...weder Tag noch Stunde
leonie hat geschrieben:P.S: Ich fände es spannend, mal "Bettszenen" als Monatsthema zu nehmen, dann könnte man da auch nochmal ausprobieren, was wie warum wirkt und wann es gelingt und wann eher nicht...
Nicole hat geschrieben:P.S. ein Monatsthema "Bettszenen" fände ich, auch in Hinblick auf die daraus sicherlich entstehenden Diskussionen absolut lohnenswert.
Ihr könnt euch das ja mal vormerken für die nächste Themensuche.
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Saludos
Mucki
Hallo Rosebud!
Ich finde den Text, auch in seinem Aufbau, glaubwürdig genug... Wenn ich trotzdem ein paar kleinere Probleme mit ihm hatte, dann lag es am ersten Dialogstück - diese "Schiene" sagte mir nichts, die Zuteilung der Zeilen zu den beiden Personen gelang nur zögerlich, und den Ausdruck "sich scheckig auf etwas freuen" kannte ich auch nicht. Aber das sind ja keine grundlegenden Einwände
Von daher: Erreicht hat mich ...weder Tag noch Stunde sicherlich; wirklich bewegt aber nicht. Also mehr eine Kopfgeschichte für mich?!
Ferdigruß!
Ich finde den Text, auch in seinem Aufbau, glaubwürdig genug... Wenn ich trotzdem ein paar kleinere Probleme mit ihm hatte, dann lag es am ersten Dialogstück - diese "Schiene" sagte mir nichts, die Zuteilung der Zeilen zu den beiden Personen gelang nur zögerlich, und den Ausdruck "sich scheckig auf etwas freuen" kannte ich auch nicht. Aber das sind ja keine grundlegenden Einwände

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Hallo, ich nochmal,
an so eine Beißschiene habe ich auch gedacht, aber die hört man nicht aus dem Bad klicken, die sind sehr leise und verwirrend finde ich dieses Element trotzdem. Und ein wenig zu bewusst gezielt ein Makelrequisit eingebaut, das die Echtheit der Zugeneigtheit der beiden zeigen soll (über die Oberfläche von schln liebt schön etc. hinaus), ich würde hier dezenter arbeiten.
liebe leonie,
hier ging es mir allerdings anders:
Ich finde diesbezüglich den Text völlig konsistent und fein abgestimmt.
Unangenehm oder peinlich war mir beim Lesen auch nichts und bei mir ist es eher so, dass ich denke, dass es nur Nuancen braucht, die das ganze für mich authentisch lesbar machen würde.
Liebe Rosebud,
Das ist für mich leider keine gelungene Argumentation. Die Sprachebene ist meines Erachtens diesbezüglich variationsautark vom Inhalt, so gut, wie ich mir vorstellen kann, dass der unschöne Unfall mit einem unschönen Ende gelungen erzählt wird, so gut kann ich mir vorstellen, dass man es auch mit einem schönen Ende erzählen könnte, je nach ästhetischem Ansatz eben. Davon getrennt ist aber zu sehen, dass ich bemängelt habe, dass ich die sprachliche Lösung unschön finde und nicht, dass ich es unschön finde, dass du ein unschönes Ende geschrieben hast, dagegen hätte ich wie gesagt nichts, wenn es denn aufginge. Aber für mich ist deine sprachliche Lösung einfach nicht gelungen, das meine ich damit, dass es für mich nicht aufgeht.
liebe Grüße,
Lisa
an so eine Beißschiene habe ich auch gedacht, aber die hört man nicht aus dem Bad klicken, die sind sehr leise und verwirrend finde ich dieses Element trotzdem. Und ein wenig zu bewusst gezielt ein Makelrequisit eingebaut, das die Echtheit der Zugeneigtheit der beiden zeigen soll (über die Oberfläche von schln liebt schön etc. hinaus), ich würde hier dezenter arbeiten.
liebe leonie,
hier ging es mir allerdings anders:
Die Dialoge stehen zudem in einem merkwürdigen Kontrast zum Geschehen am Krankenbett. Gemeinsam im Bett wirkt es so, als werde Sex "vorbesprochen" und man komme ohne große Zärtlichkeiten zur Sache. Am Krankenbett hingegen ist es ganz anders. Das verhindert für mich auch, dass die Protagonisten "glaubwürdig" wirken könnten.*
Ich finde diesbezüglich den Text völlig konsistent und fein abgestimmt.
Unangenehm oder peinlich war mir beim Lesen auch nichts und bei mir ist es eher so, dass ich denke, dass es nur Nuancen braucht, die das ganze für mich authentisch lesbar machen würde.
Liebe Rosebud,
ja, Du hast recht: das Ende ist "unschön", wie der Tod, der ohne Vorwarnung zuschlägt, einfach so - "platt", banal, ohne Vorwarnung, denn wir kennen weder Tag noch Stunde.
Das ist für mich leider keine gelungene Argumentation. Die Sprachebene ist meines Erachtens diesbezüglich variationsautark vom Inhalt, so gut, wie ich mir vorstellen kann, dass der unschöne Unfall mit einem unschönen Ende gelungen erzählt wird, so gut kann ich mir vorstellen, dass man es auch mit einem schönen Ende erzählen könnte, je nach ästhetischem Ansatz eben. Davon getrennt ist aber zu sehen, dass ich bemängelt habe, dass ich die sprachliche Lösung unschön finde und nicht, dass ich es unschön finde, dass du ein unschönes Ende geschrieben hast, dagegen hätte ich wie gesagt nichts, wenn es denn aufginge. Aber für mich ist deine sprachliche Lösung einfach nicht gelungen, das meine ich damit, dass es für mich nicht aufgeht.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
"Ich finde diesbezüglich den Text völlig konsistent und fein abgestimmt."
Das bringe ich irgendwie überhaupt nicht mit Deinem ersten Posting zusammen, wenn ich ehrlich bin. Bezog sich Deine Kritik denn nicht auch auf die Dialoge?
Liebe Grüße
leonie
"Ich finde diesbezüglich den Text völlig konsistent und fein abgestimmt."
Das bringe ich irgendwie überhaupt nicht mit Deinem ersten Posting zusammen, wenn ich ehrlich bin. Bezog sich Deine Kritik denn nicht auch auf die Dialoge?
Liebe Grüße
leonie
doch, natürlich, aber ich sehe keine Zärtlichkeitsdiskrepanz zwischen den Dialogen und den Krankenhausszenen, das meinte ich.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Rosebud,
ich möchte gar nicht viele Worte verlieren über diesen Text.
Nur soviel: mir geht er unter die Haut, ich finde dieses Balancieren zwischen nüchterner Sprache einerseits und den eingeschobenen Dialogen in einer ganz anderen gelungen, mich stört da überhaupt nichts.
Und ja, zwischen Leben und Tod liegt manchmal ganz ganz wenig ...
LG
scarlett
ich möchte gar nicht viele Worte verlieren über diesen Text.
Nur soviel: mir geht er unter die Haut, ich finde dieses Balancieren zwischen nüchterner Sprache einerseits und den eingeschobenen Dialogen in einer ganz anderen gelungen, mich stört da überhaupt nichts.
Und ja, zwischen Leben und Tod liegt manchmal ganz ganz wenig ...
LG
scarlett
Ich möchte hier noch einmal im Detail aufführen, was ich meine, am Text belegt.
Zunächst einmal: Wenn man den ersten Absatz weglassen würde, sind immer noch alle Informationen im Text, meine ich.
Wenn man den letzten Satz weglassen würde, erhielte der Text eine Offenheit, von der ich meine, sie könnte ihn eher unterstützen als diese Gerade-Heraus-Informationen.
Zum ersten Dialog: Wenn man die letzten beiden Zeilen weglässt, kommt für mich die enthaltene Zärtlichkeit besser rüber, als wenn sie durch die Nachfrage noch unterstrichen werden muss.
"Du Nase" erwarte ich in einem Dialog mit einem Kind. Das kommt später nochmal (mir ist aber langweilig, typischer Kindersatz), so dass ich irritiert bin, in welcher Beziehung die zwei zueinander stehen.
„Was macht deine Hand in meiner Hose?“
„Ich prüfe die Knackigkeit deines Hinterns.“
„Schlaf jetzt, du Nase.“
„Jawohl… - ach, ich habe die Schiene vergessen.“
„Wusste ich.“
„Was?“
„Dass du deine Schiene vergessen hast. Hab es nicht klicken gehört.“
„Sagst aber nichts?“
„Das machst du immer als Letztes im Bad – dieses Ding einsetzen. Dann weiß ich, dass du gleich kommst.“
(„Und freust dich scheckig auf mich?“
„Ja.“ )
Zweiter Dialog: "Pummelprinz" - okay, wenn Ihr meint. Wie gesagt, die Maulerei hat etwas Kindliches, irritiert, wenn es um Liebende geht mich etwas. Am Ende wechselt es vom Neckenden ins Ernste, dazu das Wörtchen "Fein". Ich würde vorschlagen, hier auf der Neck-, Maul,-Ebene zu bleiben, wenn man da schon mal ist und sie nicht zu wechseln. Also eher: "Lieber ficken". "Na gut, wenns unbedingt sein muss". Oder so.
„Schläfst du schon Pummelprinz?“
„Ja. Und ich träume von Stille.“
„Ein ganz unrealistischer Traum.“
„So sind Träume eben.“
„Willst du wissen, was ich gerade denke?“
„Nein.“
„Nein?“
„Nein.“
„Mir ist aber langweilig und schlafen so doof.“
„Träum von Hektik und Action.“
„Ich könnte dich ärgern. Das macht Spaß!“
„Untersteh dich, sonst breche ich dir beide Arme.“
„Machst du nicht. – Wir könnten über Weltpolitik quatschen. Haben wir noch nie im Bett gemacht.“
„Lieber ficken.“
("Fein".)
Dritter Dialog:
"Ich liebe dich auch dann", finde ich sehr kitschig an der Stelle.
Warum nicht in der Härte bleiben, man versteht doch, dass das ein Spiel ist: "Dann kann ich dich nicht leiden" "Dreh dich auf den Bauch", etc. "Von hinten ist frauenverachtend" "Halt die Klappe, du Stück!"
Für mich würde das ganze an Glaubwürdigkeit gewwinnen.
„Ich liebe deine Berührung.“
„Außer wir streiten.“
„Dann kann ich dich überhaupt nicht leiden.“
(„Ich liebe dich auch dann.“
„Ja?“
„Dreh dich auf den Bauch.“
„Ich lege Wert auf die Feststellung, dass die Von-hinten-Stellung erniedrigend und frauenverachtend ist.“)
„Halt die Klappe, du Stück.“
Letzter Dialog, für mich der schwierigste: Die Nachfrage, ob es denn für sie auch schön war, ist für mich mittlerweile ein Klischee aus schlechten Büchern und Filmen.
Bei mir löst das Wort „Pimmelprinz“ wirklich einen Lachreflex aus und komische Bilder von Krönchen und roten pelzbesetzten Mäntelchen ums der Männer bestes Stück aus.
Zudem sind John-Boy und Mary-Jane doch Geschwister. Natürlich können Liebende auch eine geschwisterliche Ebene in ihrer Beziehung haben. Aber in dieser Kombination vermischt sich ja alles, das wirkt auf mich völlig unglaubwürdig. Ich würde den komplett überarbeiten.
„Ich liebe dich.“
„Und den Orgasmus, den ich dir verschaffe.“
„Und den Orgasmus - wunderbarrrr.“
„Jetzt schlafen?“
„Ja, mein Pimmelprinz, tief und hart.“
„Gute Nacht, Mary-Jane.“
„Gute Nacht, John-Boy.“
Liebe Rosebud,
es geht mir nicht darum, Dir Deinen Text kaputt zu machen. Ich glaube nur, dass er noch viel, viel berührender und wirksamer werden könnte. Zum einen wenn er dem Leser mehr Raum geben würde für eigene Phantasien, was passiert sein könnte und wie es ausgehen wird.
Zum anderen, wenn die Dialoge authentischer wären. Ich wollte im Detail aufführen, wodurch für mich der Verlust an Glaubwürdigkeit und Authentizität entsteht.
Liebe Grüße
leonie
P.S. Ich glaube übrigens, dass Dialoge zum schwierigsten überhaupt gehören, wäre vielleicht auch noch einmal ein interessantes Monatsthema...
Zunächst einmal: Wenn man den ersten Absatz weglassen würde, sind immer noch alle Informationen im Text, meine ich.
Wenn man den letzten Satz weglassen würde, erhielte der Text eine Offenheit, von der ich meine, sie könnte ihn eher unterstützen als diese Gerade-Heraus-Informationen.
Zum ersten Dialog: Wenn man die letzten beiden Zeilen weglässt, kommt für mich die enthaltene Zärtlichkeit besser rüber, als wenn sie durch die Nachfrage noch unterstrichen werden muss.
"Du Nase" erwarte ich in einem Dialog mit einem Kind. Das kommt später nochmal (mir ist aber langweilig, typischer Kindersatz), so dass ich irritiert bin, in welcher Beziehung die zwei zueinander stehen.
„Was macht deine Hand in meiner Hose?“
„Ich prüfe die Knackigkeit deines Hinterns.“
„Schlaf jetzt, du Nase.“
„Jawohl… - ach, ich habe die Schiene vergessen.“
„Wusste ich.“
„Was?“
„Dass du deine Schiene vergessen hast. Hab es nicht klicken gehört.“
„Sagst aber nichts?“
„Das machst du immer als Letztes im Bad – dieses Ding einsetzen. Dann weiß ich, dass du gleich kommst.“
(„Und freust dich scheckig auf mich?“
„Ja.“ )
Zweiter Dialog: "Pummelprinz" - okay, wenn Ihr meint. Wie gesagt, die Maulerei hat etwas Kindliches, irritiert, wenn es um Liebende geht mich etwas. Am Ende wechselt es vom Neckenden ins Ernste, dazu das Wörtchen "Fein". Ich würde vorschlagen, hier auf der Neck-, Maul,-Ebene zu bleiben, wenn man da schon mal ist und sie nicht zu wechseln. Also eher: "Lieber ficken". "Na gut, wenns unbedingt sein muss". Oder so.
„Schläfst du schon Pummelprinz?“
„Ja. Und ich träume von Stille.“
„Ein ganz unrealistischer Traum.“
„So sind Träume eben.“
„Willst du wissen, was ich gerade denke?“
„Nein.“
„Nein?“
„Nein.“
„Mir ist aber langweilig und schlafen so doof.“
„Träum von Hektik und Action.“
„Ich könnte dich ärgern. Das macht Spaß!“
„Untersteh dich, sonst breche ich dir beide Arme.“
„Machst du nicht. – Wir könnten über Weltpolitik quatschen. Haben wir noch nie im Bett gemacht.“
„Lieber ficken.“
("Fein".)
Dritter Dialog:
"Ich liebe dich auch dann", finde ich sehr kitschig an der Stelle.
Warum nicht in der Härte bleiben, man versteht doch, dass das ein Spiel ist: "Dann kann ich dich nicht leiden" "Dreh dich auf den Bauch", etc. "Von hinten ist frauenverachtend" "Halt die Klappe, du Stück!"
Für mich würde das ganze an Glaubwürdigkeit gewwinnen.
„Ich liebe deine Berührung.“
„Außer wir streiten.“
„Dann kann ich dich überhaupt nicht leiden.“
(„Ich liebe dich auch dann.“
„Ja?“
„Dreh dich auf den Bauch.“
„Ich lege Wert auf die Feststellung, dass die Von-hinten-Stellung erniedrigend und frauenverachtend ist.“)
„Halt die Klappe, du Stück.“
Letzter Dialog, für mich der schwierigste: Die Nachfrage, ob es denn für sie auch schön war, ist für mich mittlerweile ein Klischee aus schlechten Büchern und Filmen.
Bei mir löst das Wort „Pimmelprinz“ wirklich einen Lachreflex aus und komische Bilder von Krönchen und roten pelzbesetzten Mäntelchen ums der Männer bestes Stück aus.
Zudem sind John-Boy und Mary-Jane doch Geschwister. Natürlich können Liebende auch eine geschwisterliche Ebene in ihrer Beziehung haben. Aber in dieser Kombination vermischt sich ja alles, das wirkt auf mich völlig unglaubwürdig. Ich würde den komplett überarbeiten.
„Ich liebe dich.“
„Und den Orgasmus, den ich dir verschaffe.“
„Und den Orgasmus - wunderbarrrr.“
„Jetzt schlafen?“
„Ja, mein Pimmelprinz, tief und hart.“
„Gute Nacht, Mary-Jane.“
„Gute Nacht, John-Boy.“
Liebe Rosebud,
es geht mir nicht darum, Dir Deinen Text kaputt zu machen. Ich glaube nur, dass er noch viel, viel berührender und wirksamer werden könnte. Zum einen wenn er dem Leser mehr Raum geben würde für eigene Phantasien, was passiert sein könnte und wie es ausgehen wird.
Zum anderen, wenn die Dialoge authentischer wären. Ich wollte im Detail aufführen, wodurch für mich der Verlust an Glaubwürdigkeit und Authentizität entsteht.
Liebe Grüße
leonie
P.S. Ich glaube übrigens, dass Dialoge zum schwierigsten überhaupt gehören, wäre vielleicht auch noch einmal ein interessantes Monatsthema...
Liebe Rosebud,
ok, da gibt es dann wohl verschiedene Schienen, ich kenne nur einen Fall (nicht ich selbst), und die ist ganz leise. Aber meinst du nicht trotzdem, dass du die Stelle vielleicht noch (ein kleiner Zusatz reicht ja vielleicht) etwas weniger anfällig für Unsicherheiten auf Seiten des Lesers gestalten könntest? Ich meine wegen dem Unfall und weil einige es nicht (sicher) erkannt haben.
Ansonsten möchte ich noch sagen, dass ich es an sich richtig finde, dass du deinen Stil und deine Texte verteidigst und auch berücksichtigst, dass es verschiedene Lesehaltungen und Geschmäcker gibt, das sehe ich auch so! Bei deiner Stilsicherheit finde ich das eine angemesse Haltung.
Zugleich finde ich es etwas frustrierend, dass du auf die einzelnen konkreten Anmerkungen nur mit allgemeinen Verteidigungen antwortest, sodass sich keine Diskussion entfalten kann. Ich betone: ich möchte gar nicht darauf hinaus, dass du etwas am Text ändern sollst, aber wenn ich stilistisch Fragen stelle oder Probleme im Text sehe, dann ist es unbefriedigend, wenn du einfach schreibst, dass der Stil durchgehend auf einer Ebene sei. Wenn ich mich dann noch ungenau gelesen fühle (ich habe, wie extra betont, überhaupt nicht den Vorschlag gemacht, dass du ein "schönes" Ende schreiben sollst, sondern wollte auf etwas ganz anderes hinaus), habe ich schon den Eindruck, dass da von deiner Seite keine Offenheit für eine Diskussion besteht. Ich würde mir also etwas mehr Dialog und etwas konkreteres Eingehen auf die einzelnen Ideen der Kommentare wünschen. Muss nicht hier sein, aber vielleicht bei der nächsten Diskussion
.
liebe Grüße,
Lisa
ok, da gibt es dann wohl verschiedene Schienen, ich kenne nur einen Fall (nicht ich selbst), und die ist ganz leise. Aber meinst du nicht trotzdem, dass du die Stelle vielleicht noch (ein kleiner Zusatz reicht ja vielleicht) etwas weniger anfällig für Unsicherheiten auf Seiten des Lesers gestalten könntest? Ich meine wegen dem Unfall und weil einige es nicht (sicher) erkannt haben.
Ansonsten möchte ich noch sagen, dass ich es an sich richtig finde, dass du deinen Stil und deine Texte verteidigst und auch berücksichtigst, dass es verschiedene Lesehaltungen und Geschmäcker gibt, das sehe ich auch so! Bei deiner Stilsicherheit finde ich das eine angemesse Haltung.
Zugleich finde ich es etwas frustrierend, dass du auf die einzelnen konkreten Anmerkungen nur mit allgemeinen Verteidigungen antwortest, sodass sich keine Diskussion entfalten kann. Ich betone: ich möchte gar nicht darauf hinaus, dass du etwas am Text ändern sollst, aber wenn ich stilistisch Fragen stelle oder Probleme im Text sehe, dann ist es unbefriedigend, wenn du einfach schreibst, dass der Stil durchgehend auf einer Ebene sei. Wenn ich mich dann noch ungenau gelesen fühle (ich habe, wie extra betont, überhaupt nicht den Vorschlag gemacht, dass du ein "schönes" Ende schreiben sollst, sondern wollte auf etwas ganz anderes hinaus), habe ich schon den Eindruck, dass da von deiner Seite keine Offenheit für eine Diskussion besteht. Ich würde mir also etwas mehr Dialog und etwas konkreteres Eingehen auf die einzelnen Ideen der Kommentare wünschen. Muss nicht hier sein, aber vielleicht bei der nächsten Diskussion

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo Rosebud,
das ist ein spannender Text. Nicht nur des Inhalts wegen, sondern auch in Bezug auf die Umsetzung.
Thanatos und Eros, nicht ganz im freudschen Sinne, als Gegensätze angeordnet, die dennoch eine Überlappung erfahren. Das ist zwar nicht neu, aber es lassen sich immer wieder interesse Aspekte aus diesem Zusammenspiel gewinnen.
Man sagt ja, das viele Paare, die gemeinsam auf einer Beerdigung waren, noch am selben Tag Sex haben. Ich habe einmal eine Frau kennengelernt, die wurde nach der Beerdigung ihres Mannes von dessen Bruder vergewaltigt. Das Zusammenspiel von Eros und Tod treibt die bizaresten Blüten, drückt aber immer wieder das Gleiche aus. In dieser Richtung kann man auch deinen Text einordnen.
Vordergründig geht es hier zwar um den Gegensatz pralles Leben - praller Tod, aber es ist doch bemerkenswert, wie an einer Stelle beides zusammenfließt. Nämlich dort, wo Paul Stefanies Scham streichelt. Hier verlässt der Text für einen Moment die banale Realität (der Mensch liebt, der Mensch stirbt), und diese Handlung wird, befremdend wie sie zunächst anmutet, zu einer Metapher. Leben und Tod berühren sich hier auf eine ganz besondere Weise. Das ist für mich der literarische Kern deines Textes. Ohne diesen kann der Text für mich nicht bestehen, um ihn herum ist er aber für mich sehr stimmig.
Einzig der Titel gefällt mir nicht. Es handelt sich ja dabei um ein Bibelzitat aus Matthäus. Die Worte Jesu warnen allerdings nicht vor einem plötzlichen, unerwarteten Tod, sondern davor, nicht wachsam zu sein und seine Wiederkunft, wie die törichten Jungfrauen, zu verpassen.
Dahingestellt, was nun unter dieser Wiederkunft zu verstehen sein mag, geht es im Grunde um eine Art von Vorbereitetsein. Memento mori. Im sexuellen Kontext des Textes ist das aber eher unpassend bzw. zielt als Titel daneben. Außer, du wolltest den Lesern als Botschaft mitgeben: Denkt beim Sex immer daran, dass ihr den nächsten Tag schon tot sein könntet."
Na dann - viel Spaß dabei.gif)
Liebe Grüße
Sam
das ist ein spannender Text. Nicht nur des Inhalts wegen, sondern auch in Bezug auf die Umsetzung.
Thanatos und Eros, nicht ganz im freudschen Sinne, als Gegensätze angeordnet, die dennoch eine Überlappung erfahren. Das ist zwar nicht neu, aber es lassen sich immer wieder interesse Aspekte aus diesem Zusammenspiel gewinnen.
Man sagt ja, das viele Paare, die gemeinsam auf einer Beerdigung waren, noch am selben Tag Sex haben. Ich habe einmal eine Frau kennengelernt, die wurde nach der Beerdigung ihres Mannes von dessen Bruder vergewaltigt. Das Zusammenspiel von Eros und Tod treibt die bizaresten Blüten, drückt aber immer wieder das Gleiche aus. In dieser Richtung kann man auch deinen Text einordnen.
Vordergründig geht es hier zwar um den Gegensatz pralles Leben - praller Tod, aber es ist doch bemerkenswert, wie an einer Stelle beides zusammenfließt. Nämlich dort, wo Paul Stefanies Scham streichelt. Hier verlässt der Text für einen Moment die banale Realität (der Mensch liebt, der Mensch stirbt), und diese Handlung wird, befremdend wie sie zunächst anmutet, zu einer Metapher. Leben und Tod berühren sich hier auf eine ganz besondere Weise. Das ist für mich der literarische Kern deines Textes. Ohne diesen kann der Text für mich nicht bestehen, um ihn herum ist er aber für mich sehr stimmig.
Einzig der Titel gefällt mir nicht. Es handelt sich ja dabei um ein Bibelzitat aus Matthäus. Die Worte Jesu warnen allerdings nicht vor einem plötzlichen, unerwarteten Tod, sondern davor, nicht wachsam zu sein und seine Wiederkunft, wie die törichten Jungfrauen, zu verpassen.
Dahingestellt, was nun unter dieser Wiederkunft zu verstehen sein mag, geht es im Grunde um eine Art von Vorbereitetsein. Memento mori. Im sexuellen Kontext des Textes ist das aber eher unpassend bzw. zielt als Titel daneben. Außer, du wolltest den Lesern als Botschaft mitgeben: Denkt beim Sex immer daran, dass ihr den nächsten Tag schon tot sein könntet."
Na dann - viel Spaß dabei
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