( er nannte sie windweibchen. sie machte ihn verrückt.)
sie war der wind in seinem ohr
limonengrün ihr jäckchen
spielte sie mit ihm
doch es war kein tanz
diese nacktheit
sie lehnte sich schwer an die schulterblätter der nacht
sank tiefer in den wilden wald seiner brust
doch als der regen fiel
zerriss sie ihre gemeinsamen tage
wie sinnlos beschriebenes papier
vergaß ihre leichten warmen worte
die laken wurden eisig
er lag wie eine statue
und glaubte immer noch
die sonne ginge auf
windweibchen
Lieber Ben,
ich bin hier jetzt schon ein paar Mal vorbeigekommen und habe gelesen - und gehofft, dass hier jemand mit mehr Zeit vorbeikommt - ich müsste nämlich viel zu dem Text schreiben, um eine angemesse Kritik zu verfassen nun mag ich es aber doch nach der Zeit nicht so unkommentiert stehen lassen, also viel zu kurz: Wenn ich den Text lese, dann spüre ich, dass er etwas zu sagen hat, höre seine Stimme schon ansetzen, aber er scheint mir insgesamt noch nicht ganz fertig durchgearbeitet, es hat sich noch nicht ganz herausgeschält. wo er hin muss - so mein Empfinden.
Jedenfalls würde ich die Klammerzeile zum Titel machen, die gefällt mir so gut, so viel Singsangwahrheit liegt schon darin, ohne altbacken zu klingen. Und dann den Rest des Textes einfach ein wenig abhängen und durcharbeiten gehen...ich glaube jedenfalls, da geht noch ein bisschen mehr
liebe Grüße,
Lisa
ich bin hier jetzt schon ein paar Mal vorbeigekommen und habe gelesen - und gehofft, dass hier jemand mit mehr Zeit vorbeikommt - ich müsste nämlich viel zu dem Text schreiben, um eine angemesse Kritik zu verfassen nun mag ich es aber doch nach der Zeit nicht so unkommentiert stehen lassen, also viel zu kurz: Wenn ich den Text lese, dann spüre ich, dass er etwas zu sagen hat, höre seine Stimme schon ansetzen, aber er scheint mir insgesamt noch nicht ganz fertig durchgearbeitet, es hat sich noch nicht ganz herausgeschält. wo er hin muss - so mein Empfinden.
Jedenfalls würde ich die Klammerzeile zum Titel machen, die gefällt mir so gut, so viel Singsangwahrheit liegt schon darin, ohne altbacken zu klingen. Und dann den Rest des Textes einfach ein wenig abhängen und durcharbeiten gehen...ich glaube jedenfalls, da geht noch ein bisschen mehr

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Lieber Fux,
mir geht es ein wenig wie Lisa. Ich habe den Text schon oft gelesen. Ich merke, ich fliege vor allem durch das limonengrüne Jäckchen raus, ich verorte die beiden in einer liebesszene (nacktheit, schulterblätter der nacht, der wilde wald seiner brust, die laken).
Deshalb falle ich auch in der dritten Strophe wieder aus dem Duktus, weil sie aus der Szene raus ins allgemeine geht (kleiner Tippfehler: gemeinsamen).
Ich finde ansonsten die Bilder sehr schön und kräftig, aber nicht aufdringlich oder platt.
Lisas Idee zum Titel finde ich gut.
Liebe Grüße
leonie
mir geht es ein wenig wie Lisa. Ich habe den Text schon oft gelesen. Ich merke, ich fliege vor allem durch das limonengrüne Jäckchen raus, ich verorte die beiden in einer liebesszene (nacktheit, schulterblätter der nacht, der wilde wald seiner brust, die laken).
Deshalb falle ich auch in der dritten Strophe wieder aus dem Duktus, weil sie aus der Szene raus ins allgemeine geht (kleiner Tippfehler: gemeinsamen).
Ich finde ansonsten die Bilder sehr schön und kräftig, aber nicht aufdringlich oder platt.
Lisas Idee zum Titel finde ich gut.
Liebe Grüße
leonie
Lieber Fux,
trotzdem sind viele Bilder mehr als lesenswert, die Schulterblätter zum Beispiel finde ich ein so starkes Bild, das klingt für sich genommen als läse man einen weltberühmten Dichter...das limomengrüne Jäckchen gefällt mir z.B. auch, allerdings passt alles noch nicht ganz zusammen. Aber da ich auf den Geschmack gekommen bin, musst du hier unbedingt Bescheid geben, wenn es eine weitere Fassung des Textes gibt!
liebe Grüße,
Lisa
trotzdem sind viele Bilder mehr als lesenswert, die Schulterblätter zum Beispiel finde ich ein so starkes Bild, das klingt für sich genommen als läse man einen weltberühmten Dichter...das limomengrüne Jäckchen gefällt mir z.B. auch, allerdings passt alles noch nicht ganz zusammen. Aber da ich auf den Geschmack gekommen bin, musst du hier unbedingt Bescheid geben, wenn es eine weitere Fassung des Textes gibt!
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Huhu Fux!
Und das hast du auch schon getan
? Wir warten gespannt!
Ich finde den Klammertitel auch ganz gut, obwohl ich dieses "er/sie macht mich verrückt" als Formulierung nicht sonderlich leiden kann - ich könnte mir noch vorstellen:
"er nannte sie windweibchen, denn sie machte ihn verrückt."
Ich habe noch nicht ganz verstanden wieso die Dame eigentlich "WINDweibchen" heißt...hat sie denn so vieles mit dem Wind gemeinsam? Vielleicht gäbe es da noch ein paar mehr Bilder auszuschöpfen?
Wenn die Frau schon "Wind" im Namen trägt würde ich wohl eher anfangen mit:
"sie wehte an sein ohr"
Finde ich aber schön, die Idee (auch in deiner Fassung).
limonengrün ihr jäckchen
spielte sie mit ihm
doch es war kein tanz
diese nacktheit
Das limonengrüne Jäckchen steht zwar ein bisschen verloren da, aber damit kann ich mich noch abfinden. Das "sie spielt mit ihm" - Mm... wenn es da so alleine steht habe ich damit dasselbe Unbehagen wie mit "Sie macht ihn verrückt" - kann aber meine Sorge bleiben. Die Nacktheit habe ich an der Stelle nicht nachvollziehen können. Ich finde das "es war kein tanz" noch ganz gut... ich glaube das würde reichen für diese Strophe!?
"sie lehnte sich schwer an die schulterblätter der nacht"
- Das fand ich auch sehr, sehr gelungen!!!
"sank tiefer in den wilden wald seiner brust"
-auch schön... (hier könnte man zum beispiel auch sagen, dass sie dadurch "fuhr" oder "wehte" - was der Wind eben so macht...)
"doch als der regen fiel
zerriss sie ihre gemeinsamen tage
wie sinnlos beschriebenes papier
vergaß ihre leichten warmen worte"
Mm...da driftet es für mich schon wieder leicht vom lyrischen Thema ab
... ich dachte sie ist der Wind
... Und was ist denn "sinnlos beschriebenes Papier"
? Mmm.... es würde mir glaube ich reichen:
als der regen fiel
und es windstill war
rissen ihre tage wie papier
und ihr warmes wort verflog
Oder so ähnlich
.... vielleicht ist das auch ganz doof von mir....
"die laken wurden eisig
er lag wie eine statue
und glaubte immer noch
die sonne ginge auf"
Ja, wieso denn die Sonne, wenn sie das Windweibchen war
? Über dieses Trauma komme ich nicht hinweg
!
das die Laken eisig wurden und er wie eine Statue lag finde ich aber gut. Ich glaube die letzten zwei Zeilen würde ich entweder durch etwas anderes ersetzen oder ganz böse in einem anderen text verwenden (das hört sich netter an als "streichen"
...) -
Insgesamt hat mir der Text aber auch gefallen. Wenn du dir noch einmal genau überlegst, was du eigentlich erzählen willst und welche Bilder dir dabei besonders gelungen erscheinen - du das ganze etwas verdichtest - dann kannst du in ein paar Minuten sicherlich eine super neue Version davon erstellen. Die hier ist ja schon sehr schön.
Viel Spaß dabei!
l
Und das hast du auch schon getan

Ich finde den Klammertitel auch ganz gut, obwohl ich dieses "er/sie macht mich verrückt" als Formulierung nicht sonderlich leiden kann - ich könnte mir noch vorstellen:
"er nannte sie windweibchen, denn sie machte ihn verrückt."
Ich habe noch nicht ganz verstanden wieso die Dame eigentlich "WINDweibchen" heißt...hat sie denn so vieles mit dem Wind gemeinsam? Vielleicht gäbe es da noch ein paar mehr Bilder auszuschöpfen?
Wenn die Frau schon "Wind" im Namen trägt würde ich wohl eher anfangen mit:
"sie wehte an sein ohr"
Finde ich aber schön, die Idee (auch in deiner Fassung).
limonengrün ihr jäckchen
spielte sie mit ihm
doch es war kein tanz
diese nacktheit
Das limonengrüne Jäckchen steht zwar ein bisschen verloren da, aber damit kann ich mich noch abfinden. Das "sie spielt mit ihm" - Mm... wenn es da so alleine steht habe ich damit dasselbe Unbehagen wie mit "Sie macht ihn verrückt" - kann aber meine Sorge bleiben. Die Nacktheit habe ich an der Stelle nicht nachvollziehen können. Ich finde das "es war kein tanz" noch ganz gut... ich glaube das würde reichen für diese Strophe!?
"sie lehnte sich schwer an die schulterblätter der nacht"
- Das fand ich auch sehr, sehr gelungen!!!
"sank tiefer in den wilden wald seiner brust"
-auch schön... (hier könnte man zum beispiel auch sagen, dass sie dadurch "fuhr" oder "wehte" - was der Wind eben so macht...)
"doch als der regen fiel
zerriss sie ihre gemeinsamen tage
wie sinnlos beschriebenes papier
vergaß ihre leichten warmen worte"
Mm...da driftet es für mich schon wieder leicht vom lyrischen Thema ab



als der regen fiel
und es windstill war
rissen ihre tage wie papier
und ihr warmes wort verflog
Oder so ähnlich

"die laken wurden eisig
er lag wie eine statue
und glaubte immer noch
die sonne ginge auf"
Ja, wieso denn die Sonne, wenn sie das Windweibchen war


das die Laken eisig wurden und er wie eine Statue lag finde ich aber gut. Ich glaube die letzten zwei Zeilen würde ich entweder durch etwas anderes ersetzen oder ganz böse in einem anderen text verwenden (das hört sich netter an als "streichen"

Insgesamt hat mir der Text aber auch gefallen. Wenn du dir noch einmal genau überlegst, was du eigentlich erzählen willst und welche Bilder dir dabei besonders gelungen erscheinen - du das ganze etwas verdichtest - dann kannst du in ein paar Minuten sicherlich eine super neue Version davon erstellen. Die hier ist ja schon sehr schön.
Viel Spaß dabei!
l
Hi Ben,
ich mag den Text, würde aber auch mehr Worte, die man dem Wind zuordnet, hineinnehmen.
Eine Idee, vielleicht ist das eine oder andere für dich als Anregung dabei:
er nannte sie windweibchen
sie machte ihn verrückt
war der wind in seinem ohr
limonengrün flatterte ihr jäckchen
sie spielte mit ihm
doch es war kein rauschender tanz
sie ruhte sich schwer an die schulterblätter der nacht
sank tiefer in den wilden wald seiner brust
als der regen fiel
fegte sie ihre gemeinsamen tage fort
wie sinnlos beschriebene blätter
verwehte ihre leichten warmen worte
die laken wurden eisig
er lag wie eine statue
und hoffte immer noch
auf den sturm
Wie gesagt, nur eine Anregung. ,-)
Saludos
Mucki
ich mag den Text, würde aber auch mehr Worte, die man dem Wind zuordnet, hineinnehmen.
Eine Idee, vielleicht ist das eine oder andere für dich als Anregung dabei:
er nannte sie windweibchen
sie machte ihn verrückt
war der wind in seinem ohr
limonengrün flatterte ihr jäckchen
sie spielte mit ihm
doch es war kein rauschender tanz
sie ruhte sich schwer an die schulterblätter der nacht
sank tiefer in den wilden wald seiner brust
als der regen fiel
fegte sie ihre gemeinsamen tage fort
wie sinnlos beschriebene blätter
verwehte ihre leichten warmen worte
die laken wurden eisig
er lag wie eine statue
und hoffte immer noch
auf den sturm
Wie gesagt, nur eine Anregung. ,-)
Saludos
Mucki
Lieber Wüstenduchs,
eigentlich gefiel mir das Gedicht als ich es das erste Mal gelesen hatte...und bevor die Kommentare dazu auftauchten. Ich fand es schön, die Bezeichnung "windweibchen" und gerade auch, dass offen bleibt, warum er sie so nannte, dass also nicht erwartungsgemäß eine hand voll Windverse folgte.
Deswegen würde ich vielleicht das "Wind" aus der ersten Zeile rausnehmen, denn es wirkt so aufdringlich im Zusammenhang mit dem Titel, finde ich. Man könnte es durch ein anderes "windähnliches" Wort ersetzen. Da fände ich Louisas Vorschlag ganz gut, mit "wehte", oder aber auch Gabriellas, mit dem Wind erst in der zweiten Zeile. Ja, denn ich finde, gerade weil das Gedicht gleich mit dem Wind beginnt, der Titel "windweiben" heißt, erwartet man als Leser noch mehr windiges. Aber wie gesagt, ich finde nicht, dass unbedingt mehr spezifiert werden muss hinsichtlich der Windhaftigkeit des Weibchens. Es steht für sich, und das ist gut so. Es lässt Raum für die Gedanken des Lesers, die eventuell über die oben beschriebene Situation hinausgehen, die vielleicht überlegen, wie sich LI und LD trafen, und wie es zu der Bezeichnung "windweibchen" kam. Ich finde das anregend.
Und zu "windweibchen" selbst...ich finde nicht, dass es "windsweibchen" heißen sollte, da das das Wort irgendwie negativer erscheinen lässt, hab ich das Gefühl...so wie "Teufelsweib". Ich weiß nicht, vielleicht ist es nur mein Sprachgefühl. Das "s" bringt irgendwie eine Härte rein, während "windweiben" sehr schön leicht und flatternd klingt...wie ein buntes Haarband, das im Wind weht.
Ja, soweit
Herzlichst
Zafar
eigentlich gefiel mir das Gedicht als ich es das erste Mal gelesen hatte...und bevor die Kommentare dazu auftauchten. Ich fand es schön, die Bezeichnung "windweibchen" und gerade auch, dass offen bleibt, warum er sie so nannte, dass also nicht erwartungsgemäß eine hand voll Windverse folgte.
Deswegen würde ich vielleicht das "Wind" aus der ersten Zeile rausnehmen, denn es wirkt so aufdringlich im Zusammenhang mit dem Titel, finde ich. Man könnte es durch ein anderes "windähnliches" Wort ersetzen. Da fände ich Louisas Vorschlag ganz gut, mit "wehte", oder aber auch Gabriellas, mit dem Wind erst in der zweiten Zeile. Ja, denn ich finde, gerade weil das Gedicht gleich mit dem Wind beginnt, der Titel "windweiben" heißt, erwartet man als Leser noch mehr windiges. Aber wie gesagt, ich finde nicht, dass unbedingt mehr spezifiert werden muss hinsichtlich der Windhaftigkeit des Weibchens. Es steht für sich, und das ist gut so. Es lässt Raum für die Gedanken des Lesers, die eventuell über die oben beschriebene Situation hinausgehen, die vielleicht überlegen, wie sich LI und LD trafen, und wie es zu der Bezeichnung "windweibchen" kam. Ich finde das anregend.
Und zu "windweibchen" selbst...ich finde nicht, dass es "windsweibchen" heißen sollte, da das das Wort irgendwie negativer erscheinen lässt, hab ich das Gefühl...so wie "Teufelsweib". Ich weiß nicht, vielleicht ist es nur mein Sprachgefühl. Das "s" bringt irgendwie eine Härte rein, während "windweiben" sehr schön leicht und flatternd klingt...wie ein buntes Haarband, das im Wind weht.
Ja, soweit
Herzlichst
Zafar
Zuletzt geändert von FawzZalum am 21.03.2010, 00:07, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Zafar, vielen Dank für deine Überlegungen.
Habe heute versucht, daran zu arbeiten und werde es auch sicher verändern, nur im Moment sperrt es sich. Bin mir nun bezüglich den Windbildern nicht mehr sicher.
Wird ein Weilchen ruhen müssen. Dann sehe ich oft klarer.
Vielen Dank euch allen,
Fux
Habe heute versucht, daran zu arbeiten und werde es auch sicher verändern, nur im Moment sperrt es sich. Bin mir nun bezüglich den Windbildern nicht mehr sicher.
Wird ein Weilchen ruhen müssen. Dann sehe ich oft klarer.
Vielen Dank euch allen,
Fux
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