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3. Fassung
Allen meinen Toten
Ach wie sie sich häufen:
meine Toten
durch die Jahre doch:
man gewöhnt sich
was bleibt ist eine Sehnsucht:
an sich drücken dürfen
einatmen - die Haut
Danke für alle Hilfe!
2. Fassung
Ach wie sie sich häufen
meine Toten
durch die Jahre doch
man gewöhnt sich
was bleibt ist der Wunsch:
zu riechen an ihrer Haut und
einatmen die Umarmung
1. Fassung:
Ach wie sie sich häufen:
meine Toten
durch die Jahre doch:
man gewöhnt sich
was bleibt ist eine Sehnsucht:
an sich drücken dürfen
einatmen die Haut
by ELsa
Allen meinen Toten
Liebe Elsa,
ich lese hier eine Art lyrischer Stoßseufzer, der in seiner Schnörkellosigkeit und fernab großer Metaphorik wahr und für mich nach-erlebbar ist.
Nur an einer Stelle weiß ich nicht, ob du Recht hast. Gewöhnt man sich wirklich? Kann man? Manchmal habe ich den Eindruck, ich werde mich nie gewöhnen, möchte es auch nicht.
Nachdenkliche Grüße
Herby
edit: ich überlege gerade, ob du den Titel nicht etwas offener halten könntest.
ich lese hier eine Art lyrischer Stoßseufzer, der in seiner Schnörkellosigkeit und fernab großer Metaphorik wahr und für mich nach-erlebbar ist.
Nur an einer Stelle weiß ich nicht, ob du Recht hast. Gewöhnt man sich wirklich? Kann man? Manchmal habe ich den Eindruck, ich werde mich nie gewöhnen, möchte es auch nicht.
Nachdenkliche Grüße
Herby
edit: ich überlege gerade, ob du den Titel nicht etwas offener halten könntest.
Lieber Herby,
Schön, dass du dich zu diesem Stoßseufzer meldest. Und auch, dass du ihn nach-erlebbar empfindest.
Der Titel, ja, über den lässt sich gern reden. Mir fiel nichts anderes ein bisher.
Liebe Grüße
Elsa
Schön, dass du dich zu diesem Stoßseufzer meldest. Und auch, dass du ihn nach-erlebbar empfindest.
Ich möchte damit ausdrücken: man gewöhnt sich an der Schmerz. Und ja, das tut man, er wird doch stiller, wenn er auch fühlbar bleibt. Ich wollte aber - wie du so schön sagst - schnörkellos bleiben und hoffe, man kanns dennoch herauslesen.Nur an einer Stelle weiß ich nicht, ob du Recht hast. Gewöhnt man sich wirklich? Kann man? Manchmal habe ich den Eindruck, ich werde mich nie gewöhnen, möchte es auch nicht.
Der Titel, ja, über den lässt sich gern reden. Mir fiel nichts anderes ein bisher.
Liebe Grüße
Elsa
Schreiben ist atmen
Liebe Elsa,
Es ist so wahr, was du schreibst, und der Titel hat mich sofort angesprochen. Ich finde ihn treffend und gut. Es ist so ein "Allerseelen"-Gedicht (damit meine ich das katholische Fest), das so genau in die dunkle Jahreszeit passt. Bei mir sind es nur wenige Tote, aber "wichtige". Mit der Gewöhnung, das stimmt auch, nur manchmal, im Traum zum Beispiel, oder ganz plötzlich, da bricht die erinnerte Gegenwart und Wirklichkeit des Verstorbenen durch. Was dir die Haut, ist mir das Gesicht, die Stimme, das, was mit jemandem "einherging". Danke für dieses kleine, feine Gedicht, das einsammelt, was mich gerade auch umtreibt.
Sei ganz herzlich gegrüßt,
von Lydie
Es ist so wahr, was du schreibst, und der Titel hat mich sofort angesprochen. Ich finde ihn treffend und gut. Es ist so ein "Allerseelen"-Gedicht (damit meine ich das katholische Fest), das so genau in die dunkle Jahreszeit passt. Bei mir sind es nur wenige Tote, aber "wichtige". Mit der Gewöhnung, das stimmt auch, nur manchmal, im Traum zum Beispiel, oder ganz plötzlich, da bricht die erinnerte Gegenwart und Wirklichkeit des Verstorbenen durch. Was dir die Haut, ist mir das Gesicht, die Stimme, das, was mit jemandem "einherging". Danke für dieses kleine, feine Gedicht, das einsammelt, was mich gerade auch umtreibt.
Sei ganz herzlich gegrüßt,
von Lydie
Liebe Elsa,
das treibt einen um ... und es wird einen immer umtreiben.
Der Schmerz wird bleiben, unser steter Begleiter sein, auch wenn wir ihn mit den Jahren nicht immer gleichbleibend stark empfinden, er wird immer da sein.
Hast du mal überlegt, die beiden Doppelpunkte wegzulassen?
Ich meine, man macht beim Lesen an den Stellen ohnehin eine Pause, sie erscheinen mir überflüssig.
Herzgruß
deine Mo
das treibt einen um ... und es wird einen immer umtreiben.
Der Schmerz wird bleiben, unser steter Begleiter sein, auch wenn wir ihn mit den Jahren nicht immer gleichbleibend stark empfinden, er wird immer da sein.
Hast du mal überlegt, die beiden Doppelpunkte wegzulassen?
Ich meine, man macht beim Lesen an den Stellen ohnehin eine Pause, sie erscheinen mir überflüssig.
Herzgruß
deine Mo
Hallo Elsa,
ich sehe das ähnlich wie Herby, sowohl was den Titel anbelangt, als auch meine Empfindungen und Gedanken zum Text, vor allem das hier.
Diese Frage trieb mich hier auch um.
liebe Grüße
Flora
ich sehe das ähnlich wie Herby, sowohl was den Titel anbelangt, als auch meine Empfindungen und Gedanken zum Text, vor allem das hier.
Nur an einer Stelle weiß ich nicht, ob du Recht hast. Gewöhnt man sich wirklich? Kann man? Manchmal habe ich den Eindruck, ich werde mich nie gewöhnen, möchte es auch nicht.
Diese Frage trieb mich hier auch um.
liebe Grüße
Flora
Liebe Mo, es sind doch 3 Doppelpunkte? Weiß nicht recht, sie dienen mir dazu, eine Art Antwort zu zeigen.
Liebe Lydie, genau, nach Träumen passiert das oft. Was den Titel betrifft, ist er eigentlich nur eine Wiederholung des Inhalts, wenn ich genau drüber nachdenke und das mag ich nicht so. Ich habe lieber Titel, die den Inhalt mit einen anderen Wort zusammen fassen, quasi ein weiteres Wort des Textes.
Liebe Flora, über den Titel muss ich noch sinnen. Ja, diese Frage treibt auch mich rum, sie ist schließlich Kern der Überlegungen im Text. Dieses "man gewöhnt sich" [an den Schmerz, die Abwesenheit] stimmt für mich aber schon. Es wird stiller mit der Zeit, tritt nicht so häufig aus als am Beginn des Verlustes. man sogar wieder lachen, was man kaum für möglich hält am Anfang.
Liebe Dankesgrüße euch,
ELsa
Liebe Lydie, genau, nach Träumen passiert das oft. Was den Titel betrifft, ist er eigentlich nur eine Wiederholung des Inhalts, wenn ich genau drüber nachdenke und das mag ich nicht so. Ich habe lieber Titel, die den Inhalt mit einen anderen Wort zusammen fassen, quasi ein weiteres Wort des Textes.
Liebe Flora, über den Titel muss ich noch sinnen. Ja, diese Frage treibt auch mich rum, sie ist schließlich Kern der Überlegungen im Text. Dieses "man gewöhnt sich" [an den Schmerz, die Abwesenheit] stimmt für mich aber schon. Es wird stiller mit der Zeit, tritt nicht so häufig aus als am Beginn des Verlustes. man sogar wieder lachen, was man kaum für möglich hält am Anfang.
Liebe Dankesgrüße euch,
ELsa
Schreiben ist atmen
Hallo Elsa,
ich habe überlegt, was mich so einnimmt an den Zeilen und es ist denke ich dieses kleine "doch". Ich höre darin ein Wissen und Trost und auch Erfahrung und noch ein Wundern, nicht fertig sein damit, und deine Stimme.
Ich hätte vielleicht noch ein "irgendwie" angeschlossen.
Zum Titel, vielleicht ginge etwas wie: An Jene
Liebe Grüße
Flora
ich habe überlegt, was mich so einnimmt an den Zeilen und es ist denke ich dieses kleine "doch". Ich höre darin ein Wissen und Trost und auch Erfahrung und noch ein Wundern, nicht fertig sein damit, und deine Stimme.

Ich hätte vielleicht noch ein "irgendwie" angeschlossen.
Zum Titel, vielleicht ginge etwas wie: An Jene
Liebe Grüße
Flora
Liebe Flora,
Vielen Dank für die schöne Beschreibung dieses speziellen "doch"s. *strahl* Ja, wahrscheinlich ist es so. Das Wörtchen wollte nämlich um jeden Preis rein, wie ich die Zeile auch gedreht und gewendet habe.
Danke aber für den Vorschlag.
Ich überlege gerade, ob ich nicht einfach die 1. Zeile zum Titel machen könnte?
Liebe Grüße
ELsa
Vielen Dank für die schöne Beschreibung dieses speziellen "doch"s. *strahl* Ja, wahrscheinlich ist es so. Das Wörtchen wollte nämlich um jeden Preis rein, wie ich die Zeile auch gedreht und gewendet habe.
Hm ... das scheint mir zu fern zu sein.Zum Titel, vielleicht ginge etwas wie: An Jene
Danke aber für den Vorschlag.
Ich überlege gerade, ob ich nicht einfach die 1. Zeile zum Titel machen könnte?
Liebe Grüße
ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe Elsa,
den dritten Doppelpunkt hab ich nicht angesprochen, denn der würde mir passen ...
Aber: es ist ja dein Gedicht!
Antworten: na ja, irgendwie versteh ichs und dann wieder nicht ... ich denke nach wie vor, es bräuchte sie nicht ... die Doppelpunkte, aber: es ist ja nur eine Kleinigkeit, nech?
Umarmungsgrüße
deine Mo
den dritten Doppelpunkt hab ich nicht angesprochen, denn der würde mir passen ...
Aber: es ist ja dein Gedicht!
Antworten: na ja, irgendwie versteh ichs und dann wieder nicht ... ich denke nach wie vor, es bräuchte sie nicht ... die Doppelpunkte, aber: es ist ja nur eine Kleinigkeit, nech?
Umarmungsgrüße
deine Mo
Liebe Elsie,
als Titel würde ich nicht die erste Zeile nehmen. Wie wäre denn: "All die meinen" oder "durch die Jahre". Sogar "Und doch" gefiele mir ganz gut.
Ansonsten würde ich alle Doppelpunkte entfernen, da man in der Tat automatisch eine Pause einlegt.
(Aber das sind eigentlich nur peanuts).
Ob man sich gewöhnt? Ich glaube, dass ist eine ganz persönliche Angelegenheit. Der eine erlebt es so, der andere ganz anders. Vor allem ist es wohl eine Frage der Zeit, wie lange man braucht, um keine Trauer mehr zu empfinden, also Trauer, die einen lähmt. Da glaube ich schon, dass sie im Laufe der Zeit verblasst.
Deine Zeilen sind traurig, stimmen nachdenklich und lassen mich als Leser zurückgehen in der Zeit, sprich: sie berühren, setzen etwas in Bewegung bei mir.
Saludos
Mucki
P.S: Sehe gerade, dass du die Doppelpunkte brauchst. Dann lass sie auch drin!
als Titel würde ich nicht die erste Zeile nehmen. Wie wäre denn: "All die meinen" oder "durch die Jahre". Sogar "Und doch" gefiele mir ganz gut.
Ansonsten würde ich alle Doppelpunkte entfernen, da man in der Tat automatisch eine Pause einlegt.
(Aber das sind eigentlich nur peanuts).
Ob man sich gewöhnt? Ich glaube, dass ist eine ganz persönliche Angelegenheit. Der eine erlebt es so, der andere ganz anders. Vor allem ist es wohl eine Frage der Zeit, wie lange man braucht, um keine Trauer mehr zu empfinden, also Trauer, die einen lähmt. Da glaube ich schon, dass sie im Laufe der Zeit verblasst.
Deine Zeilen sind traurig, stimmen nachdenklich und lassen mich als Leser zurückgehen in der Zeit, sprich: sie berühren, setzen etwas in Bewegung bei mir.
Saludos
Mucki
P.S: Sehe gerade, dass du die Doppelpunkte brauchst. Dann lass sie auch drin!
Hallo,
für mich ist beides wahr: Man gewöhnt sich und man gewöhnt sich doch nicht. Ich bin fest davon überzeugt, dass es solche scheinbar kompliziert und paradox klingenden Zustände gibt. Und so lese ich auch diesen Text: Er sagt ja eigentlich ganz was anderes, als dass man sich gewöhnt. Es ist nur eben so, dass man unter einem großrn Schmerz, der sich oft wiederholt, eine Veränderung widerfährt, man wird solchermaßen Kraft beraubt, dass man, schaut man sich davor an, so vorkommen muss, als hätte man sich gewöhnt. Oder etwas psychologischer als Beispiel: Es gibt ja auch von verschiedenen Krankheitsbildern sowohl affektgeladene als auch lethargische Formen; und doch sind sie oft REaktion/Umgang mit demselben.
Titel: Finde ich genau richtig wie er ist.
Doppelpunkte: Hier stimme ich scarlett zu, dachte sofort beim ersten Lesen auch, dass ich sie als störend empfand, gerade in dieser Häufigkeit und der Text ist ja auch nicht so lang.
Ende: Die letzte Zeile finde ich sprachlich etwas unglücklich, Haut einatmen?
Das finde ich ein gelungenes Gedicht,
liebe Grüße,
Lisa
für mich ist beides wahr: Man gewöhnt sich und man gewöhnt sich doch nicht. Ich bin fest davon überzeugt, dass es solche scheinbar kompliziert und paradox klingenden Zustände gibt. Und so lese ich auch diesen Text: Er sagt ja eigentlich ganz was anderes, als dass man sich gewöhnt. Es ist nur eben so, dass man unter einem großrn Schmerz, der sich oft wiederholt, eine Veränderung widerfährt, man wird solchermaßen Kraft beraubt, dass man, schaut man sich davor an, so vorkommen muss, als hätte man sich gewöhnt. Oder etwas psychologischer als Beispiel: Es gibt ja auch von verschiedenen Krankheitsbildern sowohl affektgeladene als auch lethargische Formen; und doch sind sie oft REaktion/Umgang mit demselben.
Titel: Finde ich genau richtig wie er ist.
Doppelpunkte: Hier stimme ich scarlett zu, dachte sofort beim ersten Lesen auch, dass ich sie als störend empfand, gerade in dieser Häufigkeit und der Text ist ja auch nicht so lang.
Ende: Die letzte Zeile finde ich sprachlich etwas unglücklich, Haut einatmen?
Das finde ich ein gelungenes Gedicht,
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
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