2. Fassung
nacht:verloren
spür dein bein
an meiner seite kälte
verbreiten
wage nicht mich zu rühren
dich zu berühren
in diesem lautlos
als hätte sogar deine haut
keine worte mehr
in unserem bett
wie es kam
weiß nicht ein hund
auf der welt und vielleicht
ist das immer so zwischen
liebenden von einst
1. Fassung
sprachlos
spür dein bein
an meiner seite kälte
verbreiten
wage nicht mich zu rühren
dich zu berühren
in diesem schweigen
als hätte sogar deine haut
keine worte mehr in unserem
nächtlichen bett
wie es kam
weiß nicht ein hund
auf der welt und vielleicht
ist das immer so zwischen
liebenden von einst
by ELsa
nachtverloren (war:sprachlos)
Liebe Elsa,
wenn ich den Text lese, entsteht eine Traurigkeit als Gefühl. Sie kommt vor allem durch das Wort "vielleicht" zustande, scheint mir. Als wolle das lyrIch sich damit selber trösten und das kann natürlich nicht gelingen.
Du beschreibst sehr 1:1, ich weiß, dass Du das selbst oft als Alltagslyrik siehst und es so gewollt ist.
Trotzdem fehlen mir oft die Metaphern, die noch einmal neue Tiefen in die Texte bringen.
Die dritte Strophe hat das ansatzweise durch die "Worte" der Haut. Ich finde sie am stärksten.
Der Hund hingegen stört mich, reißt mich aus dem Bild. Warum nicht einfach "niemand"?
Liebe Grüße
leonie
wenn ich den Text lese, entsteht eine Traurigkeit als Gefühl. Sie kommt vor allem durch das Wort "vielleicht" zustande, scheint mir. Als wolle das lyrIch sich damit selber trösten und das kann natürlich nicht gelingen.
Du beschreibst sehr 1:1, ich weiß, dass Du das selbst oft als Alltagslyrik siehst und es so gewollt ist.
Trotzdem fehlen mir oft die Metaphern, die noch einmal neue Tiefen in die Texte bringen.
Die dritte Strophe hat das ansatzweise durch die "Worte" der Haut. Ich finde sie am stärksten.
Der Hund hingegen stört mich, reißt mich aus dem Bild. Warum nicht einfach "niemand"?
Liebe Grüße
leonie
Liebe Elsie,
leonie hat mir die Worte aus dem Mund genommen und schreibt genau das, was ich dir auch zu deinem Gedicht sagen wollte. Die fehlenden Metaphern, der Hund, der mich rausreißt. Und, dass mir die Haut, die fast keine Worte mehr hat, an diesem Gedicht am besten gefällt, weil ich es sehr originell finde. In diesem Stil wünschte ich mir mehr in deinen Zeilen.
Saludos
Mucki
leonie hat mir die Worte aus dem Mund genommen und schreibt genau das, was ich dir auch zu deinem Gedicht sagen wollte. Die fehlenden Metaphern, der Hund, der mich rausreißt. Und, dass mir die Haut, die fast keine Worte mehr hat, an diesem Gedicht am besten gefällt, weil ich es sehr originell finde. In diesem Stil wünschte ich mir mehr in deinen Zeilen.
Saludos
Mucki
Hallo Elsa,
so wie meinen beiden Vorrednerinnen ging es mir auch, als ich den Text zum ersten Mal las; Nach einigen Nachdenken konnte ich allerdings etwas mit dem Bild des Hundes verbinden, nur müsste man es dann anders schreiben, zum Beispiel so :
"...
wie es kam
weiß ich nicht wir sind
auf den hund gekommen, aber vielleicht
ist das immer so zwischen
liebenden von einst"
Vielleicht ein überdenkenswerter Vorschlag für Dich ? Oder habe ich das Hundebild jetzt falsch ausgelegt ?
Mit lieben Grüßen von Hannes
so wie meinen beiden Vorrednerinnen ging es mir auch, als ich den Text zum ersten Mal las; Nach einigen Nachdenken konnte ich allerdings etwas mit dem Bild des Hundes verbinden, nur müsste man es dann anders schreiben, zum Beispiel so :
"...
wie es kam
weiß ich nicht wir sind
auf den hund gekommen, aber vielleicht
ist das immer so zwischen
liebenden von einst"
Vielleicht ein überdenkenswerter Vorschlag für Dich ? Oder habe ich das Hundebild jetzt falsch ausgelegt ?
Mit lieben Grüßen von Hannes
Liebe Elsa,
ich habe ähnliche Kritik wie leonie ja auch schon an Texten von dir geübt, aber hier muss ich sagen, dass mir der Text durchaus mit seinen zart gestreuten metaphern gut gefällt - ich finde, man hört auch wie trocken und zugleich schmerzvoll die Stimme ist. Die Stophen zu Beginn lese ich als Schmerzgedanken und finde ich als konkreten Auftakt gut (deshalb würde ich das Bein sogar noch streichen) - und dann kommen ja die Bilder (für mich ist es z.B. auch ein Bild, dass du schreibst "weiß nicht ein hund" anstelle von "weiß kein Hund" (ich lese den Hund als plötzliches Herausbrechen des Schmerzes bei der Anrufung des du mit einigen Assoziationen, die für mich passen)- die doppelschwingenden Zeilen tun ihr übriges - aus solchen Feinheiten schöpft der Text für mich seine Wirkkraft. Nur den Titel finde ich etwas zu aussagelos un zugleich zu beziehungsproblemexplizit:
neuer Titel .-)
spüre dich
an meiner seite kälte
verbreiten
wage nicht mich zu rühren
dich zu berühren
in diesem Schweigen*
als hätte sogar deine haut
keine worte mehr in unserem
nächtlichen bett**
wie es kam
weiß nicht ein hund
auf der welt und vielleicht
ist das immer so zwischen
liebenden von einst
* das ist das einzige Wort, was ich tatsächlich zu profan finde und ersetzen würde
** ich frage mich, wieso du nächtlich schreibst. Im Bett ist man normalerweise nachts - ich finde, du kannst die Nacht nutzen, um das dunkle/verlorene auszurücken, aber das Wort nächtlich leistet das noch nicht. Wie wäre es mit Nachtbett? Aber vielleicht zu stark - fällt dir noch etwas schmerzvolles ein?
Nun sind mir doch noch Kleinigkeiten aufgefallen, aber ich möchte die Einfachheit dieses Textes wirklich verteidigen, mich berührt er.
liebe Grüße,
Lisa
ich habe ähnliche Kritik wie leonie ja auch schon an Texten von dir geübt, aber hier muss ich sagen, dass mir der Text durchaus mit seinen zart gestreuten metaphern gut gefällt - ich finde, man hört auch wie trocken und zugleich schmerzvoll die Stimme ist. Die Stophen zu Beginn lese ich als Schmerzgedanken und finde ich als konkreten Auftakt gut (deshalb würde ich das Bein sogar noch streichen) - und dann kommen ja die Bilder (für mich ist es z.B. auch ein Bild, dass du schreibst "weiß nicht ein hund" anstelle von "weiß kein Hund" (ich lese den Hund als plötzliches Herausbrechen des Schmerzes bei der Anrufung des du mit einigen Assoziationen, die für mich passen)- die doppelschwingenden Zeilen tun ihr übriges - aus solchen Feinheiten schöpft der Text für mich seine Wirkkraft. Nur den Titel finde ich etwas zu aussagelos un zugleich zu beziehungsproblemexplizit:
neuer Titel .-)
spüre dich
an meiner seite kälte
verbreiten
wage nicht mich zu rühren
dich zu berühren
in diesem Schweigen*
als hätte sogar deine haut
keine worte mehr in unserem
nächtlichen bett**
wie es kam
weiß nicht ein hund
auf der welt und vielleicht
ist das immer so zwischen
liebenden von einst
* das ist das einzige Wort, was ich tatsächlich zu profan finde und ersetzen würde
** ich frage mich, wieso du nächtlich schreibst. Im Bett ist man normalerweise nachts - ich finde, du kannst die Nacht nutzen, um das dunkle/verlorene auszurücken, aber das Wort nächtlich leistet das noch nicht. Wie wäre es mit Nachtbett? Aber vielleicht zu stark - fällt dir noch etwas schmerzvolles ein?
Nun sind mir doch noch Kleinigkeiten aufgefallen, aber ich möchte die Einfachheit dieses Textes wirklich verteidigen, mich berührt er.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe leonie, liebe Mucki
Nun, ich bin keine Metaphern-Schreiberin, das weißt du. Ab und zu ja, aber es ist nicht wirklich meins.
Weil mit dem Hund beim LI die Wut, die Frustration dem DU gegenüber deutlich wird, auch wenn LI das "fern", also mit "draußen in der Welt" denkt, gemeint ist aber derjenige im Bett.
Es ist die Zeile auch bewusst ungeschickt geformt, damit soll die Heftigkeit der Emotionen im LI gezeigt werden, man denkt, sagt oder schreibt dann keine "richtig" oder elegante, gewählte Formulierungen. Der Bruch zur Melancholie durch den "Hund" ist schon Absicht gewesen.
Lieber Hannes,
wie ich oben schrieb, dieser "komische" Satz hat wirklich einen anderen Sinn.
Liebe Lisa,
Ja, ich weiß, du hast auch immer mal gesagt, meine Texte sind oftmals zu deutlich, zu wenig verschleiert, aber was soll ich tun? Das ist eben meist meine Art...
Ich habe jetzt einen neuen Titel ausgedacht, damit das "nächtliche" Bett verschwindet. Das Bein möchte ich aber behalten, so ein kaltes Bein daneben entspricht schon meiner Idee.
Ich bin froh, dass du den Satz mit dem Hund so lesen kannst, wie ich ihn wollte. *hüpf*
Und auch das Schweigen hat mich von Anfang an gestört. Ich hab da mittlerweile eine neue Möglichkeit gefunden, die mir besser erscheint.
Schön, das freut mich wirklich.
Lieben Dank euch allen,
Elsa
Du beschreibst sehr 1:1, ich weiß, dass Du das selbst oft als Alltagslyrik siehst und es so gewollt ist.
Trotzdem fehlen mir oft die Metaphern, die noch einmal neue Tiefen in die Texte bringen.
Nun, ich bin keine Metaphern-Schreiberin, das weißt du. Ab und zu ja, aber es ist nicht wirklich meins.
Der Hund hingegen stört mich, reißt mich aus dem Bild. Warum nicht einfach \"niemand\"?
Weil mit dem Hund beim LI die Wut, die Frustration dem DU gegenüber deutlich wird, auch wenn LI das "fern", also mit "draußen in der Welt" denkt, gemeint ist aber derjenige im Bett.
Es ist die Zeile auch bewusst ungeschickt geformt, damit soll die Heftigkeit der Emotionen im LI gezeigt werden, man denkt, sagt oder schreibt dann keine "richtig" oder elegante, gewählte Formulierungen. Der Bruch zur Melancholie durch den "Hund" ist schon Absicht gewesen.
Lieber Hannes,
wie ich oben schrieb, dieser "komische" Satz hat wirklich einen anderen Sinn.
Liebe Lisa,
Ja, ich weiß, du hast auch immer mal gesagt, meine Texte sind oftmals zu deutlich, zu wenig verschleiert, aber was soll ich tun? Das ist eben meist meine Art...
Ich habe jetzt einen neuen Titel ausgedacht, damit das "nächtliche" Bett verschwindet. Das Bein möchte ich aber behalten, so ein kaltes Bein daneben entspricht schon meiner Idee.
Ich bin froh, dass du den Satz mit dem Hund so lesen kannst, wie ich ihn wollte. *hüpf*
Und auch das Schweigen hat mich von Anfang an gestört. Ich hab da mittlerweile eine neue Möglichkeit gefunden, die mir besser erscheint.
Nun sind mir doch noch Kleinigkeiten aufgefallen, aber ich möchte die Einfachheit dieses Textes wirklich verteidigen, mich berührt er.
Schön, das freut mich wirklich.
Lieben Dank euch allen,
Elsa
Schreiben ist atmen
Liebe Elsa,
das war gar nicht als generelle Kritik an deinen Texten gemeint, was ich einleitend schrieb, ich wollte rhetorisch nur ausholen um dann mit einem Spannungsbogen zu verkünden, dass mir das Gedicht sehr gut gefällt! Es kommt eben auf den Text an...ganz ganz ganz letztlich sind mir die einfachen, erzählerischen texte doch die liebsten, sie müssen eben nur funktionieren...und das ist vielleicht eine haarigere Angelegenheit als eine gute Metapher zu finden...
die neue Version gefällt mir gut, vor allem, weil du auch verteidigst!
liebe Grüße,
Lisa
das war gar nicht als generelle Kritik an deinen Texten gemeint, was ich einleitend schrieb, ich wollte rhetorisch nur ausholen um dann mit einem Spannungsbogen zu verkünden, dass mir das Gedicht sehr gut gefällt! Es kommt eben auf den Text an...ganz ganz ganz letztlich sind mir die einfachen, erzählerischen texte doch die liebsten, sie müssen eben nur funktionieren...und das ist vielleicht eine haarigere Angelegenheit als eine gute Metapher zu finden...
die neue Version gefällt mir gut, vor allem, weil du auch verteidigst!
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Ah, liebe Lisa, also wegen der Spannung 
Ich hab schon verstanden, dass dir das Gedicht gefällt, und freu mich immer noch drüber. Ich weiß auch aus anderen deiner Repliken, dass dir einige gefallen, die ich schreibe, also ich war überhaupt nicht gekränkt oder so. WOllte den EIndruck auch nicht erwecken.
Danke nochmals und fein, dass du es nun gut findest inkl. "Bein".
Lieben Gruß
ELsa

Ich hab schon verstanden, dass dir das Gedicht gefällt, und freu mich immer noch drüber. Ich weiß auch aus anderen deiner Repliken, dass dir einige gefallen, die ich schreibe, also ich war überhaupt nicht gekränkt oder so. WOllte den EIndruck auch nicht erwecken.
Danke nochmals und fein, dass du es nun gut findest inkl. "Bein".
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe Elsa, es ist schwer, seine eigene Ausdrucksform zu finden und zu verteidigen. Du tust das, bravo! Dieses Gedicht (2. Fassung) nacht:verloren (wie 0:0) hat mir sehr gut gefallen. Meinem Empfinden nach drückt auf nachvollziehbare Art und Weise, nüchtern, einen Zustand aus, den wir alle wieder erkennen.
liebe Grüße
Renée
liebe Grüße
Renée
Liebe Renée,
Das verteidigen des Eigenen fällt mir wirklich schwer, ich bin sehr schnell unsicher, dein bravo freut mich
Andererseits sage ich mir, es gibt so viele Möglichkeiten, etwas auszudrücken und daher wichtig, eine eigene Linie zu finden, dass ich langsam lerne, zu meinem zu stehen.
Und zum Gedicht: Danke schön!
Lieben Gruß
ELsa
Das verteidigen des Eigenen fällt mir wirklich schwer, ich bin sehr schnell unsicher, dein bravo freut mich

Andererseits sage ich mir, es gibt so viele Möglichkeiten, etwas auszudrücken und daher wichtig, eine eigene Linie zu finden, dass ich langsam lerne, zu meinem zu stehen.
Und zum Gedicht: Danke schön!
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
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