Niemand ist hier

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
geschmacksneutral

Beitragvon geschmacksneutral » 17.01.2010, 01:19

Niemand ist hier

[0.13 Uhr]
Niemand lebt
Niemand atmet
Niemand schreit
Niemand schläft
Niemand keucht
Niemand weint
Niemand stirbt
[2.56 Uhr]

DonKju

Beitragvon DonKju » 17.01.2010, 11:02

Hallo Marc,

hier will mir der Titel in der Länge nicht zu den knappen Zwei-Wort-Sätzen passen; Vielleicht würde ja einfach "Niemand ..." reichen; Ansonsten erweckt der Text bei mir das Gefühl, von jemandem zu lesen, der schlaflos mitten in der Nacht nur einfach einsam daliegt, aber das ist natürlich nur meine Lesart ...

Mit Sonntagsgrüßen dazu vom Hannes

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noel
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Beitragvon noel » 17.01.2010, 11:26

interessant
auch die zeilenfolge

z1- z7
z2- z6
z3 - z5
& um z4 dreht sich das leben eben...
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

geschmacksneutral

Beitragvon geschmacksneutral » 17.01.2010, 18:49

@Hannes:
Da hast du recht, das passt nicht ganz. Ich überlege mir was :)
Und was deine Lesart anbelangt: Ja, das kann man sicher darin erkennen, auch wenn ich ein anderes Bild in meinem Kopf hatte.

@Noel:
Zumindest dieses Leben, das ich beschreibe. Es ist der einzige "friedliche" Moment in der den Minuten zwischen den beiden Uhrzeiten.

Danke und liebe Grüße,
Marc

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 17.01.2010, 20:41

Lieber geschmacksneutral,

ich frage mich, ob der etwas steife, "unkreative" Eindruck, der bei mir entsteht, nicht gelockert würde, indem du das negative und positive am "niemand ist da" nicht so klar antithetisch anordnest, sondern mehr vermischst?

Für einen kürzeren Titel ginge vielleicht einfach "Niemand da" (würde den Sinn behalten)

Insgesamt überzeugt mich das leider auch nicht; bisher, die wiederholende Form erzeugt bei mir leider nicht den gewünschten Verstärkungseffekt und kehrt sich so ins Gegenteil: ich kann mich nicht in die Situation hineinlesen, bleibe draußen.

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Max

Beitragvon Max » 17.01.2010, 22:20

Lieber Marc,

ich finde das spannend, in dem nun dritten Text, den Du vorstellst, sieht man eindeutig eine Handschrift.
Du scheinst auf die pure Aussage zu gehen, sogar Nebensätzen zu misstrauen - und ich muss darüber nachdenken, ob ich den Hauptsätzen eher traue. Ich erinnere mich an Zeiten, in denen Texte von mir so ähnlich aussahen und versuche mich zu erinnern, wieso sich das geändert hat ...

Später vielleicht mehr.

Liebe Grüße
Max

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 19.01.2010, 23:19

offensichtlich war zwischen
[0.13 Uhr]
und
[2.56 Uhr]
WER sehr aktiv.


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