Der Jugend in den Mund gelegt
Liebe Gerda,
ich gehöre zweifelsohne nicht zu den jungen Dichtern im Salon. Trotzdem möchte ich zu deinem Gedicht eine erste kurze Stellung nehmen.
Sehr pessimistisch der Text. Ich finde ihn durchaus programmatisch, denn er ist tagesaktuell. Ich wohne in einer Gegend, in der nur einige hundert Meter entfernt eine scheinbar andere Welt beginnt: Hohe Arbeitslosigkeit, hoher Ausländeranteil, überdurchschnittliche Kriminalität, eine Drogenszene und eine perspektivlose Jugend, die längst nicht mehr fragt, sondern aufgegeben hat, weil man sie sich im Stich gelassen fühlt.* Viele von ihnen haben die Grenzen, die man ihnen nicht gesteckt hat, längst überschritten. Es wäre schon ein Erfolg, wenn sich viele dieser Jugendlichen die Fragen stellten, die du sie in deinem Gedicht fragen läßt.
Ich würde kein einziges Wort daran ändern wollen. Die richtige Titelfindung ist für mich das einzige Problem bei diesem Text. „Nach Erfurt“ finde ich unpassend, da der Titel einschränkt. Der Inhalt ist grenzenlos.
*Jugendfreizeitheime wurden aus Kostengründen geschlossen. Schulen verkommen, Lehrer und Eltern sind überfordert, Ausbildungsplätze faktisch kaum vorhanden. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Liebe Grüße
Stefan
Noch eine kleine Bemerkung am Rande: Wenn ich mich recht erinnere, hast du in einem Kommentar einmal gesagt, daß Gereimtes „nicht so dein Ding wäre“! Ein Sinneswandel, oder eine optische Täuschung meinerseits?
Auf jeden Fall kannst du es....gif)
ich gehöre zweifelsohne nicht zu den jungen Dichtern im Salon. Trotzdem möchte ich zu deinem Gedicht eine erste kurze Stellung nehmen.
Sehr pessimistisch der Text. Ich finde ihn durchaus programmatisch, denn er ist tagesaktuell. Ich wohne in einer Gegend, in der nur einige hundert Meter entfernt eine scheinbar andere Welt beginnt: Hohe Arbeitslosigkeit, hoher Ausländeranteil, überdurchschnittliche Kriminalität, eine Drogenszene und eine perspektivlose Jugend, die längst nicht mehr fragt, sondern aufgegeben hat, weil man sie sich im Stich gelassen fühlt.* Viele von ihnen haben die Grenzen, die man ihnen nicht gesteckt hat, längst überschritten. Es wäre schon ein Erfolg, wenn sich viele dieser Jugendlichen die Fragen stellten, die du sie in deinem Gedicht fragen läßt.
Ich würde kein einziges Wort daran ändern wollen. Die richtige Titelfindung ist für mich das einzige Problem bei diesem Text. „Nach Erfurt“ finde ich unpassend, da der Titel einschränkt. Der Inhalt ist grenzenlos.
*Jugendfreizeitheime wurden aus Kostengründen geschlossen. Schulen verkommen, Lehrer und Eltern sind überfordert, Ausbildungsplätze faktisch kaum vorhanden. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Liebe Grüße
Stefan
Noch eine kleine Bemerkung am Rande: Wenn ich mich recht erinnere, hast du in einem Kommentar einmal gesagt, daß Gereimtes „nicht so dein Ding wäre“! Ein Sinneswandel, oder eine optische Täuschung meinerseits?
Auf jeden Fall kannst du es...
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Hallo Gerda,
ich kann mich kurz fassen, da Stefan mir mit seiner Antwort aus der Seele spricht!
Zwei kurze Anmerkungen nur seien mir gestattet. Was den Titel angeht, so ging mir "Orientung", "Orientierungslos" oder auch "Suche" ständig durch den Kopf, da ich mich mit der Verallgemeinerung "Der Jugend..." sehr schwer tue.
Der von dir gewählte Arbeitstitel "Nach Erfurt" erklärt zwar den Anlass für deine Verse, würde sie aber tatsächlich zu sehr einengen.
Was deine einleitende Bemerkung
(Ein Wagnis in Form und Inhalt)
betrifft, so stimme ich, was den Reim betrifft, Stefan völlig zu. Lediglich am Versmaß könntest du noch ( nach- )arbeiten. Hinsichtlich des Inhalts kann ich dagegen das Wagnis nicht nachvollziehen.
Mit Bereicherung gelesen!
LG Herby
ich kann mich kurz fassen, da Stefan mir mit seiner Antwort aus der Seele spricht!
Zwei kurze Anmerkungen nur seien mir gestattet. Was den Titel angeht, so ging mir "Orientung", "Orientierungslos" oder auch "Suche" ständig durch den Kopf, da ich mich mit der Verallgemeinerung "Der Jugend..." sehr schwer tue.
Der von dir gewählte Arbeitstitel "Nach Erfurt" erklärt zwar den Anlass für deine Verse, würde sie aber tatsächlich zu sehr einengen.
Was deine einleitende Bemerkung
(Ein Wagnis in Form und Inhalt)
betrifft, so stimme ich, was den Reim betrifft, Stefan völlig zu. Lediglich am Versmaß könntest du noch ( nach- )arbeiten. Hinsichtlich des Inhalts kann ich dagegen das Wagnis nicht nachvollziehen.
Mit Bereicherung gelesen!
LG Herby
Liebe Gerda,
sicher bin ich kein jugendlicher Dichter , dennoch ein paar Worte :grin: .
Ich denke, dass Du in dem Gedicht ein paar zentrale Punkte anschneidest, und das Fehlen von Werten bemängelt ja glücklicherweise nicht nur unsere von der Leyen (oh ein übles Wortspiel) gelassene Familienministerin mit mehr Kindern als guten Ideen (ups, das war eine politische Äußerung).
Ich bin aber mit der Form noch nicht so recht glücklich. Zum einen verstehe ich vielleicht die ersten Zeilen
nicht wirklich, denn für mich gehören Grenzen und deren Übertreten zusammen, ja Grenzübertretungen gehören ja zur Grenzerfahrung und damit zum reifen. Zum anderen (ich weiß, das sage ich jedesmal, wenn ich es sehe), finde ich es immer sehr problematisch, wenn man den Satzbau dem Reim opfert, wie in
Der dritte Punkt ist wohl wirklich ein Diskussionpunkt, mich befäält ein gewisses Unbehagen, wenn ich die vorwurfvolle Haltung des Inhalts des Gedichts und die (eher auf Konformität hindeutende) Reimform betrachte, aber vielleicht spinne ich da auch nur.
Liebe Grüße
max
sicher bin ich kein jugendlicher Dichter , dennoch ein paar Worte :grin: .
Ich denke, dass Du in dem Gedicht ein paar zentrale Punkte anschneidest, und das Fehlen von Werten bemängelt ja glücklicherweise nicht nur unsere von der Leyen (oh ein übles Wortspiel) gelassene Familienministerin mit mehr Kindern als guten Ideen (ups, das war eine politische Äußerung).
Ich bin aber mit der Form noch nicht so recht glücklich. Zum einen verstehe ich vielleicht die ersten Zeilen
Wer lässt uns Grenzen erfahren
damit Grenzübertretung entfällt?
nicht wirklich, denn für mich gehören Grenzen und deren Übertreten zusammen, ja Grenzübertretungen gehören ja zur Grenzerfahrung und damit zum reifen. Zum anderen (ich weiß, das sage ich jedesmal, wenn ich es sehe), finde ich es immer sehr problematisch, wenn man den Satzbau dem Reim opfert, wie in
Wie, anderen glauben und trauen,
wenn Kälte bestimmt die Welt?
Der dritte Punkt ist wohl wirklich ein Diskussionpunkt, mich befäält ein gewisses Unbehagen, wenn ich die vorwurfvolle Haltung des Inhalts des Gedichts und die (eher auf Konformität hindeutende) Reimform betrachte, aber vielleicht spinne ich da auch nur.
Liebe Grüße
max
Vielen Dank für eure kritischen Äußerungen.
Das Gedicht soll eine Anklage gegen die Eltern- bzw. ältere Generation sein, die die Jgend mit Gameboy, Videogerät, PC usw. allein lässt, ohne sich zu kümmern, was ihre Kinder konsumieren.
Ich stehe auf der Seite der Jugend, fomuliere für sie als Sprachrohr.
Das meinte ich mit "Wagnis", denn gleichzeitig klage ich mich mit an.
Es geht mir hier nicht um politisches Kalkül
lieber Max,
da liegst du einerseits richtig und doch daneben. mit Frau v.d. Leyen würde ich gern manches Hühnchen rupfen...
Was die von mir angesprochene Grenzüberschreitung angeht, dazu gehören auch Raub, Mord und andere kriminelle Delikte.
Würdest du sagen , lieber Max, dass das nicht eher für beide Seiten als Grenzerfahrung verzichtbar ist?
"Grenzen ausloten"; ich denke, das ist es was du meinst. Das ist etwas anderes, aber davon spreche ich nicht.
Ehrlich gesagt, hat mich dein Kommentar aufgebracht, mir greift er viel zu kurz (sichtig).
Was die Form angeht, die habe ich mir bewusst auferlegt.
Es soll hart und anklagend sein.
Wie ein Korsett, denn so fühlt sich bestimmt mancher, der die Probleme erkannt hat und nicht weiß wo er in seinem direkten Umfeld ansetzen soll.
(Vielleicht klingt das besonders scharf weil ich an dieser Generation zu der ich gehöre mehr leide als andere).
Ich hölre oft genug, von meinen Söhnen (18 + 20) wie die Eltern ihrer Feunde mit "ihren" Kindern verfahren...
Da fehlt Zuwendung, Zuneigung an allen Ecken und Enden, und ich spreche nicht von Familien aus denen Hauptschüler kommen sondern vom sog. gehobenen Mittelstand, der immer ganz von den Socken ist, wenn die Jugend ausbricht.
Ich habe auch den Inhalt nirgends dem Reim geopfert.
Ich werde mich erst einmal abkühlen, dann schreibe vielleicht noch mehr dazu.
Liebe Grüße in die Runde
Gerda
Das Gedicht soll eine Anklage gegen die Eltern- bzw. ältere Generation sein, die die Jgend mit Gameboy, Videogerät, PC usw. allein lässt, ohne sich zu kümmern, was ihre Kinder konsumieren.
Ich stehe auf der Seite der Jugend, fomuliere für sie als Sprachrohr.
Das meinte ich mit "Wagnis", denn gleichzeitig klage ich mich mit an.
Es geht mir hier nicht um politisches Kalkül
lieber Max,
da liegst du einerseits richtig und doch daneben. mit Frau v.d. Leyen würde ich gern manches Hühnchen rupfen...
Was die von mir angesprochene Grenzüberschreitung angeht, dazu gehören auch Raub, Mord und andere kriminelle Delikte.
Würdest du sagen , lieber Max, dass das nicht eher für beide Seiten als Grenzerfahrung verzichtbar ist?
"Grenzen ausloten"; ich denke, das ist es was du meinst. Das ist etwas anderes, aber davon spreche ich nicht.
Ehrlich gesagt, hat mich dein Kommentar aufgebracht, mir greift er viel zu kurz (sichtig).
Was die Form angeht, die habe ich mir bewusst auferlegt.
Es soll hart und anklagend sein.
Wie ein Korsett, denn so fühlt sich bestimmt mancher, der die Probleme erkannt hat und nicht weiß wo er in seinem direkten Umfeld ansetzen soll.
(Vielleicht klingt das besonders scharf weil ich an dieser Generation zu der ich gehöre mehr leide als andere).
Ich hölre oft genug, von meinen Söhnen (18 + 20) wie die Eltern ihrer Feunde mit "ihren" Kindern verfahren...
Da fehlt Zuwendung, Zuneigung an allen Ecken und Enden, und ich spreche nicht von Familien aus denen Hauptschüler kommen sondern vom sog. gehobenen Mittelstand, der immer ganz von den Socken ist, wenn die Jugend ausbricht.
Ich habe auch den Inhalt nirgends dem Reim geopfert.
Ich werde mich erst einmal abkühlen, dann schreibe vielleicht noch mehr dazu.
Liebe Grüße in die Runde
Gerda
Fast hätte ich vergessen euch zu danken, dass ihr euch dieses doch recht unbequemen Texts angenommen habt,
lieber Herby, Stefan, Max und liebe Leonie.
danke fürs Lesen, Lob und Kommentieren.
(Stefan, der Reim hat sich mir hier aufgedrängt)..gif)
Was den Titel angeht, so hat bisher niemand zu dem von mir hier verwandten Titel etwas gesagt.
Da würde mich eure Meinung schon interessieren, weil er doch impliziert, dass das Gedicht von jemandem geschrieben ist, der sich zur Jugend nicht mehr dazuzählt, was ich wichtig finde.
Als Titel „Nach Erfurt“ auszusuchen hatte ich nicht vor.
Lieber Max, ich habe noch einmal, jetzt weniger erhitzt
gelesen was du geschrieben hast.
Ich bin der Meinung, dass du nicht gründlich gelesen hast, kann das sein?
Möglicherweise bist du dir im Unklaren, was mit der Grenzerfahrung alles gemeint sein kann.
Wenn du, engen Kontakt zur Jugend hast, was ich nicht weiß, dann könntest du wissen, was meine Generation der „heutigen Jugend“ in vielerlei Hinsicht schuldet.
Richtig erkannt hat Stefan, dass das auslösende Moment für diesen Text, der Amoklauf in Erfurt war.
Die Problematik, die einer solchen Tragödie zu Grunde liegt, ist nicht einmal so besonders außergewöhnlich.
Dass Eltern nicht wissen, was ihre Söhne und Töchter machen, obwohl sie noch zuhause leben scheint gang und gäbe zu sein.
Das liegt aber nicht etwa daran, dass Söhne und Töchter persé nicht mit der Eltergeneration reden wollen, sondern das liegt daran, dass die Eltergeneration in ihrer Entwicklung noch einen Stand hat, wie vor 30- 40 Jahren.
Auch heute, fällt selbstverständlich der Satz: Solange du deine Füße unter meinen Tisch streckst"....
Auch heute prügeln Mütter ihre halbwüchsigen Töchter, und das lässt sich weiß Gott nicht mir Asozialem Pack entschuldigen, wenn die Mutter weder drogensüchtig noch arbeitslos ist.
M. E. fehlt genau dieser Aufschrei in der Jugend, gegen die Eltern zu rebellieren, die immer noch meinen Kinder wären ihre Untertanen.
Ich weiß, dass sich das alles ziemlich chaotisch anhört und wenig strukturiert runter geschrieben ist.
Aber mich hat "Erfurt" tief getroffen... und zwar, das was der Tat vorausgegangen sein muss...
Außerdem empfinde ich es nicht als besondere "Ehre" wenn meine Söhne mir sagen: Eigentlich wissen wir erst seitdem so richtig, was wir an euch (Eltern, obwohl geschieden) haben, seitdem wir sehen wie andere Eltern ihre Kinder noch fast wie im Mittelalter behandeln.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet hier im Taunus wo wir leben, die Eltern alle so besonders schlecht sind...
oder die Jugendlichen alle schwer erziehbar...
Es ist halt tatsächlich so, dass Eltern sich selbstverständlich zubilligen, jeden Abend ein paar Flaschen (Alkoholisches) zu leeren und dem Sohn das Bier am WE verbieten wollen... Das ist nicht Film oder Fantasie, sondern Realität.
Selbstverständlich finden die Jugendlichen dennoch Möglichkeiten...
Aber es führt zur Entfremdung, wenn Eltern nur verbieten und sich nicht kümmern.
Kannst du dir dieses Gedicht von einem Jugendlichen vorgetragen vorstellen?
Ich hoffe, du bist mir jetzt nicht böse, dass ich dich so hart angehe.
Ich fühle mich nicht persönlich angegriffen uns hoffe sehr, dass du das ebenfalls nicht persönlich nimmst.
Liebe Grüße
Gerda
lieber Herby, Stefan, Max und liebe Leonie.
danke fürs Lesen, Lob und Kommentieren.
(Stefan, der Reim hat sich mir hier aufgedrängt).
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Was den Titel angeht, so hat bisher niemand zu dem von mir hier verwandten Titel etwas gesagt.
Da würde mich eure Meinung schon interessieren, weil er doch impliziert, dass das Gedicht von jemandem geschrieben ist, der sich zur Jugend nicht mehr dazuzählt, was ich wichtig finde.
Als Titel „Nach Erfurt“ auszusuchen hatte ich nicht vor.
Lieber Max, ich habe noch einmal, jetzt weniger erhitzt
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Ich bin der Meinung, dass du nicht gründlich gelesen hast, kann das sein?
Möglicherweise bist du dir im Unklaren, was mit der Grenzerfahrung alles gemeint sein kann.
Wenn du, engen Kontakt zur Jugend hast, was ich nicht weiß, dann könntest du wissen, was meine Generation der „heutigen Jugend“ in vielerlei Hinsicht schuldet.
Richtig erkannt hat Stefan, dass das auslösende Moment für diesen Text, der Amoklauf in Erfurt war.
Die Problematik, die einer solchen Tragödie zu Grunde liegt, ist nicht einmal so besonders außergewöhnlich.
Dass Eltern nicht wissen, was ihre Söhne und Töchter machen, obwohl sie noch zuhause leben scheint gang und gäbe zu sein.
Das liegt aber nicht etwa daran, dass Söhne und Töchter persé nicht mit der Eltergeneration reden wollen, sondern das liegt daran, dass die Eltergeneration in ihrer Entwicklung noch einen Stand hat, wie vor 30- 40 Jahren.
Auch heute, fällt selbstverständlich der Satz: Solange du deine Füße unter meinen Tisch streckst"....
Auch heute prügeln Mütter ihre halbwüchsigen Töchter, und das lässt sich weiß Gott nicht mir Asozialem Pack entschuldigen, wenn die Mutter weder drogensüchtig noch arbeitslos ist.
M. E. fehlt genau dieser Aufschrei in der Jugend, gegen die Eltern zu rebellieren, die immer noch meinen Kinder wären ihre Untertanen.
Ich weiß, dass sich das alles ziemlich chaotisch anhört und wenig strukturiert runter geschrieben ist.
Aber mich hat "Erfurt" tief getroffen... und zwar, das was der Tat vorausgegangen sein muss...
Außerdem empfinde ich es nicht als besondere "Ehre" wenn meine Söhne mir sagen: Eigentlich wissen wir erst seitdem so richtig, was wir an euch (Eltern, obwohl geschieden) haben, seitdem wir sehen wie andere Eltern ihre Kinder noch fast wie im Mittelalter behandeln.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet hier im Taunus wo wir leben, die Eltern alle so besonders schlecht sind...
oder die Jugendlichen alle schwer erziehbar...
Es ist halt tatsächlich so, dass Eltern sich selbstverständlich zubilligen, jeden Abend ein paar Flaschen (Alkoholisches) zu leeren und dem Sohn das Bier am WE verbieten wollen... Das ist nicht Film oder Fantasie, sondern Realität.
Selbstverständlich finden die Jugendlichen dennoch Möglichkeiten...
Aber es führt zur Entfremdung, wenn Eltern nur verbieten und sich nicht kümmern.
Kannst du dir dieses Gedicht von einem Jugendlichen vorgetragen vorstellen?
Ich hoffe, du bist mir jetzt nicht böse, dass ich dich so hart angehe.
Ich fühle mich nicht persönlich angegriffen uns hoffe sehr, dass du das ebenfalls nicht persönlich nimmst.
Liebe Grüße
Gerda
Hallo Gerda,
Ich hoffe du erlaubst mir inhaltlich Stellung zu beziehen. :???:
Was du sagst, trifft schon den Rahmen, aber nicht den Punkt. Das fängt mit der simpel gestrickten Aussageform an, so einfach denken wir (ich pauschalisiere das jetzt mal für die Jugend, zu der ich mich zähle) nicht. Das Gefühl ist eine enorme Form von Resignation, die nichts anderes ist als unterdrückte Wut, wir ertrinken in dem Fass, das überläuft. Wir können kaum glauben, dass die Welt, die uns geboten wird real ist und kein Alptraum (Jeder 25. Deutsche zwischen 15 und 25 hat Suizidgedanken!!!). Besonders hinsichtlich deines Arbeitstitels bleibst du da zu laff. Das Direkte ist auch ein Problem, die Jugend macht ja schon Aussagen, nur sind die nicht mehr so derbe und offensichtlich, wie noch zu den Zeiten der 68er. Der stumme Schrei umhüllt ganz Deutschland und wir sind zu stolz klare Worte zu fassen, es bringt nichts mit vermeintlich Erwachsenen zu reden, denn die sind taub und stumm und man muss ihnen schon dankbar sein, wenn sie lieber ficken als Karriere machen. (Die 68er tragen jetztKrawatte und streicheln sich die dicken Bäuche)
(Jetzt mach ich mal Schluss, bevor ich zu impulsiv werde, ich hoffe du verstehst was ich meine, es geht viel tiefer als das...)
(Ein Wagnis in Form und Inhalt)
Ich hoffe du erlaubst mir inhaltlich Stellung zu beziehen. :???:
Was du sagst, trifft schon den Rahmen, aber nicht den Punkt. Das fängt mit der simpel gestrickten Aussageform an, so einfach denken wir (ich pauschalisiere das jetzt mal für die Jugend, zu der ich mich zähle) nicht. Das Gefühl ist eine enorme Form von Resignation, die nichts anderes ist als unterdrückte Wut, wir ertrinken in dem Fass, das überläuft. Wir können kaum glauben, dass die Welt, die uns geboten wird real ist und kein Alptraum (Jeder 25. Deutsche zwischen 15 und 25 hat Suizidgedanken!!!). Besonders hinsichtlich deines Arbeitstitels bleibst du da zu laff. Das Direkte ist auch ein Problem, die Jugend macht ja schon Aussagen, nur sind die nicht mehr so derbe und offensichtlich, wie noch zu den Zeiten der 68er. Der stumme Schrei umhüllt ganz Deutschland und wir sind zu stolz klare Worte zu fassen, es bringt nichts mit vermeintlich Erwachsenen zu reden, denn die sind taub und stumm und man muss ihnen schon dankbar sein, wenn sie lieber ficken als Karriere machen. (Die 68er tragen jetztKrawatte und streicheln sich die dicken Bäuche)
(Jetzt mach ich mal Schluss, bevor ich zu impulsiv werde, ich hoffe du verstehst was ich meine, es geht viel tiefer als das...)
Liebe Gerda,
nach Lesen deiner Antwort beschäftigen mich deine Ausführungen zur Erziehung und zum Eltern - Kind - Verhältnis momentan fast mehr als dein Text. Vielleicht schreibe ich morgen bzw heute in wacherem Zustand noch etwas dazu, obwohl dies dann wieder ein Kommentar zum Inhalt eines Kommentars würde und vielleicht zu sehr von deinem Text wegführt.
Zum Schluss nur noch eines. Du schreibst:
Was den Titel angeht, so hat bisher niemand zu dem von mir hier verwandten Titel etwas gesagt.
Zu deinem Titel hatte ich angemerkt:
Was den Titel angeht, so ging mir "Orientierung", "Orientierungslos" oder auch "Suche" ständig durch den Kopf, da ich mich mit der Verallgemeinerung "Der Jugend..." sehr schwer tue.
Spätnächtliche Grüße
Herby
nach Lesen deiner Antwort beschäftigen mich deine Ausführungen zur Erziehung und zum Eltern - Kind - Verhältnis momentan fast mehr als dein Text. Vielleicht schreibe ich morgen bzw heute in wacherem Zustand noch etwas dazu, obwohl dies dann wieder ein Kommentar zum Inhalt eines Kommentars würde und vielleicht zu sehr von deinem Text wegführt.
Zum Schluss nur noch eines. Du schreibst:
Was den Titel angeht, so hat bisher niemand zu dem von mir hier verwandten Titel etwas gesagt.
Zu deinem Titel hatte ich angemerkt:
Was den Titel angeht, so ging mir "Orientierung", "Orientierungslos" oder auch "Suche" ständig durch den Kopf, da ich mich mit der Verallgemeinerung "Der Jugend..." sehr schwer tue.
Spätnächtliche Grüße
Herby
Zuletzt geändert von Herby am 15.06.2006, 08:36, insgesamt 1-mal geändert.
Entschuldigung , lieber Herby, du hast völlig Recht, du hattes genau diese Titel vorgeschlagen...
Das habe ich im Eifer des gefechts völlig vergessen.
Ich finde sie treffen den Kern schon gut.
Denn letztlich ist auch die Elterngeneration orientierungslos...
(Natürlich nicht alle, aber ich kann hier nur pauschalieren)
Ich muss aber noch überlegen.
Danke noch Mal und wenn du magst schreib doch ruhig was zur Erziehung, meinetwegen auch unter das Gedicht.
Ich habe doch entgegen dem, was ich in den Textfäden erwarte, die Diskussion um die Inhalte selbst eröffnet.
Ich glaube das Gedicht gehört in den Faden: Lyrik und Kultur, was meinst du?
Liebe Grüße
Gerda
Das habe ich im Eifer des gefechts völlig vergessen.
Ich finde sie treffen den Kern schon gut.
Denn letztlich ist auch die Elterngeneration orientierungslos...
(Natürlich nicht alle, aber ich kann hier nur pauschalieren)
Ich muss aber noch überlegen.
Danke noch Mal und wenn du magst schreib doch ruhig was zur Erziehung, meinetwegen auch unter das Gedicht.
Ich habe doch entgegen dem, was ich in den Textfäden erwarte, die Diskussion um die Inhalte selbst eröffnet.
Ich glaube das Gedicht gehört in den Faden: Lyrik und Kultur, was meinst du?
Liebe Grüße
Gerda
Hallo Stefan,
dir auch noch einmal vielen Dank für Nachdenken.
Mich dem Titel "Suche" verknüpfe ich ein anderes meiner Gedichte, was diesen Titel trägt.
Ich kann diese Gedicht nicht "SucheII" nennen.
"Suche" handelt von Selbstfindung,reflekt. Profilsuche des lyr. Ichs. Vielleicht erinnerst du den Text, er steht in der Antho.
In diesem Text hier, sucht kein lyr. Ich, sondern eine Gruppe, schreit auf, ein wir und zwar nach immateriellen Werten, die Halt geben. diese Gruppe braucht Hilfe von Außen.
Ich weiß nicht ob das jetzt einleuchtet.
Liebe Grüße
Gerda
dir auch noch einmal vielen Dank für Nachdenken.
Mich dem Titel "Suche" verknüpfe ich ein anderes meiner Gedichte, was diesen Titel trägt.
Ich kann diese Gedicht nicht "SucheII" nennen.
"Suche" handelt von Selbstfindung,reflekt. Profilsuche des lyr. Ichs. Vielleicht erinnerst du den Text, er steht in der Antho.
In diesem Text hier, sucht kein lyr. Ich, sondern eine Gruppe, schreit auf, ein wir und zwar nach immateriellen Werten, die Halt geben. diese Gruppe braucht Hilfe von Außen.
Ich weiß nicht ob das jetzt einleuchtet.
Liebe Grüße
Gerda
Hallo Last,
danke für deine ehrliche Meinung zu diesem Text.
Klar darfst du zum Inhalt etwas sagen, der Text schreit danach.
So wie ihn in deiner Kritik sehe, erreicht er allerdings noch nicht einmal zur Hälfte, das, von dem ich glaubte, er zu leisten im Stande sei.
Nachdem ich deine Kritikpunkte mehrfach glesen habe frage ich mich allerdings auch, ob es nicht besser ist, das ich aus der Generation, die diese zukunftslose Jugend auf dem Gewissen hat, nicht mehr tun kann, als die Hände in den schoß zu legen und die Jugend letztlich sich selbst überlassen..
Mich wundert im Übrigen, wie viel wunderbare junge Menschen ich kenne auch hier im forum, du zählst gewiss dazu, die "scheinbar" trotz der Elterngeneration ihren Platz im Leben finden.
Wenn ich mit meinenm Gedicht nicht erreiche, dass es trnasportiert, hier, hört Mal, ihr müsst auf euch aufmerksam machen, die Alten sind zu blöde... selbst wenn von euch einer ausrastet kapieren die Wenigsten, wo der Hase begraben liegt... halten sich aber für 9x Klug...
dann ja, dann kann ich au hören mir weiterhin in diese Richtung Gerdanken zu machen.
vielleicht ist auch ein Trugschluss zu glauben, dass ich, da ich mich immer eher geistig zu dem was die jungen Menschen denken und wie sie handeln hingezogen fühle, zu glauben ich könne ihnen etwas in den Mund legen... eben doch ein Wagnis...
Hättest du denn Änderungsvorschläge?
Wärst du vielleicht so nett und würdest meine begleitenden Kommentare lesen, falls du es noch nicht getan hast.
Ich danke dir besonders fürs Lesenun die Bemerkungen, denn du bist der erste hier aus der Generation der jungen Menschen, deren Meinung mich expliziet interessiert.
Liebe Grüße
Gerda
danke für deine ehrliche Meinung zu diesem Text.
Klar darfst du zum Inhalt etwas sagen, der Text schreit danach.
So wie ihn in deiner Kritik sehe, erreicht er allerdings noch nicht einmal zur Hälfte, das, von dem ich glaubte, er zu leisten im Stande sei.
Nachdem ich deine Kritikpunkte mehrfach glesen habe frage ich mich allerdings auch, ob es nicht besser ist, das ich aus der Generation, die diese zukunftslose Jugend auf dem Gewissen hat, nicht mehr tun kann, als die Hände in den schoß zu legen und die Jugend letztlich sich selbst überlassen..
Mich wundert im Übrigen, wie viel wunderbare junge Menschen ich kenne auch hier im forum, du zählst gewiss dazu, die "scheinbar" trotz der Elterngeneration ihren Platz im Leben finden.
Wenn ich mit meinenm Gedicht nicht erreiche, dass es trnasportiert, hier, hört Mal, ihr müsst auf euch aufmerksam machen, die Alten sind zu blöde... selbst wenn von euch einer ausrastet kapieren die Wenigsten, wo der Hase begraben liegt... halten sich aber für 9x Klug...
dann ja, dann kann ich au hören mir weiterhin in diese Richtung Gerdanken zu machen.
vielleicht ist auch ein Trugschluss zu glauben, dass ich, da ich mich immer eher geistig zu dem was die jungen Menschen denken und wie sie handeln hingezogen fühle, zu glauben ich könne ihnen etwas in den Mund legen... eben doch ein Wagnis...
Hättest du denn Änderungsvorschläge?
Wärst du vielleicht so nett und würdest meine begleitenden Kommentare lesen, falls du es noch nicht getan hast.
Ich danke dir besonders fürs Lesenun die Bemerkungen, denn du bist der erste hier aus der Generation der jungen Menschen, deren Meinung mich expliziet interessiert.
Liebe Grüße
Gerda
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