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Zuletzt geändert von noel am 09.02.2012, 07:48, insgesamt 1-mal geändert.
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Liebe Noel, deine "Scheidelinie ist ein sprachlich feinst gesponnenes Gedicht, ein wenig polemisch, ironisch, in guter Heine-tradition. Es geht von einem persönlichen Standpunkt aus: dem der DichterIn zu einem bestimmten Zeitpunkt. Dabei bist du im Nachspüren der bedrohlichen Borderline-Persönlichkeit (oder dem Anteil, der einer Person innewohnt) sehr weit gegangen. Die Dornen können natürlich stechen. Aber dazu sind Gedichte da: keine Erklärungen, Abhandlungen, sondern Vermittler, Verdichter, ins Kleinste und Genaueste hineinweisende Zeigefinger ...
Ich fühlte mich beim ersten Lesen stärkstens betroffen, und bin froh, dass Gabriella ihr eigenes Borderline-Gedicht eingestellt. Erst nach der eingehenden Diskussion zwischen euch fühle ich mich in der Lage, diesen wichtigen Unterschied zwischen euren Texten zu würdigen : die formale Arbeit an der Sprache, die du konsequent durchführt, und die Zielgenauigkeit deiner Aussagen.
Ein schöner, allerdings auch "scharfer" Text.
liebe Grüße
Renée
Ich fühlte mich beim ersten Lesen stärkstens betroffen, und bin froh, dass Gabriella ihr eigenes Borderline-Gedicht eingestellt. Erst nach der eingehenden Diskussion zwischen euch fühle ich mich in der Lage, diesen wichtigen Unterschied zwischen euren Texten zu würdigen : die formale Arbeit an der Sprache, die du konsequent durchführt, und die Zielgenauigkeit deiner Aussagen.
Ein schöner, allerdings auch "scharfer" Text.
liebe Grüße
Renée
mein dank... für das fein gesponnene
"scharf" sollte er nicht sein, aber klar & treffEnd
"scharf" sollte er nicht sein, aber klar & treffEnd
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Liebe noel,
ich wollte hier ja noch vorbeikommen - was ich bei deinem Versuch, sich poetisch mit einer klinischen Diagnose auseinanderzusetzen, spannend und gelungen finde, ist die Sprache - die Sprache spricht über eine Borderline-Erkrankte, indem sie wie sie spricht, obwohl sie reflektiert. Und das passt meines Erachtens hervorragend zu dem Zustand der Erkrankten, denn auch sie sind ja meistens sehr reflektionslastige Persönlichkeiten, wenn dies auch (gerade) nicht einem sorgsameren/bedachtsameren Umgang mit sich führt. Die Wechselhaftigkeit, die Härte, die inhaltsleere bei gleichzeitig höchster Reizung wird dann am Ende noch einmal in den Buchstabenumstellungen superlativiert - was mir als Ende gefällt, denn diesen Personen geht es im Grunde ähnlich wie Austisten, wenn sie auch auch meist genau gegenteilig verhalten( ...größter Aufwand erzeugt kein Ohr...). ic h finde es sprachlich ein konsequent durchgezogenes Konzept.
Für mich ist es dir so gelungen einen klinischen Begriff poetisch spürbar zu machen.
Es bleibt dann - wie bei Gabriellas Text auch schon angemerkt - die Frage, inwieweit die Poesie nicht eigentlich tiefere Mittel/Worte zur Verfügung hat, um das Innen, das Leid, den Zustand eines Menschen sichtbar werden zu lassen und ob ein Text unter solch einem Begriff diese Mittel nicht reduziert. Andererseits ist Reduktion ja auch eine Form der Varianz und ohne Varianzen gäbe es nur ein einziges Gedicht...und damit wäre die Poesie hin.
Drum lass mich den doofen Museumssatz vor abstrakten Bildern "Das kann ich auch" in ein Kompliment wandeln: Denn so etwas wie hier, das könnte ich niemals! Und so betrachtet, hat der text mir eine Betrachtungsweise geschenkt, die ich sonst nicht haben könnte.
liebe Grüße,
Lisa
ich wollte hier ja noch vorbeikommen - was ich bei deinem Versuch, sich poetisch mit einer klinischen Diagnose auseinanderzusetzen, spannend und gelungen finde, ist die Sprache - die Sprache spricht über eine Borderline-Erkrankte, indem sie wie sie spricht, obwohl sie reflektiert. Und das passt meines Erachtens hervorragend zu dem Zustand der Erkrankten, denn auch sie sind ja meistens sehr reflektionslastige Persönlichkeiten, wenn dies auch (gerade) nicht einem sorgsameren/bedachtsameren Umgang mit sich führt. Die Wechselhaftigkeit, die Härte, die inhaltsleere bei gleichzeitig höchster Reizung wird dann am Ende noch einmal in den Buchstabenumstellungen superlativiert - was mir als Ende gefällt, denn diesen Personen geht es im Grunde ähnlich wie Austisten, wenn sie auch auch meist genau gegenteilig verhalten( ...größter Aufwand erzeugt kein Ohr...). ic h finde es sprachlich ein konsequent durchgezogenes Konzept.
Für mich ist es dir so gelungen einen klinischen Begriff poetisch spürbar zu machen.
Es bleibt dann - wie bei Gabriellas Text auch schon angemerkt - die Frage, inwieweit die Poesie nicht eigentlich tiefere Mittel/Worte zur Verfügung hat, um das Innen, das Leid, den Zustand eines Menschen sichtbar werden zu lassen und ob ein Text unter solch einem Begriff diese Mittel nicht reduziert. Andererseits ist Reduktion ja auch eine Form der Varianz und ohne Varianzen gäbe es nur ein einziges Gedicht...und damit wäre die Poesie hin.
Drum lass mich den doofen Museumssatz vor abstrakten Bildern "Das kann ich auch" in ein Kompliment wandeln: Denn so etwas wie hier, das könnte ich niemals! Und so betrachtet, hat der text mir eine Betrachtungsweise geschenkt, die ich sonst nicht haben könnte.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
werte lisa ein dickes busserl
& des weiteren
meinst du wahrlich die sprache sei die einer borderlinerin *sichimBranchenbuchnachSpezialistenumsieht
wie kommst du darauf?
aber noch mal vielen dank für diese anregend & ausführliche darlegung
& des weiteren
meinst du wahrlich die sprache sei die einer borderlinerin *sichimBranchenbuchnachSpezialistenumsieht
wie kommst du darauf?
aber noch mal vielen dank für diese anregend & ausführliche darlegung
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Liebe noel,
nein, natürlich meine ich nicht, dass die Sprache die einer Borderline-Erkrankten ist, sondern dass sie analog zu den Denkk- und Empfinfungsmustern spricht - ich sehe das als poetisches Konzept und als poetische Leistung und bestimmt nicht so, dass du so einen Text schreibst, weil du wie eine Borderlinerin sprichst *lach*. Sonst wäre es ja auch keine Kunst .-). Verstehst du, wie ich es meine?
liebe Grüße,
Lisa
nein, natürlich meine ich nicht, dass die Sprache die einer Borderline-Erkrankten ist, sondern dass sie analog zu den Denkk- und Empfinfungsmustern spricht - ich sehe das als poetisches Konzept und als poetische Leistung und bestimmt nicht so, dass du so einen Text schreibst, weil du wie eine Borderlinerin sprichst *lach*. Sonst wäre es ja auch keine Kunst .-). Verstehst du, wie ich es meine?
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hi, noel,
diesen Text habe ich erst heute entdeckt. Ich finde ihn äußerst anschaulich und sehr stark. Er fasst treffend in Worte, was so mancher Sachtext nur umständlich und schwer vorstellbar beschreibt. Das Anagramm am Ende ist der Hammer! Mal wieder ein Beweis, was in der Sprache selbst verborgen sein kann.
Ich finde es wichtig, dass so ein Text mal aus der Außensicht geschrieben wird, also aus der Sicht von denen, die eng mit einem Borderliner zu tun haben. Denn es ist wirklich sehr schwer, Distanz zu bewahren und sich dieses Umwenden jeden Wortes, dies Annähern und Wegstoßen, nicht zu nahe gehen zu lassen. Ich finde den Text da keineswegs zu scharf, zumal er rein sprachlich gesehen fast spielerisch daher kommt.
Nun werde ich mal nach dem Borderline-Text von Gabriella suchen.
lg
fenestra
diesen Text habe ich erst heute entdeckt. Ich finde ihn äußerst anschaulich und sehr stark. Er fasst treffend in Worte, was so mancher Sachtext nur umständlich und schwer vorstellbar beschreibt. Das Anagramm am Ende ist der Hammer! Mal wieder ein Beweis, was in der Sprache selbst verborgen sein kann.

Ich finde es wichtig, dass so ein Text mal aus der Außensicht geschrieben wird, also aus der Sicht von denen, die eng mit einem Borderliner zu tun haben. Denn es ist wirklich sehr schwer, Distanz zu bewahren und sich dieses Umwenden jeden Wortes, dies Annähern und Wegstoßen, nicht zu nahe gehen zu lassen. Ich finde den Text da keineswegs zu scharf, zumal er rein sprachlich gesehen fast spielerisch daher kommt.
Nun werde ich mal nach dem Borderline-Text von Gabriella suchen.
lg
fenestra
fenestra hat geschrieben:Hi, noel,
diesen Text habe ich erst heute entdeckt. Ich finde ihn äußerst anschaulich und sehr stark. Er fasst treffend in Worte, was so mancher Sachtext nur umständlich und schwer vorstellbar beschreibt. Das Anagramm am Ende ist der Hammer! Mal wieder ein Beweis, was in der Sprache selbst verborgen sein kann.
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Ich finde es wichtig, dass so ein Text mal aus der Außensicht geschrieben wird, also aus der Sicht von denen, die eng mit einem Borderliner zu tun haben. Denn es ist wirklich sehr schwer, Distanz zu bewahren und sich dieses Umwenden jeden Wortes, dies Annähern und Wegstoßen, nicht zu nahe gehen zu lassen. Ich finde den Text da keineswegs zu scharf, zumal er rein sprachlich gesehen fast spielerisch daher kommt.
Nun werde ich mal nach dem Borderline-Text von Gabriella suchen.
lg
fenestra
merci fensterchen :)
mir beDeutet der text sehrsehrsehr viel
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
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