januar, rot
Ich glaube das hier (wieder mal) nicht.
( :-( )
( :-( )
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe scarlett,
wen meinst Du denn jetzt mit "allen"?
Versuch einmal, Dich und mich zum Beispiel umzutauschen. Ich hätte so ein Lob von - sagen wir mal - Max bekommen, samt der Aussagen zur möglicherweise kommenden Kritik.
Du wolltest eigentlich eine Kritik zu meinem Text schreiben: Er gefiele Dir sehr, Du hättest aber eine kritische Anmerkung dazu.
Mal ganz ehrlich: Wie hättest Du dann Max Anmerkung gelesen, wenn er sie so formuliert hätte wie Heidrun das tut? Wie wärst Du Dir mit Deiner Kritik vorgekommen? Hättest Du nicht vielleicht auch die Lust verloren, sie hier einzustellen?
Ich finde es schade, wenn Du gehst. Vor allem lasse ich mich nicht unter "alle" subsummieren, dafür hatten wir dann doch zu gute Kontakte und auch kritische Auseinandersetzungen.
Auch angefressene Grüße
leonie
wen meinst Du denn jetzt mit "allen"?
Versuch einmal, Dich und mich zum Beispiel umzutauschen. Ich hätte so ein Lob von - sagen wir mal - Max bekommen, samt der Aussagen zur möglicherweise kommenden Kritik.
Du wolltest eigentlich eine Kritik zu meinem Text schreiben: Er gefiele Dir sehr, Du hättest aber eine kritische Anmerkung dazu.
Mal ganz ehrlich: Wie hättest Du dann Max Anmerkung gelesen, wenn er sie so formuliert hätte wie Heidrun das tut? Wie wärst Du Dir mit Deiner Kritik vorgekommen? Hättest Du nicht vielleicht auch die Lust verloren, sie hier einzustellen?
Ich finde es schade, wenn Du gehst. Vor allem lasse ich mich nicht unter "alle" subsummieren, dafür hatten wir dann doch zu gute Kontakte und auch kritische Auseinandersetzungen.
Auch angefressene Grüße
leonie
hallo scarlett,
(ich mach's mal wie du und lese keine vorkommentare)
es hat mir gefallen, "rot" im titel eines deiner texte zu lesen (weil das für mich ungewöhnlich war) und so habe ich interessiert + gerne 'reingeklickt'.
schön für mich, dass sich ein 'sinnlich-roter' text von dir zu vielen 'vergeblich-traumatisiert-ersehnten' gesellt (ich meine natürlich die themenlagen, nicht die texte an sich)
streich mir vergessen - finde ich schön.
unter die haut und lust - die 'lust' so abstrakt adressiert direkt nach der konkreten 'haut', bewirkt bei mir eher das 'gegenteil' ('törnt ab') -auch wenn 'unter die lust' wiederum speziell ist, falls man es so liest.
aus allen poren - 'poren' und 'haut' sind sehr gängig, das ist mir ein bisschen zu wenig
kirschworte - die 'worte' zu nennen und substantivisch mit einem attributbegriff zu verbinden, glaube ich schon mehrmals bei dir gelesen zu haben, sodass es inzwischen ein bisschen inflationär bei mir ankommt (nur deshalb assoziere ich vermutlich auch "kirschtorte")
raustimmig auf lippen gelegt
färben den januar rot - gefällt mir!
ins schneekleid gehüllt
verhüpft sich die zeit
zwischen dir und mir - diese strophe finde ich ganz frei und schön.
wächst es sich aus - ja
wohin? - die rhetorische frage am ende hab ich auch schon etwas 'zu' oft gelesen (nicht nur bei dir), so trägt sie nicht mehr für mich, wirkt 'dramatisierend' und etwas gehaltlos (ohne innere bewegung, die bei mir angeregt würde.)
die mittelstrophen gefallen mir sehr - für mich machen sie den text aus, und können für sich stehen.
der 'rahmen' aus s1 und s4 trägt für mich nicht.
den titel finde ich, auch wenn sein wirkeffekt über einfachen kontrast erzielt ist, gut und angemessen.
gern gelesen. abendgrüße.
(ich mach's mal wie du und lese keine vorkommentare)
es hat mir gefallen, "rot" im titel eines deiner texte zu lesen (weil das für mich ungewöhnlich war) und so habe ich interessiert + gerne 'reingeklickt'.
schön für mich, dass sich ein 'sinnlich-roter' text von dir zu vielen 'vergeblich-traumatisiert-ersehnten' gesellt (ich meine natürlich die themenlagen, nicht die texte an sich)
streich mir vergessen - finde ich schön.
unter die haut und lust - die 'lust' so abstrakt adressiert direkt nach der konkreten 'haut', bewirkt bei mir eher das 'gegenteil' ('törnt ab') -auch wenn 'unter die lust' wiederum speziell ist, falls man es so liest.
aus allen poren - 'poren' und 'haut' sind sehr gängig, das ist mir ein bisschen zu wenig
kirschworte - die 'worte' zu nennen und substantivisch mit einem attributbegriff zu verbinden, glaube ich schon mehrmals bei dir gelesen zu haben, sodass es inzwischen ein bisschen inflationär bei mir ankommt (nur deshalb assoziere ich vermutlich auch "kirschtorte")
raustimmig auf lippen gelegt
färben den januar rot - gefällt mir!
ins schneekleid gehüllt
verhüpft sich die zeit
zwischen dir und mir - diese strophe finde ich ganz frei und schön.
wächst es sich aus - ja
wohin? - die rhetorische frage am ende hab ich auch schon etwas 'zu' oft gelesen (nicht nur bei dir), so trägt sie nicht mehr für mich, wirkt 'dramatisierend' und etwas gehaltlos (ohne innere bewegung, die bei mir angeregt würde.)
die mittelstrophen gefallen mir sehr - für mich machen sie den text aus, und können für sich stehen.
der 'rahmen' aus s1 und s4 trägt für mich nicht.
den titel finde ich, auch wenn sein wirkeffekt über einfachen kontrast erzielt ist, gut und angemessen.
gern gelesen. abendgrüße.
Heidrun hat geschrieben:Liebe Monika,
für mich ist das eines der besten Gedichte der letzten Jahre. Die "raustimmigen Kirschworte" , die sich "verhüpfende Zeit" und das
"(Ein-)-Streichen" der Erinnerung. - Nicht böse sein, lieber Hannes, aber ich finde den Begriff "streichen" hier perfekt, weil er in seiner Wirkung für etwas Tiefgreifenderes steht, als ein bloßes Streicheln.
Manchmal dauern mich deine Verse im Vorfeld, Monika. Sie sind von solcher Zartheit, gleichwohl von starker Ausdruckskraft und durchweg von hoher Qualität. - Doch steht zu befürchten, dass sich auch diesmal wohlmeinende Kritiker darüber beugen werden, mit dem Skalpell in der Hand. - So ist es nun einmal in den Foren.
Mich erfüllt etwas so Vollkommenes mit einem leichten Gefühl der Demut. Und ich hoffe inständig, dass mir nur einmal etwas Vergleichbares gelingen wird.
Heidrun
heidrun,
wie meilenweit daneben du mit dem zentralen absatz deines kommentars lagst, und welche herabsetzung und beleidigung er impliziert, könntest du z.b. sehen, wenn du dir den "text des monats november 2009" von scarlett ansiehst, wie er seine form fand, und wie scarlett dies kommentierte:
viewtopic.php?p=134029#p134029
danke flora, ferdi, leonie, lisa et al. für eure klaren worte.
Zuletzt geändert von aram am 21.01.2010, 01:15, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo allerseits!
Ich bin ja auch ein Scarlett-Fan. Und ein Ferdi-Fan, übrigens. Auch wenn es darum natürlich nicht geht. Als mich mittlerweile auch in ein paar Foren "Tummelnde" (eigentlich finde ich, das ist ein ausgesprochen angenehmes Wort, stell mir da so eine Art Internetfreibad vor), stelle ich fest, dass es da offensichtlich Wellenbewegungen gibt, wo "etwas" eskaliert, das gar nicht so einfach zu fassen ist. Habe mir immer mal wieder gedacht "Dichter ( oder Künstler) sind eben empfindlich". Vielleicht ist das auch so. Dass es eben "empfindlich" ist, sich auszusetzen, auch wenn man (jeder, der sich in Foren aussetzt) es gleichzeitig sucht und braucht. Und dann streitet der kritisch rationale mit dem emphatischen Geist. Gleichzeitig erinnert es mich an Gruppen, als ich jünger war, mit ihren Krisen, Einbezieh- und Ausgrenzmechanismen. Da hätte ich meinerseits übrigens auch einiges zu den Kommentaren zum "Eisherzgedicht" eines Neuzugangs hier schreiben mögen, und habe es dann gelassen. Aber GEDACHT habe ich, dass es schon verrückt ist, wie sich erwachsene Leute im Namen der gesunden Kritik da so voll auf einen jungen Menschen und seine Forengehversuche einschiessen. Ja, und Heidrun empfand ich irgendwo schon auch als interessanten Neuzugang. Ich meine, nach einem Jahr Forum habe ich ja auch schon einige kommen und gehen sehen. Schade, dass Heidrun gegangen ist. SUPERSCHADE, wenn Scarlett gehen sollte.
Ich jedenfalls bleibe gerne. Aber fühle mich wie ein uralter Uhu, ob des Kommens und Gehens und der Wellen. Uralter Seehund, Eisbär, was weiss ich.
Und jetzt mag jemand denken: all das, und zu Scarlett's Gedicht hat sie gar nichts gesagt. Stimmt. Genau so kann es gehen. Die Kommentare werden zum Fixpunkt, das Gedicht verliert sich ob des "Getümmels".
Scarlett. Bleib einfach!
Lydie
Ich bin ja auch ein Scarlett-Fan. Und ein Ferdi-Fan, übrigens. Auch wenn es darum natürlich nicht geht. Als mich mittlerweile auch in ein paar Foren "Tummelnde" (eigentlich finde ich, das ist ein ausgesprochen angenehmes Wort, stell mir da so eine Art Internetfreibad vor), stelle ich fest, dass es da offensichtlich Wellenbewegungen gibt, wo "etwas" eskaliert, das gar nicht so einfach zu fassen ist. Habe mir immer mal wieder gedacht "Dichter ( oder Künstler) sind eben empfindlich". Vielleicht ist das auch so. Dass es eben "empfindlich" ist, sich auszusetzen, auch wenn man (jeder, der sich in Foren aussetzt) es gleichzeitig sucht und braucht. Und dann streitet der kritisch rationale mit dem emphatischen Geist. Gleichzeitig erinnert es mich an Gruppen, als ich jünger war, mit ihren Krisen, Einbezieh- und Ausgrenzmechanismen. Da hätte ich meinerseits übrigens auch einiges zu den Kommentaren zum "Eisherzgedicht" eines Neuzugangs hier schreiben mögen, und habe es dann gelassen. Aber GEDACHT habe ich, dass es schon verrückt ist, wie sich erwachsene Leute im Namen der gesunden Kritik da so voll auf einen jungen Menschen und seine Forengehversuche einschiessen. Ja, und Heidrun empfand ich irgendwo schon auch als interessanten Neuzugang. Ich meine, nach einem Jahr Forum habe ich ja auch schon einige kommen und gehen sehen. Schade, dass Heidrun gegangen ist. SUPERSCHADE, wenn Scarlett gehen sollte.
Ich jedenfalls bleibe gerne. Aber fühle mich wie ein uralter Uhu, ob des Kommens und Gehens und der Wellen. Uralter Seehund, Eisbär, was weiss ich.
Und jetzt mag jemand denken: all das, und zu Scarlett's Gedicht hat sie gar nichts gesagt. Stimmt. Genau so kann es gehen. Die Kommentare werden zum Fixpunkt, das Gedicht verliert sich ob des "Getümmels".
Scarlett. Bleib einfach!
Lydie
Da hätte ich meinerseits übrigens auch einiges zu den Kommentaren zum "Eisherzgedicht" eines Neuzugangs hier schreiben mögen, und habe es dann gelassen. Aber GEDACHT habe ich (...)
liebe lydie,
und du meinst, es ist konstruktiv, in dem faden, wo es darum gegangen wäre - nix zu sagen, und dich dann in einem ganz anderen faden nachträglich darüber auszulassen?
...sorry, manchmal verstehe ich wenig.
nachtgrüße!
Hallo Aram,
Nee, ich sage hier nichts Konstruktives. Ich sage einfach nur was. Und so ist es eben. Dann kommt über einen Faden was anderes hoch. War so. Ich habe das bei dem "Eisherz" gedacht und nicht gesagt -vermutlich weil ich dem "Neuzugang" gegenüber nicht auch noch was sagen wollte- und jetzt, wo hier ja so einiges gesagt wurde, habe ich meins dazu gesagt. Genau so geht das.
Lydie
Nee, ich sage hier nichts Konstruktives. Ich sage einfach nur was. Und so ist es eben. Dann kommt über einen Faden was anderes hoch. War so. Ich habe das bei dem "Eisherz" gedacht und nicht gesagt -vermutlich weil ich dem "Neuzugang" gegenüber nicht auch noch was sagen wollte- und jetzt, wo hier ja so einiges gesagt wurde, habe ich meins dazu gesagt. Genau so geht das.
Lydie
Huhu Sca,
Ah,"jetzt"!
Über dieses "hüpfen" habe ich noch gegrübelt, warum mir das in diesem Text nicht zusagt. Jetzt glaube ich es zu wissen. Die ersten Strophen klingen sehr sinnlich/somatisch und da möchte ich keine Verknüpfung zum Kindlichen.
Falls mein Elefantenkommentar Auslöser für deine mE. überzogene Reaktion sein sollte, möchte ich mich entschuldigen (ich bin nicht zartfühlend genug für Lyrikkommentare, wie du ja weißt)
LG
Nifl
Die Zeit stimmt nicht, da auch Kirschen im Winter nicht wirklich passen
Ah,"jetzt"!
Über dieses "hüpfen" habe ich noch gegrübelt, warum mir das in diesem Text nicht zusagt. Jetzt glaube ich es zu wissen. Die ersten Strophen klingen sehr sinnlich/somatisch und da möchte ich keine Verknüpfung zum Kindlichen.
Falls mein Elefantenkommentar Auslöser für deine mE. überzogene Reaktion sein sollte, möchte ich mich entschuldigen (ich bin nicht zartfühlend genug für Lyrikkommentare, wie du ja weißt)
LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
Hallo scarlett,
nach deiner für mich völlig überraschenden Abschieds-PN hab ich grad mal ein bisschen geguckt, was da für ein Streit war.
Ich hatte das nicht mitbekommen, kann aber auch nicht alles nachvollziehen, weil Heidrun ihre meisten Kommentare gelöscht hat.
Möchtest du meinen Eindruck von einer völlig Unbeteiligten, die aber schon einige solche Konflikte hier und anderswo im Netz erlebt hat?
Ich habe das Gefühl, Heidrun hat sich unwillentlich im Ton vergriffen, mit bester (quasi "Fan"-)Absicht, und in einer komplizierten Weise nimmst du persönlich, dass andere sich angegriffen fühlten von Heidrun, weil sie sich auf ein Verhalten bezog, dass dir schon öfter aufstieß, oder in anderen Fällen Schwierigkeiten hattest, dich innerlich von Kritik so abzugrenzen, dass du sie sachlich nehmen kannst. Textlich. (Das ist nur eine Vermutung, weil mir deine heftige Reaktion anders nicht einleuchtet. Sie begründet sich sozusagen nicht aus dem "Vorgang" allein.) Im Grunde ein typischer (Internet-)Konflikt, in dem jeder seine Empfindlichkeiten pflegt, und noch das Bestreben zu deeskalieren wirkt wie Öl ins Feuer. Im Eifer des eigenen Empfindlichseins vergisst man mitunter, wie viel vom Eigenen ebendazu beiträgt - und wie wenig dessen Ursache manchmal mit dem Auslöser zu tun hat, also der Aussage, die man als Verletzung empfand, auch wenn sie es "objektiv" gar nicht sein müsste. So gesehen wäre es nicht nur ein Kommunikationsproblem, sondern auch eines, das man mit sich selber hat und durchs Leben schleppt und immer wieder an anderen sich damit reibt (zum eigenen Missbehagen), in einer Weise, die man selbst schwer durchschauen kann - und die deshalb auch kein anderer begreifen kann. Die Steine legt man dann bisweilen selbst immer wieder vor sich - genau so ausgerichtet, dass man mit Sicherheit drüber stolpert. Wenn sonst schon nichts sicher ist - auf die eigenen Stolpersteine will man sich wenigstens verlassen können, nicht wahr ;)
Oft sind das ja ähnliche Muster im Verhalten: wie ich reagiere, wie andere auf mich reagieren. In diesem Wechselspiel ist schwer zu entheddern, wo die Henne und das Ei ist. Wie "böse" der andere, oder "die anderen" tatsächlich waren/sind - und wie angemessen meine Reaktion darauf. Bringt wahrscheinlich auch wenig, das auseinanderzuklamüsern, aber sich klarzumachen, DASS es ein Wechselspiel ist, in dem man nicht nur RE-agiert, und in dem man nur die Spitze des persönlcihen Eisberges wahrnimmt (geschweige denn die unsichtbaren Verletzlichkeiten der anderen), könnte hilfreich sein. Dass man hier im Netz nur über Text kommunizieren kann, und Vermutungen mit Spekulationen wuchern können, erleichtert die Klärung allerdings nicht unbedingt...
Vielleicht hilft es, für sich selbst ein bisschen zu relativieren, nochmal zurückzuschalten: Was hat sie oder er denn eigentlich so Schlimmes gesagt? Wo genau bin ich angepiekst? Warum heute so sehr, warum überhaupt? Und warum fühle ich mich so verdammt hilflos damit, dass ich als einzigen Ausweg sehe, wegzugehen. Schnitt machen. Nach dem Motto: Lasst mich doch alle in Ruhe. Anstatt sich klarzumachen: Eigentlich sind die meisten "da draußen" (also: "im Netz", vor allem hier im Forum) wohlwollend, eigentlich habe ich die meisten hier als freundliche Leute erlebt, die mir schon einiges gegeben haben, Textkritik, menschliche Wärme, Ermutigung, Unterhaltung, Leute, deren Macken ich ertrage, die meine Macken ertragen, die die Unterschiede im Humor-Verhalten und in Empfindlichkeiten aushalten, jedenfalls als Gruppe, Schreibende und Lesende in einem Raum, der insgesamt eine Freiheit schafft, immer wieder neu erarbeiten lässt, die Möglichkeit zum Vertrauen, zur Entwicklung, auch für Peinlichkeit, für eben jene Verletzlichkeit, die manchmal Ursache und Wirkung vertauscht und einen dann so hilflos da stehen lässt, einen Schmerz externalisierend, der ganz woanders herkommt. Weil, auch wenn das jetzt vielleicht pastoral klingt:
Wir sind doch alle hier Menschen, niemand unfehlbar, alle ein bisschen eitel, die eine mehr, der andere weniger, der eine labiler als die andere, verletzlicher, versehrter etc., und alle verschieden, und jeder verdammtnochmal gleich viel wert. Das ist spannend, und anstrengend und man stößt, wie immer mit anderen Menschen, an eigene Grenzen, und manchmal kann man die ein kleines bisschen erweitern und sich so etwas wie ein kleines Stück (Erkenntnis)Glück draus basteln. Ein Stück blaues Gold sozusagen. Alchimisten der Textarbeit, die wir hier sind ;) Ich habe hier schon eine Menge gelernt, nicht nur, was die Textbetrachtung betrifft, sondern auch z.B. über eigene Unfähigkeiten, mangelndes Einfühlungsvermögen meinerseits etc. Auch im Zusammenhang mit deinen Texten, scarlett, habe ich da gelernt. Dass ich z.B. nicht UNBEDINGT Elefantin im Porzellanladen machen muss. Oder dass jemand, der hier zum ersten Mal postet, vielleicht doch ein kleines bisschen anders mit "Kritik" bedacht werden sollte, als ein "alter Hase" - oder eben von mir in Ruhe gelassen.
Das dramatische "Gehen" nach dem Eskalieren-Lassen eines Konflikts, den man vermutlich auf die eine oder andere Art schon öfter - als Schmerz! als Hilflosigkeit - erlebt hat, verschiebt nur die Lösung auf den Nimmerleinstag. Bzw.: muss man vielleicht nicht lösen, nicht auflösen, sondern loslassen, die anderen und sich sein lassen. Auch in dem Knirschenden.
Ich habe dir das zum Teil auch als PN geschrieben, dachte aber, es bringt vielleicht auch hier was.
Bitte nimm es als Zuwendung, als Versuch.
Herzlich
klara
nach deiner für mich völlig überraschenden Abschieds-PN hab ich grad mal ein bisschen geguckt, was da für ein Streit war.
Ich hatte das nicht mitbekommen, kann aber auch nicht alles nachvollziehen, weil Heidrun ihre meisten Kommentare gelöscht hat.
Möchtest du meinen Eindruck von einer völlig Unbeteiligten, die aber schon einige solche Konflikte hier und anderswo im Netz erlebt hat?
Ich habe das Gefühl, Heidrun hat sich unwillentlich im Ton vergriffen, mit bester (quasi "Fan"-)Absicht, und in einer komplizierten Weise nimmst du persönlich, dass andere sich angegriffen fühlten von Heidrun, weil sie sich auf ein Verhalten bezog, dass dir schon öfter aufstieß, oder in anderen Fällen Schwierigkeiten hattest, dich innerlich von Kritik so abzugrenzen, dass du sie sachlich nehmen kannst. Textlich. (Das ist nur eine Vermutung, weil mir deine heftige Reaktion anders nicht einleuchtet. Sie begründet sich sozusagen nicht aus dem "Vorgang" allein.) Im Grunde ein typischer (Internet-)Konflikt, in dem jeder seine Empfindlichkeiten pflegt, und noch das Bestreben zu deeskalieren wirkt wie Öl ins Feuer. Im Eifer des eigenen Empfindlichseins vergisst man mitunter, wie viel vom Eigenen ebendazu beiträgt - und wie wenig dessen Ursache manchmal mit dem Auslöser zu tun hat, also der Aussage, die man als Verletzung empfand, auch wenn sie es "objektiv" gar nicht sein müsste. So gesehen wäre es nicht nur ein Kommunikationsproblem, sondern auch eines, das man mit sich selber hat und durchs Leben schleppt und immer wieder an anderen sich damit reibt (zum eigenen Missbehagen), in einer Weise, die man selbst schwer durchschauen kann - und die deshalb auch kein anderer begreifen kann. Die Steine legt man dann bisweilen selbst immer wieder vor sich - genau so ausgerichtet, dass man mit Sicherheit drüber stolpert. Wenn sonst schon nichts sicher ist - auf die eigenen Stolpersteine will man sich wenigstens verlassen können, nicht wahr ;)
Oft sind das ja ähnliche Muster im Verhalten: wie ich reagiere, wie andere auf mich reagieren. In diesem Wechselspiel ist schwer zu entheddern, wo die Henne und das Ei ist. Wie "böse" der andere, oder "die anderen" tatsächlich waren/sind - und wie angemessen meine Reaktion darauf. Bringt wahrscheinlich auch wenig, das auseinanderzuklamüsern, aber sich klarzumachen, DASS es ein Wechselspiel ist, in dem man nicht nur RE-agiert, und in dem man nur die Spitze des persönlcihen Eisberges wahrnimmt (geschweige denn die unsichtbaren Verletzlichkeiten der anderen), könnte hilfreich sein. Dass man hier im Netz nur über Text kommunizieren kann, und Vermutungen mit Spekulationen wuchern können, erleichtert die Klärung allerdings nicht unbedingt...
Vielleicht hilft es, für sich selbst ein bisschen zu relativieren, nochmal zurückzuschalten: Was hat sie oder er denn eigentlich so Schlimmes gesagt? Wo genau bin ich angepiekst? Warum heute so sehr, warum überhaupt? Und warum fühle ich mich so verdammt hilflos damit, dass ich als einzigen Ausweg sehe, wegzugehen. Schnitt machen. Nach dem Motto: Lasst mich doch alle in Ruhe. Anstatt sich klarzumachen: Eigentlich sind die meisten "da draußen" (also: "im Netz", vor allem hier im Forum) wohlwollend, eigentlich habe ich die meisten hier als freundliche Leute erlebt, die mir schon einiges gegeben haben, Textkritik, menschliche Wärme, Ermutigung, Unterhaltung, Leute, deren Macken ich ertrage, die meine Macken ertragen, die die Unterschiede im Humor-Verhalten und in Empfindlichkeiten aushalten, jedenfalls als Gruppe, Schreibende und Lesende in einem Raum, der insgesamt eine Freiheit schafft, immer wieder neu erarbeiten lässt, die Möglichkeit zum Vertrauen, zur Entwicklung, auch für Peinlichkeit, für eben jene Verletzlichkeit, die manchmal Ursache und Wirkung vertauscht und einen dann so hilflos da stehen lässt, einen Schmerz externalisierend, der ganz woanders herkommt. Weil, auch wenn das jetzt vielleicht pastoral klingt:
Wir sind doch alle hier Menschen, niemand unfehlbar, alle ein bisschen eitel, die eine mehr, der andere weniger, der eine labiler als die andere, verletzlicher, versehrter etc., und alle verschieden, und jeder verdammtnochmal gleich viel wert. Das ist spannend, und anstrengend und man stößt, wie immer mit anderen Menschen, an eigene Grenzen, und manchmal kann man die ein kleines bisschen erweitern und sich so etwas wie ein kleines Stück (Erkenntnis)Glück draus basteln. Ein Stück blaues Gold sozusagen. Alchimisten der Textarbeit, die wir hier sind ;) Ich habe hier schon eine Menge gelernt, nicht nur, was die Textbetrachtung betrifft, sondern auch z.B. über eigene Unfähigkeiten, mangelndes Einfühlungsvermögen meinerseits etc. Auch im Zusammenhang mit deinen Texten, scarlett, habe ich da gelernt. Dass ich z.B. nicht UNBEDINGT Elefantin im Porzellanladen machen muss. Oder dass jemand, der hier zum ersten Mal postet, vielleicht doch ein kleines bisschen anders mit "Kritik" bedacht werden sollte, als ein "alter Hase" - oder eben von mir in Ruhe gelassen.
Das dramatische "Gehen" nach dem Eskalieren-Lassen eines Konflikts, den man vermutlich auf die eine oder andere Art schon öfter - als Schmerz! als Hilflosigkeit - erlebt hat, verschiebt nur die Lösung auf den Nimmerleinstag. Bzw.: muss man vielleicht nicht lösen, nicht auflösen, sondern loslassen, die anderen und sich sein lassen. Auch in dem Knirschenden.
Ich habe dir das zum Teil auch als PN geschrieben, dachte aber, es bringt vielleicht auch hier was.
Bitte nimm es als Zuwendung, als Versuch.
Herzlich
klara
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 27 Gäste