geänderte und gekürzte Version
VII. Vorbei ist nur ein anderes Wort
Mit der schwindelnden Mitternachtssonne versank auch das Schiff hinter den Hügeln der Igel, um dort für sehr lange Minuten in den wohlverdienten Winterschlaf zu vergessen.
Ich war beeindruckt. Es war nicht das erste Mal, dass ich dieses Spektakel heute sehen durfte, es war nämlich schon einmal am Vortag geschehen.
Ich hing soeben am mehrfach geöffneten Fenster, als der Marabu zielscheibensicher vor mir anhielt. Unerwartet war das nicht gerade, denn was in meinem Kopf vorging, konnten beinahe alle durch die schwache Beleuchtung genau erkennen. Leider warst das nicht du, denn die Beleuchtung bestand aus kariert gefärbtem Wüstensand, der eindeutig durch eine Partie Schach gewonnen worden war. Der Marabu jedenfalls war ein Taxi, das mich zu dir bringen wollte, und es wollte ganz exquisit wissen, wohin die Fahrt nicht gehen sollte. Also versuchten meine Gedanken natürlich, nicht an dich zu denken, was so schief ging wie eine Ameise mit Krücken.
Wir erreichen also zunächst die Schnapsbräunerei, wo du natürlich nicht warst, sonst hätte es nach dir gerochen, nicht etwa nach Erdnüssen. Du rochst in meinen Gedanken nämlich nach einem frischen Fruchtcocktail aus Dämmerung, Sommerblau und den Vorhängen zu meinen intimsten Gedanken. Erschrocken fuhr ich hoch, denn ich hatte doch gar keinen Gartenzaun, doch das war nicht schlimm. Der Knopf, der mich schon seit Tagen verfolgte, hatte mir vehement verdeutlicht, wie wichtig es war, Dinge zu streichen. Der Knopf gefiel mir, denn er war einerseits sehr philosophisch und auf der gleichen Seite pragmatisch. Und, wie es sich gehört für einen pragmatischen Philosophen, hatte er eine unglaubwürdig zärtliche Stimme. Sie klang nach beinahe Einschlafen, doch auch sie roch anders als du.
Allerdings war jetzt Streichen die Devise, der Marabu musste ja bezahlt werden. Zunächst eine Mischung aus gelb und durchsichtig, beschloss ich energetisch. Der Taxi-Marabu verlor langsam jedoch die Geduld und den Faden mit mir und hielt einen Passanten an, der offenbar auf offener See spazieren ging. Dummerweise stieg ich aus und der Affe grinste mich an und hing mich kopfüber an ein Seil. Gerade hatte er mir noch Geschichten von seiner Reise nach Venedig erzählt und dann tat er so etwas. Ich verstand es nicht, denn ich sprach kein venedisch. Wir hatten ihn nur nach dem Weg zu dir fragen wollen. Dabei rutschte ich auf frisch geliertem Erdbeerkuchen aus. Der Kuchen war sehr lecker und vor allem äußerst beliebt hier im Traumland. Niemand konnte ihn ausstehen, das machte die Geschichte viel interessanter. Bis du kamst – denn alles, was du mochtest, mochte ich mit einem Mal auch. Selbst, wenn ich es bereits wusste oder konnte. Das spielte keine Rolle, denn du wirbeltest mich herum immer und wieder, ohne dass ich den Kreisel anhalten konnte, der mit meinen sieben schönsten Fingern fangen und manchmal Klavier spielte.
Das Taxi hielt schließlich an und die Sonne begann, sich aus dem Beet zu wachsen. Es war speziell für sie angelegt worden, denn die Idee war einfach so hübsch gewesen, dass ich sie mir eingerahmt in mein Schlafzimmer gehängt hatte.
Nachdem ich nun beinah den ganzen Traum über gefahren und gehangen bin, auf der Suche nach dir oder deinem Geruch, war ich wieder einmal hinter dem Hügel angekommen, dort wo das Gras Schach spielte, und ich hielt abermals Ausschau nach dem, was kommen würde. Es war gründlich und weich wie ein Flokati, der aus mindestens siebenundfünfzig Murmeln bestand. Genau richtig, um den Kopf in den Hoffnungen zu betten, die der Tag so mit sich brachte. Zunächst fuhr dieser in einem roten Koffer vorbei und setzte den Affen ab, doch bald schon zogen die Luftballons, die aus dem Affen sprachen, ihn nach oben und er flog davon. Ich wollte ihm nachrufen, dass er sich nicht zu fürchten bräuchte, doch aus meinem Mund sprudelten andere Bäche, nämlich von dir und uns und mir bei dir. Sie waren ganz verspielt und so pfirsichgrün, dass ich sie küssen wollte, denn ein Kuss holt alles hervor, was tief in mir nicht einmal hier heraus kommen mag, obwohl es das nun doch tat, zumindest im Haaransatz. Da sah man dann ganz undeutlich einen kleinen blauen Ball, der hin und her dopst tief in mir und mich immer wieder dazu bringt, dich doch zu lieben. Doch ich bin wie du, wenn du bei mir bist und das ist falsch, denn das kann gar nicht funktionieren. Viel zu sehr wollte ich dich und berühren, allerdings verführen wäre zu viel. Zudem musste der Marabu noch bezahlt werden, denn er war nicht nur das Taxi, sondern musste auch noch einkaufen gehen. Schnell nieste ich ihm über die Schulter und er verschwand in glitzernden Tautropfen.
Ich lehnte mich zurück und suchte in den Wolken unter mir nach gestrandetem Selbstvertrauen und fand nur ein paar liebevolle Fingerabdrücke. Ich vermutete, dass sie von dir sein mussten, doch der Regenbogen mahnte zum Nicht-Denken. Aus lauter Langweile und von zu viel Sand im Handgelenk, erwachte ich schließlich. Diesmal war ich ein wenig geknickt, denn ich hatte dich kaum gefunden, dafür viele nette Wesen und Gestalten, die alle nicht du waren und erst recht nicht nach dir rochen. Ich sah mich schnaubend um und statt dich zu sehen, war da nur der übliche Besen beim Walzertanzen mit der Tischpflanze. Die beiden wussten noch, was Romantik war, dachte ich mir, und die vertrauten Wellen schifften mich schließlich wieder dorthin zurück, wo ich gerade hergegangen war.
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Änderungen:
- das "Und" zu Beginn des Textes gestrichen
- das "beinah" am Anfang hat ein "e" am Ende bekommen
(danke Bilbo)
ursprüngliche Version
VII. Vorbei ist nur ein anderes Wort
Und mit der schwindelnden Mitternachtssonne versank auch das Schiff hinter den Hügeln der Igel, um dort für sehr lange Minuten in den wohlverdienten Winterschlaf zu vergessen.
Ich war beeindruckt. Es war nicht das erste Mal, dass ich dieses Spektakel heute sehen durfte, nein, es war nämlich schon einmal mehrmals am Vortag geschehen. Ich hing soeben am mehrfach geöffneten Fenster, als der Marabu zielscheibensicher gegen meine Fingerkuppen zwitscherte. Unerwartet war das nicht gerade, auch nicht der unbedeutsame Schmerz, denn was in meinem Kopf vorging, konnten beinah alle, die es gerne so wollten, durch die schwache Beleuchtung genau erkennen. Leider warst das nicht du, denn die Beleuchtung bestand aus kariert gefärbtem Wüstensand, der eindeutig durch eine Partie Schach gewonnen worden war. Der Marabu jedenfalls war ein Taxi, das mich zu dir bringen wollte, und es wollte ganz exquisit wissen, wohin die Fahrt nicht gehen sollte. Also versuchten meine Gedanken natürlich, nicht an dich zu denken, was natürlich so schief ging wie eine Ameise mit Krücken. Armer Kerl, dachte ich. Hätte ich doch besser aufgepasst, dann hätte er jetzt noch alle Sechse.
Kurz vor erfolgreich erreichten wir also die Schnapsbräunerei, wo du natürlich nicht warst, sonst hätte es nach dir gerochen, nicht etwa nach Erdnüssen. Du rochst in meinen Gedanken nämlich nach einem frischen Fruchtcocktail aus Dämmerung, Sommerblau und den Vorhängen zu meinen intimsten Gedanken. Erschrocken fuhr ich hoch, denn ich hatte doch gar keinen Gartenzaun, doch das war nicht schlimm. Der Knopf, der mich schon seit Tagen verfolgte, hatte mir vehement verdeutlicht, wie wichtig es war, Dinge zu streichen. Am besten für immer aus dem Kopf, dann hätte man mehr Platz für andere Tücher. Der Knopf gefiel mir, denn er war einerseits sehr philosophisch und auf der gleichen Seite pragmatisch. Und, wie es sich gehört für einen pragmatischen Philosophen, hatte er eine unglaubwürdig zärtliche Stimme. Sie klang nach beinahe Einschlafen, aber der Mond ist auf Diät, und auch sie roch ganz anders als du. Doch das war nicht allzu interessant, wie ich fand. Streichen war jetzt die Devise, der Marabu musste ja bezahlt werden. Zunächst eine Mischung aus gelb und durchsichtig, beschloss ich energetisch. Der Taxi-Marabu verlor langsam jedoch die Geduld und den Faden mit mir und hielt einen Passanten an, der offenbar auf offener See spazieren ging. Dummerweise stieg ich aus und der Affe grinste mich an und hing mich kopfüber an ein Seil. Gerade hatte er mir noch Geschichten von seiner Reise nach Venedig erzählt und dann tat er so etwas. Ich verstand es nicht, denn ich sprach kein venedisch. Wir wollten ihn nur nach dem Weg fragen, dem Weg zu dir, doch diese Frage war wohl mit sehr viel Übereifer verbunden und prompt rutschte ich auf einem frisch gelierten Erdbeerkuchen, noch immer kopfüber, aus. Der Kuchen war sehr lecker und vor allem äußerst beliebt hier im Traumland. Niemand konnte ihn ausstehen, das machte die Geschichte viel interessanter. Bis du kamst – denn alles, was du mochtest, mochte ich mit einem Mal auch. Selbst, wenn ich es bereits wusste oder konnte. Das spielte keine Rolle, denn du wirbeltest mich herum immer und wieder, ohne dass ich den Kreisel anhalten konnte, der mit meinen sieben schönsten Fingern fangen und manchmal Klavier spielte. Das Taxi hielt schließlich an und die Sonne begann, sich aus dem Beet zu wachsen. Es war speziell für sie angelegt worden, denn die Idee war einfach so hübsch gewesen, dass ich sie mir eingerahmt in mein Schlafzimmer gehängt hatte. Direkt über den Küchentisch, damit ich immer einen Blick darauf hatte. Ansatzweise funktionierte die Idee auch, doch sie war so schlüpfrig, dass sie mir oft aus dem offenen Mund fiel und meine Arme hinab floss als wäre sie gar nicht aus kochendem Salzwasser.
Nachdem ich nun beinah den ganzen Traum über gefahren und gehangen bin, auf der Suche nach deinem Geruch, war ich wieder einmal hinter dem Hügel angekommen, dort wo das Gras Schach spielte, und ich hielt abermals Ausschau nach dem, was kommen würde. Es war gründlich und weich wie ein Flokati, der aus mindestens siebenundfünfzig Murmeln bestand. Genau richtig, um den Kopf in den Hoffnungen zu betten, die der Tag so mit sich brachte. Zunächst fuhr dieser in einem roten Koffer vorbei und setzte den Affen ab, doch bald schon zogen die Luftballons, die aus dem Affen sprachen, ihn nach oben und er flog davon. Ich wollte ihm nachrufen, dass er sich nicht vor den goldenen Kranichen zu fürchten brauchte, denn die gab es hier gar nicht, doch aus meinem Mund sprudelten andere Bäche, nämlich von dir und uns und mir bei dir. Sie waren ganz verspielt und so pfirsichgrün, dass ich sie küssen wollte, denn ein Kuss holt alles hervor, was tief in mir nicht einmal hier heraus kommen mag, obwohl es das nun doch tat, zumindest im Haaransatz. Da sah man dann ganz undeutlich und klar einen Heiligenschein in zart beflügelt oder manchmal auch einen kleinen blauen Ball, der hin und her dopst tief in mir und mich immer wieder dazu bringt, dich doch zu lieben. Doch ich bin wie du, wenn du bei mir bist und das ist falsch, denn das kann gar nicht funktionieren. Wie ein kaputtes Auto ein für allemal gegen eine Wand fahren und doch kommen wir jedes Mal unverletzt von Bord. Viel zu sehr wollte ich dich und berühren, allerdings verführen wäre zu viel. Zudem musste der Marabu noch bezahlt werden, denn er war nicht nur das Taxi, sondern musste auch noch einkaufen gehen. Schnell nieste ich ihm über die Schulter und er verschwand in glitzernden Tautropfen.
Ich lehnte mich zurück und suchte in den Wolken unter mir nach gestrandetem Selbstvertrauen und fand nur ein paar liebevolle Fingerabdrücke. Ich vermutete, dass sie von dir sein mussten, doch der Regenbogen mahnte zum Nicht-Denken. Aus lauter Langweile und von zu viel Sand im Handgelenk, erwachte ich schließlich. Diesmal war ich ein wenig geknickt, denn ich hatte dich kaum gefunden, dafür viele nette Wesen und Gestalten, die alle nicht du waren und erst recht nicht nach dir rochen. Ich sah mich schnaubend um und statt dich zu sehen, war da nur der übliche Besen beim Walzertanzen mit der Tischpflanze. Die beiden wussten noch, was Romantik war, dachte ich mir, und die vertrauten Wellen schifften mich schließlich wieder zurück dahin, wo ich gerade hergegangen war.
VII. Vorbei ist nur ein anderes Wort
hallo trixie.
venetanische notizen, könnte ich im ersten moment (in anlehnung an scarletts `fastzeitgleichtitel`) dazu sagen.
(...aus einem `steinbruch` (wie jenem) könnte man marmorrsätze daraus abbauen und bei der errichtung neuer spiegelgebäudegeschichten seine bildideen in deren (gedanken-) gängen aufhängen und mit diesen `naturbau- steinen`verschönern. hab ich damals damit gemeint.)
das hier, dieser Guckkasten mit den bunten Glasstückchen (`Satzbausteinen`) , die sich beim Drehen (Lesen) des Textes vor meinem Auge zu immer neuen Bildern zusammensetzen, und die geschichte dahinter, die hier (wie sie hier)
- trotz der fülle - leise erzählt wird (den Ton kann ich nicht in Worte fassen), (vielleicht so...an-spielerisch und barfuß durch den Sand tollend, doch gleichzeitig nachdenklich und wund) find ich klasse. ich mag diese sprache, wie sie und weil sie von etwas erzählt.
gruß, stefan
venetanische notizen, könnte ich im ersten moment (in anlehnung an scarletts `fastzeitgleichtitel`) dazu sagen.
(...aus einem `steinbruch` (wie jenem) könnte man marmorrsätze daraus abbauen und bei der errichtung neuer spiegelgebäudegeschichten seine bildideen in deren (gedanken-) gängen aufhängen und mit diesen `naturbau- steinen`verschönern. hab ich damals damit gemeint.)
das hier, dieser Guckkasten mit den bunten Glasstückchen (`Satzbausteinen`) , die sich beim Drehen (Lesen) des Textes vor meinem Auge zu immer neuen Bildern zusammensetzen, und die geschichte dahinter, die hier (wie sie hier)
- trotz der fülle - leise erzählt wird (den Ton kann ich nicht in Worte fassen), (vielleicht so...an-spielerisch und barfuß durch den Sand tollend, doch gleichzeitig nachdenklich und wund) find ich klasse. ich mag diese sprache, wie sie und weil sie von etwas erzählt.
gruß, stefan
hi stefan,
ja, scheinbar ist scarletts text viel interessanter als meiner, aber ich danke dir trotzdem fürs lesen und kommentieren und dass du etwas darin finden kannst, das für dich positiv ist.
ja, sie erzählt von etwas und ich finde es interessant, wenn du sagst, es hat fülle und ist dennoch leise erzählt. das bekomme ich als autor überhaupt gar nicht mit, deshalb danke für das feedback!
liebe grüße
die trix
ja, scheinbar ist scarletts text viel interessanter als meiner, aber ich danke dir trotzdem fürs lesen und kommentieren und dass du etwas darin finden kannst, das für dich positiv ist.
ja, sie erzählt von etwas und ich finde es interessant, wenn du sagst, es hat fülle und ist dennoch leise erzählt. das bekomme ich als autor überhaupt gar nicht mit, deshalb danke für das feedback!
liebe grüße
die trix
Hallo Trixi,
ich habe es ganz schwer mit diesem Text. Ich verstehe keinen einzigen Satz, die Bilder zerfallen direkt nach ihrer Nennung, ohne dass ein Eindruck oder gar ein Gefühl zurückbleibt. Deshalb habe ich nicht mehr als den ersten Absatz und einige Sätze aus dem Rest geschafft. Nichts ergibt für mich einen Sinn, einen Zusammenhang oder auch nur einen Eindruck.
Zu seltsam für mich,
Grüße,
Y.
ich habe es ganz schwer mit diesem Text. Ich verstehe keinen einzigen Satz, die Bilder zerfallen direkt nach ihrer Nennung, ohne dass ein Eindruck oder gar ein Gefühl zurückbleibt. Deshalb habe ich nicht mehr als den ersten Absatz und einige Sätze aus dem Rest geschafft. Nichts ergibt für mich einen Sinn, einen Zusammenhang oder auch nur einen Eindruck.
Zu seltsam für mich,
Grüße,
Y.
Liebe Trix,
Ich muss sagen, stilistisch einwadnfrei geschrieben, aber ich versteh leider nicht, was der Text sagen soll, hm ... Offenbar ist es eine Ballung von Metaphern für ...? Liebe und Trennung?
Oder ein surrealer Text?
Liebe ratlose Grüße
ELsa
Ich muss sagen, stilistisch einwadnfrei geschrieben, aber ich versteh leider nicht, was der Text sagen soll, hm ... Offenbar ist es eine Ballung von Metaphern für ...? Liebe und Trennung?
Oder ein surrealer Text?
Liebe ratlose Grüße
ELsa
Schreiben ist atmen
Hi Trix,
ein sehr skurriler Text, in der Tat. Aber so sind Träume nunmal. ,-)
Normalerweise fällt es mir leicht, durch deine Traumgeschichten zu schlendern, da deine Sprünge meist so leichtfüßig sind und man als Leser sehr schön 'mitspringen' kann.
Doch hier habe ich ein bisschen Schwierigkeiten, weil meiner Meinung nach die Sprünge etwas zu groß sind. Auch wirkt es teilweise zu gewollt auf mich. Es beginnt schon beim ersten Satz:
Das liest sich für mich nicht so locker, sondern erweckt das Gefühl in mir, als ob du versuchst hättest, so viele abstruse Wendungen da reinzupacken, wie es nur geht.
Auch hier z.B.:
Diese "Konstrukte" blockieren mich als Leser.
Es gibt aber viele Wendungen, die ich sehr gelungen finde, wie diese hier:
Mein Tipp wäre: weniger sprachliche Spielereien, lieber die Bilder für sich sprechen lassen und die Gedanken, vor allem die analytischen des Ichs ein bisschen reduzieren.
Saludos
Mucki
ein sehr skurriler Text, in der Tat. Aber so sind Träume nunmal. ,-)
Normalerweise fällt es mir leicht, durch deine Traumgeschichten zu schlendern, da deine Sprünge meist so leichtfüßig sind und man als Leser sehr schön 'mitspringen' kann.
Doch hier habe ich ein bisschen Schwierigkeiten, weil meiner Meinung nach die Sprünge etwas zu groß sind. Auch wirkt es teilweise zu gewollt auf mich. Es beginnt schon beim ersten Satz:
"schwindelnden" statt schwindenden, "vergessen" statt versinken. "für sehr lange Minuten"Und mit der schwindelnden Mitternachtssonne versank auch das Schiff hinter den Hügeln der Igel, um dort für sehr lange Minuten in den wohlverdienten Winterschlaf zu vergessen.
Das liest sich für mich nicht so locker, sondern erweckt das Gefühl in mir, als ob du versuchst hättest, so viele abstruse Wendungen da reinzupacken, wie es nur geht.
Auch hier z.B.:
Ich hing soeben am mehrfach geöffneten Fenster, als der Marabu zielscheibensicher gegen meine Fingerkuppen zwitscherte.
Der Marabu jedenfalls war ein Taxi, das mich zu dir bringen wollte, und es wollte ganz exquisit wissen, wohin die Fahrt nicht gehen sollte.
Kurz vor erfolgreich erreichten wir also die Schnapsbräunerei, wo du natürlich nicht warst, sonst hätte es nach dir gerochen, nicht etwa nach Erdnüssen.
Der Taxi-Marabu verlor langsam jedoch die Geduld und den Faden mit mir
Diese "Konstrukte" blockieren mich als Leser.
Es gibt aber viele Wendungen, die ich sehr gelungen finde, wie diese hier:
Beleuchtung bestand aus kariert gefärbtem Wüstensand, der eindeutig durch eine Partie Schach gewonnen worden war.
nach einem frischen Fruchtcocktail aus Dämmerung, Sommerblau und den Vorhängen zu meinen intimsten Gedanken.
aber der Mond ist auf Diät
um den Kopf in den Hoffnungen zu betten, die der Tag so mit sich brachte
doch aus meinem Mund sprudelten andere Bäche, nämlich von dir und uns und mir bei dir.
Ich lehnte mich zurück und suchte in den Wolken unter mir nach gestrandetem Selbstvertrauen und fand nur ein paar liebevolle Fingerabdrücke.
Mein Tipp wäre: weniger sprachliche Spielereien, lieber die Bilder für sich sprechen lassen und die Gedanken, vor allem die analytischen des Ichs ein bisschen reduzieren.
Saludos
Mucki
Hallo Trixie,
vielleicht ist dieser Text, der in seinen ständigen Verdrehungen wieder einmal an "Alice im Wunderland" denken lässt, ein bißchen zu verspielt dahingerauscht und dadurch etwas langatmig geraten - so mein Leseeindruck. So bei knapp über der Hälfte ging mir fast die Puste aus, ähnlich wie Yorick fragte ich mich, wo bleibt nun der Sinn und nein, bitte nicht noch eine Kapriole schlagen. Ich würde daher vorschlagen, daß Du ihn dir vielleicht mit etwas Abstand noch einmal vornimmst und schaust, ob er sich nicht ein wenig straffen lässt. Denn der Kern ist eine herrlich verrückte, auch leise und traurige Geschichte, wie es ja auch im Titel anklingt.
Mit lieben Grüßen dazu von Hannes
vielleicht ist dieser Text, der in seinen ständigen Verdrehungen wieder einmal an "Alice im Wunderland" denken lässt, ein bißchen zu verspielt dahingerauscht und dadurch etwas langatmig geraten - so mein Leseeindruck. So bei knapp über der Hälfte ging mir fast die Puste aus, ähnlich wie Yorick fragte ich mich, wo bleibt nun der Sinn und nein, bitte nicht noch eine Kapriole schlagen. Ich würde daher vorschlagen, daß Du ihn dir vielleicht mit etwas Abstand noch einmal vornimmst und schaust, ob er sich nicht ein wenig straffen lässt. Denn der Kern ist eine herrlich verrückte, auch leise und traurige Geschichte, wie es ja auch im Titel anklingt.
Mit lieben Grüßen dazu von Hannes
Hi ihr Lieben!
Danke für das Lesen und euren Eindruck, das hilft mir wirklich sehr weiter.
Ja, ich gebe es zu, dieser Text ist absolut vollgepackt und total crazy und viel "krasser" als die Teile 1-6 und ich denke, es wird irgendwann so kommen, dass man alle Teile vereint lesen kann, wie einzelne Kapitel mit vielen Atempausen dazwischen. Da ist schon was in grober Planung, möchte ich nur kurz andeuten.
Jedenfalls ist dieser Text mir einer der liebsten von allen bisher, gerade weil er so absolut seltsam ist, eine komplett andere Welt und man springt und hüpft und irgendwo atemlos ankommt, obwohl doch inhaltlich alles recht ruhig geblieben ist. Es ist vor allem super anstrengend, wenn man den Text laut versucht zu lesen, dann im ersten Moment möchte man immer das lesen, was es eigentlich heißen soll -> schwindend statt schwindelnd <- z.B. und so weiter.
Und ich mag die ganzen Wendungen so sehr :(. Aber es geht natürlich in erster Linie um den Leser und wenn ihr sagt "too much", dann muss ich mich wohl oder übel von ein paar Sachen trennen.... Ich werde es nochma durchgucken und eine zweite Version mit "weniger ist mehr" einstellen.
Konstruiert ist das auf keinen Fall, ich überlege mir nicht "wie könnte ich das jetzt nennen", sondern meistens entstehen einzelne Teile in einem Rutsch, die ich dann zu verbinden versuche.
Surreal, ja, immer wieder inspiriert von den Bildern von Dalí oder Margritte, der Musik von Tori Amos und Filmen wie Alice im Wunderland und Matrix.
Danke nochmal für eure Einschätzungen, vielleicht mögt ihr bei einer überarbeiteten, leserfreundlicheren Fassung nochmal vorbei schauen :).
Liebe Grüße
Trixie
Danke für das Lesen und euren Eindruck, das hilft mir wirklich sehr weiter.
Ja, ich gebe es zu, dieser Text ist absolut vollgepackt und total crazy und viel "krasser" als die Teile 1-6 und ich denke, es wird irgendwann so kommen, dass man alle Teile vereint lesen kann, wie einzelne Kapitel mit vielen Atempausen dazwischen. Da ist schon was in grober Planung, möchte ich nur kurz andeuten.
Jedenfalls ist dieser Text mir einer der liebsten von allen bisher, gerade weil er so absolut seltsam ist, eine komplett andere Welt und man springt und hüpft und irgendwo atemlos ankommt, obwohl doch inhaltlich alles recht ruhig geblieben ist. Es ist vor allem super anstrengend, wenn man den Text laut versucht zu lesen, dann im ersten Moment möchte man immer das lesen, was es eigentlich heißen soll -> schwindend statt schwindelnd <- z.B. und so weiter.
Und ich mag die ganzen Wendungen so sehr :(. Aber es geht natürlich in erster Linie um den Leser und wenn ihr sagt "too much", dann muss ich mich wohl oder übel von ein paar Sachen trennen.... Ich werde es nochma durchgucken und eine zweite Version mit "weniger ist mehr" einstellen.
Konstruiert ist das auf keinen Fall, ich überlege mir nicht "wie könnte ich das jetzt nennen", sondern meistens entstehen einzelne Teile in einem Rutsch, die ich dann zu verbinden versuche.
Surreal, ja, immer wieder inspiriert von den Bildern von Dalí oder Margritte, der Musik von Tori Amos und Filmen wie Alice im Wunderland und Matrix.
Danke nochmal für eure Einschätzungen, vielleicht mögt ihr bei einer überarbeiteten, leserfreundlicheren Fassung nochmal vorbei schauen :).
Liebe Grüße
Trixie
Liebe Trix,
die Worte schmeiß ich jetzt ganz schnell dahin, weil ich auf dem Sprung bin,
ganz schnell wild durcheinander.
nicht weil es eine bedeutung hätte, von textvergleichen halt ich eh nicht viel, eben nur weil du es in deiner Antwort angesprochen hast,
was meine persönliche Vorlieben anbelangt, aber das ist unwichtig, die Sprache deines Textes hat mir mehr zugesagt, da könnte ich sogar sehr viel drüber erzählen,
Ja, genauso hab ichs empfunden, das der hier noch total crazyer ist und dichter wirkt als die, ich zuvor gelesen hab, er hat mir auch sofort besser gefallen als dein letzter, und sogar die Idee, dass man alle Texte vielleicht vereint zusammenstellen könnte, ist mir nach dem Lesen sofort gekommen, ich wollts noch hinschreiben, ich hätte noch viel mehr hinschreiben können, neunzig prozent von dem lösch ich dann ja eh wieder,
nochmals zum Schluß, ich mag so was wildes. Es hat mir Spaß gemacht, ihn zu lesen, das wollte ich mit meinen Worten ausdrücken, ups, ich seh ja gerade, es stand ja bereits dort,
sei bloß vorsichtig, mit dem leserfreundlich bügeln den Text, ich weiss nicht, gibt acht, dass du nicht den Drive und das Herz rausbügelst,
so mal im groben,
Herzliche Grüße,
Stefan
die Worte schmeiß ich jetzt ganz schnell dahin, weil ich auf dem Sprung bin,
ganz schnell wild durcheinander.
nicht weil es eine bedeutung hätte, von textvergleichen halt ich eh nicht viel, eben nur weil du es in deiner Antwort angesprochen hast,
was meine persönliche Vorlieben anbelangt, aber das ist unwichtig, die Sprache deines Textes hat mir mehr zugesagt, da könnte ich sogar sehr viel drüber erzählen,
Ja, genauso hab ichs empfunden, das der hier noch total crazyer ist und dichter wirkt als die, ich zuvor gelesen hab, er hat mir auch sofort besser gefallen als dein letzter, und sogar die Idee, dass man alle Texte vielleicht vereint zusammenstellen könnte, ist mir nach dem Lesen sofort gekommen, ich wollts noch hinschreiben, ich hätte noch viel mehr hinschreiben können, neunzig prozent von dem lösch ich dann ja eh wieder,
nochmals zum Schluß, ich mag so was wildes. Es hat mir Spaß gemacht, ihn zu lesen, das wollte ich mit meinen Worten ausdrücken, ups, ich seh ja gerade, es stand ja bereits dort,
sei bloß vorsichtig, mit dem leserfreundlich bügeln den Text, ich weiss nicht, gibt acht, dass du nicht den Drive und das Herz rausbügelst,
so mal im groben,
Herzliche Grüße,
Stefan
Hi Trixie,
jetzt meld ich mich nochmals zu Wort, diesmal nicht schnell, nicht husch husch.
Hab mir den Text in Ruhe nochmals durchgelesen.
Ich hab ihn ja eigentlich schon von Anfang an verstanden, aber nach dem nochmaligen Durchlesen muss ich einfach sagen, er ist eine absolute Liebesgeschichte. Geht mich ja nichts an.
Jetzt bin ich den Text mal ganz vorsichtig durchgegangen, hab mich mal ansatzweise an Textarbeit versucht.
Komischerweise waren alle Änderungen, die ich auf meinen Computer am Text gemacht habe, nach dem Reinkopieren hier überhaupt nicht mehr sichtbar. Jetzt bin ich ihn nochmals durchgegangen.
Die fett markierten Worte hab ich zusätzlich in den Text eingefügt, die standen zuvor nicht drin, einzelne Worte und Kommas hab ich (man erkennt die Stellen kaum) durchgestrichen.
Das wäre so meine Intension an Vornahme an Textveränderung, die ich rezipieren würde. Du kannst es dir ja, wenn du willst, mal durchlesen.
Ich habe mit Absicht ganz wenig geändert.
Du verwendest viele im Sinn gebrochene Wörter, ich hab mir überlegt, ob man sie besonders kenntlich machen sollte, aber ich hab mich dagegen entschieden, ein aufmerksamer Leser merkt es spätestens nach dem zweiten Satz, und dann braucht es keine extra Kenntlichmachung mehr.
Mit den Absätzen, ob man die leicht verändern sollte, das hab ich mir schon überlegt, doch da bräuchte ich mehr Zeit zu überlegen, das käme mir nämlich vor, wie einen Film schneiden, diesen Traumlandfilm, die reale Geschichte hinter diesen Traumbildern les ich übrigens verschwommen. Das reicht. Mehr brauch ich als Leser nicht zu wissen.
VII. Vorbei ist nur ein anderes Wort
Und mit der schwindelnden Mitternachtssonne versank auch das Schiff hinter den Hügeln der Igel, um sich dort für sehr lange Minuten in den wohlverdienten Winterschlaf zu vergessen.
Ich war beeindruckt. Es war nicht das erste Mal, dass ich dieses Spektakel heute sehen durfte, nein, es war nämlich schon einmal mehrmals am Vortag geschehen. Ich hing soeben am mehrfach geöffneten Fenster, als der Marabu zielscheibensicher gegen meine Fingerkuppen zwitscherte. Unerwartet war das nicht gerade, auch nicht der unbedeutsame Schmerz, denn was in meinem Kopf vorging, konnten beinah alle, die es gerne so wollten, durch die schwache Beleuchtung genau erkennen. Leider warst das nicht du, denn die Beleuchtung bestand aus kariert gefärbtem Wüstensand, der eindeutig durch eine Partie Schach gewonnen worden war. Der Marabu jedenfalls war ein Taxi, das mich zu dir bringen wollte, und es wollte ganz exquisit wissen, wohin die Fahrt nicht gehen sollte. Also versuchten meine Gedanken natürlich, nicht an dich zu denken, was natürlich so schief ging wie eine Ameise mit Krücken. Armer Kerl, dachte ich. Hätte ich doch besser aufgepasst, dann hätte er jetzt noch alle Sechse.
Kurz vor erfolgreich erreichten wir also die Schnapsbräunerei, wo du natürlich nicht warst, sonst hätte es nach dir gerochen, nicht etwa nach Erdnüssen. Du rochst in meinen Gedanken nämlich nach einem frischen Fruchtcocktail aus Dämmerung, Sommerblau und den Vorhängen zu meinen intimsten Gedanken. Erschrocken fuhr ich hoch, denn ich hatte doch gar keinen Gartenzaun, doch das war nicht schlimm. Der Knopf, der mich schon seit Tagen verfolgte, hatte mir vehement verdeutlicht, wie wichtig es war, Dinge zu streichen. Am besten für immer aus dem Kopf, dann hätte man mehr Platz für andere Tücher. Der Knopf gefiel mir, denn er war einerseits sehr philosophisch und auf der gleichen Seite aus wenig pragmatisch.
Und, wie es sich gehört für einen pragmatischen Philosophen, hatte er eine unglaubwürdig zärtliche Stimme. Sie klang nach beinahe Einschlafen, aber der Mond ist auf Diät, und auch sie roch ganz anders als du. Doch das war nicht allzu interessant, wie ich fand. Streichen war jetzt die Devise, der Marabu musste ja bezahlt werden. Zunächst eine Mischung aus gelb und durchsichtig, beschloss ich energetisch. Der Taxi-Marabu verlor langsam jedoch die Geduld und den Faden mit mir und hielt einen Passanten an, der offenbar auf offener See spazieren ging. Dummerweise stieg ich aus und der Affe grinste mich an und hing mich kopfüber an ein Seil. Gerade hatte er mir noch Geschichten von seiner Reise nach Venedig erzählt und dann tat er so etwas. Ich verstand es nicht, denn ich sprach kein venedisch. Wir wollten ihn (Wen meinst du damit Trixie? Diese Textstelle erscheint mir seltsamerweise erklärungsbedürftig) nur nach dem Weg befragen, dem Weg zu dir, doch diese Frage war wohl mit sehr viel Übereifer verbunden und prompt rutschte ich auf einem frisch gelierten Erdbeerkuchen, noch immer kopfüber, aus. Der Kuchen war sehr lecker und vor allem äußerst beliebt hier im Traumland. Niemand konnte ihn ausstehen, das machte die Geschichte viel noch interessanter. Bis du kamst – denn alles, was du mochtest, mochte ich mit einem Mal auch. Selbst, wenn ich es bereits wusste oder konnte. Das spielte keine Rolle, denn du wirbeltest mich herum, immer und wieder, ohne dass ich den Kreisel anhalten konnte, der mit meinen sieben schönsten Fingern fangen und manchmal gerne (Keine Ahnung warum Trixie, aber an diese Stelle gehört für mich dieses Wort oder irgendein traumgewandeltes Gegenteil davon, weil ich als Leser das wissen will)Klavier spielte. Das Taxi hielt schließlich an und die Sonne begann, sich aus dem Beet zu wachsen. Es war speziell für sie angelegt worden, denn die Idee war einfach so hübsch gewesen, dass ich sie mir eingerahmt in mein Schlafzimmer gehängt hatte. Direkt über den Küchentisch, damit ich immer einen Blick darauf hatte. Ansatzweise funktionierte die Idee auch, doch sie war so schlüpfrig, dass sie mir oft aus dem offenen Mund fiel und meine mir die Arme hinab floss, als wäre sie gar nicht aus kochendem Salzwasser.
Nachdem ich nun beinah den ganzen Traum über gefahren über mich fuhr und gehangen bin an mir hing, auf der Suche nach deinem Geruch, war ich wieder noch einmal hinter dem Hügel des Hasen angekommen, dort wo das Gras Schach spielte, und ich hielt abermals Ausschau nach dem, was kommen würde. Es war gründlich und weich wie ein Flokati, der aus mindestens siebenundfünfzig Murmeln bestand. Genau richtig, um den Kopf in den Hoffnungen zu betten, die der Tag so mit sich brachte. Zunächst fuhr dieser in einem roten Koffer vorbei und setzte den Affen ab, doch bald schon zogen die Luftballons, die aus dem Affen sprachen, ihn nach oben und er flog davon. Ich wollte ihm nachrufen, dass er sich nicht vor den goldenen Kranichen zu fürchten brauchte bräuchte, denn die gab es hier gar nicht, doch aus meinem Mund sprudelten andere Bäche, nämlich von dir und uns und mir bei dir. Sie waren ganz verspielt und so pfirsichgrün, dass ich sie küssen wollte, denn ein Kuss holt alles hervor, was tief in mir drin (/drunter?) nicht einmal hier heraus kommen mag, obwohl es das nun doch tat, zumindest im Haaransatz. Da sah man dann ganz undeutlich und klar einen Heiligenschein in zart beflügelt, oder manchmal auch einen kleinen blauen Ball, der hin und her dopst, (Trixie, heisst dein Wort wirklich dopst oder dropst? ich würde es so schreiben, mmh) tief in mir und mich immer wieder dazu bringt, dich doch zu lieben. Doch ich bin wie du, wenn du bei mir bist und das ist falsch, denn das kann gar nicht funktionieren. Wie ein kaputtes Auto, (K.) ein für allemal gegen eine Wand fahren, (K.) und doch kommen wir jedes Mal wieder unverletzt von Bord. Viel zu sehr wollte ich dich, (K.) und berühren, allerdings verführen wäre zu viel. Zudem musste der Marabu noch bezahlt werden, denn er war nicht nur das Taxi, sondern es musste selbst auch noch einkaufen gehen. Schnell nieste ich ihm über die Schulter und er verschwand in glitzernden Tautropfen.
Ich lehnte mich zurück und suchte in den Wolken unter mir nach gestrandetem Selbstvertrauen und fand nur ein paar liebevolle Fingerabdrücke. Ich vermutete, dass sie von dir sein mussten, doch der Regenbogen mahnte mich zum Nicht-Denken. Aus lauter Langweile, (K.) und von zu viel Sand im Handgelenk[b],[/b] erwachte ich schließlich. Diesmal war ich ein wenig geknickt, denn ich hatte dich kaum gefunden, dafür viele nette Wesen und Gestalten, die alle nicht du waren und erst recht nicht nach dir rochen. Ich sah mich schnaubend um und, statt dich zu sehen, war da nur der übliche Besen beim Walzertanzen mit der Tischpflanze zu sehen. Die beiden wussten noch, was Romantik war, dachte ich mir, und die mir vertrauten Wellen (evtl. alternativ: `mir vertraute Wellen`) schifften mich schließlich wieder zurück dahin zurück, wo ich gerade hergegangen war.
Zwei Sätze daraus will ich jetzt einfach nochmals daraus zitieren:
Du rochst in meinen Gedanken nämlich nach einem frischen Fruchtcocktail aus Dämmerung, Sommerblau und den Vorhängen zu meinen intimsten Gedanken.
...aus meinem Mund sprudelten andere Bäche, nämlich von dir und uns und mir bei dir. Sie waren ganz verspielt und so pfirsichgrün, dass ich sie küssen wollte, denn ein Kuss holt alles hervor, was tief in mir drin nicht einmal hier heraus kommen mag, obwohl es das nun doch tat, zumindest im Haaransatz.
Tiefseetauchen.
Einen guten Abend,
Stefan
jetzt meld ich mich nochmals zu Wort, diesmal nicht schnell, nicht husch husch.
Hab mir den Text in Ruhe nochmals durchgelesen.
Ich hab ihn ja eigentlich schon von Anfang an verstanden, aber nach dem nochmaligen Durchlesen muss ich einfach sagen, er ist eine absolute Liebesgeschichte. Geht mich ja nichts an.
Jetzt bin ich den Text mal ganz vorsichtig durchgegangen, hab mich mal ansatzweise an Textarbeit versucht.
Komischerweise waren alle Änderungen, die ich auf meinen Computer am Text gemacht habe, nach dem Reinkopieren hier überhaupt nicht mehr sichtbar. Jetzt bin ich ihn nochmals durchgegangen.
Die fett markierten Worte hab ich zusätzlich in den Text eingefügt, die standen zuvor nicht drin, einzelne Worte und Kommas hab ich (man erkennt die Stellen kaum) durchgestrichen.
Das wäre so meine Intension an Vornahme an Textveränderung, die ich rezipieren würde. Du kannst es dir ja, wenn du willst, mal durchlesen.
Ich habe mit Absicht ganz wenig geändert.
Du verwendest viele im Sinn gebrochene Wörter, ich hab mir überlegt, ob man sie besonders kenntlich machen sollte, aber ich hab mich dagegen entschieden, ein aufmerksamer Leser merkt es spätestens nach dem zweiten Satz, und dann braucht es keine extra Kenntlichmachung mehr.
Mit den Absätzen, ob man die leicht verändern sollte, das hab ich mir schon überlegt, doch da bräuchte ich mehr Zeit zu überlegen, das käme mir nämlich vor, wie einen Film schneiden, diesen Traumlandfilm, die reale Geschichte hinter diesen Traumbildern les ich übrigens verschwommen. Das reicht. Mehr brauch ich als Leser nicht zu wissen.
VII. Vorbei ist nur ein anderes Wort
Und mit der schwindelnden Mitternachtssonne versank auch das Schiff hinter den Hügeln der Igel, um sich dort für sehr lange Minuten in den wohlverdienten Winterschlaf zu vergessen.
Ich war beeindruckt. Es war nicht das erste Mal, dass ich dieses Spektakel heute sehen durfte, nein, es war nämlich schon einmal mehrmals am Vortag geschehen. Ich hing soeben am mehrfach geöffneten Fenster, als der Marabu zielscheibensicher gegen meine Fingerkuppen zwitscherte. Unerwartet war das nicht gerade, auch nicht der unbedeutsame Schmerz, denn was in meinem Kopf vorging, konnten beinah alle, die es gerne so wollten, durch die schwache Beleuchtung genau erkennen. Leider warst das nicht du, denn die Beleuchtung bestand aus kariert gefärbtem Wüstensand, der eindeutig durch eine Partie Schach gewonnen worden war. Der Marabu jedenfalls war ein Taxi, das mich zu dir bringen wollte, und es wollte ganz exquisit wissen, wohin die Fahrt nicht gehen sollte. Also versuchten meine Gedanken natürlich, nicht an dich zu denken, was natürlich so schief ging wie eine Ameise mit Krücken. Armer Kerl, dachte ich. Hätte ich doch besser aufgepasst, dann hätte er jetzt noch alle Sechse.
Kurz vor erfolgreich erreichten wir also die Schnapsbräunerei, wo du natürlich nicht warst, sonst hätte es nach dir gerochen, nicht etwa nach Erdnüssen. Du rochst in meinen Gedanken nämlich nach einem frischen Fruchtcocktail aus Dämmerung, Sommerblau und den Vorhängen zu meinen intimsten Gedanken. Erschrocken fuhr ich hoch, denn ich hatte doch gar keinen Gartenzaun, doch das war nicht schlimm. Der Knopf, der mich schon seit Tagen verfolgte, hatte mir vehement verdeutlicht, wie wichtig es war, Dinge zu streichen. Am besten für immer aus dem Kopf, dann hätte man mehr Platz für andere Tücher. Der Knopf gefiel mir, denn er war einerseits sehr philosophisch und auf der gleichen Seite aus wenig pragmatisch.
Und, wie es sich gehört für einen pragmatischen Philosophen, hatte er eine unglaubwürdig zärtliche Stimme. Sie klang nach beinahe Einschlafen, aber der Mond ist auf Diät, und auch sie roch ganz anders als du. Doch das war nicht allzu interessant, wie ich fand. Streichen war jetzt die Devise, der Marabu musste ja bezahlt werden. Zunächst eine Mischung aus gelb und durchsichtig, beschloss ich energetisch. Der Taxi-Marabu verlor langsam jedoch die Geduld und den Faden mit mir und hielt einen Passanten an, der offenbar auf offener See spazieren ging. Dummerweise stieg ich aus und der Affe grinste mich an und hing mich kopfüber an ein Seil. Gerade hatte er mir noch Geschichten von seiner Reise nach Venedig erzählt und dann tat er so etwas. Ich verstand es nicht, denn ich sprach kein venedisch. Wir wollten ihn (Wen meinst du damit Trixie? Diese Textstelle erscheint mir seltsamerweise erklärungsbedürftig) nur nach dem Weg befragen, dem Weg zu dir, doch diese Frage war wohl mit sehr viel Übereifer verbunden und prompt rutschte ich auf einem frisch gelierten Erdbeerkuchen, noch immer kopfüber, aus. Der Kuchen war sehr lecker und vor allem äußerst beliebt hier im Traumland. Niemand konnte ihn ausstehen, das machte die Geschichte viel noch interessanter. Bis du kamst – denn alles, was du mochtest, mochte ich mit einem Mal auch. Selbst, wenn ich es bereits wusste oder konnte. Das spielte keine Rolle, denn du wirbeltest mich herum, immer und wieder, ohne dass ich den Kreisel anhalten konnte, der mit meinen sieben schönsten Fingern fangen und manchmal gerne (Keine Ahnung warum Trixie, aber an diese Stelle gehört für mich dieses Wort oder irgendein traumgewandeltes Gegenteil davon, weil ich als Leser das wissen will)Klavier spielte. Das Taxi hielt schließlich an und die Sonne begann, sich aus dem Beet zu wachsen. Es war speziell für sie angelegt worden, denn die Idee war einfach so hübsch gewesen, dass ich sie mir eingerahmt in mein Schlafzimmer gehängt hatte. Direkt über den Küchentisch, damit ich immer einen Blick darauf hatte. Ansatzweise funktionierte die Idee auch, doch sie war so schlüpfrig, dass sie mir oft aus dem offenen Mund fiel und meine mir die Arme hinab floss, als wäre sie gar nicht aus kochendem Salzwasser.
Nachdem ich nun beinah den ganzen Traum über gefahren über mich fuhr und gehangen bin an mir hing, auf der Suche nach deinem Geruch, war ich wieder noch einmal hinter dem Hügel des Hasen angekommen, dort wo das Gras Schach spielte, und ich hielt abermals Ausschau nach dem, was kommen würde. Es war gründlich und weich wie ein Flokati, der aus mindestens siebenundfünfzig Murmeln bestand. Genau richtig, um den Kopf in den Hoffnungen zu betten, die der Tag so mit sich brachte. Zunächst fuhr dieser in einem roten Koffer vorbei und setzte den Affen ab, doch bald schon zogen die Luftballons, die aus dem Affen sprachen, ihn nach oben und er flog davon. Ich wollte ihm nachrufen, dass er sich nicht vor den goldenen Kranichen zu fürchten brauchte bräuchte, denn die gab es hier gar nicht, doch aus meinem Mund sprudelten andere Bäche, nämlich von dir und uns und mir bei dir. Sie waren ganz verspielt und so pfirsichgrün, dass ich sie küssen wollte, denn ein Kuss holt alles hervor, was tief in mir drin (/drunter?) nicht einmal hier heraus kommen mag, obwohl es das nun doch tat, zumindest im Haaransatz. Da sah man dann ganz undeutlich und klar einen Heiligenschein in zart beflügelt, oder manchmal auch einen kleinen blauen Ball, der hin und her dopst, (Trixie, heisst dein Wort wirklich dopst oder dropst? ich würde es so schreiben, mmh) tief in mir und mich immer wieder dazu bringt, dich doch zu lieben. Doch ich bin wie du, wenn du bei mir bist und das ist falsch, denn das kann gar nicht funktionieren. Wie ein kaputtes Auto, (K.) ein für allemal gegen eine Wand fahren, (K.) und doch kommen wir jedes Mal wieder unverletzt von Bord. Viel zu sehr wollte ich dich, (K.) und berühren, allerdings verführen wäre zu viel. Zudem musste der Marabu noch bezahlt werden, denn er war nicht nur das Taxi, sondern es musste selbst auch noch einkaufen gehen. Schnell nieste ich ihm über die Schulter und er verschwand in glitzernden Tautropfen.
Ich lehnte mich zurück und suchte in den Wolken unter mir nach gestrandetem Selbstvertrauen und fand nur ein paar liebevolle Fingerabdrücke. Ich vermutete, dass sie von dir sein mussten, doch der Regenbogen mahnte mich zum Nicht-Denken. Aus lauter Langweile, (K.) und von zu viel Sand im Handgelenk[b],[/b] erwachte ich schließlich. Diesmal war ich ein wenig geknickt, denn ich hatte dich kaum gefunden, dafür viele nette Wesen und Gestalten, die alle nicht du waren und erst recht nicht nach dir rochen. Ich sah mich schnaubend um und, statt dich zu sehen, war da nur der übliche Besen beim Walzertanzen mit der Tischpflanze zu sehen. Die beiden wussten noch, was Romantik war, dachte ich mir, und die mir vertrauten Wellen (evtl. alternativ: `mir vertraute Wellen`) schifften mich schließlich wieder zurück dahin zurück, wo ich gerade hergegangen war.
Zwei Sätze daraus will ich jetzt einfach nochmals daraus zitieren:
Du rochst in meinen Gedanken nämlich nach einem frischen Fruchtcocktail aus Dämmerung, Sommerblau und den Vorhängen zu meinen intimsten Gedanken.
...aus meinem Mund sprudelten andere Bäche, nämlich von dir und uns und mir bei dir. Sie waren ganz verspielt und so pfirsichgrün, dass ich sie küssen wollte, denn ein Kuss holt alles hervor, was tief in mir drin nicht einmal hier heraus kommen mag, obwohl es das nun doch tat, zumindest im Haaransatz.
Tiefseetauchen.
Einen guten Abend,
Stefan
Hey Stefan,
vielen Dank für die Mühe!!!
Ich habs mir mal durchgelesen, aber ich werd das nochmal in aller Ruhe tun, bin zur Zeit nich soo viel am PC, weil meine Augen schon wieder so weh tun...
Jedenfalls hab ich schon gesehen, dass einige deiner Änderungen den Sinn verändern würden.
Gerade auch der Hügel der Igel ist sehr wichtig, denn der Igel spielt ja schon im vorherigen Teil eine Rolle und ich nehme meistens im Text Bezug auf etwas, das schon vorher vorkam, woran man erkennen soll, dass es im Prinzip ein zusammenhängendes Ding ist. Ich denke, das werde ich irgendwann, wenn die Idee ausgereift ist, noch stärker machen.
Ich stelle jetzt erst mal eine verschlankte Variante oben ein. Ich werde die andere natürlich nicht löschen, aber es geht ja jetzt um den Lesereindruck und vielleicht kann man sich ja einigen und einen Kompromiss finden, mit dem alle zufrieden sind :).
Grüße
die Trix
vielen Dank für die Mühe!!!
Ich habs mir mal durchgelesen, aber ich werd das nochmal in aller Ruhe tun, bin zur Zeit nich soo viel am PC, weil meine Augen schon wieder so weh tun...
Jedenfalls hab ich schon gesehen, dass einige deiner Änderungen den Sinn verändern würden.
Gerade auch der Hügel der Igel ist sehr wichtig, denn der Igel spielt ja schon im vorherigen Teil eine Rolle und ich nehme meistens im Text Bezug auf etwas, das schon vorher vorkam, woran man erkennen soll, dass es im Prinzip ein zusammenhängendes Ding ist. Ich denke, das werde ich irgendwann, wenn die Idee ausgereift ist, noch stärker machen.
Ich stelle jetzt erst mal eine verschlankte Variante oben ein. Ich werde die andere natürlich nicht löschen, aber es geht ja jetzt um den Lesereindruck und vielleicht kann man sich ja einigen und einen Kompromiss finden, mit dem alle zufrieden sind :).
Grüße
die Trix
Guten Morgen, Trix,
ich bin kein treuer Leser. Lesen tue ich nur noch ganz sporadisch.
Wenigstens diesmal lass ich dich nicht hängen.
So mach jetzt ungeplant Frühstück mit deinem Text.
Im Hintergrund läuft heut Musik. http://www.lastfm.de/music/Madeleine+Pe ... Of+Pigalle
Die hab ich in meinem letzten Urlaub in einer - erschien mir wie das `fried green tomatoes at the whistle stop cafè - Frühstücksbar in Irland angetroffen. Die Atmosphäre dieser Bar hat mich zeitzurückversetzt in einen Zustand aus dem Filmteil darin der Zwanziger Jahre. Die beiden Inhaberinnen aus diesem Cafè bedienten uns inkarniert in dieser Bar der (`Sch`-)Nuller Jahre unseres Jahrhunderts.
Ich hab mir den Marabu zu Gemüte geführt, dessen Beleuchtung aus ´kariert gefärbten Wüstensand´ bestand; jetzt versteh ich diese Anspielung; - ). Fein.
Noch eine Bemerkung zum Begriff "Hinter den Hügeln der Igel."
Ich wusste nicht, dass dieser Ausdruck das Verbindungsstück zum vorigen Teil ist. Als der Hügel weiter unten im Text wieder auftauchte, `verkehrte` ich ihn in meiner Phantasie - getreu deiner Ausdrucksweise im Text - ins Gegenteil, erklärte ihn zum Hügel des Hasen. Kein Wunder, dass ich damit den Sinn nicht getroffen hab ; - ).
...
Du frägst, ist es jetzt besser, irgendwie? Leichter zu lesen.
In die Richtung gehts schon, find ich. Was meinen die anderen?
Gruß,
Stefan
ich bin kein treuer Leser. Lesen tue ich nur noch ganz sporadisch.
Wenigstens diesmal lass ich dich nicht hängen.
So mach jetzt ungeplant Frühstück mit deinem Text.
Im Hintergrund läuft heut Musik. http://www.lastfm.de/music/Madeleine+Pe ... Of+Pigalle
Die hab ich in meinem letzten Urlaub in einer - erschien mir wie das `fried green tomatoes at the whistle stop cafè - Frühstücksbar in Irland angetroffen. Die Atmosphäre dieser Bar hat mich zeitzurückversetzt in einen Zustand aus dem Filmteil darin der Zwanziger Jahre. Die beiden Inhaberinnen aus diesem Cafè bedienten uns inkarniert in dieser Bar der (`Sch`-)Nuller Jahre unseres Jahrhunderts.
Ich hab mir den Marabu zu Gemüte geführt, dessen Beleuchtung aus ´kariert gefärbten Wüstensand´ bestand; jetzt versteh ich diese Anspielung; - ). Fein.
Noch eine Bemerkung zum Begriff "Hinter den Hügeln der Igel."
Ich wusste nicht, dass dieser Ausdruck das Verbindungsstück zum vorigen Teil ist. Als der Hügel weiter unten im Text wieder auftauchte, `verkehrte` ich ihn in meiner Phantasie - getreu deiner Ausdrucksweise im Text - ins Gegenteil, erklärte ihn zum Hügel des Hasen. Kein Wunder, dass ich damit den Sinn nicht getroffen hab ; - ).
...
Trixie hat geschrieben:geänderte und gekürzte Version
VII. Vorbei ist nur ein anderes Wort
Und mit der schwindelnden Mitternachtssonne versank auch das Schiff hinter den Hügeln der Igel, um dort für sehr lange Minuten in den wohlverdienten Winterschlaf zu vergessen.
Ich war beeindruckt. Es war nicht das erste Mal, dass ich dieses Spektakel heute sehen durfte, es war nämlich schon einmal am Vortag geschehen.
Ich hing soeben am mehrfach geöffneten Fenster, als der Marabu zielscheibensicher vor mir anhielt. Unerwartet war das nicht gerade, denn was in meinem Kopf vorging, konnten beinah alle durch die schwache Beleuchtung genau erkennen. Leider warst das nicht du, denn die Beleuchtung bestand aus kariert gefärbtem Wüstensand, der eindeutig durch eine Partie Schach gewonnen worden war. Der Marabu jedenfalls war ein Taxi, das mich zu dir bringen wollte, und es wollte ganz exquisit wissen, wohin die Fahrt nicht gehen sollte. Also versuchten meine Gedanken natürlich, nicht an dich zu denken, was so schief ging wie eine Ameise mit Krücken.
Wir erreichen also zunächst die Schnapsbräunerei, wo du natürlich nicht warst, sonst hätte es nach dir gerochen, nicht etwa nach Erdnüssen. Du rochst in meinen Gedanken nämlich nach einem frischen Fruchtcocktail aus Dämmerung, Sommerblau und den Vorhängen zu meinen intimsten Gedanken. Erschrocken fuhr ich hoch, denn ich hatte doch gar keinen Gartenzaun, doch das war nicht schlimm. Der Knopf, der mich schon seit Tagen verfolgte, hatte mir vehement verdeutlicht, wie wichtig es war, Dinge zu streichen. Der Knopf gefiel mir, denn er war einerseits sehr philosophisch und auf der gleichen Seite pragmatisch. Und, wie es sich gehört für einen pragmatischen Philosophen, hatte er eine unglaubwürdig zärtliche Stimme. Sie klang nach beinahe Einschlafen, doch auch sie roch anders als du.
Allerdings war jetzt Streichen die Devise, der Marabu musste ja bezahlt werden. Zunächst eine Mischung aus gelb und durchsichtig, beschloss ich energetisch. Der Taxi-Marabu verlor langsam jedoch die Geduld und den Faden mit mir und hielt einen Passanten an, der offenbar auf offener See spazieren ging. Dummerweise stieg ich aus und der Affe grinste mich an und hing mich kopfüber an ein Seil. Gerade hatte er mir noch Geschichten von seiner Reise nach Venedig erzählt und dann tat er so etwas. Ich verstand es nicht, denn ich sprach kein venedisch. Wir hatten ihn nur nach dem Weg zu dir fragen wollen.
Dabei rutschte ich auf frisch geliertem Erdbeerkuchen aus. Der Kuchen war sehr lecker und vor allem äußerst beliebt hier im Traumland. Niemand konnte ihn ausstehen, das machte die Geschichte viel interessanter. Bis du kamst – denn alles, was du mochtest, mochte ich mit einem Mal auch. Selbst, wenn ich es bereits wusste oder konnte. Das spielte keine Rolle, denn du wirbeltest mich herum immer und wieder, ohne dass ich den Kreisel anhalten konnte, der mit meinen sieben schönsten Fingern fangen und manchmal Klavier spielte.
Das Taxi hielt schließlich an und die Sonne begann, sich aus dem Beet zu wachsen. Es war speziell für sie angelegt worden, denn die Idee war einfach so hübsch gewesen, dass ich sie mir eingerahmt in mein Schlafzimmer gehängt hatte.
Nachdem ich nun beinah den ganzen Traum über gefahren und gehangen bin, auf der Suche nach dir oder deinem Geruch, war ich wieder einmal hinter dem Hügel angekommen, dort wo das Gras Schach spielte, und ich hielt abermals Ausschau nach dem, was kommen würde.
Es war gründlich und weich wie ein Flokati, der aus mindestens siebenundfünfzig Murmeln bestand. Genau richtig, um den Kopf in den Hoffnungen zu betten, die der Tag so mit sich brachte.
Zunächst fuhr dieser in einem roten Koffer vorbei und setzte den Affen ab, doch bald schon zogen die Luftballons, die aus dem Affen sprachen, ihn nach oben und er flog davon. Ich wollte ihm nachrufen, dass er sich nicht zu fürchten bräuchte, doch aus meinem Mund sprudelten andere Bäche, nämlich von dir und uns und mir bei dir. Sie waren ganz verspielt und so pfirsichgrün, dass ich sie küssen wollte, denn ein Kuss holt alles hervor, was tief in mir nicht einmal hier heraus kommen mag, obwohl es das nun doch tat, zumindest im Haaransatz. Da sah man dann ganz undeutlich einen kleinen blauen Ball, der hin und her dopst tief in mir und mich immer wieder dazu bringt, dich doch zu lieben.
Doch ich bin wie du, wenn du bei mir bist und das ist falsch, denn das kann gar nicht funktionieren. Viel zu sehr wollte ich dich und berühren, allerdings verführen wäre zu viel. Zudem musste der Marabu noch bezahlt werden, denn er war nicht nur das Taxi, sondern musste auch noch einkaufen gehen. Schnell nieste ich ihm über die Schulter und er verschwand in glitzernden Tautropfen. Ich lehnte mich zurück und suchte in den Wolken unter mir nach gestrandetem Selbstvertrauen und fand nur ein paar liebevolle Fingerabdrücke. Ich vermutete, dass sie von dir sein mussten, doch der Regenbogen mahnte zum Nicht-Denken.
Aus lauter Langweile und von zu viel Sand im Handgelenk, erwachte ich schließlich. Diesmal war ich ein wenig geknickt, denn ich hatte dich kaum gefunden, dafür viele nette Wesen und Gestalten, die alle nicht du waren und erst recht nicht nach dir rochen. Ich sah mich schnaubend um und statt dich zu sehen, war da nur der übliche Besen beim Walzertanzen mit der Tischpflanze. Die beiden wussten noch, was Romantik war, dachte ich mir, und die vertrauten Wellen schifften mich schließlich wieder dorthin zurück, wo ich gerade hergegangen war.
Du frägst, ist es jetzt besser, irgendwie? Leichter zu lesen.
In die Richtung gehts schon, find ich. Was meinen die anderen?
Gruß,
Stefan
Hallo Trixie,
Anfangen möchte ich mit etwas "Feilerei" für die Anfangspassage :
"Und Mit der schwindelnden ... ich dieses Spektakel heute sehen ... konnten beinahe alle ... Der Marabu jedenfalls war das Taxi und es wollte ganz ... denn er war einerseits sehr philosophisch und andererseits pragmatisch ... verlor langsam sowohl die Geduld als auch den Faden ..."
Kurze Anmerkung : Die Punkte stehen für unveränderte Textpassagen
... und danach war ich zunächst wieder etwas erschöpft. Die folgenden Passagen sind in meinen Augen immer noch ein wenig lang und dabei zugleich sehr sprunghaft. Ich habe überlegt, ob hier vielleicht der eine oder andere sinnvoll gesetzte Absatz dem Leser helfen könnte - daß er sozusagen zwischendurch einmal Luft holen kann.
So weit der nächste Leseeindruck und nicht aufgeben meint
lieb grüßend der Hannes
Anfangen möchte ich mit etwas "Feilerei" für die Anfangspassage :
"Und Mit der schwindelnden ... ich dieses Spektakel heute sehen ... konnten beinahe alle ... Der Marabu jedenfalls war das Taxi und es wollte ganz ... denn er war einerseits sehr philosophisch und andererseits pragmatisch ... verlor langsam sowohl die Geduld als auch den Faden ..."
Kurze Anmerkung : Die Punkte stehen für unveränderte Textpassagen
... und danach war ich zunächst wieder etwas erschöpft. Die folgenden Passagen sind in meinen Augen immer noch ein wenig lang und dabei zugleich sehr sprunghaft. Ich habe überlegt, ob hier vielleicht der eine oder andere sinnvoll gesetzte Absatz dem Leser helfen könnte - daß er sozusagen zwischendurch einmal Luft holen kann.
So weit der nächste Leseeindruck und nicht aufgeben meint
lieb grüßend der Hannes
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