bis zur völligen Auflösung. Hier und da erfüllen sie noch Reste ihrer ursprünglichen Funktion, einige können sich zeitweise von ihrer Rolle lösen, doch im wesentlichen soll man hier das Scheitern und den Zusammenbruch einer Fiktion erleben, und dazu bedarf es natürlich vor allem - einer scheiternden Fiktion. Natürlich tritt dieser Effekt hier, kurz vor Schluss, noch einmal besonders deutlich hervor. Sicher ist das ganze damit z.B. eine schlechte Fantasygeschichte, aber nur in dem Sinn, in dem ein Toaster eine schlechte Waschmaschine ist. Könnte man den Text dagegen wie einen Marlboro-Clip oder einen "amüsanten Phantomas-Film" rezipieren, würde ich ihn als gescheitert betrachten.
Viele Grüße und danke für deinen Kommentar
Merlin
auch nach längerem Überlegen werde ich aus deinem Kommentar nicht recht schlau; du schreibst, dass du versucht hast, "den text zu lesen, und gleich am anfang gescheitert" bist - trotzdem kommen alle zitierten Stellen aus dem zehnten Teil der Geschichte, also ungefähr den letzten 4 der insgesamt ca. 55 Seiten? Beziehst du dich jetzt mit Referenzen wie "Entfaltung der ersten Dialoge" auf den hier stehenden, letzten Textteil, oder auf den gesamten Text? Ohne den Rest ergibt die hier beschriebene, sehr wörtlich genommene "Auflösung" natürlich wenig Sinn.
"das Fatai nun einmal war" und "lobenswert" sind Prädikate, die nicht aus meiner, sondern aus Konits Perspektive und Gedanken stammen, durch dessen Augen zu sehen etwas ist, woran einen die vorhergehenden 9 Teile gewöhnt haben sollten. Dasselbe gilt für "Man konnte nie wissen". Sollte aus dem Kontext nicht immer klar sein, wessen Sichtweise gerade eingenommen wird, müsste ich da sicherlich noch einige Hinweise einbauen, aber eigentlich erscheint es mir recht klar - zumal die nicht perspektivisch gefärbten Stellen nicht besonders häufig sind und sich, jedenfalls nach meiner Absicht, der Wertung völlig enthalten.
"durch zwischenzeitliche sätze wie "gebot konit den männern, einzuhalten""
Den Satz gibt es nicht.
"es wirkt auf mich z.b. unbeholfen, wenn in z3 bei "im eilschritt bewegten sie sich" "sie" formal weder auf "einsatztrupp", noch auf "stadt", noch auf unmittelbar nachfolgendes beziehbar ist."
Hm, aber so ist es mit pluralen Anaphern doch meistens? In "Anna mag Bernd. Sie gehen ins Kino." hat das "sie" doch auch ein Bezugsobjekt, nämlich das Paar {Anna, Bernd}, das man erst konstruieren muss - in der von dir zitierten Stelle vertritt "sie" eben die Kombination aus "beinahe die ganze Stadt" und "Einsatztrupp". Wenn das ein Stolperstein sein sollte, will ich ihn natürlich gerne beseitigen, aber es kam mir nicht wie einer vor.
Zu deinem Gesamteindruck: Ja, dieser (der gesamte) Text enthält Klischees, die als solche unangenehm auffallen und nicht funktionieren. Das ist aber der wesentliche Punkt am Plot, der die Innenperspektive eines scheiternden Textes schildert - die Klischees, von Vagonar im achten Teil explizit etwa als "hochdramatisches landschaftliches Tamtam " bemerkt und kritisiert ("bitte sehr, dieser Schmierfink sollte sich schämen! Es drängt sich förmlich auf, daß hier etwas nicht stimmt... Jetzt fehlt der Welt der Sinn. Unsere Geschichte funktioniert nicht."), sind ihres Sinnhorizontes beraubt und führen ein erlöschendes Schattendasein bis zur völligen Auflösung. Hier und da erfüllen sie noch Reste ihrer ursprünglichen Funktion, einige können sich zeitweise von ihrer Rolle lösen, doch im wesentlichen soll man hier das Scheitern und den Zusammenbruch einer Fiktion erleben, und dazu bedarf es natürlich vor allem - einer scheiternden Fiktion. Natürlich tritt dieser Effekt hier, kurz vor Schluss, noch einmal besonders deutlich hervor. Sicher ist das ganze damit z.B. eine schlechte Fantasygeschichte, aber nur in dem Sinn, in dem ein Toaster eine schlechte Waschmaschine ist. Könnte man den Text dagegen wie einen Marlboro-Clip oder einen "amüsanten Phantomas-Film" rezipieren, würde ich ihn als gescheitert betrachten.
Viele Grüße und danke für deinen Kommentar
Merlin
lieber merlin,
ich dachte schon, dass du mit meinem kommentar nicht viel anfangen können würdest - viel mehr als feedback, warum ich nicht zur zielgruppe des textes gehöre, sollte er auch nicht sein.
dir scheint es um dinge zu gehen, die mich erstmal nicht interessieren, und umgekehrt.
ich habe auch in den ersten oder zweiten teil reinzulesen versucht, ist aber schon etwas her, und verlief ähnlich - nun habe ich es mit dem schlussteil nochmal probiert, und beziehe mich in diesem thread auf den text, der in diesem thread eingestellt ist; 'anfang' meint also dessen anfang.
warum liest man einen text überhaupt, wenn einem nicht gerade langweilig ist - das lässt sich nicht über übergeordnete konstruktionen und absichten das autors motivieren, dieser überbau ist natürlich für die geschichte wichtig, aber zunächst sache des autors - als leser habe ich den anspruch, durch irgend etwas in den bann eines textes gezogen, herausgefordert oder berührt oder unterhalten zu werden, und wenn das nicht geschieht, d.h. wenn da nichts auftaucht, das dies leistet (z.b. freude an der sprache auslöst), wende ich mich anderem zu.
dass der text anbietet, in eine welt einzutauchen - darin muss er überzeugen. für mich ist das hier weder im ersten noch im letzten teil der fall.
der rest, von dem du schreibst - ist für mich 'überbau', mir geht es mehr um das 'betriebssystem' der sprache, bevor ich zu funktionen der 'anwendung' überhaupt komme - so nimmst du auch meinen vergleich mit marlboro oder phantomas zu vordergründig - natürlch kann man alles mögliche so konsumieren, selbst einen haneke-film... darüber sollten wir uns keine illusionen machen - die sprache dieses textes ist davon entfernt, vielleicht zu unbewusst, diesbezüglich ein anderes gefühl zu vermitteln (wie es der sprache mancher autoren vielleicht gelingt - aber wie gesagt, alles ist konsumierbar.)
(ich lese jetzt nochmal den anfang von teil eins)
liebe grüße.
edit: bei teil eins, nach nochmaligem lesen wieder präsent, finde ich auch dieses 'überhöhte', und es erscheint mir verschleiert, wo der text (als text) hin will - ein bisschen, als ob der autor den leser 'füttern' würde.
ich dachte schon, dass du mit meinem kommentar nicht viel anfangen können würdest - viel mehr als feedback, warum ich nicht zur zielgruppe des textes gehöre, sollte er auch nicht sein.
dir scheint es um dinge zu gehen, die mich erstmal nicht interessieren, und umgekehrt.
ich habe auch in den ersten oder zweiten teil reinzulesen versucht, ist aber schon etwas her, und verlief ähnlich - nun habe ich es mit dem schlussteil nochmal probiert, und beziehe mich in diesem thread auf den text, der in diesem thread eingestellt ist; 'anfang' meint also dessen anfang.
warum liest man einen text überhaupt, wenn einem nicht gerade langweilig ist - das lässt sich nicht über übergeordnete konstruktionen und absichten das autors motivieren, dieser überbau ist natürlich für die geschichte wichtig, aber zunächst sache des autors - als leser habe ich den anspruch, durch irgend etwas in den bann eines textes gezogen, herausgefordert oder berührt oder unterhalten zu werden, und wenn das nicht geschieht, d.h. wenn da nichts auftaucht, das dies leistet (z.b. freude an der sprache auslöst), wende ich mich anderem zu.
dass der text anbietet, in eine welt einzutauchen - darin muss er überzeugen. für mich ist das hier weder im ersten noch im letzten teil der fall.
nö, weder aus deiner noch aus konits, sondern aus der des erzählers. (wenn konit der erzähler ist, spricht er von sich in der dritten person - falls das so ist, fehlt mir tatsächlich die lektüre der andern teile)"das Fatai nun einmal war" und "lobenswert" sind Prädikate, die nicht aus meiner, sondern aus Konits Perspektive und Gedanken stammen
- ich glaube, das ist egal, daran würde ich mich nicht gewöhnen - ich fürchte, das ist für dich nicht nachvollziehbar; besser beschreiben als in meinem ersten kommentar kann ich es glaube ich nicht.woran die ersten neun teile gewöhnt haben sollten
anzuhalten, nicht einzuhalten; sorry.Den Satz gibt es nicht.
kein stolperstein im sinne von verstehen was gemeint sein muss, aber ein unlustmoment - dein beispiel hinkt, da 'sie' bestehend aus anna und bernd viel konkreter vorstellbar ist als 'sie' bestehend aus einsatztrupp und beinahe ganzer stadt, da letzteres bereits eine bildhafte darstellung ist - die stadt als solche ist gar nicht gemeint, 'beinahe' stellt eine weitere unbestimmte einschränkung da.Wenn das ein Stolperstein sein sollte, will ich ihn natürlich gerne beseitigen, aber es kam mir nicht wie einer vor
der rest, von dem du schreibst - ist für mich 'überbau', mir geht es mehr um das 'betriebssystem' der sprache, bevor ich zu funktionen der 'anwendung' überhaupt komme - so nimmst du auch meinen vergleich mit marlboro oder phantomas zu vordergründig - natürlch kann man alles mögliche so konsumieren, selbst einen haneke-film... darüber sollten wir uns keine illusionen machen - die sprache dieses textes ist davon entfernt, vielleicht zu unbewusst, diesbezüglich ein anderes gefühl zu vermitteln (wie es der sprache mancher autoren vielleicht gelingt - aber wie gesagt, alles ist konsumierbar.)
(ich lese jetzt nochmal den anfang von teil eins)
liebe grüße.
edit: bei teil eins, nach nochmaligem lesen wieder präsent, finde ich auch dieses 'überhöhte', und es erscheint mir verschleiert, wo der text (als text) hin will - ein bisschen, als ob der autor den leser 'füttern' würde.
Hallo Aram,
jetzt ist mir doch einiges klarer geworden. Deine Erklärung, warum du nicht zur Zielgruppe des Textes gehörst, hatte ich auch so aufgefaßt - und finde sie deswegen auch anregend und interessant, weil man gerade solche Erläuterungen naturgemäß selten zu lesen bekommt. Lassen wir also einmal den Text beiseite - spannender erscheinen mir hier die dahinter stehenden Ansichten über Literatur, das Verhältnis von Text, Autor und Leser bzw. ihre jeweiligen Verantwortlichkeiten.
Ich denke, nach deinem Satz:
"warum liest man einen text überhaupt, wenn einem nicht gerade langweilig ist - das lässt sich nicht über übergeordnete konstruktionen und absichten das autors motivieren"
ist mir klar, dass wir hier nicht zusammenkommen werden. Ich lese durchaus und zwar wesentlich aufgrund solcher Motivationen bzw. motiviert durch die Hoffnung, dass übergordnete Konstruktionen und Absichten noch auftauchen werden - dementsprechend schreibe ich auch.
"dass der text anbietet, in eine welt einzutauchen - darin muss er überzeugen. für mich ist das hier weder im ersten noch im letzten teil der fall."
Darin eben darf er aber nicht überzeugen - oder allenfalls in einem sehr verqueren Sinn. Wenn er das täte, würde er nicht funktionieren.
"der rest, von dem du schreibst - ist für mich 'überbau', mir geht es mehr um das 'betriebssystem' der sprache, bevor ich zu funktionen der 'anwendung' überhaupt komme"
Diese Trennung erscheint mir eigenartig. Das Betriebssystem wird doch auf seine Anwendungen hin entworfen, sein Qualitätsmaßstab ist letztlich, wie sehr es sich dafür eignet. Die Sprache ist doch ein Mittel zur Vermittlung des "Überbaus" - wie kann man sie dann beurteilen, wenn man ihn beiseite läßt? Wenn jemand z.B. eine kalte, durchtechnisierte Welt schildern will und dazu eine furchtbar sperrige und technische, von Nominalstil und terminologischen Wortungeheuern strotzende Sprache ansetzt, würde ich schon sagen, dass er sich richtig ausdrückt. Umgekehrt: Wenn man den "Überbau" nicht interessant findet, wird man die Sprache, die ihm zuwächst und in der er sich ausdrückt, schwer mögen können.
Um doch noch einmal auf den Text zurück zu kommen: Ich bin mir nicht sicher, wie stark die Verbindung zwischen Inhalt und Stil hier letztlich geworden ist. Allerdings ist die Sprache schon in weiten Teilen das Ergebnis eines bewußt durchdachten stilistischen Feintunings, weswegen der Stil sich auch im Laufe des Textes (am stärksten zu erkennen zwischen Rahmenhandlung und Rückblenden) einige Male ändert.
Es freut mich jedenfalls, dass du dir die Mühe gemacht hast, dein erstes Posting zu erläutern und deine Sicht der Dinge mit mir zu teilen. Vielleicht ist ja bei kommenden Texten wieder etwas dabei, was dich mehr anspricht.
Liebe Grüße
Merlin
jetzt ist mir doch einiges klarer geworden. Deine Erklärung, warum du nicht zur Zielgruppe des Textes gehörst, hatte ich auch so aufgefaßt - und finde sie deswegen auch anregend und interessant, weil man gerade solche Erläuterungen naturgemäß selten zu lesen bekommt. Lassen wir also einmal den Text beiseite - spannender erscheinen mir hier die dahinter stehenden Ansichten über Literatur, das Verhältnis von Text, Autor und Leser bzw. ihre jeweiligen Verantwortlichkeiten.
Ich denke, nach deinem Satz:
"warum liest man einen text überhaupt, wenn einem nicht gerade langweilig ist - das lässt sich nicht über übergeordnete konstruktionen und absichten das autors motivieren"
ist mir klar, dass wir hier nicht zusammenkommen werden. Ich lese durchaus und zwar wesentlich aufgrund solcher Motivationen bzw. motiviert durch die Hoffnung, dass übergordnete Konstruktionen und Absichten noch auftauchen werden - dementsprechend schreibe ich auch.
"dass der text anbietet, in eine welt einzutauchen - darin muss er überzeugen. für mich ist das hier weder im ersten noch im letzten teil der fall."
Darin eben darf er aber nicht überzeugen - oder allenfalls in einem sehr verqueren Sinn. Wenn er das täte, würde er nicht funktionieren.
"der rest, von dem du schreibst - ist für mich 'überbau', mir geht es mehr um das 'betriebssystem' der sprache, bevor ich zu funktionen der 'anwendung' überhaupt komme"
Diese Trennung erscheint mir eigenartig. Das Betriebssystem wird doch auf seine Anwendungen hin entworfen, sein Qualitätsmaßstab ist letztlich, wie sehr es sich dafür eignet. Die Sprache ist doch ein Mittel zur Vermittlung des "Überbaus" - wie kann man sie dann beurteilen, wenn man ihn beiseite läßt? Wenn jemand z.B. eine kalte, durchtechnisierte Welt schildern will und dazu eine furchtbar sperrige und technische, von Nominalstil und terminologischen Wortungeheuern strotzende Sprache ansetzt, würde ich schon sagen, dass er sich richtig ausdrückt. Umgekehrt: Wenn man den "Überbau" nicht interessant findet, wird man die Sprache, die ihm zuwächst und in der er sich ausdrückt, schwer mögen können.
Um doch noch einmal auf den Text zurück zu kommen: Ich bin mir nicht sicher, wie stark die Verbindung zwischen Inhalt und Stil hier letztlich geworden ist. Allerdings ist die Sprache schon in weiten Teilen das Ergebnis eines bewußt durchdachten stilistischen Feintunings, weswegen der Stil sich auch im Laufe des Textes (am stärksten zu erkennen zwischen Rahmenhandlung und Rückblenden) einige Male ändert.
Es freut mich jedenfalls, dass du dir die Mühe gemacht hast, dein erstes Posting zu erläutern und deine Sicht der Dinge mit mir zu teilen. Vielleicht ist ja bei kommenden Texten wieder etwas dabei, was dich mehr anspricht.
Liebe Grüße
Merlin
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste