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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Klara
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Beitragvon Klara » 22.07.2009, 23:15

legt die songs / wie geschenke / vor wild fremde türen / (als würde das irgendwem irgendwas nützen) / nimmt zu mittag / die wortwechsel, wärmende / scharmützel (kassiber für schlaflose nächte) / wie gaben wie medizin / alles das hilft ist ein schatz: / tag am leben
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FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 24.07.2009, 12:57

Dieses Gedicht...es hat etwas, was mir noch nicht ganz klar ist...es bannt mich, irgendwie, auch wenn mir die Form nicht ganz zusagen mag.

Vielleicht später mehr...muss das nochmal wirken lassen.

Den Anfang finde ich jedenfalls hinreißend: legt die Songs wie Geschenke vor wildfremde Türen...was für ein Vers!

Kommt kassiber aus dem Hebräischen? Werd das mal nachschlagen...klingt für mich so...

Sodenn...erste Gedanken

Herzlichst

Zafar

Klara
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Beitragvon Klara » 24.07.2009, 13:52

Hallo Zafar,
so besser?:

legt die songs
wie geschenke
vor wild fremde türen
(als würde das irgendwem irgendwas nützen)
nimmt zu mittag
die wortwechsel, wärmende
scharmützel (kassiber für schlaflose nächte)
wie gaben wie medizin
alles das hilft ist ein schatz:
tag am leben

"Kassiber" ist ein schönes Wort, oder?
Ich schlage bei Wikipedia nach:
jidd. kessaw „Geschriebenes, eine verbotene und deswegen geheim gehaltene schriftliche Mitteilung eines Gefangenen an andere Gefangene oder aus dem Gefängnis heraus an die Außenwelt. Die Nachricht kann auch in Zeichensprache statt in Schriftform gehalten sein.


:)

klara

Mucki
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Beitragvon Mucki » 24.07.2009, 14:27

Hallo Klara,

die 2. Setzung gefällt mir besser (so hattest du sie ja auch zuerst).
Dieses "tag am leben" hat etwas. Man (ich) möchte immer "tag im leben" oder "leben im tag" lesen, doch dieses "am" gibt dem eine besondere Note. Man kann es auch weiter assoziieren zu: "tag am leben lassen"
Hast du "wild fremde" absichtlich auseinander geschrieben, damit es als wild plus fremd gelesen wird?
Hier:
wie gaben wie medizin

würde ich entweder ein Komma nach "gaben" setzen oder zwei Zeilen setzen, dito hier:
alles das hilft ist ein schatz:

nach "hilft"
Ein sperriger Text, in dem LI den Tag festhalten will, indem es den Tag beschreibt über den Mittag bis zur Nacht. Deine Zeilen entziehen sich und dann wieder rücken sie einem auf die Pelle. Spannend finde ich das.

Saludos
Mucki

FawzZalum

Beitragvon FawzZalum » 24.07.2009, 15:28

Also in Versen gefällt es mir eindeutig besser...mit Kommata würde es mir noch mehr zusagen. Ich bin nicht so ein Fan dieses Übereinander- Ineinanderlaufens in Texten...es muss ja keine harte Strukturierung sein, aber manchmal unterstützt sie den Lauf eines Textes.

"Kassiber" ist ein schönes Wort, oder?
Ich schlage bei Wikipedia nach:

jidd. kessaw „Geschriebenes"


Na, da lag ich mit meiner Ahnung ja gar nicht so daneben...hat auch irgendwie was vom Arabischen kitaaba "Schrift, Schreiben, Handschrift"...die semitischen Sprachen sind sich halt nahe

Herzlichst

Zafar
Zuletzt geändert von FawzZalum am 24.07.2009, 15:38, insgesamt 2-mal geändert.

Klara
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Beitragvon Klara » 24.07.2009, 15:35

hm, Kommas... (danke, Mucki, fürs Kommentieren)

Ihr wisst doch: klara legt sich so ungern fest - und lässt sich noch ungerner festlegen ,-)

aber ich denk drüber nach...

klara


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