NOCH OHNE SALZ
Zuflucht finde ich im Zenit eines Julimorgens
In der Jugend meiner Verse,
Die ich noch ohne Salz schrieb
Ohne Leid
Bevor mich mein Puls verriet
Ich sammelte Röte gleich den Korallen
Wunden gleich der Gischt
Ließ die Gedanken sich gen Rauschen neigen
Erträumte meiner Heillosigkeit einen schattigen Schoß
Einen in der Ferne
Doch fern von Exil,
Das mir Ödnis ist
Doch fern von dem Bewusstsein,
Das mir des Herzens Neugier schmälert,
Dass Leben eine Enttäuschung ist
Und Nüchternheit bedeutet
Mich durchdringt fahle Erkenntnis:
Meine Seiten sind mir Grab,
Nachdem der Schmerz mich übermannte
Der Heimat fremd geworden zu sein
Den dunklen Augen und fruchtvollen Händen
Dem großblütigen Gruß
Dem Adlerholz
Meine Seiten kündigen noch vom Frühling,
Einstmals mir die Braue lichtend
Nunmehr satt vom Dunkel beschwert
Schwer von Durstigkeit betroffen
Für gewöhnlich falle ich
Zu zweifeln ist mein Kult
Verliere mich in Widerhall und Wogen
Weltverlorener Erinnerung
Illusionen reizen mir Stunden und Tinte
Ich eile meinem Sehnen nach
Zwischen Firat und Maghreb…abermals
Dem Paradies bin ich kein Ebenbild, nein
Dem Himmel wahrlich Kontrahent
-
WITHOUT SALT
I find refuge within the zenith of a July’s morning
Within the youth of my lines
That I had written without salt
Without misery
Before my pulse was deceiving me
I collected redness like the corals
Wounds like the sea spray
Let my thoughts tilt towards the soughing
Pictured an umbrageous lap to my irremediableness
Far from here
But far from exile
Meaning barrenness to me
But far from the awareness
Disparaging my heart’s naivety
That life is disappointment
Meaning sobriety
Fallow realisation pervades me:
My pages are sepulchral
After the pain had overwhelmed me
That I became strange to home
To the dark eyes and fruitful hands
To the large-blossomed greeting
To the agarwood
My pages announce spring
That used to shed light on my brow
By now richly weighted down by darkness
Weightily afflicted by thirstiness
Usually I fall
To doubt is my cult
I lose myself in repercussion and billowing
Of unworldly memories
Illusions tease my hours and ink
I rush the way behind of my yearning
Between Firat and Maghreb anew
I am no likeness to Jannah, no
Heaven is my opponent, in sooth
-
VFM
Noch ohne Salz
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Liebe Zafar Zafar (noch mehr Pathos? Doppelpathos?) :o),
ich bin ja schomma froh, dass es in deiner Antwort so menschelt :o) Scheinst also doch aus Fleisch und Blut zu sein (Currywurst gibts sogar aus Soja) :o)
Da ich mir aber gerade eine ebensolche - wenn auch tierischen Inhalts - auf den Teller zaubern wollte (ich habe mich mit dem Kommentar völlig verausgabt, fühle mich entkräftet), werde ich später oder demnächst versuchen, etwas detallierter zu werden. Eine erste Annäherung scheint ja gottlob vollzogen.
Bis neulich, Tom.
ich bin ja schomma froh, dass es in deiner Antwort so menschelt :o) Scheinst also doch aus Fleisch und Blut zu sein (Currywurst gibts sogar aus Soja) :o)
Da ich mir aber gerade eine ebensolche - wenn auch tierischen Inhalts - auf den Teller zaubern wollte (ich habe mich mit dem Kommentar völlig verausgabt, fühle mich entkräftet), werde ich später oder demnächst versuchen, etwas detallierter zu werden. Eine erste Annäherung scheint ja gottlob vollzogen.
Bis neulich, Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Liebe Zafar,
das ist interessant, so einen ähnlichen Grunsatzkommentar zu deinen Texten wollte ich auch schon schreiben und habe es mir für die Tage fest vorgenommen (kommt also noch); scheint so, als könnte man nicht mal eben so etwas zu deinen Texten sagen, könnte die Fragen und Reaktionen, die sich ergeben, nicht flach beantworten. Wenn ich Zeit habe, gibt es also noch meinen Senf zur Sojawurst .-)
liebe Grüße,
Lisa
das ist interessant, so einen ähnlichen Grunsatzkommentar zu deinen Texten wollte ich auch schon schreiben und habe es mir für die Tage fest vorgenommen (kommt also noch); scheint so, als könnte man nicht mal eben so etwas zu deinen Texten sagen, könnte die Fragen und Reaktionen, die sich ergeben, nicht flach beantworten. Wenn ich Zeit habe, gibt es also noch meinen Senf zur Sojawurst .-)
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Thomas Milser hat geschrieben:ich bin ja schomma froh, dass es in deiner Antwort so menschelt :o) Scheinst also doch aus Fleisch und Blut zu sein
Nein nein, ich komme irgendwo aus den Seiten zwischen Poe und Keats, bestehe deshalb hauptsächlich aus mysteriösen Strukturen und rhetorischen Stilmitteln, und schwinge meine Hände gern in Don-Carlos-ähnlichem Pathos
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(Currywurst gibts sogar aus Soja) :o)
Also nen Soja-Currywurst-Stand hab ick in Berlin noch nie gesehen...außerdem so ganz fleischlos ist auch nicht mein Fall...
(ich habe mich mit dem Kommentar völlig verausgabt, fühle mich entkräftet),
Kann einen eine Currywurst kräftigen?
werde ich später oder demnächst versuchen, etwas detallierter zu werden.
ich bin gespannt...
-------
Liebe Lisa,
auch darauf bin ich gespannt...
Herzlichst
Zafar
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Hallo Zafar.
Eingedenk Lisas aktuellem Kommentar unter deinem anderen Text (das hätte ich wiederum nie so formulieren können, obwohl ich vieles so ähnlich empfinde), bleibt mir nur, ein paar Eindrücke in den Raum zu werfen, die ich bei deinen Texten (ja, allen) assoziiere:
Es fehlen mir zum Wohlbehagen: Authenzität, Bodenhaftung, Verletzlichkeit, Banalität, Bescheidenheit, Weichheit, das leichte Gewicht.
Alles so hart, so schwer, selbst das Schöne, wie ein Schmetterling, mit Zaumzeug gespannt vor einen hölzernen Lastkarren voller großformatiger Ölleinwände, auf denen mit dicken Pinselstrichen seine Welt gemalt ist, in Farben höchster Sättigung, mehrfach geschichtet.
Ich kann nicht teilhaben an deinen Worten, mich nicht darin spiegeln, ich bekomme sie hingehalten (daher 'dogmatisch'), überliefert aus einer anderen, poetisch erhabenen, möglicherweise schon versunkenen Welt, die nicht meine ist.
Hohe Dichtkunst gewiss, doch aus anderem Raum, aus anderer Zeit.
Mit einfachen Nachen für mich unerreichbar ...
Liebe Grüße,
Tom
Eingedenk Lisas aktuellem Kommentar unter deinem anderen Text (das hätte ich wiederum nie so formulieren können, obwohl ich vieles so ähnlich empfinde), bleibt mir nur, ein paar Eindrücke in den Raum zu werfen, die ich bei deinen Texten (ja, allen) assoziiere:
Es fehlen mir zum Wohlbehagen: Authenzität, Bodenhaftung, Verletzlichkeit, Banalität, Bescheidenheit, Weichheit, das leichte Gewicht.
Alles so hart, so schwer, selbst das Schöne, wie ein Schmetterling, mit Zaumzeug gespannt vor einen hölzernen Lastkarren voller großformatiger Ölleinwände, auf denen mit dicken Pinselstrichen seine Welt gemalt ist, in Farben höchster Sättigung, mehrfach geschichtet.
Ich kann nicht teilhaben an deinen Worten, mich nicht darin spiegeln, ich bekomme sie hingehalten (daher 'dogmatisch'), überliefert aus einer anderen, poetisch erhabenen, möglicherweise schon versunkenen Welt, die nicht meine ist.
Hohe Dichtkunst gewiss, doch aus anderem Raum, aus anderer Zeit.
Mit einfachen Nachen für mich unerreichbar ...
Liebe Grüße,
Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Thomas Milser hat geschrieben: Es fehlen mir zum Wohlbehagen: Authenzität, Bodenhaftung, Verletzlichkeit, Banalität, Bescheidenheit, Weichheit, das leichte Gewicht.
Also, was du mit Authenzität jetzt genau meinst, kann ich nicht sagen, aber ist das nicht eine Frage des eigenen Erfahrungsspektrums?
Bodenhaftung: nein, ich hebe gern ab. Aber ich denke, dass ist eher eine Frage der Sprache, denn eine des Inhalts. Nicht umsonst würde ich auch etwa die Liebesdichtung von Qabbani ggü. der der meisten europäischen Dichter als "überladen" beschreiben. Die Wahrnehmung und Bildsprache ist eben eine andere. Ja, daraus könnte man jetzt eine Kulturtheorie entwickeln, warum also die Dichtersprache im "Orient" so scheinbar anders ist als die im "Westen".
Verletzlichkeit: nun, dieses Gedicht hier ist nun auch wahrlich nicht auf Verletzlichkeit bedacht. Generell sind die LIs in meinen Gedichten aber auch eher nicht von der Art, dass sie sich selbst als ach so arm und schwach darstellen würden. es gibt geben einen Unterschied zwischen Jammern und Klagen, jedenfalls bei mir.
Banalität: ja, da gegen hege ich wohl eine Abneigung. Kitsch ist mir sehr zu wider. All dieses schon mal Gelesene, oder diese tagebuchartigen Liebesschnulzen, dieses ewige Bejubeln von Rosensträußen und Schmetterlingen und Küssen im Sonnenuntergang. Trash! Ich beschreibe die zarten Momente lieber mit ausgefallener Symbolik (die eigentlich gar nicht so ausgefallen ist, wenn man sich mal die arabische, persische, hebräische Dichtung betrachtet), die dann auf den Leser, dem diese Art der Symbolik nicht so bekannt ist, wahrscheinlich zu mächtig wirken mag. Aber das ist für mich ein Problem der Lesart und des sich Öffnens. Ich wende mich mit meiner Dichtung, bewusst oder unbewusst, gegen die banalisierte Form der Liebesdichtung, die so oft in Foren rumkreist. Mir scheint es eher so, als fehle den meisten etwas der Blick für die Momente. Sie werden dann typisiert, eben wie immer ausgedrück, sei es Sehnsucht oder Leidenschaft. Wer so etwas gern ließt, bitte, aber so etwas wirst man in meinen Gedichten sicher nicht finden. Ich finde Banalität ganz schrecklich in Gedichten. Hier kommen wir ganz klar nie auf einen gemeinsamen Nenner.
Bescheidenheit kommt in meinen Gedichten doch sehr oft vor, aber sicher in anderer Ausdrucksform als sie dir genehm ist. Bescheidenheit geht bei mir oft einher mit Demut, meist des LI ggü dem LD. Muss Bescheidenheit denn zwangsmäßig mit einfachen Worten dargestellt werden? Oder ist das nicht nur ein Stereotyp?
Ach, und weich sind meine männl. LIs, sofern sie selbst Sprecher sind, eigentlich immer. Es geht bei mir meist um Hingabe und Bestaunen, um das Entdecken dieser unglaublichen Lebenswichtigkeit in der anderen Person. Oft werden die weiblichen LDs zu Königinnen "stilisiert", zu den Himmeln emporgehoben. Das LI gibt sich demütig, dies aber schon wieder in so opulenter Sprache, dass die von dir angesprochene Bescheidenheit und Weichheit sicher nicht vordergründig ist. Aber das muss sie auch nicht, wie ich finde.
Es ist nunmal einfach so, dass ich auch keine typischen, blümchenhaften Liebesbeziehungen beschreibe. Es geht oft um die Tyrannenhaftig des anderen, oder um die Rabenhaftigkeit, um die Unglaublichkeit der Forderungen, fast schon um Kampf und Krieg. Ja, Emotionen sind bei immer wahrscheinlich immer etwas intensiver dargestellt, immer zugespitzt, auch überzogen, eben pathetisch und manieriert. Aber das ist für mich auch ein Punkt, der Dichtung ausmacht: Wahrheit mit Brokat besetzt. Und um das Filtern der Essenz, das Zierliche in den Bildern geht es doch, oder? Schmucklosigkeit in Dichtung ist nicht so mein Fall. Ein Gedicht, was sich mir gleicht entblößt ist eigentlich kein Gedicht sondern ein Bericht. "Übertreibung" gehört für mich dazu, Ausschmückung und Verzierung. Wozu sonst die ganzen tollen rethorischen Stilmittel, Metrik und Rhythmik?
großformatiger Ölleinwände, auf denen mit dicken Pinselstrichen seine Welt gemalt ist, in Farben höchster Sättigung, mehrfach geschichtet.
Beschreibt meine Gedichte wohl ganz gut

Ich kann nicht teilhaben an deinen Worten, mich nicht darin spiegeln, ich bekomme sie hingehalten (daher 'dogmatisch'), überliefert aus einer anderen, poetisch erhabenen, möglicherweise schon versunkenen Welt, die nicht meine ist.
Da sind wir doch wieder bei dem Punkt, an dem ich immer sage, man kann nicht jeden Leser mit seiner Dichtung ansprechen. Ich wohl am allerwenigsten. Was ich feststelle: es ist alles gar nicht so sehr ein Problem meiner Dichtung (aus einer anderen Welt

Sicher gehören meine Gedichte nicht zu denen, die sich gleich und leicht erschließen, aber das finde ich gut so. Dass man sich erschlagen fühlt, kann ich angesichts der Schlichtheit "moderner Lyrik", fern vom "großen Wort" auch verstehen. Aber dass es unterschiedliche Auffassung von lyrik gibt, dass Momente dann auch auf unterschiedliche Weise "verdichtet" werden, muss man akzeptieren. Die Spanne zwischen dir und mir ist wahrscheinlich sehr groß, also weiß ich nicht, was ich weiter sagen soll. Ich möchte mich nicht ständig wegen meiner Art Gedichte zu schreiben, dir "hier" (zB in deutsch-sprachigen Lyrik-Foren) als so eigentümlich aufgefasst wird, rechtfertigen. Ich hoffe immer aus offene Ohren und Augen, auf Interesse am scheinbar "Exotischen", auf Vertrauen, auf sich Einlassen.
Da ich auf Bodenhaftung, Verletzlichkeit, Bescheidenheit, Weichheit, das leichte Gewicht in meiner Dichtung auch an keiner Stelle Anspruch erhebe, erübrigt sich eigentlich weitere Erklärung. Ich habe versucht aufzuzeigen, womit ich mich in meiner Dichtung beschäftige. Die "Gefühle", die du nennst, kommen auch in meinen Gedichten vor, aber vielleicht eher so: Bodenhaftung - Heimatfülle, Verletzlichkeit - Schwärmerei und Emotionsbetontheit, Bescheidenheit - Demut und Hingabe, Weichheit - Schwäche, ausgedrückt in der Erhöhung des Ggü., usw...was noch? Kein Dichter gleicht dem anderen in seiner Art zu Dichten. Das zeigt sich hier wieder ganz deutlich. Ich hoffe trotzdem, dass noch Kommentare zu den Gedichten selbst kommen, anstatt das wir hier die Unterschiedlichkeit unserer Dichterpersönlichkeiten herausarbeiten. Das ist eben so. Das ist keine Basis für Kritik, wie ich finde, sondern läuft nur auf Gefallen oder Nichtgefallen hinaus.
Hohe Dichtkunst gewiss, doch aus anderem Raum, aus anderer Zeit. Mit einfachen Nachen für mich unerreichbar ...
Daran kann ich nun auch nichts ändern. Wie gesagt, ich erhebe keinen Anspruch auf Universalität, jeden ansprechen zu wollen und zu können. Letztendlich bin ich auch kein Publikumsdichter, der Gedichte bewusst so formuliert, dass sie dem Leser gefallen. Meine Worte werden schon Ohren finden, die sie nachempfinden können...
In diesem Sinne
Herzlichst
Zafar
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Mit Authenzität meine ich Echtheit. Glaubhaftigkeit. Ungekünsteltes.
Was Banalität nach deiner Ansicht mit Typisierung, Kitsch oder Rosensträußen oder Liebesschnulzen zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Ich verstehe es im Sinne von 'alltäglich'. Und ich meine nicht die Sprache, sondern das, was sie zum Gegenstand hat. Das Universum ist auch in der Stubenfliege.
Mich ziehts in die Niederungen, nicht auf luftige Höh'n. Weder Westen noch Osten... nach Norden, wo es klar und kalt und still ist.
Ich bedanke mich für deine Offenheit, mehr können wir uns wohl nicht geben ...
Liebe Grüße von der Eisscholle,
Tom
Was Banalität nach deiner Ansicht mit Typisierung, Kitsch oder Rosensträußen oder Liebesschnulzen zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Ich verstehe es im Sinne von 'alltäglich'. Und ich meine nicht die Sprache, sondern das, was sie zum Gegenstand hat. Das Universum ist auch in der Stubenfliege.
Mich ziehts in die Niederungen, nicht auf luftige Höh'n. Weder Westen noch Osten... nach Norden, wo es klar und kalt und still ist.
Ich bedanke mich für deine Offenheit, mehr können wir uns wohl nicht geben ...
Liebe Grüße von der Eisscholle,
Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Thomas Milser hat geschrieben:Mit Authenzität meine ich Echtheit. Glaubhaftigkeit. Ungekünsteltes.
Also als gekünstelt empfinde ich meine Dichtung nicht...jedenfalls nicht im negative Sinne. Glaubhaftigkeit und Echtheit...naja, das ist eben so eine Sache, vielleicht sind dir die Dinge, wie ich sie in meinen Gedichten beschreibe einfach nicht so bekannt, nicht geläufig sind, zumindest nicht in dem Maße. Das ist ja kein Problem, oder? Zeugt doch eher von der Vielfältigkeit der Dichtung selbst und der Autoren, die dahinter stehen.
Ja, ich wusste halt nicht genau, was du mit Banalität meinst. Nun, und alltäglich sind die Emotionen, die hinter den Worten stehen bestimmt. Die Art sie nach außen zu kehren, ist eben eine andere, also ihre Sprache. Letztendlich gibt es doch verschiedene Möglichkeiten, einen Moment zu verarbeiten. Über die Epochen hinweg findet sich die Mehrheit der Themen immer wieder, aber der Ausdruck, der Stil ist nicht immer der gleiche. Das ist doch gut so. Wenn dir dies und jenes an meiner Dichtung fehlt, und das scheint eine ganze Menge zu sein, kann ich nur sagen, dass sie dann wohl nicht für dich bestimmt ist. Aber ich möchte deine Mängelliste sicher nicht als Aufforderung verstehen, doch etwas bodenständiger, etwas simpler, etwas schlichter in Sachen Dichtung zu werden. Das liegt mir wahrscheinlich einfach nicht, dieses Ebene, Flache, Weiche. ich bin da wohl doch eher von Extremen bestimmt, höchste Höhen, weiteste Weiten, tiefste Tiefen. Alles, was dazwischen liegt, überlasse ich gern anderen, möchte mich schließlich auch nicht mit Dingen quälen, die mir nicht entsprechen, mich zu etwas zwingen, das mir nicht gefällt.
In diesem Sinne,
Grüße ins "Flachland"

Von den Wipfeln, Mount Everests und Cumulus-Wolken
Zafar
Hallo Zafar,
muss mich Tom anschließen,
ist mir zu pompös.
Der Ton ist vom Pathos getragen und man meint, eine andere Zeit zu betreten, die mir aber zu angestaubt ist.
Die Texte kommen mir vor, wie ein Rezitieren aus einem orientalischen
Buch.
Ist wie eine gute, klingende Kopie vom Original, wie ein Aufbereiten eines alte Textes.
So als würde ich den Ton Platons heute imitieren.
Na ja, ist halt nicht mein Ding,
nix für ungut,
Fux
muss mich Tom anschließen,
ist mir zu pompös.
Der Ton ist vom Pathos getragen und man meint, eine andere Zeit zu betreten, die mir aber zu angestaubt ist.
Die Texte kommen mir vor, wie ein Rezitieren aus einem orientalischen
Buch.
Ist wie eine gute, klingende Kopie vom Original, wie ein Aufbereiten eines alte Textes.
So als würde ich den Ton Platons heute imitieren.
Na ja, ist halt nicht mein Ding,
nix für ungut,
Fux
wüstenfuchs hat geschrieben:Hallo Zafar,
muss mich Tom anschließen,
ist mir zu pompös.
Ich mags pompös...
Der Ton ist vom Pathos getragen und man meint, eine andere Zeit zu betreten, die mir aber zu angestaubt ist.
nun, als angestaubt würde ich den Pathos nicht bezeichnen, wenn man bedenkt, dass anderswo stetig so gedichtet wird, also ich meine von der Art her, der Üppigkeit, Überschwenglichkeit usw, die man sicher auch eher so empfindet, weil es vielleicht nicht zum täglichen und bevorzugten Lesestoff gehört. Da ich zu 80% "orientalische" Dichter lese, wirkt das auf mich natürlich ganz anders, und sicherlich nicht antiquiert.
Ist wie eine gute, klingende Kopie vom Original, wie ein Aufbereiten eines alte Textes.
So als würde ich den Ton Platons heute imitieren.
Jemanden als Imitator zu bezeichnen, finde ich nicht sehr taktvoll, denn ich sehe mich gewiss nicht als jemand, der Anderer Stile kopiert. Es ist eher in mich hineingewachsen, wenn du einen gewissen "Orientalismus" meinst. Ich meine, ich setzte mich doch nicht hin, nehme mir Darwish und imitiere seinen Stil

Seltsam, deine Auffassung...wirklich



nix für ungut
Zafar
Hallo Zafar, ich meine nicht bewusst imitieren.
Wenn ich z.b. nur Shakespeare lesen würde und in diesen Sätzen leben, würde ich wahrscheinlich irgendwann beginnen, mich so ähnlich auszudrücken.
Ich war mal als Schüler so begeistert von einem Dichter, der sich in einer sehr eigenartigen Sprache ausdrückte und plötzlich schrieb ich meinen Aufsatz genau in dieser Diktion in der SChulaufgabe.
Der Lehrer schüttelte den Kopf und ich hatte zu meinem höchsten Ärger ein 5 kassiert.
Es hieß, meine Sprache wäre plötzlich veraltet und sehr sonderbar.
So ungefähr,
viele Grüße
Fux
Wenn ich z.b. nur Shakespeare lesen würde und in diesen Sätzen leben, würde ich wahrscheinlich irgendwann beginnen, mich so ähnlich auszudrücken.
Ich war mal als Schüler so begeistert von einem Dichter, der sich in einer sehr eigenartigen Sprache ausdrückte und plötzlich schrieb ich meinen Aufsatz genau in dieser Diktion in der SChulaufgabe.
Der Lehrer schüttelte den Kopf und ich hatte zu meinem höchsten Ärger ein 5 kassiert.
Es hieß, meine Sprache wäre plötzlich veraltet und sehr sonderbar.
So ungefähr,
viele Grüße
Fux
wüstenfuchs hat geschrieben:Hallo Zafar, ich meine nicht bewusst imitieren.
Wenn ich z.b. nur Shakespeare lesen würde und in diesen Sätzen leben, würde ich wahrscheinlich irgendwann beginnen, mich so ähnlich auszudrücken.
Ja, so verstehe ich das auch...ähnlich verhält es sich mit der Sprache generell. Kann mich erinnern, als ich im Ausland gearbeitet habe, dass ich mich irgendwie an den Sprachstil meiner Umgebung angepasst hatte. Ich denke, das ist normal. So hab ich dann in der Kommunikation mit meinem pakistanischen Kollegen irgendwann mit den gleichen Fehlern Englisch gesprochen, wie er...oder zB das stark gerollte "r", dass die arabische Sprache nun mal so an sich hat, habe ich irgendwann auch in Englisch so verwandt...eigenartig.
Ich war mal als Schüler so begeistert von einem Dichter, der sich in einer sehr eigenartigen Sprache ausdrückte und plötzlich schrieb ich meinen Aufsatz genau in dieser Diktion in der SChulaufgabe.
Der Lehrer schüttelte den Kopf und ich hatte zu meinem höchsten Ärger ein 5 kassiert.
Es hieß, meine Sprache wäre plötzlich veraltet und sehr sonderbar.
Mh, das war natürlich dumm gelaufen...kann mich bei mir persönlich allerdings nicht entsinnen, schon mal anders geschrieben zu haben. Mir fällt sogar auf, dass ich sogar in Prosa, dh Kurzgeschichten, Erzählungen in ähnlich lyrischem Stil schreibe, und finde das sogar sehr schön...zwar nicht alltäglich, sicher, aber das macht nichts.
Herzlichst
Zafar
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