Über die Landschaftsbildung in Reihenhäusern
Wir wandern . wie die Gletscher
vom Laken im Schlafzimmer
breiten uns ins Wohnzimmer
in die Sessel, gegenüber der Anrichte aus
Es ist angerichtet
Das Bett wird zum Einrichtungsgegenstand
Wir wälzen uns in Einrichtungsgegenständen
Die Haustür ist der neue Horizont
Es treibt uns um
Und ich bete
hinab zum Geröll in den Teppichfransen
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand, denn
wir wälzen uns in Einrichtungsgegenständen
Liebster, der du bist
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand
denn es treibt uns um
in Einrichtungsgegenständen
Änderungen: Leinen in Laken nach arams Vorschlag
Wir wandern . wie die Gletscher
Hi Stefan,
als ich das eben las, hab ich laut losgelacht! Allein die Vorstellung, wie irgendwann einmal futuristische Lebewesen in einer weit entfernten Zukunft zurückschauen auf unsere Zeit und unser Geschreibsel lesen, finde ich einfach zu köstlich!
- Grüße
Mucki
In meiner Phantasie hab ich auf diesen Text anfangs verfremdet geantwortet, mit Bildern, die mir in den Kopf stiegen.
Zwei Typen erkunden eine Felshöhle, in deren schwarz wie die Nacht engen Gängen steigen sie mit ihren Stirnlampen rum, auf einmal entdecken sie eine Halle, die hoch und konform ist wie ein Reihenhaus, und an dessen Felswänden tatsächlich Spuren von weiser Tünche zu finden sind, sie leuchten mit ihren Taschenlampen die Wände ab und einer der beiden findet an einer Wand seltsame Schriftzeichen, deinen Text, und ruft den anderen hinzu.
- Schau mal her, da steht was an der Wand, da haben die Höhlenbewohner des 21. Jahrhunderts (sie bewohnten in unserer Region vorwiegend Reihen- und Mehrwohnungshöhlen) Schriftzeichen hinterlassen, einen Text, mit roter Farbe an die Wand geschrieben, lies ihn mal durch, was hältst du davon?
- „Ich weiss nicht.“
als ich das eben las, hab ich laut losgelacht! Allein die Vorstellung, wie irgendwann einmal futuristische Lebewesen in einer weit entfernten Zukunft zurückschauen auf unsere Zeit und unser Geschreibsel lesen, finde ich einfach zu köstlich!


Mucki
Hi Mucki,
Zeit, ich versuch mir, Freiräume zu erfinden
,
Darüber, dass mein Geschreibsel dich zum Lachen bringen konnte, freu ich mich sehr
, hab Selbstzweifel, was mein Schreiben anbelangt,
Mich hat heut eine Zeile aus dem Text mehrmals zum Lachen gebracht, oder genauer gesagt eine verselbständigte Vorstellung über deren Inhalt, die Zeile ist völlig verdreht in meinem Kopf rumgespukt, sie steht ganz anders da, wenn ich bloß dran gedacht hab, hat mich die Vorstellung schon grinsen lassen
,
`breiten uns ins Wohnzimmer, danach zur Anrichte und dann in die Sessel gegenüber aus.
Es ist angerichtet. Voila!! `
So hab ich es mir vorgestellt.
Die Smilies, die man hier auswählen kann, kommen mir vor wie Fernsehprogramme, es gibt mehr als hundert zur Auswahl, und doch find ich keins, das mir...entgegenkommt, triffts auch nicht,
am ehesten das
, es müsste ein traurig-glückliches Smilie geben, aber das haben sie wohl noch nicht erfunden,
-liche Grüße,
Stefan
Zeit, ich versuch mir, Freiräume zu erfinden
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Darüber, dass mein Geschreibsel dich zum Lachen bringen konnte, freu ich mich sehr

Mich hat heut eine Zeile aus dem Text mehrmals zum Lachen gebracht, oder genauer gesagt eine verselbständigte Vorstellung über deren Inhalt, die Zeile ist völlig verdreht in meinem Kopf rumgespukt, sie steht ganz anders da, wenn ich bloß dran gedacht hab, hat mich die Vorstellung schon grinsen lassen

`breiten uns ins Wohnzimmer, danach zur Anrichte und dann in die Sessel gegenüber aus.
Es ist angerichtet. Voila!! `
So hab ich es mir vorgestellt.
Die Smilies, die man hier auswählen kann, kommen mir vor wie Fernsehprogramme, es gibt mehr als hundert zur Auswahl, und doch find ich keins, das mir...entgegenkommt, triffts auch nicht,
am ehesten das


Stefan
Hallo,
Gletscher brauchen ja immer etwas länger
...entschuldigt, dass ich euch mit meiner Antwort jetzt so lange habe warten lassen. Umso dichter die Kommentare dem Text kommen und umso umfangreicher die angesprochenen Punkte sind, desto schwieriger finde ich immer den Anfang. Ich hoffe, es ist OK, wenn ich größtenteils allen zusammen antworte.
Einige haben geschrieben, dass der Text sie nicht erreicht (ich erinnere mich jetzt besonders da an leonie, scarlett und ferdi). Auch wenn ich ebenso wie ferdi sagen würde, dass es bei den beschriebenen ausgelösten Reaktionen nicht bedeutetn können, dass der Text gar nichts bewirkt, so kann ich mir doch vorstellen, dass seine Machart eben (generell oder bestimmten Lesern) nicht ästhetisch genutzt werden kann, die Abwehr oder Neutralität also selbst auf den Text zurückfällt und nicht poetische Kraft besitzt. Da ich selbst das eigentlich nie bei meinen Texten einschätzen kann, will ich auch gar nicht besseres behaupten. Ich glaube allerdings, dass es auch damit zu tun haben könnte, dass dieser Text ein Thema, was ich eigentlich permanent beschreibleiere erstmals von der "nun ist es geschehen seite" beschreibe (noels "so sei es" fasst das gut, finde ich). Damit meine ich: Meist schreibe ich über die "Schwierigkeiten zwischen Liebenden" von der Seite aus, die die Gefahr sieht, besingt, das Schwören anfängt. Dieser Text aber macht genau das nicht, es ist schon geschehen (und geschieht weiter) (und das sogar trotz (bewusst götzenhaften) Betens. Es nutzt das Gebet also zu einem Zeitpunkt, an dem die Welt sozusagen schon untergegangen ist, eigentlich eben ein widersinniger (oder böse gesgat unökonomischer) Zeitpunkt, das Beten zu beginnen. bei solch einer Position kommt es (neben allen sonstigen Mängeln, die zum Nichterfolg des Textes beitragen) glaube ich auch darauf an, was ein Leser eben hören mag. So gesehen ein negativer Text.
Noch ein paar konkrete Antworten:
Leonie, deine Fragen muss ich allerdings zurückweisen (nicht böse, aber bestimmt gemeint). Was natürlich trotzdem nicht heißt, dass ich beanspruche, dass der Text funktioniert, ich will ihn gar nicht konkret verteidigen, sondern nur deiner Herangehensweise generell widersprechen.
Du schreibst:
ich finde das gegenüber einem literarischem Text keine berechtigten Fragen. Und wenn du es mal ausprobierst, wirst du sehen, dass du diese Fragen jedem Text, auch deinen Liebesgedichten stellen könntest, und sie könnten, sobald sie sich auf das Antworten einlassen, niemals bestehen, egal wie gut ein text ist.
Natürlich ist das Gedicht persönlich gemeint. In meinen Augen muss das ein guter Text immer sein. Aber natürlich bin das nicht im mindestens ich, und das meine ich nicht (nur) auf die einfache Art, dass der Autor nie mit dem lyr. Ich gleichzusetzen ist, sondern ganz konkret. Für mich sind solche Texte, Texte, die Kondensate ausdrücken, Erfahrungen aus dem eigenen Leben und Beobachtungen aus anderen Leben, die dazu führen, das hier zu beschreiben, was n der Wirklichkeit eben nur eines von vielen Spürbares ist. Aber das ist doch nicht alles. (sogar Gegenteile sind real..man könnte den Text zugleich eine Lüge und eine Wahrheit nennen etc.).
Zum anderen liest du das Reihenhaus viel zu konkret. Es ist doch nur eine Anspielung auf die Realisierungsformen, in denen dann diese Furchtbarkeiten stattfinden. ich schreibe doch keine Gedichte über Reihenhausbewohner. Ich brauche regelmäßig diese ironisch-trumpfenden Anspielungen über Texten, die dann eine ganz andere Sprache sprechen, so wie ferdi manchmal einen linken Teufel braucht. In meinen Augen ist das gerade nicht anmaßend. Ich kenne selbst feine Reihenhausbewohner und traurige Großstadthausbewohner oder was auch immer das Gegenteil ist.
Lieber Andreas,
sollte ich den kleinen Übertitel irgendwann zuviel des Guten finden (kommt auch oft vor), dann werde ich auf jeden Fall auch die Wohnungstür nehmen, danke für dieses Detail, das wäre für mich auch eine ganz wichtige Feinheit.
liebe scarlett,
zu dem perfekt wollte ich noch rinrn kleinen Exkurs schreiben, dass ich es schon immer seltsam fand, dass mit alten Meistern so umgegangen wird: Das sie einerseits bewundert werden können und andererseits zugleich einem nichts bedeuten. Ich kenne so etwas nicht. Entweder etwas berührt mich oder es berührt mich nicht, ob alt oder neu ist dabei egal. Für mich ist bei NIchtberühren in jedem Fall die Kunstfertigkeit gescheitert und nicht davon getrennt zu beurteilen.
Stefan, deine Assoziationen und Ergänzungen sind für mich völlig stimmig ("wie IKEA"), ich fände es für diesen Text nur schwächend, diese konkreten Sachen hinzuzusetzen (manchmal bin ich ja auch ganz gegenteilig elaborierend und bis zur Erwähnung von ALDI habe ich es immerhin schon geschafft
).
Au diese Frage möchte ich sagen:
Das mir die Frage gefällt! (Ja, das ist die Antwort...denn genau die wollte ich bewirken)
Die weiteren Auslegungen fassen den Text ja sehr ähnlich auf, ich bedanke mich bei allen bei den ganzen entdecken Details, mich freut das, wenn die Andeutungen und Bezüge entdeckt werden (Gebetsanrufung etc.). Da kann ich als kleines Dummheitsgeschenk vielleicht noch verraten, dass das "uns treibt es um" mit der Phrase "das bringt uns um" spielen soll.
Ich hoffe, die Rückmeldung war angemessen, wenn nicht, bitte rückfragen.
liebe Grüße,
Lisa
Gletscher brauchen ja immer etwas länger

Einige haben geschrieben, dass der Text sie nicht erreicht (ich erinnere mich jetzt besonders da an leonie, scarlett und ferdi). Auch wenn ich ebenso wie ferdi sagen würde, dass es bei den beschriebenen ausgelösten Reaktionen nicht bedeutetn können, dass der Text gar nichts bewirkt, so kann ich mir doch vorstellen, dass seine Machart eben (generell oder bestimmten Lesern) nicht ästhetisch genutzt werden kann, die Abwehr oder Neutralität also selbst auf den Text zurückfällt und nicht poetische Kraft besitzt. Da ich selbst das eigentlich nie bei meinen Texten einschätzen kann, will ich auch gar nicht besseres behaupten. Ich glaube allerdings, dass es auch damit zu tun haben könnte, dass dieser Text ein Thema, was ich eigentlich permanent beschreibleiere erstmals von der "nun ist es geschehen seite" beschreibe (noels "so sei es" fasst das gut, finde ich). Damit meine ich: Meist schreibe ich über die "Schwierigkeiten zwischen Liebenden" von der Seite aus, die die Gefahr sieht, besingt, das Schwören anfängt. Dieser Text aber macht genau das nicht, es ist schon geschehen (und geschieht weiter) (und das sogar trotz (bewusst götzenhaften) Betens. Es nutzt das Gebet also zu einem Zeitpunkt, an dem die Welt sozusagen schon untergegangen ist, eigentlich eben ein widersinniger (oder böse gesgat unökonomischer) Zeitpunkt, das Beten zu beginnen. bei solch einer Position kommt es (neben allen sonstigen Mängeln, die zum Nichterfolg des Textes beitragen) glaube ich auch darauf an, was ein Leser eben hören mag. So gesehen ein negativer Text.
Noch ein paar konkrete Antworten:
Leonie, deine Fragen muss ich allerdings zurückweisen (nicht böse, aber bestimmt gemeint). Was natürlich trotzdem nicht heißt, dass ich beanspruche, dass der Text funktioniert, ich will ihn gar nicht konkret verteidigen, sondern nur deiner Herangehensweise generell widersprechen.
Du schreibst:
Wer soll denn "wir" sein? Ist es persönlich gemeint, dann macht mich das Gedicht frösteln und die, die sich damit meinen, tun mir ein wenig Leid. "nutzt die Tür" möchte ich ihnen zurufen.
Ist es nicht persönlich gemeint, dann frage ich mich, wie man denn solch einen Einblick in das Leben anderer Reihenshausmenschen bekommen will, dass man so einen Text schreiben könnte. Das empfinde ich fast als ein wenig anmaßend und zum anderen rutscht der Text dann fast ein wenig ins Klischee mit dem, was er beschreibt und im Grunde ja kritisiert. Dass Besitz unbeweglich macht, die Liebe verdirbt, zum Götzen wird, etc.
ich finde das gegenüber einem literarischem Text keine berechtigten Fragen. Und wenn du es mal ausprobierst, wirst du sehen, dass du diese Fragen jedem Text, auch deinen Liebesgedichten stellen könntest, und sie könnten, sobald sie sich auf das Antworten einlassen, niemals bestehen, egal wie gut ein text ist.
Natürlich ist das Gedicht persönlich gemeint. In meinen Augen muss das ein guter Text immer sein. Aber natürlich bin das nicht im mindestens ich, und das meine ich nicht (nur) auf die einfache Art, dass der Autor nie mit dem lyr. Ich gleichzusetzen ist, sondern ganz konkret. Für mich sind solche Texte, Texte, die Kondensate ausdrücken, Erfahrungen aus dem eigenen Leben und Beobachtungen aus anderen Leben, die dazu führen, das hier zu beschreiben, was n der Wirklichkeit eben nur eines von vielen Spürbares ist. Aber das ist doch nicht alles. (sogar Gegenteile sind real..man könnte den Text zugleich eine Lüge und eine Wahrheit nennen etc.).
Zum anderen liest du das Reihenhaus viel zu konkret. Es ist doch nur eine Anspielung auf die Realisierungsformen, in denen dann diese Furchtbarkeiten stattfinden. ich schreibe doch keine Gedichte über Reihenhausbewohner. Ich brauche regelmäßig diese ironisch-trumpfenden Anspielungen über Texten, die dann eine ganz andere Sprache sprechen, so wie ferdi manchmal einen linken Teufel braucht. In meinen Augen ist das gerade nicht anmaßend. Ich kenne selbst feine Reihenhausbewohner und traurige Großstadthausbewohner oder was auch immer das Gegenteil ist.
Lieber Andreas,
sollte ich den kleinen Übertitel irgendwann zuviel des Guten finden (kommt auch oft vor), dann werde ich auf jeden Fall auch die Wohnungstür nehmen, danke für dieses Detail, das wäre für mich auch eine ganz wichtige Feinheit.
liebe scarlett,
zu dem perfekt wollte ich noch rinrn kleinen Exkurs schreiben, dass ich es schon immer seltsam fand, dass mit alten Meistern so umgegangen wird: Das sie einerseits bewundert werden können und andererseits zugleich einem nichts bedeuten. Ich kenne so etwas nicht. Entweder etwas berührt mich oder es berührt mich nicht, ob alt oder neu ist dabei egal. Für mich ist bei NIchtberühren in jedem Fall die Kunstfertigkeit gescheitert und nicht davon getrennt zu beurteilen.
Stefan, deine Assoziationen und Ergänzungen sind für mich völlig stimmig ("wie IKEA"), ich fände es für diesen Text nur schwächend, diese konkreten Sachen hinzuzusetzen (manchmal bin ich ja auch ganz gegenteilig elaborierend und bis zur Erwähnung von ALDI habe ich es immerhin schon geschafft

Au diese Frage möchte ich sagen:
Und ein widerborstiges Liebesgedicht. Hört sich an wie eine Warnung. Vielleicht deswegen ein Liebesgedicht. Ist das eins?
Das mir die Frage gefällt! (Ja, das ist die Antwort...denn genau die wollte ich bewirken)
Die weiteren Auslegungen fassen den Text ja sehr ähnlich auf, ich bedanke mich bei allen bei den ganzen entdecken Details, mich freut das, wenn die Andeutungen und Bezüge entdeckt werden (Gebetsanrufung etc.). Da kann ich als kleines Dummheitsgeschenk vielleicht noch verraten, dass das "uns treibt es um" mit der Phrase "das bringt uns um" spielen soll.
Ich hoffe, die Rückmeldung war angemessen, wenn nicht, bitte rückfragen.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
ich habe lange nachgedacht über das, was Du schreibst, bin aber noch zu keinem richtigen "Ergebnis" gekommen.
Nur ein paar Überlegungen:
In dem Moment, in dem ich ein Gedicht aus der Hand in die "Öffentlichkeit" gebe, habe ich nicht mehr in der Hand, wie der Leser/die Leserin heran geht. Ich finde es schwierig, wenn da in legitime und nicht legitime Weisen unterschieden wird.
Ich meine immer, das müsse ein Autor in gewisser Weise möglichst antizipieren und dann versuchen, den Text so zu schreiben, dass er in seinem Sinne gelesen wird, wenn er denn in eine bestimmte Richtung gelesen werden soll.
Ich stoße mich hier in dem Text besonders an dem "wir".
Für mich verhindert es, den Text als Warnung zu lesen, weil ich mich dann gegen das moralische Element, das für mich hineinkommt so wehre, dass ich nicht mehr hinhören mag.
Ein "Wir" hat edit: leicht (nicht wie vorher gesagt: immer) die Tendenz zur Vereinnahmung meine ich. Und das wiederum motiviert den Leser schnell dazu sich abzugrenzen.
Das fördert natürlich, dass eine Diskussion entstehen kann, wenn der Leser denn nicht so "verärgert" ist, dass er sich noch auf die Auseinandersetzung einlässt.
Ich glaube, man muss als Autor ganz genau hinschauen, wenn man das "wir" benutzt und sich darüber klar sein, was es auslöst und sich befragen, ob das im Sinne der Intention ist.
Wenn es integrierend sein soll, muss es sehr einladend rüberkommen, meine ich.
Soll es provozierend sein, ist das natürlich etwas anderes, dann kann es ruhig "vereinnahmend" wirken, damit es andere zur Abgrenzung motiviert und dadurch evtl. Diskussionen fördert.
Aber wenn es wirklich provozieren soll, dann wäre vielleicht ja sogar ein "Ihr" noch geeigneter als ein "Wir".
Mich würde interessieren, was andere zum "wir" in Gedichten meinen. Wo es funktioniert, wo nicht, wie es wirkt, was es auslöst....
Ich werde mir auf jeden Fall daraufhin noch ein paar Gedichte anschauen.
Das Reihenhaus haben im Übrigen viele ähnlich konkret gelesen, denke ich.
Du schreibst:
Ich empfinde das wieder als eine gewisse Anmaßung, weil ich mich frage: Finden denn diese Furchtbarkeiten wirklich statt? Und kann ich das wirklich über das Leben irgendeines anderen Menschen sagen, dass da solche Furchbarkeiten stattfinden in den von ihm gewählten Realisierungformen? Reicht der Einblick dazu aus?
Aber vielleicht ticken wir da einfach zu unterschiedlich und ich bin da etwas überempfindlich...
Liebe Grüße
leonie
ich habe lange nachgedacht über das, was Du schreibst, bin aber noch zu keinem richtigen "Ergebnis" gekommen.
Nur ein paar Überlegungen:
In dem Moment, in dem ich ein Gedicht aus der Hand in die "Öffentlichkeit" gebe, habe ich nicht mehr in der Hand, wie der Leser/die Leserin heran geht. Ich finde es schwierig, wenn da in legitime und nicht legitime Weisen unterschieden wird.
Ich meine immer, das müsse ein Autor in gewisser Weise möglichst antizipieren und dann versuchen, den Text so zu schreiben, dass er in seinem Sinne gelesen wird, wenn er denn in eine bestimmte Richtung gelesen werden soll.
Ich stoße mich hier in dem Text besonders an dem "wir".
Für mich verhindert es, den Text als Warnung zu lesen, weil ich mich dann gegen das moralische Element, das für mich hineinkommt so wehre, dass ich nicht mehr hinhören mag.
Ein "Wir" hat edit: leicht (nicht wie vorher gesagt: immer) die Tendenz zur Vereinnahmung meine ich. Und das wiederum motiviert den Leser schnell dazu sich abzugrenzen.
Das fördert natürlich, dass eine Diskussion entstehen kann, wenn der Leser denn nicht so "verärgert" ist, dass er sich noch auf die Auseinandersetzung einlässt.
Ich glaube, man muss als Autor ganz genau hinschauen, wenn man das "wir" benutzt und sich darüber klar sein, was es auslöst und sich befragen, ob das im Sinne der Intention ist.
Wenn es integrierend sein soll, muss es sehr einladend rüberkommen, meine ich.
Soll es provozierend sein, ist das natürlich etwas anderes, dann kann es ruhig "vereinnahmend" wirken, damit es andere zur Abgrenzung motiviert und dadurch evtl. Diskussionen fördert.
Aber wenn es wirklich provozieren soll, dann wäre vielleicht ja sogar ein "Ihr" noch geeigneter als ein "Wir".
Mich würde interessieren, was andere zum "wir" in Gedichten meinen. Wo es funktioniert, wo nicht, wie es wirkt, was es auslöst....
Ich werde mir auf jeden Fall daraufhin noch ein paar Gedichte anschauen.
Das Reihenhaus haben im Übrigen viele ähnlich konkret gelesen, denke ich.
Du schreibst:
Es ist doch nur eine Anspielung auf die Realisierungsformen, in denen dann diese Furchtbarkeiten stattfinden.
Ich empfinde das wieder als eine gewisse Anmaßung, weil ich mich frage: Finden denn diese Furchtbarkeiten wirklich statt? Und kann ich das wirklich über das Leben irgendeines anderen Menschen sagen, dass da solche Furchbarkeiten stattfinden in den von ihm gewählten Realisierungformen? Reicht der Einblick dazu aus?
Aber vielleicht ticken wir da einfach zu unterschiedlich und ich bin da etwas überempfindlich...
Liebe Grüße
leonie
Zuletzt geändert von leonie am 26.10.2009, 12:57, insgesamt 1-mal geändert.
liebe lisa,
für mich ist dieser text völlig 'gültig' (in sich universal), er kam einerseits von anfang an so bei mir an, andererseits hatte ich schwierigkeiten, manche zeilen kippten als stünden sie kursiv; ich 'vermutete' nur einen 'effekt' darin, er kam aber nicht gleich zur ruhe - zwei punkte kann ich endlich festmachen - 1. ich stand lange warum auch immer auf der leitung und verstand das "leinen" nicht, wodurch mir die größe entging, die über den titel in den textkörper fließt, 2. ist mir der text deutlich zu wenig freigestellt, im widerspruch zur graphischen betonung des titels wirkt das wie schrift die sich krakelt um sich zu verstecken - irgendwas beutelt mich da, als würde sich der text lieblosest selbst verschütten wollen, was aber angesichts seiner kraft unmöglich ist -resultiert ständiges rieseln einer undurchführbaren selbstvernichtung - wie ein ganzer gletscher, mit dunklem geröll bedeckt, in einer viereckig keramikgerundeten butterdose, die im kühlschrank gammelt - ich mach sie mal weg -
Über die Landschaftsbildung in Reihenhäusern
Wir wandern . wie die Gletscher
vom Leinen im Schlafzimmer
breiten uns ins Wohnzimmer
in die Sessel, gegenüber der Anrichte aus
Es ist angerichtet
Das Bett wird zum Einrichtungsgegenstand
Wir wälzen uns in Einrichtungsgegenständen
Die Haustür ist der neue Horizont
Es treibt uns um
Und ich bete
hinab zum Geröll in den Teppichfransen
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand, denn
wir wälzen uns in Einrichtungsgegenständen
Liebster, der du bist
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand
denn es treibt uns um
in Einrichtungsgegenständen
oder zentriert:
Über die Landschaftsbildung in Reihenhäusern
Wir wandern . wie die Gletscher
vom Leinen im Schlafzimmer
breiten uns ins Wohnzimmer
in die Sessel, gegenüber der Anrichte aus
Es ist angerichtet
Das Bett wird zum Einrichtungsgegenstand
Wir wälzen uns in Einrichtungsgegenständen
Die Haustür ist der neue Horizont
Es treibt uns um
Und ich bete
hinab zum Geröll in den Teppichfransen
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand, denn
wir wälzen uns in Einrichtungsgegenständen
Liebster, der du bist
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand
denn es treibt uns um
in Einrichtungsgegenständen
so.
-jetzt bin ich ruhig mit dem text, und zugleich gibt's nichts mehr zu sagen - außer, dass ich alles stimmig finde, jedes wort - schründe zwischen zeilen, spalten kaum sichtbar mitten im wort nach unten ins - und das gleißende dunkle weiß - von oben kaum kälte, oder, dann ganz und immer, drin - auch da kaum 'kälte', bloß durchstrahlt in ihrem mantel - und jeden zeilensprung.
liebeslyrik, ja; "wir", ja, unbedingt (habe leonies kommentar gelesen - weiß nicht genau - eine andere welt? - kann man diese nicht in sich / sich in ihr finden - vielleicht will man nicht dieses eis, hat andere figuren dazwischen?)
zuletzt kann ich nur deine eigene interpretation anführen (die ich nicht zustande brächte, nur ihre gültigkeit sehe):
"Ich glaube allerdings, dass es auch damit zu tun haben könnte, dass dieser Text ein Thema, was ich eigentlich permanent beschreibleiere erstmals von der "nun ist es geschehen seite" beschreibe (noels "so sei es" fasst das gut, finde ich). Damit meine ich: Meist schreibe ich über die "Schwierigkeiten zwischen Liebenden" von der Seite aus, die die Gefahr sieht, besingt, das Schwören anfängt. Dieser Text aber macht genau das nicht, es ist schon geschehen (und geschieht weiter) (und das sogar trotz (bewusst götzenhaften) Betens. Es nutzt das Gebet also zu einem Zeitpunkt, an dem die Welt sozusagen schon untergegangen ist, eigentlich eben ein widersinniger (oder böse gesgat unökonomischer) Zeitpunkt, das Beten zu beginnen."
zustimmung - beten in diesem sinn ist auf die äußere situation bezogen zwar immer unökonomisch, insofern etwas bereits eingetreten ist als voraussetzung für diese art beten; was du aber ansprichst ist weitergehend - es ist nicht das 'beten in der gletscherspalte' (aus der kein ausweg - später nur noch hingabe -aber was bedeutet das), es ist das beten des gletschers.
und ich würde sagen, dass es die liebenden braucht, um in diese - erkenntnis - zu treten, dass sie aber genau so von den 'liebenden' erfüllt ist wie sie darüber hinaus geht.
"Natürlich ist das Gedicht persönlich gemeint. In meinen Augen muss das ein guter Text immer sein. Aber natürlich bin das nicht im mindestens ich, und das meine ich nicht (nur) auf die einfache Art, dass der Autor nie mit dem lyr. Ich gleichzusetzen ist, sondern ganz konkret. Für mich sind solche Texte, Texte, die Kondensate ausdrücken, Erfahrungen aus dem eigenen Leben und Beobachtungen aus anderen Leben, die dazu führen, das hier zu beschreiben, was n der Wirklichkeit eben nur eines von vielen Spürbares ist. Aber das ist doch nicht alles."
zustimmung.
"Es ist doch nur eine Anspielung auf die Realisierungsformen, in denen dann diese Furchtbarkeiten stattfinden. ich schreibe doch keine Gedichte über Reihenhausbewohner. Ich brauche regelmäßig diese ironisch-trumpfenden Anspielungen über Texten, die dann eine ganz andere Sprache sprechen, so wie ferdi manchmal einen linken Teufel braucht. In meinen Augen ist das gerade nicht anmaßend.
volle zustimmung.
keine zustimmung - zu den paar einwürfen, wo du von mängeln des textes im sinne von nicht-funktionieren (und, tw. etwas kryptisch, darüber hinaus?)sprichst.
du wirst sehen, der text geht seinen weg und findet leser. ihm mangelt m.e. nichts.
liebe grüße
für mich ist dieser text völlig 'gültig' (in sich universal), er kam einerseits von anfang an so bei mir an, andererseits hatte ich schwierigkeiten, manche zeilen kippten als stünden sie kursiv; ich 'vermutete' nur einen 'effekt' darin, er kam aber nicht gleich zur ruhe - zwei punkte kann ich endlich festmachen - 1. ich stand lange warum auch immer auf der leitung und verstand das "leinen" nicht, wodurch mir die größe entging, die über den titel in den textkörper fließt, 2. ist mir der text deutlich zu wenig freigestellt, im widerspruch zur graphischen betonung des titels wirkt das wie schrift die sich krakelt um sich zu verstecken - irgendwas beutelt mich da, als würde sich der text lieblosest selbst verschütten wollen, was aber angesichts seiner kraft unmöglich ist -resultiert ständiges rieseln einer undurchführbaren selbstvernichtung - wie ein ganzer gletscher, mit dunklem geröll bedeckt, in einer viereckig keramikgerundeten butterdose, die im kühlschrank gammelt - ich mach sie mal weg -
Über die Landschaftsbildung in Reihenhäusern
Wir wandern . wie die Gletscher
vom Leinen im Schlafzimmer
breiten uns ins Wohnzimmer
in die Sessel, gegenüber der Anrichte aus
Es ist angerichtet
Das Bett wird zum Einrichtungsgegenstand
Wir wälzen uns in Einrichtungsgegenständen
Die Haustür ist der neue Horizont
Es treibt uns um
Und ich bete
hinab zum Geröll in den Teppichfransen
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand, denn
wir wälzen uns in Einrichtungsgegenständen
Liebster, der du bist
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand
denn es treibt uns um
in Einrichtungsgegenständen
oder zentriert:
Über die Landschaftsbildung in Reihenhäusern
Wir wandern . wie die Gletscher
vom Leinen im Schlafzimmer
breiten uns ins Wohnzimmer
in die Sessel, gegenüber der Anrichte aus
Es ist angerichtet
Das Bett wird zum Einrichtungsgegenstand
Wir wälzen uns in Einrichtungsgegenständen
Die Haustür ist der neue Horizont
Es treibt uns um
Und ich bete
hinab zum Geröll in den Teppichfransen
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand, denn
wir wälzen uns in Einrichtungsgegenständen
Liebster, der du bist
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand
das Bett ist ein Einrichtungsgegenstand
denn es treibt uns um
in Einrichtungsgegenständen
so.
-jetzt bin ich ruhig mit dem text, und zugleich gibt's nichts mehr zu sagen - außer, dass ich alles stimmig finde, jedes wort - schründe zwischen zeilen, spalten kaum sichtbar mitten im wort nach unten ins - und das gleißende dunkle weiß - von oben kaum kälte, oder, dann ganz und immer, drin - auch da kaum 'kälte', bloß durchstrahlt in ihrem mantel - und jeden zeilensprung.
liebeslyrik, ja; "wir", ja, unbedingt (habe leonies kommentar gelesen - weiß nicht genau - eine andere welt? - kann man diese nicht in sich / sich in ihr finden - vielleicht will man nicht dieses eis, hat andere figuren dazwischen?)
zuletzt kann ich nur deine eigene interpretation anführen (die ich nicht zustande brächte, nur ihre gültigkeit sehe):
"Ich glaube allerdings, dass es auch damit zu tun haben könnte, dass dieser Text ein Thema, was ich eigentlich permanent beschreibleiere erstmals von der "nun ist es geschehen seite" beschreibe (noels "so sei es" fasst das gut, finde ich). Damit meine ich: Meist schreibe ich über die "Schwierigkeiten zwischen Liebenden" von der Seite aus, die die Gefahr sieht, besingt, das Schwören anfängt. Dieser Text aber macht genau das nicht, es ist schon geschehen (und geschieht weiter) (und das sogar trotz (bewusst götzenhaften) Betens. Es nutzt das Gebet also zu einem Zeitpunkt, an dem die Welt sozusagen schon untergegangen ist, eigentlich eben ein widersinniger (oder böse gesgat unökonomischer) Zeitpunkt, das Beten zu beginnen."
zustimmung - beten in diesem sinn ist auf die äußere situation bezogen zwar immer unökonomisch, insofern etwas bereits eingetreten ist als voraussetzung für diese art beten; was du aber ansprichst ist weitergehend - es ist nicht das 'beten in der gletscherspalte' (aus der kein ausweg - später nur noch hingabe -aber was bedeutet das), es ist das beten des gletschers.
und ich würde sagen, dass es die liebenden braucht, um in diese - erkenntnis - zu treten, dass sie aber genau so von den 'liebenden' erfüllt ist wie sie darüber hinaus geht.
"Natürlich ist das Gedicht persönlich gemeint. In meinen Augen muss das ein guter Text immer sein. Aber natürlich bin das nicht im mindestens ich, und das meine ich nicht (nur) auf die einfache Art, dass der Autor nie mit dem lyr. Ich gleichzusetzen ist, sondern ganz konkret. Für mich sind solche Texte, Texte, die Kondensate ausdrücken, Erfahrungen aus dem eigenen Leben und Beobachtungen aus anderen Leben, die dazu führen, das hier zu beschreiben, was n der Wirklichkeit eben nur eines von vielen Spürbares ist. Aber das ist doch nicht alles."
zustimmung.
"Es ist doch nur eine Anspielung auf die Realisierungsformen, in denen dann diese Furchtbarkeiten stattfinden. ich schreibe doch keine Gedichte über Reihenhausbewohner. Ich brauche regelmäßig diese ironisch-trumpfenden Anspielungen über Texten, die dann eine ganz andere Sprache sprechen, so wie ferdi manchmal einen linken Teufel braucht. In meinen Augen ist das gerade nicht anmaßend.
volle zustimmung.
keine zustimmung - zu den paar einwürfen, wo du von mängeln des textes im sinne von nicht-funktionieren (und, tw. etwas kryptisch, darüber hinaus?)sprichst.
du wirst sehen, der text geht seinen weg und findet leser. ihm mangelt m.e. nichts.
liebe grüße
Liebe leonie,
Natürlich kann ich als Autor nicht im Nachinein einfordern, dass ein Text meiner Intention entsprechend gelesen werden muss, nur weil ich die habe, das wäre nur allzu schön, da müsste man sich poetisch ja nicht mehr so anstrengen
- aber ich habe ja auch betont, dass es mir gar nicht speziell um meinen Text ging.
Denn ich bin nicht nur "Autorin", sondern vertrete auch eine bestimmte Auffassung von Kunst oder was Kunst darf bzw. wie Kunst zu behandeln ist. Und wenn ich in Bezug auf diese Auffassung empfinde, dass eine bestimmte Kritik unangemessene Verfahren verwendet, dann kann ich das anmerken, finde das sogar wichtig anzumerken und würde das auch unter jedem anderen Text tun. Und wie ich erläutert habe, fand ich deine von mir zitierten Fragen eben in diesem Sinne unberechtigt. Wende sie doch etwa nur mal auf deinen neuen Text "blättern" an, da ist das "wir" ja auch prominent. Ist das dann kein komisches Gefühl?
Zu dem wir hast du ja inzwischen editiert, dass es die Tendenz zur Vereinnahmung haben kann, aber nicht muss. Somit finde ich eine Diskussion spannend. Da du dich zunächst konkret auf diesen Text beziehst, gehe ich darauf erst ein, eine allgemeinere Diskussion kann ja dann in gabriellas Faden erfolgen (?)
Natürlich kann ein wir vereinnahmend wirken. mir ist da als (in meinen Augen gelungenes) Beispiel etwa Klaras "Wir über 40-Jährigen" im Gedächtnis geblieben. Interessanterweise würde ich in Bezug auf meinen Text hier sagen, dass es genau andersherum, nämlich schlichtend gemeint ist in Bezug auf den ironisch-bissigeren Nebentitel "Über die Landschaftsbeschreibung...". Denn so gibt es einfach eine distnazierte Perspektive ("Über die...meint: fast wissescnschaftl. beobachtend, auf jedenfall anscheinend/scheinbar über die Betroffenheit erhaben, nicht selbst "infizierbar"), und zum anderen eine jegliche Distanz aufgebede Perspektive, denn das "wir" als erste Person Plural ist Beobachter und Erleidender zugleich. Durch diese Spanne, fand ich es gerade möglich, zum einen Kritik zu üben, und zum anderen selbst darin verwickelt zu sein. Denn genau dann ist es für mich nicht anmassend.
Das kann ich nur (jede einzelne Frage) mit einem klaren Ja beantworten.
Lieber aram,
danke für diesen Kommentar, es ist schön dich hier im salon wieder etwas öfter zu lesen und besonders schön dich dann nochmal unter einem meiner Texte begrüßen zu können
Mit der kleinen an die dickere Zeile herangespresste Zeile hast du mich graphisch übrigens entdeckt. Ich bin auch nicht ganz zufrieden damit, normalerweise stelle ich so etwas ja unter den größeren Titel oder mache es rechtsbündig, das ging hier nicht, weil der größere Titel sich sonst zu den ersten Zeilen verliert. Ich kann deinen Einwand also nachempfinden. In Word kann man den Zeilenabstand ja variieren, da habe ich ihn individuell eingestellt, nicht ganz so breit wie die anderen Zeilen, aber auch nicht so drangeklebt.
Bei dem Leinen hatte ich längere Zeit erst "Laken" wäre das vielleicht intuitiver? Zumal mir das gefiele, weil ich ja mit mir selbst immer in Bezug auf meine Texte diese Easter-Egg-Gags spiele und kleine Anker einbaue und das Laken solch einer wäre...?
liebe Grüße,
Lisa
In dem Moment, in dem ich ein Gedicht aus der Hand in die "Öffentlichkeit" gebe, habe ich nicht mehr in der Hand, wie der Leser/die Leserin heran geht. Ich finde es schwierig, wenn da in legitime und nicht legitime Weisen unterschieden wird.
Ich meine immer, das müsse ein Autor in gewisser Weise möglichst antizipieren und dann versuchen, den Text so zu schreiben, dass er in seinem Sinne gelesen wird, wenn er denn in eine bestimmte Richtung gelesen werden soll.
Natürlich kann ich als Autor nicht im Nachinein einfordern, dass ein Text meiner Intention entsprechend gelesen werden muss, nur weil ich die habe, das wäre nur allzu schön, da müsste man sich poetisch ja nicht mehr so anstrengen


Denn ich bin nicht nur "Autorin", sondern vertrete auch eine bestimmte Auffassung von Kunst oder was Kunst darf bzw. wie Kunst zu behandeln ist. Und wenn ich in Bezug auf diese Auffassung empfinde, dass eine bestimmte Kritik unangemessene Verfahren verwendet, dann kann ich das anmerken, finde das sogar wichtig anzumerken und würde das auch unter jedem anderen Text tun. Und wie ich erläutert habe, fand ich deine von mir zitierten Fragen eben in diesem Sinne unberechtigt. Wende sie doch etwa nur mal auf deinen neuen Text "blättern" an, da ist das "wir" ja auch prominent. Ist das dann kein komisches Gefühl?
Zu dem wir hast du ja inzwischen editiert, dass es die Tendenz zur Vereinnahmung haben kann, aber nicht muss. Somit finde ich eine Diskussion spannend. Da du dich zunächst konkret auf diesen Text beziehst, gehe ich darauf erst ein, eine allgemeinere Diskussion kann ja dann in gabriellas Faden erfolgen (?)
Natürlich kann ein wir vereinnahmend wirken. mir ist da als (in meinen Augen gelungenes) Beispiel etwa Klaras "Wir über 40-Jährigen" im Gedächtnis geblieben. Interessanterweise würde ich in Bezug auf meinen Text hier sagen, dass es genau andersherum, nämlich schlichtend gemeint ist in Bezug auf den ironisch-bissigeren Nebentitel "Über die Landschaftsbeschreibung...". Denn so gibt es einfach eine distnazierte Perspektive ("Über die...meint: fast wissescnschaftl. beobachtend, auf jedenfall anscheinend/scheinbar über die Betroffenheit erhaben, nicht selbst "infizierbar"), und zum anderen eine jegliche Distanz aufgebede Perspektive, denn das "wir" als erste Person Plural ist Beobachter und Erleidender zugleich. Durch diese Spanne, fand ich es gerade möglich, zum einen Kritik zu üben, und zum anderen selbst darin verwickelt zu sein. Denn genau dann ist es für mich nicht anmassend.
Ich empfinde das wieder als eine gewisse Anmaßung, weil ich mich frage: Finden denn diese Furchtbarkeiten wirklich statt? Und kann ich das wirklich über das Leben irgendeines anderen Menschen sagen, dass da solche Furchbarkeiten stattfinden in den von ihm gewählten Realisierungformen? Reicht der Einblick dazu aus?
Das kann ich nur (jede einzelne Frage) mit einem klaren Ja beantworten.
Lieber aram,
danke für diesen Kommentar, es ist schön dich hier im salon wieder etwas öfter zu lesen und besonders schön dich dann nochmal unter einem meiner Texte begrüßen zu können

Mit der kleinen an die dickere Zeile herangespresste Zeile hast du mich graphisch übrigens entdeckt. Ich bin auch nicht ganz zufrieden damit, normalerweise stelle ich so etwas ja unter den größeren Titel oder mache es rechtsbündig, das ging hier nicht, weil der größere Titel sich sonst zu den ersten Zeilen verliert. Ich kann deinen Einwand also nachempfinden. In Word kann man den Zeilenabstand ja variieren, da habe ich ihn individuell eingestellt, nicht ganz so breit wie die anderen Zeilen, aber auch nicht so drangeklebt.
Bei dem Leinen hatte ich längere Zeit erst "Laken" wäre das vielleicht intuitiver? Zumal mir das gefiele, weil ich ja mit mir selbst immer in Bezug auf meine Texte diese Easter-Egg-Gags spiele und kleine Anker einbaue und das Laken solch einer wäre...?
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
ich glaube, ich habe jetzt besser verstanden, was Du meinst, auch wenn wir da vermutlich unterschiedlicher Meinung bleiben.
Ich denke, die Irritation bezüglich Deines Textes ist genau aus der Diskrepanz zwischen "wir" und "analysierendem Untertitel" entstanden.
Ich meine nämlich, wenn da wirklich jemand ist, der mit wissenschaftlichen Blick von außen schaut und beschreibt, dass es dann "Ihr" oder "Sie" heißen müsste, um die Provokation darin weniger subtil zu gestalten.
Aber ich vermute, dass wir da unterschiedlich gestrickt sind, ich suche immer die Klarheit und die gibt es bei Deinem Text ja so nicht und ich denke, das ist auch von Dir so gewollt und natürlich legitim.
Ich hätte mich eher identifizieren können ohne den Untertitel, weil es für mich dann um ein lyrWIr gegangen wäre und es mir freier gestanden hätte.
Der Eindruck der Vereinnahmung und des Sich-Abgrenzen-Müssens scheint mir tatsächlich durch den Untertitel provoziert.
Das wird mir jeztzt noch einmal deutlicher als es vorher war.
(Bei meinem Text würde ich, wenn ich die Fragen an mich stelle (und ich tue das tatsächlich, weil mich nicht überzeugt, dass das keine legitime Herangehensweise ist), sagen, es ist ein tatsächliches lyr "Wir", das eine tragische Erfahrung miteinander gemacht hat. )
Ich würde übrigens jeder der Fragen, die Du mit "Ja" beantwortest, mit einem klaren "Nein" beantworten, ich glaube, das ist auch der Grund, weshalb wir hier zu Differenzen kommen...
Danke, dass Du nochmal drauf eingegangen bist, für mich jedenfalls verstehe ich jetzt einiges nochmal besser.
Liebe Grüße
leonie
ich glaube, ich habe jetzt besser verstanden, was Du meinst, auch wenn wir da vermutlich unterschiedlicher Meinung bleiben.
Ich denke, die Irritation bezüglich Deines Textes ist genau aus der Diskrepanz zwischen "wir" und "analysierendem Untertitel" entstanden.
Ich meine nämlich, wenn da wirklich jemand ist, der mit wissenschaftlichen Blick von außen schaut und beschreibt, dass es dann "Ihr" oder "Sie" heißen müsste, um die Provokation darin weniger subtil zu gestalten.
Aber ich vermute, dass wir da unterschiedlich gestrickt sind, ich suche immer die Klarheit und die gibt es bei Deinem Text ja so nicht und ich denke, das ist auch von Dir so gewollt und natürlich legitim.
Ich hätte mich eher identifizieren können ohne den Untertitel, weil es für mich dann um ein lyrWIr gegangen wäre und es mir freier gestanden hätte.
Der Eindruck der Vereinnahmung und des Sich-Abgrenzen-Müssens scheint mir tatsächlich durch den Untertitel provoziert.
Das wird mir jeztzt noch einmal deutlicher als es vorher war.
(Bei meinem Text würde ich, wenn ich die Fragen an mich stelle (und ich tue das tatsächlich, weil mich nicht überzeugt, dass das keine legitime Herangehensweise ist), sagen, es ist ein tatsächliches lyr "Wir", das eine tragische Erfahrung miteinander gemacht hat. )
Ich würde übrigens jeder der Fragen, die Du mit "Ja" beantwortest, mit einem klaren "Nein" beantworten, ich glaube, das ist auch der Grund, weshalb wir hier zu Differenzen kommen...
Danke, dass Du nochmal drauf eingegangen bist, für mich jedenfalls verstehe ich jetzt einiges nochmal besser.
Liebe Grüße
leonie
Liebe leonie,
hab Dank für deine Antwort.
Ich meinte das noch ein wenig anders, du verlangst nach Kohärenz, weil sonst die Erzählinstanz unstimmig erscheint, ich wollte eine aufgeteilte Erzählinstanz, so etwas gibt es ja häufig. Es ist wohl einfach eine Frage des Geschmacks und der wiederum ist ganz schön schwer zu ergründen, woraus er je motiviert ist.
Aber du weißt schon, dass es dann auch für das Gegenteil gilt mit allen Konsequenzen?
liebe Grüße,
Lisa
hab Dank für deine Antwort.
Ich meine nämlich, wenn da wirklich jemand ist, der mit wissenschaftlichen Blick von außen schaut und beschreibt, dass es dann "Ihr" oder "Sie" heißen müsste, um die Provokation darin weniger subtil zu gestalten.
Ich meinte das noch ein wenig anders, du verlangst nach Kohärenz, weil sonst die Erzählinstanz unstimmig erscheint, ich wollte eine aufgeteilte Erzählinstanz, so etwas gibt es ja häufig. Es ist wohl einfach eine Frage des Geschmacks und der wiederum ist ganz schön schwer zu ergründen, woraus er je motiviert ist.
ch würde übrigens jeder der Fragen, die Du mit "Ja" beantwortest, mit einem klaren "Nein" beantworten
Aber du weißt schon, dass es dann auch für das Gegenteil gilt mit allen Konsequenzen?
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Aber du weißt schon, dass es dann auch für das Gegenteil gilt mit allen Konsequenzen?
Was meist Du damit?
Mir ging es einfach darum zu sagen, dass ich meine, ich hätte nie genügend Einblick in das Leben eines anderen oder gar mehrere Menschen, um darüber ein Gedicht in dieser Art schreiben zu können.
Das heißt, ich würde es dann in Ich-Form oder gar nicht schreiben....
Liebe Grüße
leonie
Was meist Du damit?
Mir ging es einfach darum zu sagen, dass ich meine, ich hätte nie genügend Einblick in das Leben eines anderen oder gar mehrere Menschen, um darüber ein Gedicht in dieser Art schreiben zu können.
Das heißt, ich würde es dann in Ich-Form oder gar nicht schreiben....
Liebe Grüße
leonie
Hallöchen!
Ich möchte mich nicht zu sehr einmischen, aber ich wollte einmal nebenei fragen: Was ist ein "Easter-Egg-Gag", Lisa
?
Was eure Diskussion bezüglich der Erzählstimme und der (wie soll man das beschreiben?) Authentizitäts- bzw. Anmaßungsfrage betrifft würde ich versuchen Lisas Aussage "Aber du weißt schon, dass es dann auch für das Gegenteil gilt mit allen Konsequenzen?" in dem Sinne verstehen, dass es dann - wenn deine Sicht der Dinge, Leonie, zutreffen würde, auch wirklich keine Furchtbarkeiten in den nachbarlichen Heimen, auch wirklich keine Tragödie in mancherorts zu beobachtender Eintönigkeit läge... kurzum: Das alles, was Lisa beschreibt nirgendwo, niemals existiert - das meint sie wohl, denke ich.
Also.. ein bisschen kann ich verstehen, was du kritisierst, Leonie, denn es ist natürlich immer ein schwieriger Drahtseilakt, wenn man in einem Text Lebensentwürfe anderer Menschen versucht zu erforschen und zu entlarven - Ich kann ja schließlich niemals ganz genau wissen wie sich nun (krasses Beispiel) ein Massenmörder fühlt - und es wäre vielleicht wirklich anmaßend, wenn ich mir vornehme eine Geschichte über die Psyche eines Massenmörders zu schreiben - und es wird immer Massenmörder geben, die ganz anders ticken als der, den ich beschrieben habe... und entweder meine Beschreibung ist nun so gelungen, dass sie vielen Menschen zumindest Diskussionsstoff liefert oder sie ist dermaßen weit weg von jeglichem Realitäts-Bezug und das ganze ist dermaßen oberflächlich und irre - das niemand sich dafür begeistern könnte.
Ich glaube aber, dass Lisas Text schon eine Wirklichkeit zeigt, die vielerorts möglich ist. Ob sie nun ein "Wir" sprechen lässt oder über ein "Sie" erzählt - das finde ich vollkommen nebensächlich. Eine Karikatur bestimmten Lebens bleibt sowohl das eine wie das andere.
Ich finde aber überdies, dass man die Einöde im Leben manchmal viel öfter in besonders grellen und individuellen Schauplätzen findet, als in Reihenhäusern. Das ist deshalb ein schwieriges Thema, finde ich auch -
Nichtsdestotrotz hast du, Lisa, das schön eingefangen wie man -zum Beispiel- an einer Enge der Worte und einer Enge der Umwelt verzweifeln kann. Ich finde den Text eigentlich angenehm lustig - er ist gar nicht so böse wie viele vielleicht meinen. Manchmal kommt mir eigentlich nur die Ich-Stimme ein bisschen verdreht und hysterisch vor - und weniger das, was sie beschreibt. Aber das mag ich.
Es ist ja auch so, dass man vielleicht erst durch so einen Text wach gerüttelt werden kann aus bestimmten Denk- und Sprechgewohnheiten. Das er sensibel mit der Sprache umgeht ist eigentlich sein größter Verdienst.
Ich verzettele mich.gif)
Hoffentlich konnte das der Diskussion behilflich sein.
Schönen Abend!
l
PS: Manchmal war mir das Wort "Einrichtungsgegenständen" am Ende fast zu oft wiederholt, Lisa
- ABer dann war ich mir nicht mehr ganz sicher. Ich hätte aber glaube ich schön gefunden, wenn du noch ein ähnliches Wort davor angebracht hättest... muss aber auch nicht seiN! Ist auf jeden Fall ein guter Text.
Ich möchte mich nicht zu sehr einmischen, aber ich wollte einmal nebenei fragen: Was ist ein "Easter-Egg-Gag", Lisa

Was eure Diskussion bezüglich der Erzählstimme und der (wie soll man das beschreiben?) Authentizitäts- bzw. Anmaßungsfrage betrifft würde ich versuchen Lisas Aussage "Aber du weißt schon, dass es dann auch für das Gegenteil gilt mit allen Konsequenzen?" in dem Sinne verstehen, dass es dann - wenn deine Sicht der Dinge, Leonie, zutreffen würde, auch wirklich keine Furchtbarkeiten in den nachbarlichen Heimen, auch wirklich keine Tragödie in mancherorts zu beobachtender Eintönigkeit läge... kurzum: Das alles, was Lisa beschreibt nirgendwo, niemals existiert - das meint sie wohl, denke ich.
Also.. ein bisschen kann ich verstehen, was du kritisierst, Leonie, denn es ist natürlich immer ein schwieriger Drahtseilakt, wenn man in einem Text Lebensentwürfe anderer Menschen versucht zu erforschen und zu entlarven - Ich kann ja schließlich niemals ganz genau wissen wie sich nun (krasses Beispiel) ein Massenmörder fühlt - und es wäre vielleicht wirklich anmaßend, wenn ich mir vornehme eine Geschichte über die Psyche eines Massenmörders zu schreiben - und es wird immer Massenmörder geben, die ganz anders ticken als der, den ich beschrieben habe... und entweder meine Beschreibung ist nun so gelungen, dass sie vielen Menschen zumindest Diskussionsstoff liefert oder sie ist dermaßen weit weg von jeglichem Realitäts-Bezug und das ganze ist dermaßen oberflächlich und irre - das niemand sich dafür begeistern könnte.
Ich glaube aber, dass Lisas Text schon eine Wirklichkeit zeigt, die vielerorts möglich ist. Ob sie nun ein "Wir" sprechen lässt oder über ein "Sie" erzählt - das finde ich vollkommen nebensächlich. Eine Karikatur bestimmten Lebens bleibt sowohl das eine wie das andere.
Ich finde aber überdies, dass man die Einöde im Leben manchmal viel öfter in besonders grellen und individuellen Schauplätzen findet, als in Reihenhäusern. Das ist deshalb ein schwieriges Thema, finde ich auch -
Nichtsdestotrotz hast du, Lisa, das schön eingefangen wie man -zum Beispiel- an einer Enge der Worte und einer Enge der Umwelt verzweifeln kann. Ich finde den Text eigentlich angenehm lustig - er ist gar nicht so böse wie viele vielleicht meinen. Manchmal kommt mir eigentlich nur die Ich-Stimme ein bisschen verdreht und hysterisch vor - und weniger das, was sie beschreibt. Aber das mag ich.
Es ist ja auch so, dass man vielleicht erst durch so einen Text wach gerüttelt werden kann aus bestimmten Denk- und Sprechgewohnheiten. Das er sensibel mit der Sprache umgeht ist eigentlich sein größter Verdienst.
Ich verzettele mich
.gif)
Hoffentlich konnte das der Diskussion behilflich sein.
Schönen Abend!
l
PS: Manchmal war mir das Wort "Einrichtungsgegenständen" am Ende fast zu oft wiederholt, Lisa

Hallo,
leonie, ich meinte damit einfach nur, dass das, was für die Furchtbarkeiten, dann auch für die Schönheiten gilt.
liebe Louisa,
hab Dank für deinen Kommentar. Ich könnte mir vorstellen, dass du es tatsächlich auf ganz andere Weise hinbekommen könntest, diese Enge zu schildern als meien Art es kann. Ich würde dich bestimmt darum beneiden (ein wenig sind die Barracudas in den heizungsrohren ja auch so), was dabei herauskäme. Sowas ist dein Talent.
lach - herrlich. Aber ich glaube, wenn ich nach all den Wiederholungen am Ende noch ein ähnliches Wort setze, würde das den ganzen "Humor & Unhumor" zerstören. Sowas kannst wahrscheinlich nur du - ich habe keine Idee, wie man das geschickt machen könnte.
Ein Easter-Egg...das sind so Überraschungen, die Programmier in Programme einbauen (manchmal gibt es das auch auf CD's oder Webseiten) und die bei bestimmten Eingabebefehlen oder ähnlichem plötzlich erscheinen. Sowas gibt es sogar in Excel oder Word manchmal. Da drückt man dann etwas und es erscheint ein Gag, eine Animation oder irgendwas skurriles. Kannst du auch nach Googeln, gibt ganze Seiten, die diese Eierchen sammeln
liebe Grüße,
Lisa
leonie, ich meinte damit einfach nur, dass das, was für die Furchtbarkeiten, dann auch für die Schönheiten gilt.
liebe Louisa,
hab Dank für deinen Kommentar. Ich könnte mir vorstellen, dass du es tatsächlich auf ganz andere Weise hinbekommen könntest, diese Enge zu schildern als meien Art es kann. Ich würde dich bestimmt darum beneiden (ein wenig sind die Barracudas in den heizungsrohren ja auch so), was dabei herauskäme. Sowas ist dein Talent.
Manchmal war mir das Wort "Einrichtungsgegenständen" am Ende fast zu oft wiederholt, Lisa eek - ABer dann war ich mir nicht mehr ganz sicher. Ich hätte aber glaube ich schön gefunden, wenn du noch ein ähnliches Wort davor angebracht hättest... muss aber auch nicht seiN! Ist auf jeden Fall ein guter Text
lach - herrlich. Aber ich glaube, wenn ich nach all den Wiederholungen am Ende noch ein ähnliches Wort setze, würde das den ganzen "Humor & Unhumor" zerstören. Sowas kannst wahrscheinlich nur du - ich habe keine Idee, wie man das geschickt machen könnte.
Ein Easter-Egg...das sind so Überraschungen, die Programmier in Programme einbauen (manchmal gibt es das auch auf CD's oder Webseiten) und die bei bestimmten Eingabebefehlen oder ähnlichem plötzlich erscheinen. Sowas gibt es sogar in Excel oder Word manchmal. Da drückt man dann etwas und es erscheint ein Gag, eine Animation oder irgendwas skurriles. Kannst du auch nach Googeln, gibt ganze Seiten, die diese Eierchen sammeln
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
liebe lisa,
würde ich auch so machen
oh ja, ich bin absolut für laken - schon das lange a ist m.e hier wunderbar, und der begriff passt und illustriert sehr gut und gletschergemäß (unabhängig vom osterei - da drin?)
liebe grüße
In Word kann man den Zeilenabstand ja variieren, da habe ich ihn individuell eingestellt, nicht ganz so breit wie die anderen Zeilen, aber auch nicht so drangeklebt.
würde ich auch so machen
Bei dem Leinen hatte ich längere Zeit erst "Laken" wäre das vielleicht intuitiver? Zumal mir das gefiele, weil ich ja mit mir selbst immer in Bezug auf meine Texte diese Easter-Egg-Gags spiele und kleine Anker einbaue und das Laken solch einer wäre...?
oh ja, ich bin absolut für laken - schon das lange a ist m.e hier wunderbar, und der begriff passt und illustriert sehr gut und gletschergemäß (unabhängig vom osterei - da drin?)
liebe grüße
lach - aram / der link.
gut, so nehmen wir das laken, gefällt mir auch! dank dir
liebe grüße,
LIsa
gut, so nehmen wir das laken, gefällt mir auch! dank dir
liebe grüße,
LIsa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
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