Was lange währt, ...

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Iris

Beitragvon Iris » 10.06.2006, 13:12

Es gibt Menschen die Zeit, Geld und Welt gern in einen Topf tun.
Sie sagen beispielsweise: Zeit ist Geld. Zeit, Geld und Welt bleiben für mich
unverwechselbar. Oder ist das Leben etwa eine Wechselstube, in der Zeit, Geld und Welt nur als verschiedene Währungen gelten?
Zuletzt geändert von Iris am 10.06.2006, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.

suzanne rogers

Beitragvon suzanne rogers » 10.06.2006, 15:50

hallo iris,
ich denke, ich weiss genau, wie du das meinst.
lebe zur zeit ohne arbeit und ohne geld.
es ist zwar auf der einen seite, die schwerste zeit meines lebens, aber auch die schönste zeit.
irgendwie fühle ich mich sehr frei, als ob meine grenzen nur die gravidität sind.
was geld angeht, ist weniger oft mehr, oder?
lg und ein wunderschönes wochenende.
suz

Iris

Beitragvon Iris » 10.06.2006, 16:19

Hallo liebe suz,

Danke für Dein Feedback, ich finde, es kommt immer darauf an, wofür man arbeitet und unvergütet arbeiten, ist auch arbeiten. Natürlich arbeite ich ruhiger, wenn ich im Hinblick auf das Leben arbeite als in Hinblick auf den Verdienst. So kann auch eine Arbeit, die ich vergütet bekomme, also mit der ich direkt Güter oder als Mittel für Güter Geld verdiene, genauso eine gute Arbeit sein. Weder die eine (unvergütete) noch die andere ( unvergütete) Arbeit muß eine nur gute oder nur schlechte sein, sie können beide dem Leben, und nicht nur dem eigenen, dienen.

So sehe ich es. Geld ist für mich nur ein Mittel der Vergütung von Arbeit, die ich möglichst nicht nur meinem Leben dienend verrichten möchte, wenn ich arbeite aus mir selbst heraus oder Arbeit habe. Ich kann ja auch, wenn es möglich ist, tauschen oder direkt für ein Essen arbeiten, es ist so nicht immer möglich, deshalb ist ja das Geld sozusagen erfunden worden innerhalb der Geschichte ...

Ich arbeite auch lieber für die Brötchen, die in Aussicht stehen, als fürs Geld, was ich ja nicht essen könnte, Esspapier gibts schon, Essgeld noch nicht ;), wenn es keine Brötchen gäbe. Das ist eine Frage der Sichtweise.

Deshalb habe ich diesbezüglich kein Problem mit dem Thema Geld.

Für mich gilt jedoch wie Michael Ende in Momo schreibt: Zeit ist Leben, Leben wohnt im Herzen, so ähnlich hat er es formuliert, die genaue Formulierung habe ich gerade nicht da.

Als die Wende kam war für mich das Schockierenste dieser ständige Satz:
Zeit ist Geld, den habe ich vorher nicht gekannt, ich bin mit Zeit ist Leben aufgewachsen und darüber sehr froh. Geld war ein nötiges Mittel, aber nicht das Leben oder die Lebenszeit damit selbst.

Was lange währt, wird gut, auch die aus meiner Sicht falsche Einstellung zum Geld kann sich zum Guten wenden.

liebe Grüße Iris


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