Bewegung

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Max

Beitragvon Max » 01.11.2009, 21:24

Bewegung

[align=right]Für uns
wenn wir mit beiden Beinen
auf dem Boden stehen[/align]


Auch Fortschritt
beginnt
indem man einen Fuß
hebt
Zuletzt geändert von Max am 05.11.2009, 10:22, insgesamt 1-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 03.11.2009, 20:25

Liebe Leonie,

so ganz werde ich den Verdacht nicht los, dass Du an diesem Text etwas finden möchtest, weil Du Dich andernsorts ungerecht behandelt fühlst. Ich werde Dir da mal nicht reinreden, aber man kann den Text einfach mal ohne Bezug auf andere Fäden lesen ...

Liebe Grüße
Max

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Beitragvon leonie » 03.11.2009, 20:45

Lieber Max,

ich kann natürlich nicht sagen, was ich ohne den anderen Faden geschrieben hätte, der Hintergrund ist ja nun mal da.
Ich weiß aber, dass meine Ambivalenz gegenüber dem Begriff "Fortschritt" weitaus komplexer begründet und auch schon recht alt ist. Ich fürchte, mit der Kritik an dem Begriff und der Frage nach der Richtung hättest Du auch leben müssen ohne den anderen Faden.
Aber selbst wenn nicht, ist es doch nicht schlecht, dass es jetzt so ist wie es ist, da können wir uns als nächstes Thema dann den Fortschritt vornehmen.
(Duck sich weg...)

Liebe Grüße

leonie

Max

Beitragvon Max » 05.11.2009, 10:27

Liebe Leonie,

ich kann sicher mit Kritik an Fortschritt leben, dabei finde ich Fortschrittsgläubigkeit ebenso verkehrt, wie ein reflexartiges Ablehnen, natürlich kommt es beim Fortschritt, wie bei jeder Bewegung darauf an, wohin sie geht - das Gedicht will (außer der spielersichen Idee) eigentlich nur darauf´hinweisen, dass, wer sich nicht bewegt, dort bleibt, wo er ist.

Liebe Flora,

ich habe Deinen Hinweis mal aufgenommen und versucht umzusetzen. Danke.


Liebe Grüße
Max

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Beitragvon leonie » 05.11.2009, 10:56

Lieber Max,

ich denke, für mich ist genau das Problem, dass die spielerische Idee an der Verwendung des gewichtigen Begriffs scheitert.
Da wäre ein spielerischerer oder bildhafterer Begriff für mein Empfinden besser wie zum Beispiel die Reise von tausend Meilen...

Ich habe die Intention verstanden, aber sie geht für mich nicht so richtig auf...

Liebe Grüße

leonie

Max

Beitragvon Max » 05.11.2009, 11:16

Liebe Leonie,

ich glaube, dass das "Scheitern" vielleicht aber kein Scheitern des Textes sondern der Kommunikation zwischen uns ist. Solange Du darauf beharrst, dass man "Fortschritt" nur so lesen kann, wie Du ihn verstehst und ich insistiere, dass das Bild ohne "Fortschritt" halt nicht funktioniert, kommen wir da nicht zusammen - und das ist auch ok so.

Liebe Grüße
Max

Max

Beitragvon Max » 05.11.2009, 11:33

PS: Irgendwie versteh ich nach wie vor nicht, wieso die chinesissche Weisheit mit den 1000 Meilen hier dauernd auftaucht, der hat doch eine andere Aussage. Mein Aphorismus soll doch sagen, dass Verharren Stillstand bedeutet (nun mal ganz brutal auf eine Kernaussage heruntergebrochen), das fernöstliche Sprichwort bedeutet (ebenso brutal heruntergebrochen), dass Schwierigkeiten weniger imposant erscheinen, wenn man sie in einzelne Schritte aufteilt.

Ein anderes Sprichwort, das bei mir auch sehr gefällt, kommt von Käptn Iglo
(oder Feinkost Käfer):

Fischstäbchen schmecken doppelt lecker
wenn man sie vor dem Verzehr
kurz in etwas heißem Öl brät


Das hat aber auch nichts mit der Aussage meines Textleins zu tun :-)

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Beitragvon leonie » 05.11.2009, 12:06

Lieber Max,

wir müssten einander begründen können, warum. Sonst kommen wir in eine "Nein-Doch"-Schleife.

Ich habe noch nicht verstanden, warum das Bild ohne "Fortschritt" nicht funktioniert. Das würde ich aber eigentlich gerne.
Wenn Du die Geduld noch hast, dann versuch noch einmal, es mir zu erklären.

Meine Kritik war wirklich nicht, um Dir was reinzuwürgen, sondern sachlich gemeint. Und ich erhebe auch keinen Absolutheitsanspruch auf meine Lesart. Es sollte eine Problemanzeige sein, mehr nicht.

Wenn Du da kein Problem siehst, ist das für mich okay. Andere lesen den Text ja so wie Du intendierst.

Liebe Grüße

leonie


Ähm, zu Deinem zweiten Posting: ich finde, die chinesische Weisheit sagt beides: sie sagt nicht nur, dass Etappenaufteilung gut ist, sie sagt auch, dass Verharren Stillstand bedeutet.
Und enthält im bild der Reise noch die vorherige Reflexion des Ziels. Das ist ihre Stärke. (Meine subjektive Sicht, wir müssen das nicht diskutieren, es ist okay, wenn Du es anders liest...)

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Beitragvon Ylvi » 05.11.2009, 12:33

Hallo Max,

also für mich gewinnt es durch die Änderung sehr. Und „Fortschritt“ ist doch ein wunderbares Wort, weil es doch tatsächlichen den Schritt aufnimmt. Und weil mir dann auch wirklich sofort der nächste Gedanke im Sinn ist, er sozusagen mitschwingt, finde ich es auch schön, dass es eben beides braucht, um dann weiterzukommen. Ich sehe auch nicht, dass man das Ergebnis des Fortschrittes dann zwingend positiv sehen muss. Es geht doch erst einmal um den Mut, überhaupt etwas zu tun, sich zu bewegen, aus der Starre herauszutreten, auch vielleicht eine neue Balance finden zu müssen, ins Wanken zu geraten und dann auch entscheiden zu können, wohin es geht, die Offenheit wahrzunehmen und auch den Raum, den man hat. Auch im Wissen, dass man/es vielleicht auch mal in die falsche Richtung gehen kann.
Also mir gefällt das sehr, sowohl sprachspielerisch, als auch inhaltlich. (Mit der Zeilenanordnung kann ich allerdings auch ferdis Argument nachvollziehen, obwohl es mich nicht stört.)

liebe Grüße
Flora


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